Rezeption

[Sophie Becker]

cf: Sophies Wohnwagen

Sophie stellte den Wagen auf dem Parkplatz ab, stieg aus und atmete erst einmal durch. Die Luft war zwar kalt, roch aber gut. Zudem tat die kalte Luft gut, denn sie vertrieb die Müdigkeit aus der Betreuerin. Die Nacht war eindeutig zu kurz gewesen, aber damit war sie nicht alleine, denn die anderen hatten mit Sicherheit auch nicht viel mehr Schlaf bekommen. Stellte sich nur die Frage, wie es mit den Schülern heute morgen aussah. Langsam ging Sophie zum Verwaltungsgebäude, stieg die wenigen Stufen rauf und betrat das Gebäude. Drin war es noch dunkel und so machte sie erst einmal Licht an. Jetzt sah es hier schon etwas besser aus. Der nächste Weg führte Sophie zur Kaffeemaschine, die sie füllte und anstellte. Einen Kaffee brauchte sie jetzt nämlich noch und die anderen würden sicherlich auch einen nehmen. Während der Kaffee durchlief, sah sie auf den Plan für heute.
Am Nachmittag fand die Biologie AG statt, die Marc ins Leben gerufen hatte. Sophie war gespannt. Ansonsten war nichts weiter geplant. Allerdings mussten sie die Farm noch von ihrer Halloweenparty befreien. Mal sehen wann und wie sie dies machten.

Als der Kaffee durchgelaufen war, nahm sich Sophie eine Tasse, setzte sich hinter einen der Schreibtische und wartete auf die anderen.

[Mike Brown]

cf: Krankenstation - 1. Behandlungszimmer

Im Laufschritt spurtete er über den Hof und betrat eilig das Verwaltungsgebäude. Die Verwaltungsangestellte war noch nicht da. Dafür saß Sophie an der Rezeption und trank einen Kaffee. „Hallo Sophie.“, begrüßte er die Betreuerin freundlich. „Sag mal, ist Peter schon da? Denn ich habe eine nicht gerade erfreuliche Nachricht für ihn. Einer unserer Schüler ist heute Nacht in die Krankenstation eingedrungen und hat den Medikamentenschrank aufgebrochen. Er hat je eine Packung Beruhigungsmittel und Schmerzmittel mitgehen lassen. Wahrscheinlich um Entzugserscheinungen zu dämpfen. Also vermutlich einer unserer neuen Schüler. Oder aber einer der älteren hat das Zeug gebraucht um sich zu beruhigen. Auf jeden Fall müssen wir ihn so schnell wie möglich finden, damit er keinen Unfug mit den Medikamenten machen kann.“, teilte er Sophie mit und hoffte, dass sie wusste wo Peter sich aufhielt. Wenn nicht, dann würden sie ihn wohl anfunken müssen.

[Sophie Becker]

Der heiße Kaffee tat verdammt gut und weckte die müden Lebensgeister. Die kurze Nacht steckte Sophie doch noch ziemlich in den Knochen und einen Moment lang überlegte sie, ob sie nicht eine Runde laufen sollte. Einfach um wach zu werden. Doch gerade als sie ihren Kaffee ausgetrunken und sich dazu entschieden hatte, laufen zu gehen, ging die Tür auf und Mike betrat das Gebäude. Er wirkte nervös und abgehetzt. Trotzdem güßte er die Betreuerin und gerade als diese nachfragen wollte, was denn los sei, erzählte der Mediziner es von sich aus. Jemand war in der Nacht in die Krankenstation eingebrochen und hatte sich am Medikamentenschrank zu schaffen gemacht. Das konnte doch nicht wahr sein. Sophie jedenfalls konnte es kaum glauben und sah Mike entsprechend an. Wer immer das war musste in der Tat schnell gefunden werden, denn mit Meikamenten war nicht zu spaßen, deswegen waren sie ja auch verschlossen. Doch anscheint war dies kein Hindernis für den Schüler gewesen.

