Arrestraum 1

[Marc Flemming]

Früh am Morgen hatte Nick ihn schon angerufen und ihn gebeten nach Kevin, der die Nacht im Arrest verbracht hatte, zu sehen, weil er noch mit Luke sprechen musste. Selbstverständlich hatte Marc ihm sofort versprochen zu dem Jungen zu gehen und sich auch darum zu kümmern, dass er sein Frühstück bekam. Also stand er auf, zog sich an und nachdem er Jeff darum gebeten hatte zur Krankenstation zu gehen und Jake mit in die Cafeteria zu nehmen, machte er sich auf den Weg zum Arrest.

Wie sie es immer taten bevor sie einen Raum betraten in dem sich ein Schüler aufhielt, kündigte Marc sich erst an und öffnete dann erst die Tür. [color=dark red]„Guten Morgen Kevin.“[/color], begrüßte er seinen Schüler, der gelangweilt auf dem Bett saß. [color=dark red]„Ich hoffe du hast gut geschlafen. Wollen wir nun gemeinsam frühstücken gehen? Ich habe nämlich auch noch nichts gegessen.“[/color], bot er ihm freundlich an.

[Kevin McDonald]

Es geschahen also doch noch Zeichen und Wunder. Kevin konnte draußen Schritte hören, denen er zunächst nicht allzu viel Beachtung beimaß, schließlich konnte auch jemand vorbeigehen. Doch die Schritte blieben stehen und dann war von draußen eine Stimme zu hören, die Kevin nicht sofort zuordnen konnte. Die von diesem Nick war sie nicht, die hätte er schon erkannt, vielleicht auch von diesem Arzt, aber ansonsten hatte er ja kaum mit den Leuten hier zu tun gehabt, bevor sie ihn weg gesperrt hatten.

Marc war es also, der tatsächlich zu ihm in den Raum kam. Nun, den konnte er ja nicht kennen, schließlich hatte er ihn gestern ja nur kurz gesehen. Kevin rührte sich zunächst gar nicht, als der Betreuer ihn wegen des Frühstücks ansprach, sondern musterte den Mann kurz, bevor er, ohne das Guten Morgen zu erwiderte, antwortete: "Oh wow, Sie werden mich Schwerverbrecher doch nicht glatt hier raus lassen. Oder werde ich danach wieder weg gesperrt?" Kevin hatte schon Hunger, aber Essen unter Beobachtung von Marc, was er davon halten sollte wusste er nicht.

[Marc Flemming]

Statt seinen freundlichen Gruß erst einmal zu erwidern, fing Kevin sofort damit an ihn anzugiften. Dabei hätte er seine Frage eigentlich auch in einem anständigen Ton stellen können. Aber leider fiel es den meisten Schülern, und ganz besonders den Neuen, schwer sich anständig zu benehmen.

[color=dark red]„Nein, ich denke nicht das der Schulleiter darauf besteht, dass du noch einen Tag im Arrest bleibst. Besonders nicht da nach dem Unfall zurück gekommen bist, um Hilfe zu holen. Das war nett von dir. Allerdings werdet ihr alle drei wahrscheinlich noch eine Strafe bekommen. Um welche es sich handeln wird kann ich dir jedoch jetzt noch nicht sagen, denn wir hatten noch keine Zeit dazu uns darüber zu unterhalten. Und außerdem möchte der Schulleiter heute Nachmittag mit Jake und dir sprechen.“[/color], erklärte er Kevin, bevor er noch einmal auf das Frühstück einging. [color=dark red]„Nachdem ich jetzt deine Frage beantwortet habe, wie sieht es jetzt mit dem Frühstück aus. Kommst du mit? Jake wird wahrscheinlich auch gleich in die Cafeteria kommen.“[/color] Vielleicht ließ Kevin sich durch die Aussicht gleich seinen Freund wiederzusehen davon überzeugen mitzukommen, denn das die beiden sich sehr mochten, dass hatte er bereits bemerkt.

