Krankenzimmer 1

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Luke James

Beitrag von Luke James » 26.03.2014, 21:56

Luke schaute auf als er hörte, dass sich der Schulleiter bewegte. Zu seiner erleichterung stellte der Junge fest, dass Nick die Tür wieder einen Spaltbreit öffnete.
Wenn es der Polizei wirklich so wichtig wäre, warum suchen Sie nicht Tag und Nacht nach dem Mistkerl? fragte Luke aufbrausend. Direkt nach dem Doppelmord war Luke vernommen worden, das war aber schon alles, was der Junge von den Ermittlungen mitbekommen hatte, ansonsten hatte man ihn nicht Informiert. Luke wusste aber, dass der Typ noch auf freiem Fuß war, denn ansonsten wären diese ganzen "schutzmaßnahmen" ja nicht nötig.

Als sich Nick neben ihm setzte, versteifte Luke sich. Das war Nah, viel zu Nah. Was hatte der Typ vor? Tat er jetzt auf Nett um sich an Ihn herran zu machen? In Lukes Ohren begann es zu rauschen, sein innerstes zog sich zusammen und der Junge hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Zu zu hören war nun unmöglich. Aus den Augenwinkeln konnte Luke sehen, wie der Mann nun lächelte.
Warum lächelte er? Würde er sich nun vorbäugen und ihn anfassen?
Das konnte Luke nicht zulassen. Nie, NIE wieder würde er sich so benutzen lassen.
Galle stieg ihm hoch und Luke sprang auf um sich in einem herumstehenden Putzeimer zu erbrechen. Keuchend stand er vornübergebäugt und wollte am liebsten wieder ganz weit weg sein.

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Nick Bankins
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Beitrag von Nick Bankins » 03.04.2014, 21:37

Luke schien erleichtert darüber zu sein das er die Tür einen Spalt breit geöffnet hatte. Dann fing er jedoch an schimpfen, weil die Polizei seiner Meinung nach nicht genug tat um den Mistkerl zu finden. „Luke, es wird nach ihm gefahndet. Allerdings dürfte dir doch klar sein, dass dieser Kerl sich mit Sicherheit gut versteckt hält und dadurch nur schwer zu finden ist. Dadurch wird es bestimmt noch eine ganze Weile dauern bis sie ihn haben. Deswegen, hab bitte noch ein wenig Geduld.“, versuchte er den Jungen etwas zu beruhigen.

Aber statt sich zu beruhigen, bemerkte Nick wie der Junge sich verkrampfte, nachdem er sich neben ihn auf den Boden gesetzt hatte. Das konnte nur bedeuten, dass er es nicht mochte, wenn sich jemand so nahe neben ihn setzte. Also rückte er ganz schnell ein Stückchen zur Seite. Leider zu spät, denn durch die Aufregung war des Luke offensichtlich so schlecht geworden, dass er sich übergeben musste. Schnell erhob er sich und erbrach sich in einen Eimer, der in der Nähe der Tür stand.

Auch Nick stand auf, holte aus einem Schrank ein Handtuch und ging damit zu Luke. „Hier.“ Er reichte dem Jugendlichen das Handtuch, damit er sich den Mund abwischen konnte. „Es tut mir Leid, wenn es dir durch mich übel geworden ist. Ich wollte dir nicht zu nahe treten, sondern nur auf gleicher Augenhöhe mit dir sein, wenn ich mit dir spreche. Aber in Zukunft weiß ich, dass du es nicht magst wenn sich jemand neben dich setzt und werde mich daran halten. Soll ich dir etwas zu trinken holen, damit du den schlechten Geschmack hinunter spülen kannst.“, bot er ihm an, denn es gab nichts schlimmeres als den Geschmack von Erbrochenen im Mund zu haben.

Luke James

Beitrag von Luke James » 11.04.2014, 19:14

Luke nahm zum dank nickend das Handtuch entgegen und wischte sich damit den Mund ab. Auf Nicks angebot, ihm etwas zu trinken zu bringen ging er nicht ein.
Nicht nötig, ich geh mir schnell die Zähne putzen. meinte er, schnappte sich seine Zahnputzsachen vom Nachttisch und verließ fluchtartig das Krankenzimmer um ins Bad zu kommen.
Erleichtert kurz allein zu sein, putzte er sich zunächst die Zähne um den unangenehmen Geschmack los zu werden, anschließend ließ er sich auf den geschlossenen Toilettensitz nieder. Wie konnte die Situation eben so schnell eskalieren fragte er sich.
Wurde er paranoid? Aber es hatte sich so bedrohlich angefühlt, auch wenn er sich eigentlich denken konnte, dass Nick ihm nichts tun würde. Zumindest nicht auf der Krankenstation wenn die Tür geöffnet war und jeder Sie hätte hören können.

Schließlich erhob Luke sich wieder, drehte den Wasserhan auf und trank ein paar Schlucke und spritzte sich dann etwas Wasser ins GEsicht um wieder klar denken zu können.

Etwas beruhigt kam der Junge schließlich zurück ins Krankenzimmer.
Tut mir Leid. murmelte er setzte sich auf die Bettkante.

