Johns Ankunft

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Jonathan Shepherd
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Johns Ankunft

Beitrag von Jonathan Shepherd » 18.04.2016, 23:43

Gelangweilt blickte John aus dem Fenster, während sie durch den gefühlt tausendsten Wald fuhren. Diese Schule, die er ab heute besuchen sollte, schien wirklich am Ende der Welt zu liegen und er fragte sich einmal mehr, was er dort überhaupt verloren hatte. Ihm war zufällig die Broschüre der Schule in die Hände gefallen und nachdem er die Website besucht hatte, war er sich noch unsicherer geworden, ob er wirklich zu den Schülern dort passte. Er hatte noch nie in seinem Leben Drogen genommen, er rauchte ja noch nicht einmal! Nachdem er eine Wette verloren hatte, hatte er einmal eine Zigarette rauchen müssen, aber ihm war davon so übel geworden, dass er sich geschworen hatte, dass er dieses ekelhafte Zeug nie wieder anfassen würde. Alkohol trank er auch nicht und er war auch nicht computersüchtig. Was sollte er also auf einer Schule für Junkies?

Nachdenklich blickte John nach vorne zu dem Chauffeur seines Vaters und wünschte sich einmal mehr, dass sie umdrehen und wieder nach Hause fahren würden. Aber das würde der Fahrer niemals machen. Er hatte seine Anweisungen und würde John genau dort absetzen, wo er hin sollte. Mürrisch ließ sich John noch ein wenig tiefer in den Sitz sinken und verschränkte die Arme vor der Brust. Er wusste genau, warum sein Vater nicht zugelassen hatte, dass seine Großeltern ihn hierher brachten, denn sie hätten ihn gewiss nie auf einer solchen Schule zurückgelassen. Es stimmte ja, dass er ein wenig aufmüpfig war und sich nicht alles gefallen ließ, was sein Vater für ihn plante. Aber das war doch sein Leben und er musste doch wissen, was er später einmal werden wollte! Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er nur, weil er sich nicht für die Dinge, die sein Vater faszinierend fand, interessierte, auf diese komische Schule gehen musste. Das war doch nicht fair! Aber diese verdammten Erwachsenen saßen nun einmal am längeren Hebel und er war nur der Spielball in ihrem Spiel. Wenn seine Großeltern doch nur größeren Einfluss auf seinen Vater hätten. Dann würde er Pilot werden, niemand würde sich beschweren und er hätte auf seiner früheren Schule bleiben können. Nur leider war sein Vater ein furchtbarer Sturkopf und würde wahrscheinlich nie einsehen, dass John seinen eigenen Kopf hatte. Doch nur weil er nun auf diese Schule gehen musste, würde er sich auf keinen Fall anpassen.

Er wollte weiterhin Abenteuer erleben und auf seinen Traum hinarbeiten. Endlich wurde das Auto langsamer und sie fuhren auf einen kleinen Parkplatz, auf dem nur wenige andere Autos standen. Verwundert sah sich John um, als der Chauffeur auch schon die Tür öffnete und ihn bat auszusteigen. „Haben wir endlich das Gefängnis erreicht?“, fragte er zynisch und ließ seinen Blick über das Schulgelände schweifen.

Diese Schule sah irgendwie eher wie ein Ferienlager aus und nicht wie eine Schule. Na ja, vielleicht konnte man hier doch ein wenig Spaß haben. Zumindest wenn die anderen Schüler nicht alle ihren Drogen hinterher trauerten. Nachdem der Fahrer den Kofferraum geöffnet hatte, lief John schnell nach hinten und schnappte sich sein Skateboard. Hier würde es zwar schwer werden einen Ort zu finden, wo er Skateboard fahren konnte, aber er würde es auf keinen Fall zulassen, dass der Chauffeur das Board wieder mitnahm. Um die Koffer kümmerte er sich gar nicht, dafür war immerhin der Fahrer da. Wäre er freiwillig hier gewesen, dann hätte er dem Mann auf jeden Fall geholfen. Aber da er hier nicht sein wollte, bekam er seinen gesamten Trotz ab. Den Chauffeur schien das jedoch nicht zu stören. Er nahm die beiden schweren Koffer, blickte kurz auf eine Karte des Geländes und bat ihn dann ihm zu folgen. Seufzend setzte John sich in Bewegung und ging gemeinsam mit dem Fahrer seines Vaters zu dem Verwaltungsgebäude der Schule.

tbc: Verwaltungsgebäude

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