[Kevin McDonald]

Kevin sah überhaupt nicht ein, so richtig freundlich zu Marc zu sein. Er kannte diese Masche schon, die versuchten nur, ihn einzulullen, und wenn ihnen das gelingen würde, würden sie bestimmt versuchen, ihm irgendwas einzureden, aber nicht mit ihm. Andere hier mochten vielleicht so beeinflussbar sein, aber nicht Kevin, an ihm würden sie sich die Zähne ausbeißen und vielleicht würden sie ihn irgendwann vor die Türe setzen. Und dann würden seine Eltern ihn entweder zurücknehmen müssen oder sie mussten ihn irgendwo anders aushalten. Aber er würde sich hier sicherlich nicht einreden lassen, dass er irgendwie verrückt war oder so etwas in der Art.

"Nett", Kevin winkte verächtlich ab, ""Das war vermutlich die größte Dummheit, die ich je begangen hab." Immerhin hätte er es bestimmt geschafft, weg zu kommen, wenn er nicht zurück zur Schule gelaufen war, sondern in Richtung der Stadt, dann hätte er einen Zug oder Bus nehmen können. Aber nein, er musste ja so blöd sein und in der Schule Bescheid geben. Das Gespräch, das Nick wohl mit ihnen führen wollte, interessierte Kevin nicht sonderlich, mehr als wegsperren konnte vermutlich auch nicht passieren.

Kevin rutschte aber dennoch vom Bett: "Ja, ich komme mit. Sonst verhungere ich vermutlich noch." Er behielt sich zwar die Möglichkeit eines Hungerstreiks auch noch vor, aber sofort wollte er damit auch nicht anfangen. Die Aussicht darauf, Jake zu sehen, war nicht so berauschend. Immerhin wirkte der andere recht normal, aber dass er auch nicht normal war, hatte er ja an dem Auto deutlich bewiesen. Kevin konnte ihm also nicht so wirklich vertrauen.

tbc: hinter Marc her

[Marc Flemming]

Auch von seinem Lob hielt Kevin nicht viel. Er winkte nur verächtlich ab und meinte dann, dass es wohl die größte Dummheit seines Lebens gewesen war hierher zurück zu kommen. [color=dark red]„Wo hättest du denn überhaupt hin gewollt? Wenn du zurück zu deinen Eltern gegangen wärst, dann hätten sie dich wieder zu uns gebracht. Oder hättest du von nun an auf der Straße leben wollen? Spaß hätte das bestimmt auch nicht gemacht. Du kannst dich ja mal mit den anderen Schülern unterhalten. Manche haben zumindest eine Weile auf der Straße gelebt und waren dann froh als sie endlich wieder ein Dach über dem Kopf hatten und sich keine Gedanken mehr darüber zu machen brauchten woher sie denn die nächste Mahlzeit bekamen. Außerdem hättest du immer auf der Hut sein müssen, denn überall hätte die Möglichkeit bestanden, dass du der Polizei in die Arme gelaufen wärst. Und die hätten dich auch wieder hierher gebracht. Daher, ich denke es war besser für euch das eure Flucht nicht geklappt hat. Aber nun komm, wir gehen. Sonst verhungerst du mir vielleicht wirklich noch.“[/color], meinte er mit einem schmunzeln zu Kevin, der bereits vom Bett aufgestanden war, und ging dann zur Tür hinaus.

TBC: Cafeteria

[Jake O'Bryan]

cf: Cafeteria

Jake hörte sich Kevins Ansichten an und wurde langsam nachdenklich. „Das würde bedeuten, dass die anderen Schüler entweder alle geistig völlig minderbewertet sind, oder aber mit Drogen so vollgepumpt werden, dass sie eigentlich nur noch vor sich hinvegetieren.“ Wie sonst sollten sie die Schüler unter Kontrolle behalten? Jake kratzte sich an der Stirn. Eigentlich war er ja wegen seinem Drogenkonsum hier gelandet. Sie durften ihn gar nicht mit irgendwelche Medikamenten vollpumpen, wenn sie keine Strafanzeige riskieren wollten, sollte das alles rauskommen. Es sei denn natürlich, sie stellten ihn als gemeingefährlichen Jugendlichen dar, unter dem ja auch seine Zwillingsschwester schon hatte leiden müssen.
Dass eine Schulinspektion bevorstand glaubte er jedenfalls eher nicht. Also schüttelte er seinen Kopf. „Ich denke, dann hätten sie dich eher in irgendeinem Kellerloch mit Geheimtür eingesperrt. Denn jetzt kannst du den Leuten ja immer noch erzählen was hier abgeht.“