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Nick Bankins
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Beitrag von Nick Bankins » 14.04.2014, 21:25

Das Handtuch nahm Luke, aber zu trinken wollte er nichts. Er wollte sich lieber die Zähne putzen gehen, wofür Nick auch Verständnis hatte. In aller Ruhe sah er Luke mit zu wie er sich die Zahnputzsachen nahm und rasch im Bad verschwand. Kurz überlegte er, ob er nach draußen gehen sollte, um zu überprüfen das der Junge nicht auf die Idee kam durch das Badezimmerfenster zu verschwinden, doch den Gedanken verwarf er ganz schnell wieder. Schließlich mussten sie den Schülern auch ein wenig vertrauen und heute Morgen machte Luke auch nicht den Eindruck auf ihn, als ob er plante gleich wieder zu flüchten.

Daher blieb er sogar ruhig, als es ein wenig länger dauerte bis der Junge wieder aus dem Bad kam. Langsam schlich Luke zu dem Bett, setzte sich darauf und entschuldige sich leise bei ihm. „Ist schon in Ordnung. Es ist ja nichts schlimmes passiert. Das heißt bis auf den Unfall. Aber dafür wird sich auch noch eine Lösung finden lassen. Ich werde später gleich den Besitzer des Autos anrufen und mit ihm sprechen. Und ich denke du solltest jetzt erst einmal in die Cafeteria gehen, etwas frühstücken und anschließend zu deiner Gruppe gehen. Soll ich dir den Weg zeigen? Oder hast du zuvor noch irgendwelche Fragen?“, gab er Luke die Möglichkeit mit ihm noch über das zu sprechen was ihn womöglich bedrückte oder Sorgen bereitete.

Luke James

Beitrag von Luke James » 21.04.2014, 20:08

Achja, der Unfall. Den hatte Luke schon fast verdrängt. Aber was sollte ihm schon großartiges passieren? Da er nichts besaß, konnte ihm auch nichts genommen werden.
Noch nicht einmal frei war er hier an dieser Schule. Und hätte er in den Knast gemusst, wäre er sicher nicht hier her zurück gebracht worden, sondern dann hätte ihn der Sherrif direkt mitgenommen.

Als Nick ihn fragte ob er noch fragen hatte, schüttelte der Teenager den Kopf. Er hatte nach seinem empfinden für den Tag schon genug Worte mit dem Schulleiter gewechselt.
Anschließend erhob Luke sich wieder von dem Krankenbett, nahm sich seine Zahnputzsachen und die restlichen Sachen die er in dem Zimmer noch hatte und steckte sie in die Taschen seinen Pullis und verließ den Raum.

Er hatte tatsächlich großen Hunger und so schlug er den direkten Weg zur Cafeteria ein.

tbc: Cafeteria

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Nick Bankins
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Beitrag von Nick Bankins » 26.04.2014, 20:57

„Na gut. Dann sehen wir uns morgen Mittag nach dem Mittagessen und fahren dann zusammen in die Stadt, um dir noch ein paar Dinge, die du brauchst, zu kaufen. Kommst du dann bitte zu meinem Büro. Ich wartete dort auf dich.“, meinte Nick in freundlichem Ton, nachdem der Junge keine Fragen mehr hatte.

Danach beobachtete er noch wie Luke seine Sachen zusammen suchte und sich anschickte die Krankenstation zu verlassen. „Ich wünsch dir einen guten Appetit.“, rief er ihm noch hinterher und verließ dann auch den Raum, um zu seinem Büro zu gehen und erst einmal in Ruhe einen Kaffee zu trinken.

TBC: Nicks Büro

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Mike Brown
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Beitrag von Mike Brown » 20.01.2018, 20:52

cf: Aufenthaltsraum

Auf dem Weg zur Krankenstation sah er in der Ferne Marc mit seiner Gruppe Fußball spielen. Leicht schüttelte er den Kopf darüber, wobei das wahrscheinlich nach der Aufregung am Morgen die beste Möglichkeit gewesen war die Teenager wieder zur Ruhe zu bringen. Und so lange sie sich bewegten, dürfte es ihnen auch nicht besonders kalt sein. Außerdem war es eh bald Zeit zum Mittagessen und dann waren die Kids ja wieder in der warmen Hütte.

Schon bald hatten sie dann auch schon die Krankenstation erreicht. Schnell machte er die Tür auf und trat ein. Es war schön wieder im warmen zu sein. Besonders da er diese Kälte eh nicht mochte. „Man es ist ganz schön kalt.“, meinte er zu dem Jungen. „Magst du die Kälte auch nicht so besonders?“, fragte er um das Gespräch auf ein anderes Thema zu bringen. Dabei ging er zu der Tür eines der Krankenzimmer und öffnete sie. „So, da wären wir. Such dir eines der Betten aus und leg dich schon mal hin. Ich hole in der Zwischenzeit das Medikament.“[color] Mike wartete noch bis Jake in den Raum gegangen war. Dann ging er hinaus und schloss die Tür hinter sich.

Rasch holte er im Behandlungsraum eine Spritze mit dem Beruhigungsmittel und kehrte damit zu dem Jungen zurück. „So, da bin ich wieder. Doch bevor ich dir das Medikament gebe, gibt es noch etwas was wir vorher noch erledigen müssen. Ich denke du weißt um was es geht. Die gestohlenen Tabletten. Wenn ich dir entgegen komme, möchte ich das du mir vorher die Tabletten zurück gibst. Okay?.“ In seinen Augen war das ein fairer Deal. Doch mal sehen was der Junge davon hielt.

