Zimmer 2 (Jake, Kevin]

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Jake O'Bryan
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Beitrag von Jake O'Bryan » 15.08.2013, 10:58

Obwohl Kevin auch nicht hierbleiben wollte, kam er irgendwie nicht recht in die Gänge. Jake wusste auch, dass sie vorhin im Auto etwas anderes ausgemacht hatten. Nur war der 16Jährige hin und wieder ein sehr impulsiver Mensch, der keine Geduld hatte sich irgendwelche Pläne zurechtzuschmieden, wenn er genauso gut auch gleich sofort handeln konnte. Klar, die Leute hier hatten sich bisher als recht nett erwiesen. Wenn man das über die sogenannten Betreuer einer Psychoschule überhaupt sagen konnte. Dennoch hatten sie ihm die Tortur der Aufnahme nicht unbedingt leichter gemacht. Jake war nach den Gesprächen und der ärztlichen Untersuchung völlig geschlaucht und am Ende. Ein weiteres Gespräch dieser Art würde er in den nächsten Stunden nicht durchstehen. Und er wollte gar nicht erst herausfinden, wie sich sein Aufenthalt hier weiter entwickeln würde. Nach wie vor war der Teenager überzeugt davon, dass seine Anmeldung hier sowieso nur dazu diente, dass seine Mutter ihn loswerden konnte. Ob er nun hier blieb oder nicht war Isabell wahrscheinlich herzlichst egal. Vermutlich würde sie, sobald sie von seiner Flucht erfuhr, das Türschloss ihrer Wohnung austauschen lassen und damit hatte es sich dann auch. Wenn sie das nicht bereits getan hatte, als der 16Jährige im Krankenhaus gewesen war.

Während Kevin seinen Rucksack packte, spähte Jake aus dem Fenster. Es war niemand zu sehen. Niemand lief auch nur zufällig vorbei oder hatte aus irgend einem Grund im näheren Umfeld hier zu tun. Sollte sich ihre Flucht wirklich als so einfach erweisen? Jake hatte damit gerechnet mit verschlossenen Eisentüren und irgendwelchen Kellergängen kämpfen zu müssen. Das hier verstand er nicht. Die Fenster liesen sich leicht öffnen und nicht weit von ihnen entfernt befand sich der schützende Wald, in dem man sich perfekt verstecken konnte. Für wie dumm hielt man ihn denn? Sie wussten doch, dass er nicht freiwillig hier war. Waren die anderen Schüler denn etwa alle so geistig unterbemindert, dass sie ohne nachzudenken taten, was man von ihnen verlangte? Jake fragte sich wieviele Schüler von hier wohl schon erfolgreich geflohen waren.
Wenige Sekunden später stand Kevin nun auch am Fenster und warf seinen Rucksack ebenfalls aus dem Zimmer. Jake zeigte zu dem naheliegenden Wald: "Wir rennen direkt da rüber hinter die Bäume, okay?" Er nickte seinem Freund noch einmal zu, dann kletterte er auf das Fensterbrett und sprang auf das Gras unter ihm. Kaum auf dem Boden gelandet sah er sich kurz um, griff nach seiner Reisetasche und rannte damit los. Aus dem Augenwinkel hatte er Kevin schon ebenfalls im Fensterrahmen gesehen und war sich sicher, dass der gleich hinter ihm sein würde.

tbc: Außerhalb
[align=center]Das nebenstehende Avatarbild basiert auf dem Bild "Actor Thomas Dekker" aus der freien Mediendatenbank Wikimedia Commons und steht unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 2.5 Generic Lizenz. Der Urheber des Bildes ist lukeford.net.[/align]

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Jake O'Bryan
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Beitrag von Jake O'Bryan » 08.10.2015, 09:52

