Bereich vor der Hütte

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Nick Bankins
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Bereich vor der Hütte

Beitrag von Nick Bankins » 03.04.2012, 22:45

Der Bereich vor der Hütte sieht aus wie eine kleine Terasse. Im Sommer können die Schüler sich dort auch gerne ein paar Stühle und einen Tisch hinstellen, um dort die Sonne zu genießen oder ihre Hausaufgaben zu machen.

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Elizabeth West
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Beitrag von Elizabeth West » 19.09.2013, 23:06

cf: Pavillon

Wenig später erreichte Elizabeth die Mädchenhütte der Sundancer und begann sofort nach ihren Schülerinnen zu sehen. Glücklicherweise schienen alle da zu sein. Melissa und Kazuhiko waren in ihrem Zimmer und auch Amy war schon in der Hütte. Von ihren Schülerinnen war also eindeutig niemand verschwunden. Die Flüchtigen kamen also entweder aus einer anderen Gruppe sein oder ein Junge aus ihrer Gruppe war geflohen. Doch als sie Marc anfunken wollte, war sein Funkkanal belegt. Offenbar sprach er gerade mit einer anderen Person.

Geduldig wartete sie, bis der Kanal wieder frei wurde und versuchte dann erneut Kontakt zu ihrem Kollegen aufzunehmen. „Hallo Marc, hier ist Liz. Ich habe den Mädchenschlafsaal überprüft. Dort fehlt niemand. Sind auch alle Jungen da?“, fragte sie und merkte, wie ihr Herz anfing schneller zu schlagen, während sie auf Marcs Antwort wartete. Sie hoffte sehr, dass auch alle Sundancer Jungen da waren, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, das sie von Marc nicht das hören würde, was sie sich erhoffte.

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Elizabeth West
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Beitrag von Elizabeth West » 22.09.2013, 19:35

Ihr ungutes Gefühl hatte sie also doch nicht getäuscht. Nicht nur einer sondern sogar drei Jungs aus Marcs und ihrer Gruppe waren verschwunden, darunter auch zwei Jungen, die sich noch nicht einmal einen Tag auf der Schule befunden hatten, denn sonst hätte sie die beiden sicherlich schon kennen gelernt. So sagten ihr jedoch nur die Namen etwas, denn die Akte der beiden hatte sie schon erhalten, bevor sie überhaupt auf die Schule gekommen waren.

Marc wollte sich nun gemeinsam mit Nick auf die Suche nach den beiden Schülern machen. Dabei hatte er eigentlich noch mehr fluchtgefährdete Schüler in seinem Teil der Gruppe als sie. Nachdem Melissa alle Probleme, die sie gehabt hatte, geklärt hatte, schien sie kein Interesse mehr daran zu haben die Schule zu verlassen und Kazuhiko war eigentlich noch nie auffällig gewesen. Da sie jedoch bereits an seinem Tonfall merkte, dass er nicht noch einmal gestört werden wollte, entschied sich Liz dazu nichts auf seinen Funkspruch zu erwidern, sondern ebenfalls zum Parkplatz zu gehen. Dort konnte sie immer noch mit Marc darüber sprechen, ob sie nicht gehen sollte. Amber konnte auch zwischendurch einmal nach ihren Mädchen sehen. Genauso wie Marc auch hin und wieder nachsehen konnte, ob ihre beiden eigentlich recht gehorsamen Schüler sich in der Hütte befanden.

Schnell steckte sie ihr Funkgerät wieder in ihre Tasche und eilte dann auch in Richtung des Parkplatzes um sich dort mit Marc und Nick zu treffen und ihnen bei der Suche zu helfen. Ihren Collie ließ sie bei Kazuhiko und Melissa zurück, denn er würde bei der Suche wahrscheinlich nur hinderlich sein. Außerdem würden die beiden Mädchen möglicherweise gar nicht daran denken Quatsch zu machen, wenn sie eine Aufgabe hatten und auf Seany aufpassen und ihn beschäftigen sollten.

tbc: Parkplatz

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Joanna Sanchez
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Beitrag von Joanna Sanchez » 14.05.2022, 17:18

cf. Flur der Krankenstation


Mit einem kurzen ‚In Ordnung‘, zeigte die Betreuerin an, dass sie das Thema mit dem Essen wohl endlich sein lassen würde. Darüber war Jo froh. Jetzt musste sie nur noch die Schulführung über sich ergehen lassen. Etwas was nervig war, aber vorbei ging.