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Jake O'Bryan
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Beitrag von Jake O'Bryan » 30.01.2018, 13:42

cf: Aufenthaltsraum

Jake folgte Mike schweigend zur Krankenstation und versuchte wieder zu einem klaren Gedanken zu kommen. Aber irgendwie wollt es ihm nicht recht gelingen. "Hm?", fragte er, als der Arzt ihn plötzlich ansprach. Der Teenager brauchte eine Sekunde um das Gesagte zu verarbeiten und weitere drei um sich die richtige Antwort zu überlegen. Er war so aufgewühlt gewesen, dass er die Kälte gar nicht richtig registriert hatte. Schließlich zuckte er mit den Schultern. "Die Kälte lässt immerhin spüren, dass man noch am Leben ist." Ob das jetzt positiv oder negativ war, sei mal so dahin gestellt. Jake war sich selbst nicht so sicher wie er es empfand.

Im Krankenzimmer angekommen setzte er sich auf eines der Betten und zog seine Jacke wieder aus. Hinlegen wollte er sich nicht. Doch kaum war der Doc verschwunden, stand er auch schon wieder auf und lief unruhig im Zimmer auf und ab. Was würde jetzt passieren, nachdem er alles zugegeben hatte? Wie würde es mit ihm weitergehen? Wie würden seine Betreuungspersonen reagieren?
Mike war schnell wieder zurück. Jake sah die Spritze in dessen Händen und fühlte sich erleichtert. Wenn er zumindest nicht angelogen wurde, sollte er gleich sein gewünschtes Medikament erhalten und hoffentlich etwas erholsame Ruhe bekommen. Doch gleich darauf verfinsterte sich sein Blick wieder. Denn Mike wollte immer noch die gestohlenen Pillen haben.
Der Teenager überlegte kurz, was er antworten sollte. Aber hatte er überhaupt eine Wahl? Er wollte die gestohlenen Tabletten als Rücklage behalten wollen um etwas in der Hinterhand zu haben, worauf er im Notfall zurückgreifen konnte. Aber wenn er die Pillen nicht rausrückte, würde er keine Hilfe bekommen. Und auf sie selbst konnte er in seiner jetzigen Situation auch nicht zurückgreifen. Letzten Endes hatte er keine andere Wahl als seinem Gegenüber zu vertrauen. Im größten Notfall würde er sie eben erneut stehlen müssen. Nur musste er sich dann ein anderen Versteck suchen.

Schließlich nickte Jake zögerlich: "Ich hol sie..." Die Jacke, die er neben sich auf das Bett gelegt hatte, zog er wieder an und mit Mike im Schlepttau verließ er das Zimmer wieder.
Sein Weg führte ihn um die Sundancer-Hütte herum zum Fenster seines Schlafzimmers. Dort sah er Mike noch einmal an, dann bügte er sich zu dem Blumenbeet unter dem Fenster und grub mit bloßen Händen die Tablettendose aus, die er wehmütig in die Hände des Arztes fallen ließ.

Wieder im Krankenzimmer, zog er seine Jacke erneut aus und setzte sich auf das Bett. Dass er die weißen Laken dabei mit Dreck besudelte, ignorierte er. Er nahm es nicht einmal richtig wahr.

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Mike Brown
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Beitrag von Mike Brown » 17.02.2018, 21:05

Die Antwort auf seine Frage zeigte nur zu deutlich wie sehr Jake unter Depressionen litt. Da musste wirklich so schnell wie möglich etwas geschehen. Doch wenigstens erklärte sich der Junge nun endlich dazu bereit ihm die gestohlenen Tabletten zurück zu geben. Gemeinsam gingen sie zu der Hütte der Sundancer und dort zu dem Versteck der Tabletten. Wie schon einige vor ihm, hatte er die Tablettenschachtel in einem Beet vergraben. Er grub sie aus und reichte sie ihm traurig. „Danke.“, meinte Mike freundlich zu Jake und klopfte ihm dabei leicht auf die Schultern. „Und glaub mir, wir bekommen das alles schon wieder hin. Doch jetzt kehren wir so schnell wie möglich zurück zur Krankenstation.“

Gemeinsam mit dem Jungen eilte er über den Schulhof und war froh als er die Tür zur Krankenstation erreicht hatte. Er öffnete sie und ging mit Jake ins Krankenzimmer.Dort wartete bis der Schüler sich auf das Bett gesetzt hatte. Dann holte er die Spritze mit dem Medikament aus der Tasche, in die er es vorhin schnell gesteckt hatte und wartete bis der Teenager seine Jacke ausgezogen hatte. Anschließend spritzte er ihm das Medikament. „So, damit dürftest du dich gleich besser fühlen und eine Weile schlafen können. Ich werde in der Zwischenzeit mit dem Schulleiter sprechen und wenn du wieder wach bist, werde ich mit dir besprechen wie es weiter geht.“ Er lächelte Jake aufmunternd zu und wandte sich zur Tür. „Schlaf gut. Und wenn du etwas brauchst, ruf einfach. Ich höre dich, denn ich werde drüben in der Teeküche sein.“, erklärte er ihm noch rasch, dann ging er nach draußen. Die Tür lehnte er nur leicht an, so das er jederzeit mitbekommen würde, falls der Junge auf die Idee kommen sollte von der Krankenstation zu verschwinden. Außerdem konnte er so hin und wieder nach ihm schauen, ohne ihn wach zu machen.