Die Nacht war einfach nur schrecklich gewesen. Jake war so aufgewühlt gewesen, dass er nun doch nicht zum Arzt gegangen war um seine Medikamente für die Nacht zu holen. Er wollte in seiner Verfassung nicht zu jemanden gehen, der ihn sofort auf seinen Zustand ansprechen würde. Jake hatte es vermasselt. Aber total. Und eigentlich sollte es ihm egal sein. Schließlich waren das alle Verrückte hier. Ärgerlicherweise war es ihm nicht egal. Und die Erkenntnis, dass er sich verrückter aufgeführt hatte als alle anderen, schockierte ihn. Was machte dieser Ort nur aus ihm? In dieser Nacht hatte er seine Mutter mehr denn je gehasst. Ihr Ziel ihn zu bestrafen hatte sie voll und ganz erreicht.
Jake saß die Nacht über also in seinem Bett und dachte über den vergangenen Tag nach. Hätte er nur seine Beruhigungspillen - oder wahlweise einfach irgendwas zum Schlucken - gehabt, dann hätte er Luke sicherlich nicht für einen Geist gehalten und alles wäre gut gewesen. Nun mussten die anderen Jungs doch denken, dass bei ihm gleich fünf Sicherungen durchgeknallt waren.

Irgendwann war er dann aber doch eingeschlafen und wie üblich träumte er in schlechten Nächten von Clara, die ihm Vorwürfe machte, dass er sie umgebracht hatte.
Verschwitzt stand er schließlich noch vor dem Morgengrauen auf, duschte, zog sich an und setzte sich wieder auf sein Bett. Es lohnt sich nicht mehr sich noch einmal schlafen zu legen. Er hätte auch gar nicht mehr schlafen wollen.
Als sich Kevin irgendwann regte, öffnete Jake den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Kevins aufkeimende Freundschaft hatte er sicher auch schon längst verspielt.

occ: Ich hoffe, es ist okay, dass ich einfach und ungefragt angefangen habe. ^^

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Kevin McDonald
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Beitrag von Kevin McDonald » 11.10.2015, 19:37

pp: Arresträume (vor langer Zeit)

Gestern war Kevin nicht mehr weg gekommen von hier. Er hatte ja herausfinden wollen, wo die Verrückten hier weg gesperrt wurden, aber außer den Arresträumen hatten sie hier ja nichts weiter gefunden. Und gegen Abend würde er sicherlich nicht nochmal versuchen, von der Schule weg zu kommen. Er war ja nicht verrückt, er wollte ja wirklich weg von hier und nachts irgendwo durch den Wald laufen, wo man sich nicht auskannte, nein, das konnte nicht gut gehen. Außerdem hatte dieser Betreuer mit einem gestern schon recht gehabt, auch wenn Kevin das nicht so einfach zugeben würde. Er musste seine Flucht besser planen, denn er konnte wirklich nicht einfach nach Hause, seine Eltern hatten ihn ja schließlich abgeschoben. Wobei, die Chancen standen eigentlich gut, dass sie daheim gar nicht bemerken würden, wenn er wieder da war und sich einfach ruhig verhielt. Er musste dringend an einen PC, dann könnte er seine Flucht sehr viel besser planen. Vielleicht sollte Kevin seine Energie am nächsten Tag darauf konzentrieren, heraus zu finden, wo sie gestern eine geklauten Sachen versteckt hatten. Mit dem Schulleiter wollte er ja auch noch noch einen Termin vereinbaren, nachdem man ihm alle seine Sachen genommen hatte. Bevor er nicht wieder an seine Sachen gekommen war, würde er auch sein Handy nicht mehr einschalten, er wollte den Akku nicht unnötig belasten und ohne Ladekabel konnte er nicht wieder aufladen. Und sein Handy brauchte er eher, wenn er von hier wieder verschwand.