Wenigstens verstand die Frau, dass Joanna keine Lust dazu hatte die ganze Zeit über ihr Gepäck mit herum zu schleppen und schlug vor erst einmal in den Schlafsaal zu gehen. „Okay. Gehen wir.“, stimmte das Mädchen ihr zu und folgte dann Elizabeth, ohne noch etwas zu sagen, über den Schulhof. Auch als sie meinte, dass sie auf jeden Fall mit allen anderen sprechen durfte, nickte sie nur leicht, denn irgendwie hatte sie so langsam aber sicher keine Lust mehr auf ein Gespräch.

Erst als sie die Gründe erwähnte, warum sie gewollt hatte, dass sie den Jungen in Ruhe ließ und das es hier noch einige Schüler gab, die von ihren Eltern einfach abgeschoben worden waren, wurde sie immer langsamer und blickte gedankenverloren auf den Boden vor sich. Diese Worte erinnerten sie an ihre Mutter. Wenn man sie überhaupt so nennen konnte. Sie hatte ihren Bruder und sie ja auch einfach nach der Geburt im Krankenhaus zurück gelassen und war verschwunden. Das war zwar ein wenig anders als abgeschoben zu werden, doch irgendwie auch ähnlich, denn sie wollte sich ja auch nicht mehr um ihre Kinder kümmern. Sie waren ihr einfach zu viel gewesen und dafür hasste sie sie, obwohl sie in den ersten Jahren, nachdem sie erfahren hatte, dass ihre damalige Familie nur ihre Pflegefamilie war, schon hin und wieder überlegt hatte, ob man nicht auf irgendeinem Weg heraus finden konnte wo diese Frau lebte. Ihren Namen wussten sie ja von der Geburtsurkunde. Das hieß wenn er überhaupt stimmte. Aber das alles wollte sie nicht wegen ihr, sondern wegen Juan. Er war um einiges weicher als sie und wäre bestimmt glücklich gewesen, wenn sie zurück zu ihnen gekommen wäre. Sie konnte sich nur zu gut an die Abende erinnern, wo er in seinem Bett gelegen und geweint hatte. Meistens hatte sie sich dann zu ihm gelegt und ihn getröstet. Deswegen hatten sie auch ein so inniges Verhältnis gehabt und wenn sie ehrlich war, dann war es für sie das schlimmste gewesen als das Jugendamt sie getrennt hatte und ihr jeden Kontakt zu ihrem Bruder verboten hatte. Na ja, vielleicht war es besser nicht mehr daran zu denken. Sie musste halt jetzt sehen wie sie alleine klar kam. Zumindest bis sie beide erwachsen waren, denn dann konnte ihnen niemand mehr verbieten zusammen zu sein. Aber wenigstens schien die Betreuerin ein wenig Herz zu haben, denn sonst hätte sie, als sie ihr erzählt hatte das es Schüler gab, die einfach von ihren Eltern abgeschoben wurden, nicht leicht geseufzt. Das ließ Joanna ein wenig hoffen, dass die Zeit hier doch nicht so schlecht werden würde, wie sie zunächst angenommen hatte.

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Elizabeth West
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Beitrag von Elizabeth West » 12.06.2022, 02:24

cf: Flur der Krankenstation

Elizabeth merkte deutlich, wie ihre Schülerin langsamer wurde und gedankenverloren auf den Boden schaute. Sie konnte sich gut vorstellen, was nun im Kopf ihrer Schülerin vor sich ging. Immerhin war sie im Prinzip genauso abgeschoben worden wie John. Der einzige Unterschied war, dass John vermutlich hierhergeschickt worden war, weil er seinen Eltern unbequem geworden war und Joannas Mutter war vermutlich aus finanziellen Gründen verschwunden. Möglicherweise war sie sogar illegal in die USA eingewandert und aus Angst, weil sie die Rechnung für die Geburt nicht bezahlen und vielleicht entdeckt werden konnte, dass sie gar kein Aufenthaltsrecht hatte, war sie verschwunden und hatte ihre Zwillinge zurückgelassen. Es war furchtbar, dass in einem Land, das sich dafür rühmte eines der modernsten Länder der Erde zu sein, immer noch solche Dinge geschahen.