Nun aber musste er erst einmal mit Nick sprechen. Schnell schnappte er sie ein Telefon und rief seinen Freund an. Ausführlich erklärte er ihm die Situation und wie er bereits erwartete hatte, stimmte auch der Schulleiter seinem Plan zu. Allerdings unter strengen Auflagen, denn eigentlich sollten die Schüler hier keinerlei beruhigende Medikamente erhalten. Lediglich Medikamente die sie aus gesundheitlichen Gründen einnehmen mussten waren erlaubt. Schnell verabschiedete sich Mike wieder von seinem Freund und holte sich rasch einen schönen, warmen Kaffee. Damit setzte er sich in der Teeküche so an den Tisch, dass er in den Flur schauen konnte und begann damit das was heute morgen geschehen war aufzuschreiben.

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Jake O'Bryan
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Beitrag von Jake O'Bryan » 02.04.2018, 17:46

Wieder einmal dachte Jake, dass der Doc entweder ein wirklich falsches Spiel mit ihm spielte, oder seine Worte tatsächlich ernst meinte. Und irgendwie hatte der Teenager das Gefühl das wider allen Erwartens das Letztere der Fall war. Mikes Worte klangen zu beruhigend und aufmunternd, als dass sie gespielt sein konnten. Trotzdem nahm sich Jake fest vor abzuwarten, bevor er sich wirklich darauf verließ. Er wollte nicht noch weiteren Enttäuschungen erliegen. Seine eigene Mutter hatte es bereits geschafft ihn zutiefst zu enttäuschen. Da würde das Selbe einem Fremden doch noch viel leichter fallen. Aber er fand, dass der Schmerz in seinem Inneren bereits für alle Enttäuschungen ausreichte. Also wollte er sich lieber nicht darauf verlassen, dass Mike Wort hielt. Wenn er nicht hoffte, konnte er auch nicht enttäsuscht werden. So einfach war das.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren streifte sich Jake die Schuhe von den Füßen, legte sich auf das Bett und lies das beruhigende Medikament auf sich wirken. Er spürte, wie eine leichte Gleichgültigkeit von ihm Besitz ergriff. Sie war nicht stark genug, dass ihm alles egal wurde, aber immerhin ausreichend, damit der Stein, der sich um sein Herz gelegt hatte, sich ein wenig lockerte und er freier atmen konnte. Er schloss die Augen und genoss einen Moment das befreiende Gefühl, bevor dann auch tatsächlich eine angenehme Schläfrigkeit von ihm Besitz ergriff und er einschlafen konnte. "Endlich", seufzte er zufrieden in dem Wissen, traumlos schlafen zu können.

Als Jake nahezu zwei Stunden später wieder aufwachte, fühlte er sich angenehm ausgeruht. Im ersten Moment sah er sich irritiert in dem Krankenzimmer um und versuchte einzuordnen wo er sich befand. Doch bereits nach wenigen Sekunden fiel ihm auch schon wieder ein, dass er sich auf der Blue Lake High befand, er eigentlich nicht hier sein wollte und bisher alles erdenklich Mögliche getan hatte um seinen Widerstand darüber zu zeigen.
Und dennoch hatte der Schularzt sich so freundlich gezeigt ihm zu glauben und ihm helfen zu wollen. Der Teenager setzte sich auf und seufzte tief. Ob der Doc seine Meinung inzwischen geändert hatte?
Er hörte seinen Magen grummeln, sah kurz zu seinem Bauch runter und stand dann auf, während er dabei wieder in seine gefütterten Turnschuhe schlüpfte. Er sollte zwar rufen, wenn er etwas brauchte, aber stattdessen ging er in den Flur hinaus, registrierte dabei, dass die Tür nur angelehnt gewesen war und ging weiter zu dem Raum, der wohl die Teeküche war, da er Mike dort herumwerkeln sah.
Jake lehnte sich in den Türrahmen und verschrenkte die Arme vor der Brust. Abwartend beobachtete er Mike. Er war zwar geneigt dem Mediziner wissen zu lassen, dass er Hunger hatte, aber zuerst wollte er wissen, was dieser ihm zu sagen hatte. Immerhin musste er inzwischen mit dem Schulleiter gesprochen, mit seiner Mom telefoniert oder sich zumindest Gedanken um seine Versprechen gemacht haben.

tbc: Teeküche

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Mike Brown
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Beitrag von Mike Brown » 28.04.2018, 19:55

Recht schnell war er fertig mit seinen Notizen und entschloss sich dazu noch einige Dinge, die in der letzten Zeit liegen geblieben waren, zu erledigen. Dabei verhielt er sich jedoch immer so leise, dass er den Jungen nicht störte. Bis er plötzlich hinter sich in der Tür eine Bewegung bemerkte. Er drehte sich um und sah Jake. Er hatte sich an den Türrahmen gelehnt und die Arme vor der Brust verschränkt. Aber er wirkte etwas munterer als noch vorhin. Das konnte nur bedeuten, dass ihm das Medikament gut getan und er endlich den Schlaf gefunden hatte, den er so dringend gesucht hatte. „Hallo. Na, gut geschlafen?“, erkundigte er sich trotzdem, bevor er ein paar Schritte näher trat und mit der Hand auf einen freien Stuhl am Tisch deutete. „Setz dich doch.“, forderte er Jake auf, denn so würden sie sich besser über das unterhalten können, was den Teenager vermutlich im Moment am meisten interessierte.

