Untersuchungszimmer 1

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Mike Brown
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Registriert: 09.05.2009, 23:23

Beitrag von Mike Brown » 29.05.2022, 16:00

cf: Teeküche

Während Mike auf Nick und den neuen Schüler wartete, holte er sich schon einmal alles was er zur Blutabnahme brauchen würde. Er legte es auf seinen Schreibtisch und streichelte Bailey noch ein paar Mal, nachdem er zu ihm gekommen war. Die Idee mit dem Hund war wirklich gut gewesen, denn es ersparte ihnen die Jugendlichen darum zu bitten, auch noch ihre Unterwäsche ab zu legen. Eine Sache die den meisten nicht im geringsten gefiel, auch wenn sie schon darauf achteten, dass er in der Regel die Jungs übernahm und Megan die Mädchen. Trotzdem hatten sich viele von ihnen schon dagegen gewehrt auch noch diese Kleidungsstücke auszuziehen und es hatte oft lange Debatten über den Nutzen dieser Sache gegeben. Das war nun Vergangenheit und Mike hoffte, dass ihnen Bailey noch lange erhalten blieb.

Nach einer Weile betraten dann auch der Schulleiter und John den Raum. „Hallo. Ich bin Mike.“, begrüßte der Arzt den Jungen freundlich und stellte sich dabei auch gleich vor. Danach deute er auf den Stuhl neben seinem Schreibtisch. „Setzt du dich bitte auf den Stuhl, damit ich dir Blut abnehmen kann.“, forderte er ihn auf.

Jonathan Shepherd
Beiträge: 14
Registriert: 16.01.2016, 22:34

Beitrag von Jonathan Shepherd » 27.02.2023, 02:21

CF: Flur der Krankenstation

John machte es gar nichts aus, dass ihn wahrscheinlich jemand begleiten würde. Für ihn war es das wichtigste, dass er seinen Großvater sehen durfte und vielleicht sogar wieder einmal ausreiten oder sogar fliegen durfte. Wenn er doch nur permanent bei seinen Großeltern leben dürfte. Das würde all seine Probleme im Nu lösen, aber das würde sein Vater niemals zulassen. „In Ordnung. Die Farm wird ihnen gefallen. Da bin ich mir sicher.“, erwiderte John mit einem strahlenden Lächeln, das jedoch sofort verschwand, als Nick nach dem Landjugendprojekt fragte.

Seine Gans war großartig gewesen, sie war gesund gewesen, er Gefieder hatte wie silber geglänzt und sie hatte sogar einen Trick beherrscht. Auf der Ausstellung hätte er sicher einen Platz erreicht, aber leider hatte er gar nicht erst teilnehmen können. Seufzend blickte John zu Boden und meinte schließlich nur. „Mein Vater hat uns zurück nach Tucson geholt, bevor ich an der Ausstellung teilnehmen konnte.“ Er zuckte mit den Schultern, als hätte er sich mit dem Gedanken abgefunden, aber tief im Inneren konnte er gar nicht sagen, wie wütend er noch darüber war. Er hätte nur eine Woche länger auf der Farm bleiben müssen, dann hätte er an der Ausstellung teilnehmen können. Aber das hatte seinen Vater nicht interessiert. Angeblich hatte er nur an diesem einen Wochenende Zeit gehabt, um seinen Bruder und ihn abzuholen, aber John wusste genau, dass das wieder einmal die Art seines Vaters gewesen war, um ihm zu zeigen, wie hart das Leben war und er lernen musste mit Enttäuschungen umzugehen. Außerdem war es nicht mit seinem Vater abgesprochen gewesen, dass er bei dem Landjugendprojekt mitmachte und natürlich hatte das seinen Stolz so sehr verletzt, dass er gar nicht anders gekonnt hatte als ihm alles zu verderben. Wenigsten ging es Agatha gut und sie lebte immer noch auf der Farm. Das war sein einziger Trost.

In Gedanken hing er immer noch der Schleife nach, die ihm entgangen war, als er gemeinsam mit Nick den Untersuchungsraum betrat und sich brav auf den Stuhl neben dem Schreibtisch setzte. „Hallo, ich bin Jonathan, aber jeder nennt mich John.“, erwiderte er keck, bevor er unaufgefordert schon einmal seinen Ärmel nach oben rollte und an seinem Arm eine lange Narbe zum Vorschein kam, die er einem Snowboard-Unfall zu verdanken hatte.

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