"Ich hab ihn noch nicht gesehen, aber vermutlich ist er in der Cafeteria. Wenn du willst funk ich ihn an, ehe du rüberrennst und feststellst, das er dort nicht ist", bot Sophie an und griff bereits nach dem Funk. "Peter! Sophie hier. Komm bitte umgehend ins Verwaltungsgebäude", bat sie ihn, dann wandte sie sich wieder Mike zu.
"Hast du einen Verdacht, wer es sein könnte?", erkundigte sie sich, überlegte derweil ebenfalls wer dafür in Frage käme. Leider gab es einige. Jamie, Scott, Jeff, Cheyenne, Melissa und wer weiß wer noch alles. Aber diese fielen Sophie spontan ein.

[Mike Brown]

Leider wusste Sophie auch nicht wo Peter sich zur Zeit aufhielt, vermutete jedoch, dass er in der Cafeteria war. Da sie sich aber nicht sicher war, schlug sie vor ihn an zu funken und noch ehe Mike etwas dazu sagen konnte, hatte sie ihr Funkgerät genommen und Peter mitgeteilt, dass er bitte sofort ins Verwaltungsgebäude kommen sollte.

Sekunden später meldete er sich auch und teilte ihr mit, dass er gleich kommen würde. „Danke.“, meinte Mike schnell zu seiner Kollegin, bevor er auf ihre Frage hin den Kopf schüttelte. „Nein, ich habe keine Ahnung wer es gewesen sein kann. In erster Linie würde ich auf einen der neuen Schüler tippen. Jeff hat sich mit seinem Bruder lange Zeit fast alleine durchschlagen müssen und kennt sich daher mit Diebstählen und vermutlich auch Einbrüchen gut aus. Außerdem dürfte er, auch wenn er schon eine Weile bei seiner Oma gewesen war, die darauf geachtet hat das er keinen Alkohol mehr getrunken hat, schon noch eine gewisse Lust auf das Zeug haben. Vielleicht sogar noch leichte Entzugserscheinungen haben. Daher wäre es schon möglich, dass er auf solche Ideen kommt. Bei Jamie dürfte die Wahrscheinlichkeit, dass er unter Entzugserscheinungen leidet noch viel größer sein, da er fast bis zu dem Tag als er hierher kam noch Drogen und Alkohol zu sich genommen hat. Und auch bei Eric bin ich mir nicht so ganz sicher. Schließlich war er Mitglied einer Gang. Und das die keine Engel in Bezug auf Suchtmittel sind, dass ist ja bekannt. Aber auch Cheyenne käme in Betracht. Wir haben ja bis heute noch nicht heraus gefunden woher sie damals den Alkohol hatte, als Peter sie volltrunken im Wald gefunden hat. Vielleicht sind ihre Vorräte nun langsam aufgebraucht und sie kam deswegen auf die Idee sich Medikamente zu besorgen. Du siehst, eigentlich könnte es fast jeder der Schüler gewesen sein. Es wird mit Sicherheit schwer werden den Täter zu finden. Es sei denn wir machen bei jedem einen Bluttest. Doch das müsste dann jetzt sofort gemacht werden, da die Medikamente im Körper recht schnell abgebaut werden und dann kaum noch im Blut nachzuweisen sind.“

[Sophie Becker]

Peter versprach sofort zu kommen, er erkundigte sich nicht, was los sei, denn das würde er noch früh genug erfahren. Nachdem Sophie das gGspräch mit ihm beendet hatte, stellte sie das Funkgerät zurück und wandte sich Mike zu und stellte die alles entscheidende Frage, wer es gewsen sein könnte. Kandidaten hatten sie ja genug. Allerdings hatte Mike keine genaue Ahnung, nur ein paar Verdächtige, die etwas so dummes tun würde. Ein paar davon hatte auch Sophie auf ihrer Liste. An Eric hatte sie nun nicht gedacht, aber so gut kannte sie den Jungen auch nicht. Lediglich das, was in der Akte stand. Da aber nichts von Drogen dort gestanden hatte, hatte sie ihn nicht mit auf ihre Liste der Verdächtigen gesetzt. Allerdings hatte sie Melissa auf dem Plan, die Mike offenkundig nicht in Erwägung zog, wieso auch immer. Verdächtige gab es jedoch genug und herauszufinden, wer es am Ende wirklich war, dürfte alles andere als einfach sein.