Er wartete noch einen Moment, dann setzte er sich schon einmal. „Ich denke du willst nun wissen wie es weiter geht und ob du zumindest für eine Weile etwas bekommen kannst was dich etwas beruhigt. Also ich habe mit dem Schulleiter gesprochen und wir sind beide der Meinung, dass es zur Zeit bei dir nicht ohne ein Beruhigungsmittel geht. Schließlich musst du nachts ja schlafen können, sonst kannst du dich am nächsten Tag nicht richtig auf den Unterricht konzentrieren. Daher wirst du für eine Weile jeden Abend eine Tablette von mir bekommen und morgens ein leichtes Mittel, das gegen Depressionen wirkt. Allerdings müsstest du dafür jeden Morgen nach dem Frühstück und Abends kurz auf der Krankenstation vorbei schauen, denn ich kann dir die Tabletten nicht überlassen, damit nicht andere Schüler vielleicht auf die Idee kommen sie dir zu stehlen und selbst zu nehmen. Außerdem bitte ich dich darum nicht vor den anderen darüber zu reden was du da bekommst. Sag einfach das es ein Mittel ist gegen eine Erkrankung die du hast. Dann lassen sie dich in Ruhe und du und auch wir bekommen keine Probleme. Ich hoffe du verstehst das.“, schloss er seine Worte und blickte weiterhin zu Jake, um zu sehen was er von dem hielt, was er ihm eben gesagt hatte.

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Jake O'Bryan
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Beitrag von Jake O'Bryan » 01.05.2018, 13:37

"Geht so", antwortete Jake nickend auf die Frage des Arztes hin ob er gut geschlafen habe und blieb trotz dessen Aufforderung sich zu setzen stehen. Der Teenager wusste nicht weshalb, aber er wollte lieber stehen bleiben, solange er nicht wusste, was der Doc ihm zu sagen hatte. In seinem Unterbewusstsein fühlte er sich seltsam unangenehm angreifbar, wenn er sich jetzt setzte, obwohl Mike es ja ebenfalls tat. Doch im Stehen konnte er sich besser in alle Richtungen hin verteidigen oder notfalls eben auch einfach weggehen. Es war ihm nicht so bewusst, dass er es hätte formulieren können, aber in dieser aufrechten Position hatte er das Gefühl besser die Kontrolle über die Situation behalten und entsprechend freier reagieren zu können.
Ungerührt dessen begann Mike Jakes ungestellte Fragen zu beantworten und ihm die weiteren Pläne zu erläutern. Erleichtert nahm Jake zur Kenntnis, dass er nun doch Medikamente bekommen sollte und sich nicht länger durch sein Leid quälen musste. Endlich verstand jemand, dass seine Schwierigkeiten nicht aus einem simplen Drogenproblem bestand und alles heile Welt war, wenn er es nur schaffte von dem Teufelszeug wegzubleiben. Jake setzte sich endlich auf dem ihm zugewiesenen Stuhl als er die erlösenden Worte vernahm und nickte: "Das verstehe ich." Es war ihm völlig gleichgültig ob er freie Hand über seine Medikamente hatte, oder ob er eben zweimal am Tag kurz hier vorbeikam um sich eine abzuholen. Hauptsache war doch, er bekam etwas. Er blieb jedoch misstrauisch. Er verstand nicht weshalb er den anderen irgendwas vorlügen sollte. War es nicht Aufgabe der Pädagogen die Schützlinge zu Ehrlichkeit zu erziehen? Jake runzelte die Stirn. "Was soll ich denn sagen, was ich für eine Krankheit habe? Warum kann ich nicht einfach sagen, dass ich Schlafprobleme habe?" Und noch etwas beschäftigte ihn sehr. Jake traute sich beinahe nicht die Frage zu stellen, die ihm im Kopf herum geisterte. So ungern er es zugab, aber er hatte Angst vor der Antwort und so brauchte er zwei Anläufe, bis er sie doch endlich herausbrachte. "Ha- haben Sie mit meiner Mutter gesprochen?" Warum nur hatte er solche Angst vor der Antwort? Sie konnte ihm schließlich gestohlen bleiben. Sie hatte sein Leben kaputt gemacht. Warum wünschte er sich immer noch, dass es anders wäre? Dass sie ihn in den Arm nehmen und sagen würde, dass alles gut werden würde? Er war doch kein kleines Kind mehr, verdammt. Und gut werden würde schließlich auch nichts. Clara war weg und würde nie wieder kommen. Und das Verhältnis zu seiner Mutter war ebenfalls endgültig zerstört. Ende der Geschichte. Warum konnte er das nicht einfach akzeptieren?

