Elizabeth Haus

[Melissa Cory]

Offensichtlich war Melissa tatsächlich eingeschlafen, denn als Hannah und Frank ins Wohnzimmer kamen und die Betreuerin etwas sagte, schrak sie hoch und blickte sich erst einmal völlig verwirrt um. Der Sherif war, so wie sie sehen konnte inzwischen gegangen und vermutlich war dann auch das Mädchen weg. Dabei hätte sie gerne noch einmal mit ihr gesprochen. Und sie besuchen, dass würde ihr die Schulleitung bestimmt nicht erlauben. Oder ein Betreuer würde mitkommen und das wollte Mel erst recht nicht. “Ist das Mädchen schon weg?”, fragte sie Hannah trotzdem noch, denn immerhin bestand ja noch die Möglichkeit, dass sie nicht mit dem Sherif hatte gehen wollen.

Dann schüttelte sie leicht den Kopf als sie die Sandwiches sah und bekam sofort die Quittung dafür. Für einen Moment wurde es ihr schwindlig und sie musste sich an der Lehne der Couch kurz fest halten. Als es ihr wieder besser ging sah sie Hannah an. “Das ist lieb. Danke. Aber ich bekomme heute Abend nichts mehr hinunter. Dafür bin ich einfach zu müde. Kann ich jetzt schlafen gehen?”, fragte sie die Betreuerin und hoffte, dass sie einwilligen würde.

[Elizabeth West]

Da Melissa sich sehr stark in die Decke gekuschelt hatte, hatte Hannah gar nicht erkannt, dass sie schon eingeschlafen war, sonst hätte sie die Schülerin auf keinen Fall derart wieder wach gemacht. Sie war sich noch nicht einmal sicher, ob sie sie überhaupt geweckt hätte. Wahrscheinlich hätte sie sie, wenn Frank es erlaubt hätte, sie nur noch ein wenig besser zugedeckt und dann weiterschlafen lassen. Hier aus dem Haus konnte sie schließlich genauso wenig flüchten wie aus dem Schlafsaal der Schule. Sanft sah sie sie an und schüttelte ein wenig den Kopf, als Melissa nach dem Mädchen fragte.

"Ja, sie ist schon weg. Der Sheriff ist gerade mit ihr ins Krankenhaus gefahren.", erklärte sie ihr und konnte es gut verstehen, dass sie nichts mehr essen wollte. Es wäre zwar schade um die Sandwiches, aber Melissa brauchte wahrscheinlich ihren Schlaf nun dringender als jedes Essen. "Schon in Ordnung.", antwortete sie freundlich und konnte es auch den anderen nicht verübeln, dass sie nun keinen Hunger mehr hatten.

"Natürlich kannst du jetzt schlafen gehen. Ich werde euch zur Schule zurückfahren, aber vorher würde ich gerne noch nach deiner Wunde am Kopf sehen, Melissa. Ich hoffe, du kannst das verstehen."

Langsam setzte sie sich wieder neben das Mädchen und hoffte, dass sie das akzeptieren würde, denn sie wollte sie nicht mit einer möglicherweise noch blutenden Wunde in den Schlafsaal schicken.

[Melissa Cory]

Eigentlich sahen die Sandwiches wirklich gut aus und ein wenig tat es Melissa schon leid das Hannah sich die Mühe umsonst gemacht hatte. “Sie können die Sandwiches ja in den Kühlschrank stellen und wir kommen morgen früh vorbei und essen sie zum Frühstück. Vielleicht kommen wir ja auch so zu einer Tasse Kaffee.”, meinte Melissa jetzt wieder etwas munterer und fragte dann verwundert. “Aber wieso wollen sie uns denn zur Schule zurück fahren. Es ist doch gar nicht weit wenn man am See entlang geht.” Klar, es war schon ziemlich spät, aber schließlich war morgen Samstag und da mussten sie nicht so früh raus, da kein Unterricht statt fand. Außerdem war der Weg mit dem Auto um einiges länger.