"Vermutlich dürfte es das beste sein, wenn wir alle zu einem Bluttest beordern. Wolltest du Cheyenne nicht eh sehen? Ich hab sowas mitbekommen gestern. Das wäre die Möglichkeit, sie dir anzusehen. Und wenn wir alle hinschicken, dann fühlt sich keiner herausgestochen aus der Menge oder gleich verdächtig. Allerdings könnte sich der Täter oder die Täterin durch ihr Verhalten eh verraten. Gibt es dann irgendwelche ANneichen, die man sehen könnte? Ich mein gerade unsere Süchtigen dürften doch nach der Einnahme ruhiger sein oder?", erkundigte sie sich, musste aber eingestehen keine wirkliche Ahnung zu haben. Sie hatte damals ja selbst bei Peter nichts mitbekommen, als der Rückfällig geworden war.

[Mike Brown]

„Eigentlich wäre das mit dem Bluttest wirklich das Beste, denn je nach dem wie lange es schon her ist seitdem der Schüler die beiden Mittel eingenommen hat, ist es gut möglich, dass man ihm gar nichts mehr anmerkt. Oder aber sein Verhalten ist nur so minimal verändert, dass jeder denkt er wäre noch müde von der gestrigen Feier. Und das könnte auch bei denen so sein, die noch unter Entzugserscheinungen leiden. Schließlich waren auch sie gestern auf der Feier. Aber warten wir mal ab was Peter dazu sagt. Und wegen Cheyenne. Ja, Marc hat mich heute morgen angerufen und mich darum gebeten sie einmal gründlich zu untersuchen, weil Hannah und er das Gefühl haben, dass sie nicht in Ordnung ist. Auch dafür wäre es gut wenn ich Rahmen einer Blutentnahme bei allen eine Blutprobe von ihr bekäme. Dann könnte ich nämlich schon einmal sehen wie es mit ihren Blutwerten aussieht und dadurch einschätzen was mit ihr sein könnte, ohne sie gleich mit einer umfangreichen Untersuchung zu nerven, der sie eh nur widerstrebend oder gar nicht zustimmen wird.“ So wäre es für ihn wirklich bedeutend einfacher etwas mehr über den Gesundheitszustand von Cheyenne zu erfahren, aber wie er schon gesagt hatte, erst musste Peter dieser Aktion zustimmen. Also blieb ihm nur auf seinen Chef zu warten.

[Nick Bankins]

cf: Cafeteria

Trotz des ernsten Funkspruches von Sophie war Peters gut Laune nach dem gelungenem gestrigen Abend immer noch nicht verflogen. Obwohl er sich auf dem Weg zur Rezeption schon fragte, warum Sophie ihn so schnell sehen wollte. Es war doch nicht etwa weil er gestern Abend nach der Feier so schnell verschwunden gewesen war? Aber er war einfach zu müde gewesen und hatte nur noch in sein Bett gewollt. Das musste sie doch verstehen. Schließlich hatten sie alle gestern einen sehr langen Tag gehabt. Doch irgendwie konnte er sich auch nicht vorstellen, dass sie ihn deswegen über Funk anrief. Es musste also noch etwas anders sein.

Freundlich winkte er einer Gruppe Schüler zu, die auf dem Weg zum Unterricht waren, dann eilte er weiter zum Verwaltungsgebäude und trat ein. „Guten Morgen ihr beiden.“, begrüßte er Mike und Sophie locker, die an der Rezeption standen, bemerkte dann allerdings ihre ernsten Gesichter. „Was ist denn los? Ihr seht beide so ernst aus?“, erkundigte er sich, gespannt darauf was sie ihm erzählen würden.

[Sophie Becker]

Mike stimmte Sophie zu, was die Bluttest angingen. Diese dürften wirklich das Beste sein, denn so fühlte sich keiner ausgegrenzt oder gleich verdächtigt. Denn leider bestand die Gafahr das man es dem Schüler oder der Schülerin nicht mehr ansah. Ein Problem, wenn sie herausfinden wollten, wer die Medikamente gestohlen und auch genommen hatte. Denn das jemand sie nur klaute und dann nicht einnahm, glaubte Sophie nicht. Verkaufen konnte man diese hier schlecht, zumal was sollte der Schüler mit dem Geld dann machen? Wahrscheinlicher war es daher, dass der Schüler die Pillen auch genommen hatte. Tja und das galt es eben herauszufinden.