Da man keine Anstalten machte, ihn wieder weg zu sperren, testete Kevin mal das Bett, das man ihm zugewiesen hatte, hier konnte er zumindest auch das Handy zwischen Bettrahmen und Matratze verstecken. Die Matratze war übrigens eine Zumutung, hier konnte man ja nur Kreuzschmerzen bekommen, aber so lange wollte er ja eh nicht mehr hierbleiben. Und ansonsten musste man das Ding halt einfach austauschen. Allerdings hielten ihn nicht nur die miserable Unterlage immer wieder vom Schlafen ab, sondern auch Jake. Dass ihn sein erster Eindruck so täuschen konnte...der andere Junge machte die ganze Nacht über einen Lärm, entweder er wälzte sich herum oder er wimmerte im Schlaf. Es konnte nicht sein, dass hier überhaupt keine normalen Leute unterwegs waren, mit denen man sich austauschen konnte. Ein Wunder, dass Kevin überhaupt etwas Schlaf bekam. Als er in der Früh aufwachte, warf er Jake einen genervte Blick zu: "Ich wusste gar nicht, dass ein Mensch so einen Lärm machen kann in der Nacht." Kevin kniete sich vor seine immer noch unausgepackte Tasche und suchte sich Klamotten für heute raus, diese komischen praktischen Klamotten, die sie ja hierher mitbringen sollten. Er schnappte sich die Kleidung und ging ins Bad. Eigentlich schon eine Frechheit, dass sie hier kein eigenes Bad, zumindest pro Zimmer, zur Verfügung hatten. Nachdem er sich angezogen und sich um Zähne, Gesicht und Haare gekümmert hatte, ging er zurück ins Zimmer und zog sich dort seine Schuhe an. Er wollte eigentlich sein Bett nicht machen, dann fiel ihm aber ein, dass man das vielleicht kontrollierte und dabei sein Handy finden konnte. Kevin wollte das eigentlich ungern mitnehmen, denn hier musste man ja an jeder Ecke mit einer Durchsuchung rechnen. So machte er zumindest halbwegs sein Bett, das war schon mehr, als er daheim machte.

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Jake O'Bryan
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Beitrag von Jake O'Bryan » 17.10.2015, 14:56

Jake war in der vergangenen Nacht so sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass er sich überhaupt keine Gedanken darum gemacht hatte, dass er auch Kevin am Schlafen hindern würde. Klar war Kevin sauer darüber. Jake würde es vermutlich nicht anders gehen. Nicht, wenn er nicht ebenfalls an Schlafstörungen litt und wusste was der andere durchmachte. Jake wusste, dass er dazu irgendetwas hätte sagen sollen, aber er wusste nicht was. 'Entschuldigung'? Nun, das würde es auch nicht besser machen. Dadurch hätte er seinen Zimmernachbarn nicht weniger gestört. Also sagte er nichts und sah Kevin nur zu wie er seine Sachen mitnahm und ebenfalls im Bad verschwand. Zumindest ging Jake davon aus, dass er ins Bad ging. Kevin sah nicht danach aus als sei er jemand, der sich draußen in irgendeiner Pfütze wusch.

Schließlich kam Kevin auch wieder zurück und machte sein Bett. Jake hatte sich in der Zwischenzeit nicht vom Flecken gerührt. Was für ein guter Junge, schoss es ihm durch den Kopf. Ein ziemlich wohlerzogener Kerl. Oder hatte man ihm bereits eine Gehirnwäsche verpasst? Jake dachte einen kurzen Moment darüber nach. Gestern hatte Kevin noch mit ihm die Arresträume gesucht und Beweise für Menschenversuche sammeln wollen. Das hätte er wohl kaum getan, wenn er nicht mehr Herr seiner Selbst war, oder? Das wäre doch der erste Impuls, den sie hier einem ausschalten würden. Jake glaubte nicht, dass dabei etwas völlig schief gegangen wäre. Sie würden das ja sicher gründlich überprüfen bevor sie ihre Probanten wieder - mehr oder weniger frei - herumlaufen liesen.
"Ich hasse diese Schule. Ich dreh hier durch", wandte Jake seine Worte dann doch an Kevon. Ob das eine Entschuldigung, eine Erklärung oder ein schwacher Versuch für eine Konversation war konnte sich Kevin selbst aussuchen. Sicher war jedenfalls, dass es die Wahrheit war. Jake hasste diese Schule wirklich. Er hatte sie von dem Moment an gehasst, als er hier angekommen war und nichts, was seitdem passiert war, hatte dazu beigetragen seine Meinung zu ändern.