Elizabeth lächelte Joanna kurz zu und ging dann aber weiter ohne etwas zu sagen. Nun war nicht die richtige Zeit, um über Joannas Vergangenheit zu reden. Das Mädchen vertraute ihr noch nicht und sie wollte nicht, dass sie das Gefühl bekam, dass sie zu irgendetwas gezwungen wurde. Irgendwann würde sie schon mit jemand über die Dinge reden, die sie belasteten. Heute und vermutlich auch in den nächsten Tagen musste sie sich aber erst einmal hier einleben und zur Ruhe kommen. Alles weitere würde sich dann nach und nach entwickeln.

Inzwischen hatten sie auch die Hütte der Sundancer erreicht. Obwohl sie wusste, dass die anderen Schüler wahrscheinlich gerade im Aufenthaltsraum oder sich irgendwo auf dem Schulgelände aufhielten, klopfte Elizabeth höflich an, bevor sie die Hütte betrat. „Das ist der Schlafsaal der Sundancer Mädchen. Du teilst dir den Schlafsaal mit Amy und“ Ein Stich durchfuhr ihr Herz und sie konnte es nicht vermeiden, dass sie kurz seufzte. „Melissa. Melissa ist aktuell nicht da, aber Amy wirst du später kennenlernen.“ Dass die beiden sich auf Anhieb verstehen würden, wagte Elizabeth aber zu bezweifeln. Die magersüchtige Amy und Joanna schienen auf den ersten Blick sehr wenig gemeinsam zu haben, aber sie hatte hier schon deutlich ungewöhnlichere Freundschaften gesehen.

„Das ist dein Bett.“ Sie deutete auf ein ordentlich vorbereitetes und frisch bezogenes Bett. Amy hatte gewusst, dass eine neue Schülerin eintreffen sollte und sich um alles gekümmert. „Und dort hinten ist dein Schrank. Das Badezimmer findest du hinter dieser Tür. Wenn du möchtest, kannst du dich jetzt erst einmal frischmachen oder wir machen direkt mit der Führung weiter.“, schlug Elizabeth vor und wartete dann ab, wie Joanna sich entscheiden würde.

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Joanna Sanchez
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Beitrag von Joanna Sanchez » 20.06.2022, 21:49

Schritt für Schritt folgte Jo langsam der Betreuerin, ohne jedoch weiter auf sie zu achten. Dafür war sie viel zu sehr in Gedanken versunken. Was ihr Bruder wohl gerade machte? Und ob die Familie, in der er nun lebte, freundlich zu ihm war? Joanna hoffte es. Trotzdem wäre sie am liebsten bei ihm. Bei diesen Gedanken konnte sie es nicht vermeiden, einmal leicht kurz leise zu seufzen.

Dann hatten sie wohl endlich die Hütte der Gruppe erreicht, die von nun an Joanna’s zu Hause sein sollte und Elizabeth sagte etwas zu ihr. Was hatte das Mädchen nicht so ganz verstanden, weil sie mit ihren Gedanken immer noch wo anders war. Daher schien es ihr am besten zu sein, nur kurz zu nicken und ihr einfach in das Gebäude zu folgen.

Das sie mit zwei Mädchen, die Amy und Melissa hießen, hier wohnen würde, bekam sie nun wieder richtig mit. Auch wie die Betreuerin auf einmal leicht seufzte. Wieso wusste sie nicht, aber gut, wieso sollte nicht auch sie so ihre Probleme haben. Möglich das es auch damit zusammen hing das diese Melissa offensichtlich im Moment nicht hier war. Aber irgendwie interessierte sie das nicht im geringsten. Auf große Freundschaften hatte sie eh keine Lust. Vielmehr würde sie einfach ihre Zeit hier absitzen und dann, sobald sie endlich volljährig war, ihr Leben wieder so leben wie sie es mochte.