Auf diese Weise konnte Mike eben auch gleich Cheyenne mal genauer untersuchen, da hatte sich Sophie nicht verhört, wie sich herausstellte. Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, musste Peter zustimmen. Dieser kam schließlich auch durch die Tür und wirkte da noch recht fröhlich. Doch als er die Gesichter seiner Mitarbeiter sah, änderte sich dies.
"Guten Morgen Peter. Mike hat eine nicht ganz so erfreuliche Entdeckung heute morgen gemacht", fing Sophie auch sogleich an zu erzählen, wobei ihre Worte noch recht nett klangen, angesichts dessen, was passiert war.
"Jemand ist in die Krankenstation eingestiegen, hat den Medikamentenschrank aufgebrochen und je eine Packung Schmerzmittel und Beruhigsmittel gestohlen", fuhr sie schließlich fort und seufzte dann leise. Das dürften für Peter keine guten Nachrichten sein. Leider musste er davon erfahren.

"Mike möchte jetzt gern alle Schüler zur Blutentnahme antreten lassen, um so herauszufinden, wer die Medikamente eingenommen hatte. Anders lässt sich das wohl nicht feststellen", teilte sie ihm sogleich auch mit, in der Hoffnung er stimmte dem ganzen zu, aber da sah Sophie eigentlich keinen Zweifel.

[Nick Bankins]

Schon als Sophie ihm erklärte, dass Mike keine erfreuliche Entdeckung gemacht hatte, verflog seine gute Laune sofort und ihn überkam eine böse Vorahnung. Er fragte sich, was nun einer der Schüler wieder angestellt hatte und hoffte, dass nicht noch jemand abgehauen war. Doch als seine Freundin weiter sprach, musste er feststellen, dass er mit seinen Vermutungen völlig falsch gelegen hatte. „Wie bitte? Wie hat derjenige denn das gemacht? Es ist doch immer jemand auf der Krankenstation. Außerdem war der Schrank doch mit Sicherheit fest verschlossen.“

Fragend und mit einem recht ärgerlichem Gesichtsausdruck sah er zu Mike, der auf seine Frage hin sofort mit den Schultern zuckte. „Ich vermute, dass derjenige mit einem spitzen Gegenstand das Schloss geknackt hat, denn die Tür des Schrankes wurde auf keinen Fall aufgehebelt. Das würde man ja sehen. Und natürlich ist immer jemand von uns auf der Krankenstation. Gestern Abend und die Nacht über hatte Megan Dienst. Und du weißt, dass sie sehr genau ist. Daher nehme ich kaum an, dass sie während ihres Dienstes geschlafen hat.“, nahm er die Krankenschwester gleich in Schutz. „Der Schüler muss sich anscheint ganz leise in das Behandlungszimmer geschlichen haben, sodass sie nichts gemerkt hat, und dann den Schrank geöffnet haben. Aber eigentlich ist der Ablauf des Einbruches meiner Meinung nach jetzt völlig egal. Viel wichtiger ist es den Täter so schnell wie möglich zu finden, damit er keinen Unfug mit den Medikamenten machen kann.“

Damit hatte Mike natürlich Recht, dass musste auch Peter einsehen, obwohl er im Moment enorm wütend auf die Schüler war. Besonders da sie vorher alles für sie getan hatten, um ihnen eine schöne Halloweenfeier zu ermöglichen. Und dann so etwas. Aber wie er es schon öfters erlebt hatte, durften sie einfach nicht zu viel von ihnen erwarten. „Klar, damit hast du natürlich Recht. Der Täter muss so schnell wie möglich gefunden werden.“

Peter begann zu überlegen wie am schnellsten heraus finden konnten wer in die Krankenstation eingebrochen war, als Sophie ihm mitteilte, dass Mike den Vorschlag gemacht hatte allen Blut abzunehmen. Das war keine schlechte Idee. „Das stimmt. Vermutlich ist das der schnellste Weg und wenn wir noch eine halbe Stunde warten, dann sind alle in den Klassenräumen und wir brauchen nur noch dorthin zu gehen und ihnen das Blut abzunehmen. Ich denke, dass das weniger Probleme gibt, als wenn wir sie erst auf die Krankenstation zitieren. Das dürfte doch machbar sein? Wir können ja immer einen heraus holen und die Blutabnahme dann im Lehrerzimmer oder einem der anderen Unterrichtsräume, die gerade frei sind, vornehmen. Wenn Ellen und du sich die Arbeit teilen und Sophie und ich euch ein wenig helfen, dürften wir doch eigentlich recht schnell fertig damit sein. Wäre das okay für dich?“ Mit einem fragenden Blick sah er zu Sophie, da so etwas normalerweise nicht zu ihrer Arbeit gehörte.