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Kevin McDonald
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Beitrag von Kevin McDonald » 08.12.2015, 21:53

Würde Kevin vorhaben, länger hier zu bleiben, dann müsste er sich überlegen, ob er jemanden ins Zimmer bekommen konnte, der etwas stiller wäre, hier konnte man ja kaum ein Auge zumachen. Andererseits müsste er dann damit rechnen, irgendso einen Psycho mit rein zu bekommen, da war Jake vielleicht doch noch die bessere Wahl. Aber Kevin war das eigentlich egal, weil er ja gar nicht vor hatte, wirklich lange hier zu bleiben, nur so lange, bis alles organisiert war, dass er dieses Mal weiter als das letzte Mal von hier weg kam. Und so lange musste er wohl mit Jakes (Nicht-) Schlafgewohnheiten zurecht kommen. Normal war der andere auf alle Fälle nicht, aber immer noch mit der normalste Mensch, den Kevin hier überhaupt gesehen hatte und das wollte schon was heißen. Die Frage war ja, was die Aufseher heute mit ihnen vorhatten.

Als Jake irgendwann seine Meinung über die Schule kund tat, drehte Kevin sich zu ihm hin und erwiderte: "Ja, und wenn du vorgestern nicht so durchgedreht wärst, da draußen bei dem Auto, dann wären wir jetzt schon richtig weit weg. Dann hätten sie vielleicht gar keine Chance mehr, uns zu finden. Und was ist? Wir sitzen immer noch fest hier." Das musste doch mal gesagt werden, immerhin war es nicht Kevins Schuld, dass sie vorgestern nicht weit gekommen waren. Gut, er konnte sich vorwerfen, dass er den anderen Hilfe zukommen lassen wollte, aber es musste ja mal klar gesagt werden, dass er ja nicht unbedingt ein Unmensch war.

"Ich will dann mal frühstücken gehen. Wird das heute noch was bei dir?", erkundigte Kevin sich. Man konnte das Essen hier zwar nicht als gut bezeichnen, aber verhungern wollte er schließlich auch nicht.

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Jake O'Bryan
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Beitrag von Jake O'Bryan » 29.12.2015, 17:43

Jake wusste nicht ob Kevins Worte lediglich eine Feststellung oder ein Vorwurf waren. Vermutlich beides. Jake biss sich auf die Lippen und wünschte sich er hätte nichts gesagt. Kevin hatte auf seine Worte eigentlich gar nicht anders reagieren können. Das war dem Teenager im Nachhinein klar. Aber irgendwie hatte er sich eingebildet der andere würde ihm einfach recht geben. Was völlig unsinnig war, denn wenn Jake nicht durchgedreht wäre, wären sie tatsächlich schon längst über alle Berge. Vor Jakes geistigem Auge erschien wieder Clara, als er sich unwillkürlich an die besagte Nacht erinnerte. „Ich…“, begann er und stockte einen Moment, „… du hast Recht. Aber da war dieses Auto… und… meine…“ Jake wollte Kevin erklären, dass er gedacht hatte den Unfallwagen seiner Schwester vor sich zu haben, aber er konnte es nicht. Nach all der langen Zeit konnte er immer noch nicht über den Tod der Gleichaltrigen sprechen.