Natürlich bestand Hannah darauf, dass sie sich noch schnell die Wunde ansehen durfte, bevor sie sie zurück bringen würde. Begeistert war Melissa nicht davon, denn sie war sich nicht sicher ob die Wunde noch leicht blutete oder nicht. Weh tat es auf jeden Fall, wenn sie die Stelle berührte. “Na gut.”, stimmte sie zu da die Betreuerin sich bereits neben sie gesetzt hatte. Melissa drehte den Kopf zur Seite, sodass Hannah die Wunde sehen konnte und wartete dann ab was sie sagen würde.

[Elizabeth West]

Hannah konnte gar nicht anders als ein wenig zu schmunzeln, als Melissa meinte, dass sie die Sandwiches ja in den Kühlschrank stellen konnte und sie dann zu ihr zum Frühstück kommen würden, besonders wenn sie dann auch noch eine Tasse Kaffee erhielten.

"Tut mir Leid, Kaffee gibt es keinen. Aber so wie ich gehört habe, hat Frank zumindest eine kleine Überraschung für euch morgen Abend am Lagerfeuer.", entgegnete sie immer noch lächelnd und zwinkerte Melissa kurz verschwörerisch zu.

Sie wusste zwar, seitdem sie die Schülerakte von Melissa gelesen hatte, dass sie kein unbeschriebenes Blatt war und sogar schon eine Jugendstrafe erhalten hatte, aber das muntere Verhalten, war im Gegensatz zu dem frechen und meist auch zynischen Benehmen der anderen, nichts, was Hannah als schlechte Eigenschaft ansehen würde.

"Es ist zwar nicht weit bis zur Schule, aber ihr seid müde und heute sicher schon weit genug gelaufen. So seid ihr schneller im Schlafsaal und könnt euch ausruhen.", erklärte sie ihr und war erstaunt, als sie sogar einwilligte, dass sie sich die Wunde ansehen durfte.

Vorsichtig um ihr nicht weh zu tun, schob sie die blonden Haare ihrer Schülerin zur Seite und betrachtete sich die Wunde, die sie am Hinterkopf hatte. Wie sie vermutet hatte, handelte es sich um eine Platzwunde, aber sie war recht klein und musste wahrscheinlich noch nicht einmal genäht werden.

"Ich bin zwar kein Arzt, aber deine Teilnahme am Ausflug ist damit nicht gefährdet. Ich hole noch ein Pflaster, das wir erst einmal über die Wunde kleben und dann versprichst du mir bitte, dass du morgen früh zu Mia gehst und ihr die Wunde zeigst.", bat sie das Mädchen und verschwand dann schnell noch einmal in der Küche um ein Pflaster zu holen. Um die Wunde ein wenig zu reinigen tränkte sie noch einen Tupfer mit Wasser, holte eine Tube mit Desinfektionsmittel aus ihrer Tasche und kehrte dann wieder zu der Schülerin zurück. "Tut mir Leid, wenn es nun etwas weh tut oder brennt.", entschuldigte sie sich vorsorglich schon einmal bei ihr und entfernte dann das Blut aus ihren Haaren.

Die Wunde fing zwar wieder leicht an zu bluten, aber da in dem Desinfektionsmittel auch blutungshemmende Stoffe waren, würde es gewiss schon bald wieder aufhören. Vorsichtig gab sie noch etwas von dem zähflüssigen Mittel auf die Wunde und deckte es dann mit dem Pflaster ab. Dann strich sie fürsorglich noch Melissas blonde Haare wieder zurecht und sah sie munter. "Alles wieder in Ordnung. Wenn du in den Schlafsaal gehst, wird es den anderen noch nicht einmal auffallen, nur solltest du heute Abend lieber nicht duschen gehen.", schlug sie ihr vor und stand dann auf um sich mit den Schülern auf den Weg zur Schule zu machen.

"Ich bringe die drei noch zurück und komme dann wieder.", erklärte sie Frank, griff ihre Autoschlüssel und ging wieder zur Tür. "Kommt ihr?"