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Mike Brown
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Beitrag von Mike Brown » 10.05.2018, 17:58

Mike bekam lediglich ein kurzes 'Geht so' auf seine Frage. Auch setzen wollte der Schüler sich nicht. Er blieb am Türrahmen stehen und erst als er ihm erklärt hatte wie es nun weiter gehen sollte, entschloss der Teenager sich dazu sich zu setzen. Er wirkte etwas erleichtert darüber nun doch Medikamente zu bekommen, verstand allerdings nicht warum er das nicht den anderen Schülern sagen durfte, sondern, was in seinen Augen eine Lüge zu sein schien, behaupten musste, dass die Tabletten wegen einer Erkrankung notwendig seien. „Das ist ganz einfach. Hier sind sehr viele Schüler die süchtig waren. Einige darunter auch wegen einer Tablettensucht. Wenn sie nun erfahren, dass du so einfach etwas wegen deinen Schlafstörungen bekommst, werden sie natürlich auch versuchen wegen ganz verschiedenen Dingen an Tabletten heran zu kommen, obwohl sie es überhaupt nicht brauchen. Daher ist es das einfachste zu sagen du brauchst die Tabletten wegen einer Erkrankung, denn dafür ist es auf jeden Fall erlaubt Medikamente zu nehmen. Und im Prinzip ist das was du hast ja auch eine Erkrankung. Also lügen wir noch nicht ein Mal.“ Mike hoffte das damit alles geklärt war und wunderte sich dann schon darüber, dass der Junge immer noch so verkrampft wirkte. Bis er es endlich schaffte ihm eine Frage zu stellen, die ihm offensichtlich sehr auf dem Herzen lag. Doch der Arzt musste leider den Kopf schütteln. „Nein, dass haben wir noch nicht. Der Schulleiter hat versucht sie zu erreichen, aber es ist niemand an das Telefon gegangen. Er wird es heute Abend noch einmal versuchen. Aber hast du Angst vor dem was sie sagen wird, weil du so angespannt wirkst?“

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Jake O'Bryan
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Beitrag von Jake O'Bryan » 24.06.2018, 20:25

Bereitwillig erklärte Mike, weshalb er es für besser hielt, den Grund für Jakes tägliche Tabletteneinnahme den anderen Schülern zu verheimlichen und ihnen stattdessen eher eine kleine Notlüge aufzutischen. Jake leuchtete es ein, dass diejenigen, die ebenfalls süchtig gewesen waren, alles andere als erfreut darüber wären, dass Jake Medikamente nehmen durfte und sie nicht. Er hätte es an ihrer Stelle auch äußerst ungerecht empfunden. Zum Zeichen, dass er das Problem verstanden hatte, nickte der Teenager. Die anderen Schüler waren ihm zwar ziemlich egal, aber er wollte nicht riskieren, dass Beschwerden laut wurden und er auf seine Medikamente wieder verzichten musste.

Als das geklärt war, kamen sie auf Jakes Mutter zu sprechen. Eigentlich wollte Jake nur wissen, was seine Mom zu all dem zu sagen hatte, aber der Arzt konnte es sich nicht nehmen lassen sofort seine angespannte Haltung anzumerken. Zuerst zog Jake die Schultern hoch, aber dann legte er den Kopf leicht schief und nickte. "Meine Mom... hasst mich... Sie... gibt mir die Schuld an Claras...", begann er zu erklären und konnte den Satz nicht beenden. "Was ist, wenn sie sagt, dass ich ein Lügner sei? Dass ich... verkommen... und ein Schandfleck für die Menschheit bin?" Was würden sie dann machen? Schließlich hatte Mike angekündigt, dass sie seine Story von seiner Mutter bestätigt haben wollten, bevor sie ihre Entscheidungen trafen. Es überraschte ihn, dass sie ihm die Medikamente schon zusagten, obwohl sie seine Mom noch gar nicht gesprochen hatten.

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Mike Brown
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Beitrag von Mike Brown » 11.08.2018, 19:57

Er schien Recht damit zu haben, dass Jake Angst vor seiner Mutter hatte. So wie er ihm erzählte, gab sie ihm die Schuld am Tod seiner Schwester. Und er glaubte, dass sie ihn als Lügner bezeichnen würde und ihn mit noch einigen anderen schlimmen Dingen betiteln würde. „He, he. Nun mal langsam.“, versuchte Mike den Jungen ein wenig zu beruhigen. „Wir sind es hier schon gewöhnt, dass viele Eltern nicht gerade freundlich über ihre Kinder sprechen. Dabei sind nicht immer nur die Kinder an den Problemen, die die Eltern mit ihnen haben, Schuld. In der Regel haben beide Seiten etwas falsch gemacht. Und daher hören wir uns in der Ruhe beide Seiten an und versuchen dann alles wieder in Ordnung zu bringen. In den meisten Fällen gelingt uns das auch. Schon der Abstand der Jugendlichen zu den Eltern bringt oftmals schon einiges um die Situation etwas zu entspannen. Daher dürfen die Kinder auch in der ersten Zeit nicht nach Hause, sondern müssen die Ferien und Wochenenden hier verbringen. In ganz schlimmen Fällen dürfen die Kids noch nicht mal mit der Familie telefonieren.“ Während Mike das sagte, überlegte er nebenbei ob er es schon wagen sollte Jake zu fragen wieso seine Mutter ihm denn die Schuld am Tod seiner Schwester gab. Eigentlich war es noch recht früh solch eine Frage zu stellen. Schließlich war der Junge noch nicht lange hier. Aber möglicherweise war das auch ein Vorteil. Deshalb entschloss er sich dann auch es zu tun. „Aber sag mal wieso gibt deine Mutter dir denn überhaupt die Schuld am Tod deiner Schwester? Hattest du Streit mit ihr?“



ooc: Entschuldige das es so lange mit der Antwort gedauert hat. Ich bin umgezogen und dann hat mich diese große Hitze geschafft. Ich war abends froh wenn ich zu Hause war und nichts mehr machen musste, sondern nur noch faul vor dem Fernseher herum liegen konnte.