[Sophie Becker]

Man konnte deutlich sehen, wie sich Peters Miene veränderte, als Sophie ihm erzählte was passiert war. Vor allem, als er erfuhr das jemand in die Krankenstation gegangen und den Medikamentenschrank aufgebrochen hatte. Da platzte dem Schulleiter fast der Kragen und er wurde laut. Verständlich. Doch zugleich gab Peter dem Personal eine Mitschuld, schließlich war immer jemand da auf der Krankenstation und der Schrank verschlossen. Sophie hielt sich erst einmal zurück, ließ Mike reden. Dieser ergriff auch sogleich Partei für seine Leute. megan war da gewesen und der Schrank war mit Hilfe eines Gegenstandes geknackt worden. Aber war das wirklich so leicht? Vielleicht sollten sie daran etwas ändern. An so etwas hatten sie bisher auch nie gedacht. Wieso auch? Aber vermutlich war es wie immer, es musste erst etwas passieren, bevor man über solche Sachen nachdachte.

Peter schien die Erklärung von Mike einzusehen, war aber noch immer wütend, was Sophie verstehen konnte. Vor allem nachdem sie gestern eine so schöne Feier für die Kids organisiert hatten und dann passierte das. Wer konnte dafür verantwortlich sein? Jemand der nicht auf der Feier war?
"Ich nehm an du hast keine Ahnung, wann das passiert sein könnte oder?", erkundigte sich Sophie, nahm aber nicht an, das Mike ihr eine Antwort darauf geben konnte. Allerdings würde es den Täterkeis vielleicht eingrenzen oder aber auch nicht. Im Grunde war der Vorschlag eine Blutkontrolle bei allen durchzuführen die Beste. Sie mussten denjenigen finden und das schnell. So teilte Sophie ihrem Freund schließlich mit, welche Idee Mike diesbezüglich hatte.

Peter schlug vor noch eine halbe Stunde zu warten, denn dann dürften alle Schüler in den Klassen sein und sie sollten es gleich dort machen. Die Kids erst auf die Krankenstation schleppen dürfte zu Problemen führen.
Als Peter fragte, ob Sophie ein problem damit habe zu helfen, schüttelte sie mit dem Kopf.
"Natürlich nicht. Dann sollten wir zusehen das wir alles vorbereiten. Brauchst du dabei noch Hilfe?", wandte sie sich an Mike.

[Mike Brown]

Das der Schulleiter über das Geschehene wütend war, konnte Mike gut verstehen. Besonders da sich alle die größte Mühe gaben, um den Schülern ein gutes zu Hause zu geben. Und dann geschah so etwas. Das war nicht schön. Aber wenigstens sah Peter ein, dass Megan keine Schuld an dem was passiert war, trug. Trotzdem würde er sie später anrufen und sie fragen ob sie während des Dienstes etwas bemerkt hatte.

Mit der Blutabnahme, um schneller heraus zu finden wer der Täter war, war der Schulleiter einverstanden, schlug allerdings vor, die Schüler nicht erst auf die Krankenstation zu zitieren, sondern das Ganze im Lehrerzimmer oder einem freien Klassenraum durch zu führen. „Klar, können wir machen. Das geht noch schneller und anschließend kann vielleicht sogar der Unterricht weiter geführt werden. Das heißt, wenn die Schüler dann nicht zu aufgeregt und durcheinander sind.“, antwortete er, bevor Sophie wissen wollte, ob er eine Ahnung hatte zu welchem Zeitpunkt der Einbruch statt gefunden hatte. Doch darauf konnte Mike nur mit dem Kopf schütteln. „Ich habe so gegen neun Uhr die Krankenstation verlassen um nach Hause zu gehen und da war noch alles in Ordnung gewesen. Wann dann Megan das letzte Mal in dem Raum gewesen war weiß ich nicht. Aber ich werde sie später anrufen und sie fragen. Erst dann können wir ungefähr abschätzen wann der Täter den Schrank aufgebrochen hat.“

Den Vorschlag von Peter, dass Sophie und er ihnen helfen würden, fand Mike gut, denn so würden sie noch schneller fertig sein. Allerdings sagte er erst einmal nichts, da Sophie erst ihre Zustimmung geben musste. Nachdem sie das jedoch getan hatte, nickte er ihr zu. „Ja, wenn es dir nichts ausmacht, dann könntest du uns beim Tragen der benötigten Sachen helfen.“ Schwer waren diese Utensilien zwar nicht, aber bei den vielen Schülern würden sie schon einige Kanülen brauchen.