[Melissa Cory]

“Schade. Ich hatte gehofft das sie mit sich reden lassen, denn Kaffee ist doch nichts schlimmes. Und ich werde dadurch auch bestimmt nicht meine Mitschüler oder die Betreuer angreifen.”, versuchte Mel noch ein wenig zu handeln, obwohl ihr klar war das Hannah keine Ausnahme machen würde.

Als die Betreuerin ein Lagerfeuer erwähnte, stutzte Mel. Hatte sie da irgendetwas überhört? Anscheind schon. Aber vielleicht wusste ja Kazuhiko mehr. Geduldig ließ Melissa die Untersuchung der Wunde über sich ergehen, auch wenn sie nicht gerade angenehm war und vernahm dann etwas von einem Ausflug. Also sie sollte vielleicht demnächst im Unterricht doch etwas besser aufpassen, denn sie konnte sich nicht im geringsten daran erinnern das Marc etwas von einem Ausflug erwähnt hatte. “Ein Ausflug?”, fragte sie deshalb etwas verwundert als Hannah mit dem Verbandsmaterial aus der Küche zurück kam und ließ sich dann die Wunde reinigen und ein Pflaster darauf kleben. Das sie allerdings morgen früh wieder auf die Krankenstation gehen sollte passte ihr nicht im geringsten. Doch wenn sie es nicht tat, wäre es möglich das sie nicht mit auf den Ausflug durfte und das war etwas was Mel sich nicht entgehen lassen wollte. “Okay. Danke. Ich werde morgen früh auf die Krankenstation gehen. Versprochen.”, bestätigte sie Hannah und stand dann auf um ihr nach draußen zu folgen.

“Ach wissen sie, es würde mich auch nicht stören wenn die anderen Mädchen die Verletzung sehen. So zimperlich bin ich nicht. Aber ich denke duschen kann ich doch. Ich sollte nur die Haare nicht waschen. Oder?”, fragte sie und wartete dann bis die Betreuerin ihr Auto aufgeschlossen hatte. Dann stieg sie ein und lehnte sich gemütlich in dem Sitz zurück. Eigentlich war es wirklich ganz schön nicht mehr laufen zu müssen. Wobei das Mel auch nichts aufgemacht hätte. Nur so war es halt um einiges angenehmer.

Nach nicht einmal zehn Minuten hatten sie den Parkplatz vor dem Verwaltungsgebäude erreicht und Melissa stieg aus dem Auto. Sie wartete noch bis auch Sasuke und Emily ausgestiegen waren und verabschiedete sich dann. Danach ging sie mit den beiden zum Schlafsaal.

TBC: Mädchenschlafsaal WD

[Sasuke Minamoto]

die ganze Zeit hatte er geschwiegen, hatte nichts dazu sagen wollen und auch so manches einfach nicht mitbekommen gehabt, sodass er im endeffekt, doch eigentlich nur recht schweigsam mit zurück gefahren war, um sich dort in einen schlafsaal für die Nacht zu begeben.

TBC: Jungenschlafsaal RR

[BL-NPC]

Während Hannah den Kids etwas zu essen anbot und sich dann, da die Schüler keinen Hunger hatten, um die Wunde von Melissa kümmert, blieb Frank in der Tür stehen und beobachtete von dort aus alles. Er wunderte wie friedlich Melissa alles über sich ergehen ließ und nicht im geringsten Anzeichen machte sich zu wehren. Selbst der Bitte, morgen früh auf die Krankenstation zu gehen, stimmte sie ohne Gegenrede zu. Aber Hannah hatte es, genauso wie Sophie, schon ein paar Mal geschafft selbst mit den schwierigsten Schülern klar zu kommen. Vielleicht würde sie es auch bei Melissa schaffen. Das wäre gut, denn bisher hatte das Mädchen keinem vertraut. Aber er sollte sich am besten nicht zu früh Hoffnung machen, denn die meisten Schüler hier waren nur sehr schwer zu durchschauen.

