Klassenraum Sundancer

[Marc Flemming]

Wie er es von Kathy gewöhnt war, hielt sie sich ganz genau an das was er ihr gesagt hatte und sorgte sogar noch dafür, dass Seany sich brav auf sein Kissen legte. Danach machte sie sich wie die anderen Schüler an die Zusammenfassung und Marc lehnte sich an den Lehrertisch und beobachtete von dort aus was seine Schüler machten.

Dabei fiel ihm auch auf, dass Eric sich mehr oder weniger hinter dem Buch versteckte und er fragte sich was er dahinter tat. Deshalb ging er langsam zu ihm und blickte über das Buch. Nun konnte er sehen, dass Eric weder las noch etwas schrieb. [color=dark red]„Eric, solltest du dir nicht wenigstens den Text über Columbus in dem Buch durch lesen?“[/color], fragte er ihn, als er ein leises Geräusch von vorne, wo die Mädchen saßen hörte.

Rasch drehte er sich ein wenig zur Seite und sah zu den beiden. So wie es aussah, waren die beiden fertig mit ihrer Arbeit. Außerdem sah er dabei auch, dass es langsam Zeit für das Mittagessen war. [color=dark red]"Amy und Kathy, wenn ihr fertig mit der Zusammenfassung seit, dann könnt ihr mir eure Hefte auf den Lehrertisch legen und dann gehen. Ich lese mir alles durch und wenn der Text gut ist, dann denke ich werde ich ihn benoten. Und du Jeff schreibst die Zusammenfassung bitte bis zur nächsten Stunde fertig und gibst ihn mir dann. Genauso wie auch du Eric. Und sag bitte auch Melissa das sie diese Hausaufgabe ebenfalls bis zur nächsten Stunde zu machen hat.“[/color], bat er Eric, da die beiden ja offensichtlich gute Freunde waren, bevor er auch sie entließ. [color=dark red]„Ihr könnt dann auch gehen. Wir sehen uns morgen früh.“[/color], verabschiedete er sich von den Jugendlichen, da er nicht annahm, dass einer von ihnen zu der Biologie AG erscheinen würde.

[Jeff Wilson]

Von der Seite aus hatte Jeff bereits gesehen, dass Eric es sich hinter dem Buch gemütlich gemacht hatte und daher freute er sich nun insgeheim, als Marc zu ihm ging und entdeckte was er dort machte. Verstohlen beobachte er deshalb auch was der Lehrer nun mit ihm tat. Leider fragte er ihn nur weshalb er nicht arbeitete und rügte ihn nicht. Das war schade.

Und obwohl er sonst froh war wenn der Unterricht zu Ende war, fand er es heute blöd, weil er dann nicht mehr mitbekommen würde was Marc noch zu dem Trottel sagte. Doch wenn er so tat als ob er noch etwas machen würde, fiel das Eric bestimmt auch und er wurde nur noch wütender auf ihn. Also packte er seine Sachen zusammen, stand auf und verließ den Raum.

TBC: Cafeteria

[Eric Jacobs]

Leider ging sein Plan, unbemnerkt hinter dem aufgestellten Buch zu liegen, nicht auf. Denn Marc schien seine Augen nicht nur überall zu haben, sondern auch durch Bücher hindurchsehen zu können. Wie dem auch sei, der Lehrer kam auf ihn zu und entdeckte so natürlich das Eric weder in dem Geschichtsbuch las, noch die Zusammenfassung schrieb. Zum Glück aber sagte er nichts weiter dazu, was daran lag, dass er nicht dazu kam, denn die beiden Angsthasen vorne schienen fertig zu sein mit ihren Aufgaben und Marc lobte sie dafür. Eric rollte bei diesen Worten nur mit den Augen. Streber, dachte er dabei. Da es jedoch zeit zum Mittagessen wurde, hatte Eric ein weiteres Mal Glück. Er sollte die Zusammenfassung bis zur nächsten Stunde schreiben und natürlich nickte er artig. Schreiben würde er diese Hausaufgabe aber ganz sicher nicht. Und bis dahin war ihm auch eine Ausrede eingefallen. An seiner alten Schule war es nie jemandem aufgefallen, wenn er seine Auifgaben nicht erledigte, bei der Vielzahl an Schülern. Aber hier sah es anders aus. Leider. Melissa konnte er allerdings nicht Bescheid geben. deren Verschwinden schien noch nicht aufgefallen zu sein. Dass es anders war ahnte Eric nicht. Stattdessen packte er seine Sachen und die von Melissa zusammen und verließ dann ebenfalls den Klassenraum. Hunger hatte er, wenn auch nicht viel. Vielleicht hätte er doch mit Melissa das Weite suchen sollen. Tja und dann?

tbc: Cafeteria

[Kathryn Linton]