TBC: Krankenstation - Untersuchungszimmer 1

[Nick Bankins]

Die Frage von Sophie, ob Mike wusste wann der Einbruch statt gefunden hatte, würde auch ihn interessieren. Leider hatte der Arzt aber keine Ahnung. Wenn sie das wirklich heraus finden wollten, dann mussten sie, wie Mike schon sagte, mit Megan sprechen. Doch die war zur Zeit zu Hause und schlief mit Sicherheit tief und fest. Und dabei wollte er sie auch nicht stören. Das konnten sie noch nach der Blutabnahme machen. Zwar würde das den Täterkreis womöglich ein wenig einschränken, denn wenn der Einbruch während der Feier stattgefunden hatte, kamen eigentlich nur die in Frage, die nicht mit auf der Farm gewesen waren. Aber er vermutete, dass Megan nichts mitbekommen hatte, denn sonst hätte sie die Tat verhindern können. Megan war nämlich niemand, der nicht wusste wie er sich gegenüber den Schülern durch zu setzen hatte.

Ein wenig unruhig wartete Peter bis Mike und Sophie mit ihrer Unterhaltung fertig waren. Dann warf er einen Blick auf seine Armbanduhr. Die halbe Stunde war inzwischen verstrichen. „Gut, dann wären wir uns ja einig. Kümmert ihr um alles was ihr von der Krankenstation braucht und ich gehe schon mal rüber in das Schulgebäude und sehe nach welche beiden Räume wir für die Blutabnahme benutzen können. Bis gleich dann.“, verabschiedete er sich von seinen beiden Mitarbeitern.

TBC: Klassenraum Ridgerunner

[Sophie Becker]

Mike war damit einverstanden die Blutentnahme im Lehrerzimmer oder einem der anderen Klassenräume durchzuführen. Das dürfte die Arbeit erleichtern und die Schüler nicht so schnell Verdacht schöpfen lassen, bzw sie nicht in Angst und Panik versetzten. Hoffte Sophie zumindest.
Auf ihre Frage, ob er denn wissen, wann eingebrochen wurde, schüttelte Mike mit dem Kopf. Er selbst hatte die Krankenstation gegen 21 Uhr verlassen, wann Megan das letzte Mal im Untersuchungszimmer nach dem Rechten gesehen hatte, wußte er nicht. Das galt es noch herauszufinden, darin waren sich die drei einig. Sie nickte nur kurz auf seine Schilderung hin. Es wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn sie die Uhrzeit hätten eingrenzen können.

Doch nun galt es die Blutentnahme vorzubereiten und dabei half Sophie natürlich mit. "Nein, natürlich nicht. Ich helf mit, das ist doch klar", bestätighte sie dem Mediziner noch einmal. Peter selbst wollte schon einmal rüber gehen ins Schulgebäude, nach einem geeigneten Raum suchen. Zudem mussten er wohl Marc und Hannah noch informieren, denn immerhin waren die beiden für eine der Gruppen verantwortlich. Die Blutentnahme würde vermutlich eine ganze Weile dauern, bei der Vielzahl der Schüler.
"Bis gleich dann", verabschiedete sie sich von Sophie. Mit Sicherheit hatte sich Peter den Tag heute anders vorgestellt. Vor allem nach dem gestrigen Abend. Aber wie hieß es immer so schön? Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
"Dann lass uns mal die Sachen holen", wandte sich die Betreuerin an den Arzt und verließ dann mit ihm die Krankenstation.

tbc: KS

[Jonathan Shepherd]

cf: Jonathans Ankunft

In dem Verwaltungsgebäude angekommen ließ John sich grummelnd auf einen der Stühle, die im Eingangsbereich standen, fallen und verschränkte die Arme vor der Brust. Diese Schule schien zwar ganz hübsch zu sein, aber er wollte trotzdem nicht hier bleiben. Er war das warme Wetter von Arizona gewohnt und obwohl er die Wälder ganz hübsch fand, bevorzugte er die nahezu unendliche Weite Arizonas. Wahrscheinlich würde er sich hier in den Wäldern geradezu eingeengt fühlen. Aber das war seinem Vater ja vollkommen egal. Ihm war es nur wichtig, dass ihm endlich die Flügel gestutzt wurden und dafür war dieses Verlies wahrscheinlich perfekt geeignet.