Als Hannah dann zu ihm meinte, sie würde die drei zurück bringen und wäre gleich wieder zurück, nickte Frank. “Ja, danke. Aber ich werde dann auch mal rüber zu meinem Haus gehen und dort auf den Anruf des Sherifs warten. Wenn ich mehr weiß sage ich dir bescheid. Gute Nacht.”, verabschiedete Frank sich und verließ mit den Schülern und der Betreuerin das Haus.

TBC: Frank's Haus

[Elizabeth West]

Die Fahrt zurück zu der Schule verlief, wie Hannah schon erwartet hatte, sehr ruhig. Die drei redeten nicht miteinander und auch aus dem Radio drang nur noch eine sehr ruhig Musik. Schon nach ein paar Minuten erreichten sie den Parkplatz der Schule und Hannah hielt an um die drei aussteigen zu lassen. Nur kurz beobachtete sie noch, ob sie auch wirklich in ihre Schlafsäle gingen und fuhr dann wieder nach Hause.

Der heutige Tag hatte sie sehr angestrengt und obwohl ihr noch einige Gedanken durch den Kopf gingen, besonders ob es der Polizei gelingen würde den Verbrecher zu fangen, wurde sie nun auch langsam müde. Obwohl sie nichts zu Abend gegessen hatte und auch ihr Mittag essen nur aus einem Sandwich bestanden hatte, hatte sie nun kein Interesse mehr daran noch etwas zu essen. Daher parkte sie nur noch schnell ihr Auto, drehte den Ölofen in dem Gästezimmer wieder herunter und machte sich dann bereit schlafen zu gehen. Die Reste des Tees und auch das restliche Geschirr konnte sie auch noch morgen früh wegräumen, daher bedeckte sie nur den Teller mit den Sandwiches mit einer Folie und stellte sie in den Kühlschrank, bevor sie schlafen ging.

Noch kurz glitten ihre Gedanken erneut in Richtung ihrer Schüler, doch dann verfiel sie schon bald in einen ruhigen Schlaf, der nur kurz von einem Alptraum über die Erlebnisse ihrer Schüler unterbrochen wurde.

[Elizabeth West]

Die Sonne war noch nicht einmal richtig über den Horizont geschweige denn die vielen Bäume, die das Wohngebiet umgaben, empor gestiegen, als Hannahs Radiowecker schon wieder unerbittlich anfing irgendeinen lautes Rauschen von sich zu geben. Verwirrt schreckte Hannah aus dem Schlaf hoch und schaltete ihn sofort wieder aus. Als sie ihn gestern Abend noch schnell aufgestellt hatte, hatte sie eindeutig vergessen auch einen Sender einzustellen, der hier empfangen werden konnte. Dadurch hatte der Wecker, der noch auf die Frequenzen von Seattle eingestellt war, nun nur noch dieses ohrenbetäubende Rauschen von sich gegeben, das nur ab und zu von ein paar vereinzelten Fetzen zerhackter Musik unterbrochen wurde.

Müde rieb sich Hannah durch ihr Gesicht und ging erst einmal in ihre Küche um sich dort einen Kaffee zu kochen. Sie füllte den Kaffeefilter mit ein wenig von dem schwarzen Pulver, goss Wasser in den Wasserbehälter ihrer Kaffeemaschine und schaltete sie dann an. Während die Maschine mit leicht gluckernden Geräuschen das Wasser erhitzte und durch den Filter laufen ließ, ging Hannah erst einmal in ihr Bad, wusch sich und zog sich warme Kleidung und feste Schuhe für den Ausflug an.

Ihren Rucksack hatte sie auch gestern Abend schon gepackt, sodass sie fertig war, bevor es ihr Kaffee überhaupt auch war. Das nächste Mal sollte sie wahrscheinlich doch Instantkaffee nehmen, doch das Gläschen mit dem Instantpulver befand sich noch irgendwo in einer der Taschen und Hannah wollte nicht auch noch die Taschen, die nicht schon durchwühlt worden waren, durchsuchen. In ihrem Haus sah es so oder so schon vollkommen chaotisch aus. Da musste sie nicht auch noch mehr Chaos machen.