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Jake O'Bryan
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Beitrag von Jake O'Bryan » 14.08.2018, 12:54

Mikes Optimismus in allen Ehren, aber Jake glaubte nicht, dass irgendjemand das Problem zwischen seiner Mom und ihm wieder in Ordnung bringen konnte. Er würde dann also wohl zu den wenigen Fällen gehören, in denen das nicht klappte. Dass er in der nächsten Zeit nicht nach Hause durfte, störte ihn dementsprechend auch nicht im Geringsten. Jake legte keinen Wert darauf seine Ferien oder Wochenenden mit seiner Mutter zu verbringen. Von ihm aus konnte sie doch bleiben wo der Pfeffer wuchs. Es war die Aufgabe einer Mutter ihre Kinder zu unterstützen und in schlimmen Zeiten für sie da zu sein. Und was hatte sie gemacht? Beschuldigte ihren verbliebenen Sohn, zog sich in ihrer Trauer zurück und ignorierte die Tatsache völlig, dass ihre Tochter noch am Leben wäre, hätte sie die Zwillinge nicht dermaßen unter Druck gesetzt. Mrs O'Bryan hatte in ihrer elterlichen Pflicht völlig versagt. Was sollte Jake also noch zu Hause? Er war zwar nicht freiwillig und nicht gerne an der Blue Lake High, aber besser als zu Hause war es allemal. "Die Mühe können Sie sich sparen", schnaubte er und wusste, dass sie trotzdem ein klärendes Gespräch mit seiner Mutter versuchen würden.
„Aber sag mal wieso gibt deine Mutter dir denn überhaupt die Schuld am Tod deiner Schwester? Hattest du Streit mit ihr?“ Jake schluckte schwer und sah Mike schmerzerfüllt an. Beinahe sofort, als er die Frage des Arztes vernahm, spürte er, wie sich seine Kehle zuschnürte, er kaum noch Luft bekam und ein dicker Kloß in seinem Hals festzuhängen schien. Vor seinem geistigen Auge sah er die wutentbrannte Clara, die sich die Autoschlüssel schnappte und nach draußen rannte. Und im nächsten Augenblick rannte Jake zu dem Papierkorb und erbrach sich.
Er brauchte einen Moment, bis er sich wieder beruhigt hatte und sprechen konnte. "Ja", japste er.

occ: Das macht überhaupt nichts. Ich hatte selbst keine Zeit. Ist der Umzug gut verlaufen?

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Mike Brown
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Beitrag von Mike Brown » 08.09.2018, 21:37

Oh, da hatte er mit seiner Frage einen wunden Punkt getroffen. Einen sehr wunden sogar, denn Jake schluckte schwer und man sah ihm gleich an das ihm irgendetwas durch den Kopf ging. Etwas was ihn schwer beschäftigte. Und kurz darauf sprang er auf, rannte zum Papierkorb und übergab sich.

Sofort sprang auch Mike auf und eilte zu Jake. Er blieb neben dem Jungen stehen und beobachtete ihn ganz genau, um ihm, sollte sein Kreislauf Probleme machen, schnell helfen zu können. Glücklicherweise fing der Junbge sich nach einer Weile wieder und es gelang ihm sogar zu sprechen. Die beiden Geschwister hatten also vor dem Unfall Streit. Vermutlich sogar einen heftigen, denn sonst hätte die Schwester nicht so reagiert. Nun war es auch klar warum Jake sich die Schuld an dem Tod der Schwester gab. Jeder andere würde das in solch einer Situation auch tun. Aber das die Mutter nicht wenigstens ein wenig Verständnis für ihren Sohn hatte war schon seltsam. Schließlich litt er ja genauso unter dem Tod seiner Schwester wie sie. Da musste noch etwas anderes sein. Fragte sich nur was.

Ganz sanft legte er Jake die Hand auf die Schulter, um ihn ein wenig zu trösten. „Nun komm, setz dich erst mal wieder.“, forderte er den Jungen in ruhigem Ton auf und reichte ihm das Tuch, dass er, als er aufgesprungen war, schnell aus einer Box auf dem Tisch gerissen hatte. Danach wartete er einen kleinen Augenblick, bevor er vorsichtig fragte: „Möchtest du noch etwas mehr über das was dich so sehr bedrückt sprechen? Ich nehme mir gerne Zeit für dich.“


ooc: Ja, zum Glück ist alles sehr gut verlaufen. Ein paar Freunde haben mir geholfen und dadurch waren wir recht schnell fertig. Nun bin ich nur noch dabei die Wohnung noch ein wenig schöner und gemütlicher zu machen. Wie geht es eigentlich inzwischen deiner Kleinen?