Aber schließlich fragte Kevin nach dem Frühstück. Jake rührte sich nicht. Er wusste, dass seine Hände zitterten und damit Kevin das nicht sah, drückte er sie fest an sich. „Ich hab keinen Hunger. Du kannst alleine gehen.“ Das war zwar gelogen, denn Jake war schon immer ein ganz guter Esser gewesen, aber er hatte etwas anderes zu erledigen. In der Nacht der gescheiterten Flucht hatte er vor Verzweiflung Claras Foto zerknüllt und in den Wald geworfen. Er musste es unbedingt wieder haben. Außerdem musste er irgendeinen Weg finden zu vergessen. Und wenn er dazu in die Krankenstation einbrechen und den Medizinschrank plündern musste. Er musste irgendetwas tun.

Tbc: Wald?

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Kevin McDonald
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Beitrag von Kevin McDonald » 02.01.2016, 23:02

Kevin war schon der Meinung, dass man sich hin und wieder etwas beherrschen musste, das konnte doch nicht so schwer sein. Und wenn Jake wirklich von hier weg wollte, dann hätte er sich gestern einfach zusammen reißen müssen, so einfach war das aus seiner Sicht. Letztendlich hatte er sich ja durch sein Ausrasten nicht nur selbst geschadet, sondern auch Kevin, der ja jetzt auch ausharren musste hier. Er könnte schon meilenweit weg sein von hier, aber das sollte ja wohl nicht sein. Er versuchte zu verstehen, was Jake ihm sagen wollte, aber mehr als einige gestammelte Worte brachte der andere auch nicht raus. Schade, Kevin hätte sich so gewünscht, dass noch ein normaler Mensch hier war, aber an dieser Annahme zweifelte er bei Jake immer mehr. Es war zwar in einer Schule für Psychos nicht ungewöhnlich, aber Jake hatte doch eigentlich einen normalen Eindruck gemacht.

Als Jake meinte, dass er keinen Hunger hatte, warf Kevin ihm einen zweifelnden Blick zu, denn der andere wirkte eher so, als würde er sich jeden Hunger verkneifen wollen, aber wer nicht wollte, dem war eben nicht zu helfen. Er zuckte mit den Schultern: "Wie du willst. Ich geh dann mal." Bevor er den Raum verließ, warf Kevin sich noch eine Jacke über, schließlich wollte er nicht erfrieren.

tbc: Cafeteria

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Jake O'Bryan
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Beitrag von Jake O'Bryan » 12.03.2016, 13:15

cf: Krankenstation

Es war selbstverständlich, dass Jake auch durchs Fenster wieder zurück in sein Zimmer kletterte. Vorher versteckte er die Pillendose allerdings unterhalb des Fenstersims. Eigentlich wollte er sich ins Bett legen und darauf warten, dass das Medikament richtig wirkte, aber er wusste nicht wieviel Zeit ihm noch blieb. Sicher würde er nicht mehr allzu lange alleine sein. Also duschte er sich zum zweiten Mal an diesem Vormittag, zog sich saubere Sachen an und machte es sich erst dann auf seinem Bett gemütlich. Nun, da er wusste, dass er endlich wieder Mittel hatte, auf die er zurückgreifen konnte, fühlte er sich wesentlich ruhiger. Er wusste, dass die Ärzte da anderer Meinung waren, aber sie verstanden auch einfach nicht, dass er ja nicht deshalb Drogen genommen hatte, weil es ihm Spaß machte High zu sein. Klar, das war eine willkommene Nebenwirkung, aber in erster Linie war es darum gegangen nicht durchzudrehen.

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Jeff Wilson
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Beitrag von Jeff Wilson » 15.05.2016, 21:28

cf: Zimmer 1

Jeff hatte nun schon eine ganze Weile gewartete und langsam bekam er Hunger. Er stand auf, zog sich seine Jacke an, als er Geräusche aus dem Zimmer von Jake und Kevin hörte. Offensichtlich waren die beiden auch noch hier, obwohl der Unterricht schon bald beginnen würde. Doch gut möglich, dass die beiden das noch nicht wussten. Schließlich waren sie ja noch neu hier.