Als der Kaffee endlich fertig war, war Hannahs Morgenmüdigkeit schon verflogen und sie hatte es sogar geschafft einen Großteil des dreckigen Geschirrs von gestern Abend abzuspülen. Während des Frühstücks musste Hannah jedoch immer wieder an das denken, was gestern Abend hier geschehen war und hoffte, dass die Polizei den Verbrecher schon längst gefasst hatte. Sobald sie in der Schule war, musste sie unbedingt mit Frank darüber reden, denn wenn der Mann immer noch auf freiem Fuß sein sollte, dann mussten sie auch wegen ihrem Ausflug vorsichtig sein. Schnell trank sie noch ihren Kaffee aus, spülte auch dieses Geschirr ab, löschte den Ölofen, sodass nur noch die Nachtspeicherheizung ein wenig Wärme spendete, nahm sich ihre Jacke und machte sich dann auf den Weg in die Schule.

tbc: Steg

[Elizabeth West]

cf: Lehrerzimmer

Es war wirklich der Tierarzt gewesen, der unbedingt mit ihr hatte sprechen wollen. So wie er ihr berichtete, ging es dem Welpen noch schlechter als er angenommen hatte, sodass er sich noch nicht einmal sicher war, ob er wieder genesen würde. Nun, wo ihr Schüler nicht mehr dabei war, wollte der Arzt mit ihr reden, ob er ihn nicht besser einschläfern sollte. Nachdenklich lehnte sich Hannah gegen die Wand des Schulgebäudes und hörte aufmerksam dem Tierarzt zu. Sie war sich nicht sicher, was sie tun sollte und versuchte erst einmal herauszufinden, ab es nicht vielleicht doch eine Chance für den Welpen gab. Obwohl sie sich nicht sicher war, ob sie ihn überhaupt behalten konnte, wollte sie ihn nur ungern verlieren.

Noch eine Weile diskutierte sie mit dem Tierarzt, bis sie ihn davon überzeugt hatte es zumindest noch bis morgen zu versuchen. Wenn es ihm dann nicht besser gehen sollte, wäre sie damit einverstanden, dass sie ihn gehen ließen. Nach dem Gespräch mit dem Arzt blieb Hannah noch eine Weile bei dem Schulgebäude stehen und beobachtete, wie die Schüler zum Abendessen gingen und sich dann noch ein wenig auf dem Schulgelände aufhielten.

Erst einige Zeit später konnte sie sich von der Wand losreißen und machte sich dann auf den Weg zu ihrem Haus. Zeit um noch ein paar ihrer Umzugskisten auszupacken hatte sie nun nicht mehr, daher duschte sie nur noch, zog sich um und ging dann in ihr Schlafzimmer. Durch den langen Ausflug und die Probleme mit dem Welpen war sie so erschöpft, dass sie schon kurz nachdem sie die Augen geschlossen hatte, eingeschlafen war.

[Elizabeth West]

Noch bevor ihr Wecker die Gelegenheit bekam sie unsanft aus dem Schlaf zu reißen, wurde sie von etwas anderem geweckt. Sanft schmiegte sich eine weiche Hundenase an ihre Hand, die über der Decke lag und stupste sie dann so lange, bis er es geschafft hatte, seine Nase unter ihre Hand zu schieben. Noch halb im Schlaf begann sie den braunen Kopf mit der leicht dunkleren Maske, die knapp über seinen dunklen Augen begann, zu streicheln. "Nun reicht es aber, Seany.", meinte sie leicht schmunzelnd, während sie langsam die Augen öffnete und beobachtete, wie der kleine Collie ihr Grinsen hechelnd erwiderte. Zumindest hatte sie immer wieder, wenn sie seine Augen beobachtete das Gefühl, das er lächelte.