Argwöhnisch beobachtete John, wie der Chauffeur sich mit irgendjemand unterhielt und dann kurz darauf wieder zu ihm kam. „Na, haben sie gemeldet, dass ich meine Haft antrete?“, murrte John und der Chauffeur schüttelte den Kopf.

„Das ist doch keine Haft, du sollst hier nur auf die Schule gehen.“

„Als ob die Schule, auf die ich vorher gegangen bin, nicht gut genug gewesen wäre.“, meuterte John weiter, aber der Fahrer seines Vaters ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen.

„Kann ich noch etwas für dich tun?“, fragte er freundlich, doch John blieb stur.

„Wenn sie damit sagen wollen, dass sie gerne fahren möchten, dann gehen sie. Mich werden sie ja wohl erst am Ende des Schuljahres wieder mitnehmen.“, beschwerte er sich weiter, aber all sein Zynismus prallte an dem Mann geradezu ab.

„Na gut, Jonathan. Gleich wird ein Lehrer kommen und sich um deine Aufnahme kümmern. Bis bald.“

„Bis bald.“, grummelte John und beobachtete seufzend, wie der Fahrer das Gebäude verließ. Irgendwie hätte er sich doch gewünscht, dass er noch ein wenig da bleiben würde, denn nun, wo er fort war, fühlte er sich sehr einsam und verlassen. Aber das würde er sich natürlich niemals anmerken lassen. Stattdessen setzte er einen noch trotzigeren Gesichtsausdruck auf und wartete auf den Lehrer, den der Fahrer erwähnt hatte.

[Nick Bankins]

Fröhlich ein Liedchen vor sich hin pfeifend, stieg Nick die Treppen zum Verwaltungsgebäude hoch. Er freute sich bei dem kalten Wetter bereits auf einen schönen, warmen Kaffee. Und den würde er noch genießen, bevor ein neuer Schüler eintreffen würde, um den er sich dann kümmern musste. Doch als er die Tür geöffnet hatte, stutzte er, denn der neue Schüler war bereits angekommen. Alleine saß er auf einem der Stühle vor den Büros. Etwas was sie eigentlich nicht sehr gerne sahen, denn in der Anmeldungsbestätigung stand eigentlich, dass die Erziehungsberechtigen so lange anwesend bleiben sollten, bis jemand von ihnen sich um die Schüler kümmerte. Aber offensichtlich laßen die meisten nicht alles. Und mit dem Kaffee war nun wohl auch nichts. Zumal er nicht vor dem neuen Schüler Kaffee trinken wollte, wo es den Jugendlichen verboten war dieses Getränk zu sich zu nehmen.

Schnell schloss er die Tür hinter sich, damit es nicht zu kalt in dem Gebäude werden würde und rief seiner Angestellten im vorbei gehen ein guten Morgen zu. Anschließend ging er zu dem Jungen. „Hallo. Du bist wohl Jonathan Shepherd.“, begrüßte er ihn locker und hielt ihm die Hand hin. „Ich bin Nick Bankins. Der Leiter der Schule.“, stellte er sich vor, bevor er zu der Tür von seinem Büro deutete. „Ich denke wir fangen dann gleich mit dem Aufnahmegespräch an. Kommst du bitte mit in mein Büro.“ Nick ging schon einmal zu seinem Büro, schloss die Tür auf und hielt sie offen, damit der Junge eintreten konnte.

[Jonathan Shepherd]

Gelangweilt starrte John vor sich hin und stieß mit seinem Fuß immer wieder eine der Rollen seines Skateboards an, sodass die Rolle sich beständig drehte und ein klapperndes Geräusch machte. John beachtete das Geräusch kaum, aber wahrscheinlich trieb es die Dame, die an der Rezeption saß, an den Rand des Wahnsinns. Doch zumindest im Moment war ihm das vollkommen egal. Immerhin würde diese seltsame Schule ihn vermutlich auch in den Wahnsinn treiben.