Trotzdem sah sie sich in der Hütte um und musste schon sagen, dass es nicht gerade ungemütlich hier war. Dennoch würde sie sich erst einmal daran gewöhnen müssen nicht mehr auf der Straße zu leben, sondern ein Dach über dem Kopf zu haben und ein Bett in dem sie schlafen würde. Wobei sie sich so etwas eigentlich schon immer gewünscht hatte. Allerdings mit ihrer Mutter und vielleicht sogar mit ihrem Vater zusammen. Aber gut. Dieser Wunsch konnte ja nicht in Erfüllung gehen.

Langsam ging Joanna zu dem Bett, dass ihres sein sollte und stellte ihre Tasche darauf. Danach sah sie zu dem Schrank und anschließend zu der Tür, hinter der sich das Badezimmer befinden sollte. Frisch machen wollte sie sich jedoch nicht. Wenn man auf der Straße lebte, konnte man das auch nicht ständig machen. Daher drehte sie sich um und sah wieder zu der Frau. „Also von mir aus können wir weiter gehen. Um so schneller sind wir fertig und ich habe endlich meine Ruhe.“, meinte sie immer noch leicht genervt, weil ihr im Moment so ziemlich alles auf den Geist ging.

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Elizabeth West
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Beitrag von Elizabeth West » 01.05.2023, 19:05

Geduldig blieb Elizabeth im Eingangsbereich der Hütte stehen und beobachtete aufmerksam, was Joanna machte. Zum ersten Mal seit sie Joanna begegnet war, hatte sie das Gefühl, dass das Mädchen etwas nicht vollkommen ablehnte. Sie machte keine abwertenden Bemerkungen über die Einrichtung oder die anderen beiden Mädchen, mit denen sie sich den Schlafsaal teilen würde. Selbst die Tasche warf sie nicht wütend auf das Bett oder ließ sie protestartig fallen, sondern stellte sie ruhig ab und ließ dann ihren Blick weiter durch den Raum schweifen. Entweder hatte sich Joanna mit ihrer Situation abgefunden oder sie beruhigte sich langsam ein wenig. Was auch immer es war, sobald sie sich fertig umgesehen hatte und wieder zu ihr sah, war dieser ruhige Moment vorbei und der genervte Tonfall war zurückgekehrt. Wobei sie das Gefühl hatte, dass sie zumindest im Moment auch nicht mehr ganz so ablehnend klang. Ihre Vermutung, dass sie sich langsam an ihre Situation anpasste, stimmte wohl.

„Na gut, dann gehen wir.“, erwiderte Elizabeth und lächelte ihrer neuen Schülerin wieder zu, bevor sie den Schlafsaal verließ und zielstrebig in Richtung der Sporthalle ging.

Auf dem Weg dorthin kamen sie an dem zentralen Bereich des Schulgeländes vorbei, wo einige wetterfeste Schüler mit Ballspielen beschäftigt waren und zwei weitere Holz hackten. Das Klopfen von Hämmern zeigte ihr, dass irgendwo in der Nähe wohl wieder Zäune repariert werden mussten. Die Holzzäune sahen zwar hübsch aus und passten perfekt in die Umgebung der Schule, aber wütenden Jugendlichen, die regelmäßig ihren Frust an ihnen ausließen, hielten sie leider nicht lange stand. „Das ist der Hauptschulhof. Dort wirst du, wenn das Wetter wieder etwas besser ist, sehr viel Zeit verbringen. Wir halten manchmal sogar unseren Unterricht auf den Wiesen ab. Jetzt im Winter halten sich die meisten Schüler aber in den Gebäuden auf.“, erklärte sie Joanna und ging dann weiter zu der Sporthalle. Obwohl das Gebäude im selben Stil wie die anderen Häuser errichtet worden war, konnte man ihm deutlich ansehen, dass es neuer war. Nachdem Nick so lange für die Finanzierung der Halle gekämpft hatte, war dieses Gebäude der Stolz der gesamten Schule. „Das ist die Sporthalle. Ich bin mir sicher, dass sie dir sehr gefallen wird.“, spekulierte Elizabeth, öffnete die Tür zur Halle und ließ dann Joanna den Vortritt.

TBC: Fitnessraum

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