Es war schon erstaunlich, wie sehr er sich in drei Monaten verändert hatte. Aus dem kleinen, ängstlichen Welpen, bei dem sie schon mit dem Gedanken gespielt hatten, ob sie ihn nicht einschläfern sollten, war ein verschmuster, munterer, halbstarker Hund geworden, der nichts als Flausen im Kopf hatte. Wäre sie nicht durch das Stupsen wach geworden, dann wäre er sicher kurz darauf im Sturzflug auf ihr Bett gesprungen und hätte sie dann solange geärgert, bis sie wach geworden wäre. Wenn es um das Futter ging, dann kannte er kein Erbarmen. "Ich weiß ja, was du willst. Wie wäre es denn mit Futter?"

Sie sprach das Wort recht betont aus und Sean schoss sofort in die Küche, wo sein Napf stand. Kopf schüttelnd blickte Hannah nochmals auf die Uhr und stand dann auf. Es war erst sechs Uhr morgens, sie hatte also noch gut eine Stunde Zeit, bis sie zur Schule musste und damit auch noch genügend Zeit um joggen zu gehen. Ihren Collie nahm sie bei ihren Jogging Runden im Moment noch nicht mit, da sie Angst hatte ihn zu überfordern und außerdem sollte er so kurz nach dem Frühstück auch noch Ruhe halten. Deshalb fütterte sie ihn auch schon eineinhalb Stunden, bevor sie mit ihm zur Schule ging. Sie füllte die kleine Portion Hundefutter, die er morgens bekam, in seinen Napf und beobachtete noch, wie er sich gierig auf das Futter stürzte, bevor sie ihre Sportsachen anzog und dann auch wieder in ihre Küche zurückkehrte, wo Sean schon längst sein Frühstück schon längst gefressen hatte und nun an der Hintertür auf sie wartete. Während ihr Teewasser in dem Wasserkocher langsam warm wurde, ließ sie Sean in ihren Garten. Obwohl sie ihn ermahnte, konnte er es wieder einmal nicht lassen erst eine Runde über den Rasen zu rennen, bevor er plötzlich die Ohren spitzte, lauschte und dann kurz anfing zu bellen. Sein helles Bellen schallte laut durch das Wohngebiet, bevor er wedelnd wieder zu ihr zurücklief.

"Du Frechdachs.", schimpfte sie ihn munter und streichelte ihm durch das noch immer etwas kurze Fell.

Während er sich dann mit einem seiner Spielzeuge auf sein Kissen zurückzog, trank Hannah ihren Tee und ging dann joggen. Als sie wieder von ihrer Joggingrunde zurückkehrte, wartete ihr Hund schon wedelnd auf sie und begrüßte sie mit lautem Quietschen und freudigem Bellen. "Wir gehen ja gleich.", vertröstete sie ihn noch, denn nachdem sie Joggen gewesen war, wollte sie sich erst einmal waschen und umziehen. Erst dann legte sie ihm sein Geschirr an und machte sich dann zusammen mit Sean auf den Weg zur Schule.

tbc: Cafeteria

[Elizabeth West]

cf: Schulhof

Erst nachdem die drei Schüler in ihre Schlafsäle gegangen waren und sie sich vergewissert hatte, dass auch sonst keine Schüler mehr auf dem Schulhof waren, kehrte sie ins Verwaltungsgebäude zurück um Sean abzuholen. Sofort begrüßte er sie freudig quietschend und strich ihr fast wie eine Katze um die Beine, während sie seinen Rücken streichelte. Den Kauknochen hatte er mittlerweile aufgefressen und wartete nun schon ungeduldig darauf, dass sie endlich nach Hause gehen würden. Schmunzelnd legte sie ihm wieder die Leine an und machte sich mit ihm auf den Weg zu ihrem Haus.

Erst als sie das Schulgelände verlassen hatte, nahm sie ihn von der Leine und begann zu joggen. Munter sprang der junge Hund zwischen ihren Füßen herum oder sprintete schon ein wenig von ihr weg, bevor er sich wieder umdrehte und munter wedelnd zu ihr zurückgestürmt kam um an ihr hoch zu springen. Meist schaffte sie es ihm noch aus dem Weg zu gehen, sodass er ins Leere sprang, aber manchmal gelang es ihm auch sie zu überrumpeln.