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Jake O'Bryan
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Beitrag von Jake O'Bryan » 02.10.2018, 21:45

Jake ignorierte die tröstende Hand auf seiner Schulter, nahm aber dankbar das angebotene Taschentuch an und wischte sich den Mund sauber, während er Mikes Aufforderung nachkam und sich wieder auf seinen Stuhl setzte. Er wünschte sich, er hätte jetzt ein Glas Wasser parat um den schrecklichen Geschmack nach Erbrochenem wegspülen zu können.

Jake hatte in den letzten Monaten für sich entschieden, dass Ärzte allesamt nicht zu gebrauchen waren. Die meisten waren überheblich, arrogant und glaubten alles über einen zu wissen, obwohl sie rein gar nichts wussten. Einige taten zwar wenigstens so, als seien sie menschenliebend und freundlich, aber helfen konnten am Ende auch sie nicht. Jake hatte Ärzte seit Claras Tod aufrichtig hassen gelernt. Bei Mike dagegen kam der Teenager nicht umhin langsam eine gewisse Sympathie für ihn zu entwickeln. Mike schien ein Arzt zu sein, der nicht nur so tat als würde er helfen wollen. Er gab sich allem Anschein nach wirklich alle Mühe seine Versprechen auch in die Tat um zu setzen. Er machte nicht den Eindruck als würde er sich als etwas Besseres als sein Gegenüber fühlen. Er war wirklich freundlich und einfühlsam. Und er verurteilte Jake nicht. Jake hatte vor seiner Ankunft an der Blue Lake zwar einen Entzug gemacht und war offiziell also clean, aber sie wussten hier sicher dennoch, dass er ein sogenanntes Drogenproblem hatte. Seine Mutter hatte in ihrer Anmeldung mit größter Wahrscheinlichkeit angegeben, dass es sich bei ihrem Sohn um einen Süchtigen handelte. Und dennoch fühlte sich Jake nicht als solcher abgestempelt. Im Gegenteil, bisher war kein einziges Mal die Sprache auf dieses Thema gekommen. Selbst als er die Medikamente geklaut hatte, akzeptierte Mike den Grund dafür und versprach sogar Hilfe gegen seine Schlafprobleme, anstatt ihn einfach nur zu reglementieren. Jake fühlte sich allein dadurch schon respektiert, dass Mike nach den Gründen für sein Handeln fragte und nicht einfach davon ausging die Antwort bereits zu kennen.

Und so war Jake auch jetzt fast gewillt Mikes Angebot, über die Dinge, die ihn bedrückten, zu sprechen, anzunehmen. Aber eben nur fast. Er schloss die Augen, atmete tief durch und als er sie wieder öffnete, schüttelte er langsam seinen Kopf. "Nein, danke. Ich würde jetzt gerne einfach meine Strafe für den Diebstahl in Empfang nehmen und dann gehen."

occ: Meiner Kleinen geht es sehr gut, wenn sie nicht gerade so blöde Unfälle fabriziert, in denen sie mit der Nase gegen eine Glastischkante knallt und ich denke, sie hat sie sich gebrochen (was zum Glück nicht der Fall war) oder Kopfüber auf Fließenkacheln fällt und dann direkt einschläft, sodass wir einen Krankenwagen rufen müssen(sie hatte zum Glück keine Gehirnerschütterung und nichts). Die letzten Wochen waren diesbezüglich etwas turbulent.

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Mike Brown
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Beitrag von Mike Brown » 22.11.2018, 23:42

Auf seine Frage hin schloss Jake die Augen und atmete tief durch. Er schien mit sich zu kämpfen ob er mit ihm über das was ihn bedrückte sprechen sollte oder nicht. Aber nach einem Moment öffnete er die Augen wieder und schüttelte den Kopf. Er wollte nicht mit ihm über sein Problem reden und Mike akzeptierte es, denn wenn er es nicht tun und unbedingt versuchen würde etwas aus ihm raus zu bekommen, dann würde der Junge ihm im schlimmsten Fall nicht mehr vertrauen. Etwas was nicht gut wäre. „Gut, dann würde ich vorschlagen wir gehen langsam hinüber zu deiner Gruppe. Nick wird wegen der Strafe zu dir kommen. Aber keine Angst, so schlimm wird es in deinem Fall nicht werden. Ich habe schon einmal mit dem Schulleiter gesprochen und ihm erklärt, dass es für dich nicht gut wäre, wenn du ein paar Tage im Arrest verbringst. Deshalb denke ich das du irgendeine Strafarbeit bekommen wirst.“ Für einen kleinen Moment beobachtete Mike den Jungen, um zu sehen wie er auf das was er gesagt hatte reagieren würde, dann trat er ein Stückchen zur Seite. „Aber möchtest du, bevor wir gehen, noch ein Glas Wasser?“, fragte er, denn bestimmt hatte Jake, nachdem er sich eben übergeben hatte, nun Durst.

ooc: Oh je. Das klingt wirklich sehr turbulent. Dann wünsch ich dir und deiner Kleinen das ihr weiterhin Glück habt und nichts wirklich Schlimmes passiert.

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