Damit sie allerdings keinen Ärger bekamen, ging Jeff zu ihrer Tür und klopfte an. „He, ihr beiden. Es wird Zeit hinüber in den Klassenraum zu gehen. Kommt ihr. Ihr wollt euch doch vorher bestimmt noch schnell etwas zum frühstücken holen.“, rief er ihnen zu.

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Jake O'Bryan
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Beitrag von Jake O'Bryan » 22.05.2016, 13:53

Jake hatte sich gerade erst wieder auf sein Bett gesetzt, mit dem Vorhaben die Zeit totzuschlagen, als es an der Tür klopfte, und ein innerer Reflex ihn dazu zwang den Kopf zu heben und zu eben jener Richtung zu schauen, aus der das störende Geräusch kam. Warum wurde er eigentlich immer dabei unterbrochen auf das Ende des Seins zu warten? Jake seufzte. Klassenraum? Unterricht? Ernsthaft? Er hatte nicht erwartet in dem Aufffanglager für Verrückte so etwas wie Unterricht vorzufinden. Konnte es denn noch ätzender werden? Der sogenannte Unterricht diente wahrscheinlich auch noch der Massengehirnwäsche. Aber er, so nahm er sich fest vor, würde sich nicht einlullen lassen. Auf keinen Fall.
Frühstück dagegen klang ziemlich gut. Überrascht sah er auf seine Armbanduhr hinab. Tatsächlich war seit Kevins Verlassen des Zimmers gar nicht so viel Zeit vergangen, wie er gedacht hatte. Der 16Jährige rutschte von seinem Bett, schlupfte in seine Schuhe und zog die Jacke vom Garderobenhaken.
"Ich komme", teilte er Jeff mit, nachdem er die Tür geöffnet hatte. "Kevin ist schon vorgegangen." Dank des Beruhigungsmittels fühlte er sich einigermaßen ausgeglichen und war guter Dinge zumindest die nächsten Stunden zu überstehen.

tbc: Cafeteria

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Jeff Wilson
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Beitrag von Jeff Wilson » 30.05.2016, 21:23

Einen kleinen Moment dauerte es bis sich die Tür öffnete und Jake heraus kam. Kevin war, so wie er ihm mitteilte, bereits vorgegangen. Auch kein Problem. Schließlich war er ja nicht beauftragt worden sich um die beiden zu kümmern, sondern er wollte einfach nur nett sein. „Okay. Dann sollten wir jetzt auch gehen.“, meinte er, während er langsam zur Tür ging, sie öffnete und hinaus trat.

TBC: Cafeteria

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Jeff Wilson
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Beitrag von Jeff Wilson » 10.05.2018, 18:22

cf: Schulhof

Jeff Wilson und Marc Flemming

Einige Schüler fanden es ganz okay nun zurück zu gehen. Doch andere hätten gerne noch ein wenig weiter gespielt. Jeff war es eigentlich egal. Er folgte dem Betreuer langsam und betrat hinter einigen anderen die Hütte. Schön war es jetzt endlich wieder im warmen zu sein. Schnell zog er seine Jacke aus und hängte sie an der Garderobe hinter der Eingangstür. Danach ging er in die Küche, wo Marc bereits dabei war die Arbeiten zu verteilen. Er sollte sich zusammen mit Kevin darum kümmern das Hackfleisch für die Spagehetti Bolognese anzubraten, die die Gruppe sich für heute zum Mittagessen gewünscht hatte. Nun gut, dass war etwas einfaches. Besser als sich um das Zwiebel schneiden zu kümmern. Das hasste er nämlich. „Na gut. Ich hole schon mal einen Topf. Holst du bitte das Fett aus dem Kühlschrank.“, bat er Kevin, während er schon mal zum Schrank ging. Er musste einen kleinen Moment warten, denn zwei andere waren gerade dabei sich einen größeren Topf für die Spaghetti aus dem Schrank zu nehmen. Als sie weg waren, öffnete er die Tür und griff nach einem der Töpfe die geeignet zum Anbraten waren. Damit ging er zum Herd und wartete dort bis Kevin kam.