Bei ihrem Haus angekommen, spielte sie noch ein wenig mit ihm in dem Teil ihres Gartens, den sie durch das Licht bei ihrer Terrasse zumindest ein wenig beleuchten konnte und ging dann mit dem Welpen ins Haus um noch mit ihm zu üben. Freudig machte er bei den spielerischen Übungen mit, zeigte ihr dann jedoch auch schon bald, dass er müde wurde und Hannah beendete die Übungen für heute. Während sie sich waschen ging und umzog, machte Sean es sich schon einmal in ihrem Bett gemütlich und war schon fast eingeschlafen, als sie sich auch in ihr Bett legte. Kurz streichelte sie ihm noch einmal durchs Fell und schloss dann auch die Augen. Hoffentlich würden sie morgen schon etwas mehr darüber erfahren, was mit Andy, Jayden und Jeff war und wo sie sich befanden, denn bisher hatte sie nichts mehr davon gehört, wie die Suche voranging und auch nicht, ob Andy überhaupt sein Medikament dabei hatte. In Gedanken immer noch bei ihren Schülern schlief sie dann aber mit ihrem Colliewelpen an ihrer Seite ein.

[Elizabeth West]

Unerbittlich klingelte kurz vor halb sieben ihr Wecker und noch bevor sie die Möglichkeit bekam ihre Augen zu öffnen und den Wecker auszuschalten, sprang ihr Collie schon ins Bett und begann sie munter zu stupsen. Sie war sich nicht sicher, wie oft sie schon versucht hatte, ihm das abzugewöhnen, aber diese morgendliche Begrüßung ließ er sich einfach nicht nehmen. Sanft streichelte sie ihm über seine weiche Hundenase und stand dann schon einmal auf. Sie liebte diese einfache morgendliche Routine, zuerst ihren Hund zu füttern, sich dann schon einmal zu waschen und anschließend Sean noch einen Augenblick draußen laufen zu lassen, bevor sie dann zur Schule ging. Während sie sich anzog, fraß er fröhlich sein Futter und sie ging dann sogar ein wenig raus auf die Terrasse, während Seany im Garten herumstrolchte. Als er dann wieder wedelnd zu ihr kam, legte sie ihm noch sein Geschirr und die Leine an, verließ das Haus und machte sich auf den Weg zur Schule.

tbc: Cafeteria

[Elizabeth West]

cf: Schlafsaal Ridgerunner

Der Spaziergang nach Hause gefiel Seany, wie immer, sehr. Munter tollte er neben ihr her, schnupperte mal hier, mal dort, nur um sich dann kurz von ihr zu entfernen und anschließend im gestreckten Galopp zu ihr zurückzukehren. Erst als sie fast die Häuser der Betreuer erreicht hatten, merkte sie immer mehr wie Seany langsamer wurde und immer stärker zu hecheln begann. Um ihn nicht zu überanstrengen nahm sie ihn für die letzten Meter auf den Arm und trug ihn nach Hause.

Erst als sie ihr Haus erreicht hatte, setzte sie ihn wieder ab und suchte in ihrer Tasche nach dem Haustürschlüssel. Seany stand drängelnd und quietschend neben ihr und rannte sofort ins Haus, als sie die Tür auch nur einen Spalt weit öffnete. Schnell huschte er in die Küche und begann an seinem Wassernapf zu trinken, während Hannah ihre Schuhe auszog, ihre Jacke ablegte und dann auch in die Küche ging um sich ihr Abendessen zu machen. Da es bereits recht spät war, aß sie eilig ihr Abendbrot, gab Seany noch ein wenig Futter und ging dann, nachdem sie sich gewaschen und umgezogen hatte, ins Bett. Wie fast jeden Abend setzte sich Seany vor ihr Bett und sah sie solange bittend an, bis sie ihn hochhob und er sich neben sie auf das Bett legen durfte. Dort rollte er sich genüsslich brummend ein und sie schliefen gemeinsam ein.