Marc bemerkte das sie und Amy bereits fertig waren mit der Aufgabe und erlaubte ihnen zu gehen. Den Zettel mit der Zusammenfassung sollten sie ihm auf das Pult legen. Schnell las sich Kathryn ihre Zusammenfassung noch einmal durch, dann packte sie alles zusammen, stand auf und legte den Zettel, auf den sie ihren Namen noch drauf geschrieben hatte, auf Marcs Pult.
Seany entging die Aufbruchsstimmung nicht und er setzte sich sogleich schwanzwedelnd auf. Sollten sie ihn mitnehmen? Aber in die Cafeteria konnten sie nicht mit ihm. Unsicher darüber was sie tun sollte, sah sie den Welpen an, dann wandte sie sich Marc zu.
"Was...was machen wir mit Seany?", fragte sie zögernd. "Er...er darf nicht in die Cafeteria"
Vielleicht konnte Marc ja auf ihn aufpassen und Kathy und Amy holten ihn nach dem Essen wieder ab, damit sie noch etwas draußen mit ihm spielen konnten. Das würde ihm bestimmt gefallen.

[Amy Campbell]

Sofort fing Amys Herz an zu rasen, als sie hörte, dass Marc die Texte möglicherweise benoten wollte. Ihr Text war sicher nicht gut genug um benotet zu werden. Wenn sie das schon vorher gewusst hätte, dann hätte sie sich noch mehr angestrengt. Vielleicht sollte sie nun noch einmal schnell den Text überarbeiten. Irgendwo waren sicher noch irgendwelche Fehler zu finden und wenn sie nur grammatikalischer Natur waren.

Hektisch schlug sie noch einmal ihr Heft auf und begann den Text zu lesen. Es dauerte nicht lange und schon entdeckte sie den ersten Kommafehler. Kurz darauf folgte der nächste Rechtschreibfehler. Amy wurde immer hektischer, bis sie plötzlich von Kathy unterbrochen wurde, die nachfragte, was sie nun mit Seany tun sollten. Erschrocken blickte sie auf und bemerkte nun erst, was sie mit ihrem vorher so ordentlichen Text angestellt hatte. Der Inhalt war zwar derselbe geblieben, aber überall befanden sich Stellen, wo sie Kommas entfernt oder hinzugefügt hatte, genauso wie sie manche Worte ausgekillert und durch ein sinngleiches oder durch die richtig geschriebene Version ersetzt hatte. So konnte sie es doch auf keinen Fall abgeben. Aber leider wollte Marc nun ihre Texte haben. Also blieb ihr wohl nichts anderes übrig als das Heft zu schließen und abzuwarten wie Marc diesen mittlerweile leider unhübschen Text bewerten würde.

Seufzend legte sie ihren Tintenkiller zur Seite, schloss ihr Heft und legte es auf das Pult. "Vielleicht können wir… ihn, wenn wir ihm… seine… Leine anlegen, doch mitnehmen. Er gehört doch… mehr oder weniger zur Schule.", schlug Amy vor, denn da Hannah bisher noch nicht zurückgekommen war, erwartete sie wahrscheinlich, dass sie weiterhin auf den Hund aufpassen würden, bis sie zurückkehrte. "Oder… wir sehen nach…, wo Hannah ist… und bringen Seany… zu ihr." Da Hannah nach Cheyenne sehen wollte, hielt sie es eigentlich für logisch, dass sie sich irgendwo bei den Schlafsälen der Ridgerunner aufhielt. Es dürfte also nicht allzu schwer werden die Betreuerin zu finden.

[Marc Flemming]

Brav nickte Eric, als er ihn bat die Zusammenfassung bis zur nächsten Stunde zu schreiben. Doch irgendwie hatte Marc das Gefühl, dass der Junge nicht vor hatte die Hausaufgabe zu machen. Und Melissa würde sich ihm mit Sicherheit anschließen. Vielleicht wäre es am besten wenn sie die Schüler, die sich häufig nicht daran hielten ihre Aufgaben zu machen, jeden Tag vor dem Abendessen noch einmal zusammen holen würden und dann überwachten das sie ihre Hausaufgaben machten. So wäre wenigstens sicher gestellt, dass sie die Aufgaben erledigten und damit auch gleichzeitig den Stoff aus dem Unterricht noch einmal wiederholten. Wenn es jetzt wirklich so kam das weder Eric noch Melissa und vielleicht auch noch Jeff die Hausaufgaben nicht machten, dann würde er zumindest mit Hannah einmal über diese Idee sprechen, überlegte sich Marc, während er beobachtete wie Kathy brav ihr Blatt auf seinen Schreibtisch legte und danach zu ihm kam, um ihn zu fragen was sie mit Seany machen sollte.