Wie auch immer, im Augenblick achtete keiner weiter auf die zwei Neuankömmlinge und so sollten sie die Zeit, die ihnen gegeben war, sinnvoll nutzen.
Gemeinsam mit Kevin verließ Jake die Cafeteria. Kevin wusste ja bereits, wo die Arresträume waren. Ohne von irgendjemandem aufgehalten zu werden führte er Jake zu dem großen Gebäude, in dem Jake gestern sein Einführungsgespräch gehabt hatte. Vor einem Teil des Gebäudes blieben sie stehen. „Hier ist es?“, fragte Jake. Anscheinend befanden sich die Arresträume nicht im Keller. Jake sah durch ein Fenster, konnte im Inneren aber nichts anderes ausmachen als ein paar unauffällige Möbelstücke. Wie es aussah waren die Räume im Moment unbewohnt. „Es ist nichts Auffälliges zu sehen. Und bei dir?“, wandte er sich an Kevin, der durch eins der anderen Fenster sah.

[Kevin McDonald]

pp: Cafeteria

Kevin zuckte mit den Schultern: "Vielleicht ja auch beides. Ich meine, jeden können sie ja nicht vollpumpen. Vielleicht merken die Leute das gar nicht, wenn man sie ruhigstellt." Das brachte Kevin auf eine Idee, die er bisher noch gar nicht so wirklich in Betracht gezogen hatte. Kevin sah Jake etwas beunruhigt an: "Weißt du, was mir gerade einfällt? Ob sie den Schülern hier die Medikamente offen geben? Vielleicht mischen sie das auch ins Essen, dann könnte man hier gar nichts gefahrlos zu sich nehmen." Er spürte in sich hinein, ob er sich seit dem Frühstück irgendwie anders fühlte, aber dem war nicht so der Fall. Allerdings stellte sich die Frage, ob er es überhaupt merken würde, wenn man ihn mit entsprechenden Medikamenten vollpumpte.

Auf Jakes Überlegung hin nickte Kevin nachdenklich: "Ich könnte mir schon vorstellen, dass die hier so was haben. Ich mein, die können doch nicht nur Leute hier haben, die sie auf Linie bringen können. Wobei, ich denke auch, so Arrestzellen sind nicht unbedingt erlaubt." Davon war ja auf der Internetseite nichts zu lesen gewesen, das hätte er gefunden, denn er hatte sich wirklich alles über diese sogenannte Schule durchgelesen, bevor man ihn hierher verfrachtet hatte.

Jetzt zeigte er Jake aber erstmal diese bewussten Arresträume. Dort angekommen, warf Kevin einen Blick in einen der anderen Räume, nicht, den, in dem er eingesperrt worden war, aber das andere Zimmer sah genauso aus. Kevin schüttelte den Kopf: "Nein, bei mir auch nicht. Aber es wundert mich ja auch nicht so wirklich, immerhin kann man diese Räume hier relativ leicht finden, die können Sie also nur unauffällig gestalten. Ich könnte mir aber gut vorstellen, wie du schon gesagt hast, dass die irgendwo noch verborgene Räume haben", nahm er Jakes Idee von gerade eben wieder auf.

[Jake O'Bryan]

Kevins Überlegungen waren gar nicht so dumm. „Ich hab mal gehört, dass man Leute mit Medikamenten richtig krank und verrückt machen kann“, pflichtete Jake ihm bei. „Vielleicht machen die das hier mit uns und wenn wir dann krank geworden sind können sie draußen problemlos erzählen, dass das eine Schule für Hirnies ist.“ Was ihn selbst betraf würde er allerdings alles nehmen, was man ihm gab, wenn es ihm nur half sich besser zu fühlen. Da brauchten sie sich eigentlich gar nicht so anstrengen ihm die Sachen heimlich zuzuschieben.
Nichtsdestotrotz war es aber doch gut zu wissen, wo genau man sich eigentlich befand und so war der Entschluss, die Schule zu durchforsten, ziemlich schnell gefasst.
Die Arresträume waren nicht sonderlich befriedigend. Sie waren sich sicher, dass es irgendwo noch andere geheime Räume geben mussten, die für die Öffentlichkeit nicht zugänglich waren. „Lass uns weitersuchen“, schlug Jake vor, nachdem er sich von dem Fenster gelöst hatte zu Kevin und nachdem er sich vergewissert hatte, dass sie niemand beobachtete.

tbc: Wo auch immer wie die anderen treffen sollten. ^^