[Elizabeth West]

Schon kurz vor sechs Uhr wurde Hannah von einem Geräusch, mit dem sie eigentlich schon gestern gerechnet hatte, geweckt. Ihr Hund war irgendwann in der Nacht von dem Bett gesprungen und hatte es sich auf dem Teppich vor dem Bett gemütlich gemacht, wo er nun gerade dabei war, sich zu erleichtern. "Seany!", schimpfte sie ihn und sprang sofort aus dem Bett um ihn zumindest noch von dem Läufer herunter zu scheuchen. Zwar befand sich schon ein übel riechender Haufen auf ihrem Teppich, aber alleine an Seanys Körperhaltung konnte sie erkennen, dass er wohl noch nicht fertig war.

Glücklicherweise reagierte der Welpe auf ihr Schimpfen und ließ sich von dem Teppich herunterjagen, bevor er sich noch weiter erleichterte. Heute würde es also kein Futter für ihn geben und für sie erst einmal die unangenehmste Arbeit, die man am frühen Morgen verrichten konnte. Genervt beobachtete sie, wie ihr Welpen einen weiteren Haufen hinterließ und sie dann mit traurigem Blick ansah. Scheinbar war es ihm heute äußerst schlecht, aber trotzdem musste er mit in die Schule, denn besonders mit seinem Durchfall konnte sie ihn hier kaum alleine lassen.

Seany hechelte immer noch, während sie seinen Dreck entfernte und sich dann, obwohl es erst viertel nach sechs war, schon anzog und auf den Weg zur Schule machte. Hunger hatte sie nach diesem äußerst unangenehmen Geruch nicht, aber nach einem Spaziergang würden sie und Seany sich wahrscheinlich besser fühlen und dann konnte sie immer noch in der Cafeteria frühstücken.

tbc: Klassensaal Ridgerunner

[Elizabeth West]

cf: Halloweenfeier

Nach dem Ende der Halloweenfeier hatte Hannah noch geholfen darauf aufzupassen, dass die Schüler brav in ihre Schlafsäle gingen und war dann zusammen mit ihrem müden Welpen zu ihrem Haus zurückgekehrt. Schon auf der Hälfte des Weges war der Kleine so langsam und müde geworden, dass sie ihn den Rest des Weges getragen hatte und selbst heute Morgen schien er nicht wirklich wach werden zu wollen. Müde räkelte er sich auf seinem Kissen herum und sah sie nur verschlafen an, als aufstand um sich waschen zu gehen und noch zu frühstücken, bevor sie dann wieder in die Schule gehen würde.

Während sie im Bad war, hörte sie immer wieder das leise Brummeln ihres Collies, der scheinbar immer noch kein Interesse daran hatte aufzustehen. Erst als sie das Badezimmer wieder verlassen, sich angezogen hatte und in die Küche gegangen war, entschied sich Seany dazu, dass es auch Zeit war aufzustehen. Immerhin wollte er auf keinen Fall das Frühstück verpassen. Noch während sie sein Futter in den Napf füllte, stand er wedelnd hinter ihr und schien wieder einmal der Meinung zu sein, dass er sie mit seinem lauten Gequietsche davon überzeugen musste, dass er nahezu am Verhungern war.

"Nun bist du aber wach, du kleine Schlafmütze, oder?", meinte sie liebevoll zu ihm, während sie ihm seinen Futternapf hinstellte und sich dann ihr Frühstück machte. Noch während sie sich einen Kaffee kochte, war ihr Welpe schon mit dem Fressen fertig beobachtete sie wieder aufmerksam, bis er sich dazu entschied, dass es nun Zeit zum Spielen war und anfing sein Quietschtier wild durch die Gegend zu schleudern. "Seany.", ermahnte sie ihn und legte das Spielzeug auf ein Regal, als er einfach nicht damit aufhören wollte. Erst dann frühstückte auch sie und machte sich dann anschließend zusammen mit ihrem Hund auf den Weg zur Schule.

tbc: Klassensaal