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Kevin McDonald
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Beitrag von Kevin McDonald » 10.05.2018, 20:35

pp: Schulhof

Kevin war es völlig egal, ob sie nun weiter spielten oder nicht, er verschwendete keine Energie darauf, überhaupt darüber nachzudenken. Ihm war ja hier schon mehr als deutlich bewusst gemacht worden, dass seine Meinung hier nichts zählte. In der Hütte angekommen, warf er seine Jacke in das Zimmer, wo sein Bett stand. Von Jake war weit und breit nichts zu sehen, aber irgendwie hatte Kevin ja die Hoffnung ja eh schon aufgegeben, dass aus Jake noch ein normaler Mensch werden würde. Und jetzt sollten sie anscheinend tatsächlich kochen. Und das schlimme war, alle setzten sich irgendwie dahin in Bewegung, wo Marc sie hin beordert hatte. Ob der Betreuer wohl selbst auch etwas arbeiten wollte oder alles den Jugendlichen überlassen wollte? Kevin ahnte schon, dass er sich gleich wieder unbeliebt machen wollte, bestimmt würde ihn vor allem Jeff, der irgendwie so angepasst war, wieder völlig verständnislos anschauen. Aber Kevin konnte sich einfach nicht zurückhalten, er hatte ja schließlich auch Rechte.

Er verschränkte die Arme und schaute Marc an: "Ich habe gesehen, wieviel Geld meine Eltern hierfür zum Fenster hinauswerfen. Wäre es da zu viel verlangt, wenn Sie von dem Geld auch einen Koch beschäftigen? Ich meine, irgendwie werden alle Arbeiten hier an die Schüler abgewälzt, das geht doch nicht mit rechten Dingen hier zu.".

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Marc Flemming
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Beitrag von Marc Flemming » 24.08.2019, 19:37

Nachdem Marc alle Arbeiten verteilt hatte, wollte er sich gerade Eric zuwenden, der eine Frage hatte, da hörte er Kevin, der natürlich dagegen war, dass sie sich ihr Mittagessen selbst kochen sollten. „Ich komme gleich zu dir.“, sagte er schnell zu dem Schüler und ging dann zu Kevin. „Du hast Recht. Das Schulgeld, das deine Eltern bezahlen ist nicht gerade wenig. Aber dafür ist auch den ganzen Tag und die ganze Nacht über ein Betreuer anwesend, an den ihr euch wenden könnt, falls es nötig sein sollte. Und zu deiner Beruhigung, wir haben einen Koch, der euch das Frühstück zubereitet, denn vor dem Unterricht hättet ihr nicht genügend Zeit um euch auch noch darum zu kümmern. Doch am Mittag und am Abend sieht das anders aus. Da habt ihr die Zeit, um euch selbst um euer Essen zu kümmern. Dadurch lernt ihr selbstständig zu werden und das hilft euch später. Denn irgendwann wirst auch du von zu Hause ausziehen und in eine eigene Wohnung ziehen. Wahrscheinlich dann wenn du ein Studium beginnst. Dann wirst du nicht immer so viel Geld haben um einen Koch zu beschäftigen oder um täglich essen zu gehen. Oder willst du ständig bei deinen Eltern stehen und sie um Geld bitten? Das kann ich mir nicht vorstellen. Das wollen nämlich die wenigsten. Daher ist es ganz gut wenn ihr euch schon mal etwas zu essen kochen könnt.“ Das sie sich auch noch selbst um ihre Wäsche kümmern mussten, davon sagte er erst einmal nichts, sonst würde der Junge sich noch mehr aufregen und wäre vermutlich überhaupt nicht mehr dazu bereit noch irgendetwas zu tun.

„Und nun sei nicht so stur. Alle anderen finden es doch auch okay selbst zu kochen. Jeff wartete eh schon auf dich.“, beendete er das Gespräch, denn Eric wartete immer noch auf ihn.

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