Als plötzlich die Tür des Verwaltungsgebäudes geöffnet wurde, hörte John sofort auf mit seinem Skateboard zu spielen und setzte sich brav hin. Er wollte ja nicht sofort einen schlechten Eindruck auf die Lehrer machen. Die Lehrer würden ihn noch schnell genug besser kennen lernen und herausfinden wie übermütig er war, da musste er nicht schon an seinem ersten Tag hier als Witzbold auffallen. Wahrscheinlich war es sogar das beste, wenn er die Pauker erst einmal in Sicherheit wiegen würde, denn dann könnte er sicher noch besser Quatsch machen. Also entschied er sich dazu den braven Jungen zu spielen, der vollkommen fehl am Platz auf dieser Schule war. Vielleicht würden die Lehrer sich dann sogar dafür einsetzen, dass er wieder zu seiner alten Schule und in seine Heimat zurückkehren durfte. Er war sich zwar nicht sicher, ob sein Vater das zulassen würde, aber einen Versuch war es wahrscheinlich wert.

Höflich stand John auf und begrüßte den Lehrer mit einem festen Händedruck. „Hallo. Aber man nennt mich eigentlich John. Schön sie kennen zu lernen.“, erwiderte er und spielte weiterhin den höflichen. Irgendwie wirkte der Leiter der Schule sogar sympathisch und John hatte das Gefühl, dass Mister Bankins auch jemand war, der sich nicht mit den langweiligen, einfachen Sportarten begnügte. „Na gut. Kann ich meine Koffer hier lassen?“, fragte John, denn er sah keinen Grund, warum er seine Koffer mit in das Büro des Schulleiters nehmen sollte.

„Darf ich fragen, warum wir überhaupt ein Aufnahmegespräch machen. Ich nehme mal an, dass meine Eltern schon längst die Schulgebühr überwiesen haben und dass ich erst wieder weg darf, wenn das Schuljahr vorbei ist, oder?“, fragte John keck, obwohl er bereits ahnte, dass er an diesem komischen Aufnahmegespräch nicht vorbeikommen würde. Aber er konnte es ja zumindest versuchen.

tbc: Nicks Büro

[Nick Bankins]

Ein wenig stutzte Nick, als der Junge aufstand, ihm die Hand reichte und ihn höflich begrüßte. Das war etwas, was sie nur selten erlebten, denn die meisten Jugendlichen hatten keine Lust darauf hier zu sein und zeigten ihnen das nur zu deutlich. John schien da etwas anders zu sein. Oder aber er verbarg sein wahres Gesicht nur. Zumindest im Moment. Wie er sich verhalten würde wenn er erst einmal eine Weile hier war, dass würde sich noch zeigen.

„Na gut, dann nenne ich dich John. Das ist ja auch viel kürzer.“, erwiderte er ebenfalls freundlich, schüttelte dann aber den Kopf. „Nein, deinen Koffer musst du schon mit ins Büro nehmen. Aber dein Skateboard kannst du hier draußen stehen lassen. Meine Sekretärin wird darauf aufpassen.“, fügte er noch hinzu, da er wusste wie sehr die meisten Jugendlichen an ihrem Skateboard hingen und daher skeptisch waren, wenn sie es irgendwo alleine stehen lassen sollten.

Bevor sie dann ins Büro gingen, wollte John dann noch wissen wieso sie eigentlich ein Aufnahmegespräch führen sollten, schließlich hätten seine Eltern doch bestimmt schon die Gebühr für das Schuljahr überwiesen. „Wenn ich ehrlich bin, weiß ich das im Moment nicht. Dafür ist unsere Schulsekretärin zuständig.“ Er lächelte dem Jungen zu. „Aber bei diesem Gespräch geht es nicht um das Geld für die Schule, sondern um dich. Ich möchte mich einfach ein wenig mit dir unterhalten und dich dabei ein wenig kennen lernen. Außerdem möchte ich dich mit den Schulregeln vertraut machen, denn häufig sprechen die Eltern nicht mit ihren Kindern darüber. Und nun komm schon.“ Nick betrat sein Büro und ging zu seinem Schreibtisch, wo er sich auf den Schreibtischstuhl setzte und John mit einer Handbewegung andeutete sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch zu setzen.