Eigentlich wäre es kein Problem wenn der Hund mit dem Mädchen in die Cafeteria kam, aber er war sich nicht sicher ob Hannah damit einverstanden war. Und das die beiden sich nun auf die Suche nach seiner Kollegin machten, dass wollte er auch nicht, da er sich nicht sicher war was nun mit Cheyenne war. [color=dark red]„Ich denke ihr solltet Seany bei mir lassen. Ich nehme ihn mit ins Lehrerzimmer und wenn ihr zu Mittag gegessen habt, dann könnt ihr ihn bei mir abholen und mit ihm spielen gehen. Ich wünsche euch einen guten Appetit.“[/color], meinte er freundlich zu den beiden und wünschte sich irgendwie das alle Schüler so anständig und gewissenhaft wie diese beiden wären.

[Jeff Wilson]

cf: Cafeteria

Auf dem Weg nach oben zum Klassenraum der Sundancer, kamen die beiden auch durch den Aufenthaltsraum mit dem großen Kamin, in dem lustig die Flamen des Feuers züngelten und eine gemütliche Wärme verbreiteten. „Das hier ist unser Aufenthaltsraum. Hier sitzen wir abends öfters und lesen, oder spielen noch etwas gemeinsam. Das ist meist recht gemütlich. Und wenn du möchtest, beziehungsweise es kannst, dann darfst du auch gerne ein wenig auf dem Klavier dort an der Wand spielen.“, erklärte er Luke, bevor sie gemeinsam die Treppe nach oben stiegen und zu den Klassenräumen gingen. „So, dass sind die Klassenräume. Und unserer ist der gleich hier vorne. Wunder dich nicht das sie so klein sind, aber da wir nur höchstens 16 Schüler sind, brauchen wir nicht so viel Platz.“, warnte er ihn schon einmal vor, erst dann öffnete er die Tür, trat ein und ließ Luke sich umsehen.

[Luke James]

tbc: Cafeteria

Luke lachte heiser auf, als Jeff meinte, das er ja brav wäre. Da der Schulleiter aber in dem Moment zu ihnen rüber schaute, antwortete der Teenager erst, als sie die Cafeteria wieder verließen.
Meinst du, ich wäre sonst hier?, Ich weiß nur wo meine Grenzen liegen. Und wenn dann wären mir ein paar Kippen schon lieber als Medikamente.
Der Junge grinste und sah sich, aufmerksam um. Der Kamin im Aufenthaltsraum gefiel ihm auf anhieb. Die Flammen strahlten eine wohlige wärme aus und ließen den Raum im schummrigen Licht erstrahlen.
"Das ist echt gemütlich" murmelte Luke und, von Jeff auf das Klavier aufmerksam gemacht worden, kribbelte es ihn bereits in den Fingern, Gott, wie lange hatte er nicht mehr gespielt?

Es war Jahre her..., Erinnerungen kamen hoch, an Ellie, eine alte Dame, bei der Luke als kleiner Junge eingebrochen war, da aus ihrem geöffneten Fenster so ein köstlicher Geruch von frisch gebackenem Brot kam.
Ellie hatte ihn erwischt, doch sie war nicht böse gewesen.... Sie hatte ihm etwas von dem Brot zu Essen gegeben und ihm angeboten am nächsten Tag wieder zu kommen.
Natürlich hatte Luke das Angebot angenommen..., irgendwann entdeckte er in Ellies Wohnung ihr Klavier und bat die alte Dame ihm das spielen beizubringen...
Leider dauerte diese Freundschaft nicht lang, denn Ellie starb wenige Monate später...
Luke verzog kurz, schmerzerfüllt das Gesicht, schüttelte leicht den Kopf und wand den Blick von dem Klavier ab, um Jeff dann weiter zu den Klassenräumen zu folgen. Aber er würde sich sicher bald mal an das Klavier setzen und schauen ob er noch spielen konnte.

Wie Jeff ihn vorgewarnt hatte, war der Klassenraum wirklich klein, aber gut, er hatte nie Zeit in einer Schule verbracht, von daher konnte er über eine normale Raumgröße eh nichts sagen.
"Sieht ähm, nett aus?"

Luke gähnte, ich fürchte, du musst mich morgen wecken, sonst verschlaf ich morgen garantiert Es war aber auch wirklich ein langer Tag gewesen.Gibt es noch etwas wichtiges zu sehen?

[Jeff Wilson]

„Ja, wenn du meinst. Ich finde es manchmal ein wenig eng. Aber gut, die Zeit die wir darin verbringen geht vorbei. Bist du eigentlich gut in der Schule?“, fragte er ihn, bevor er nickte. „Kein Problem. Kann ich machen. Ich hoffe nur du schnarchst nicht, denn sonst werde ich wohl überhaupt nicht zum Schlafen kommen.“ Er lachte kurz. „Nein, eigentlich nicht. Das war das wichtigste. Morgen kannst du dir ja noch ein wenig das Gelände ansehen. Oder ich kann es dir auch zeigen. Wie du willst. Aber nun sollten wir zurück zur Hütte gehen, denn es ist bald elf Uhr und dann müssen wir in unserem Zimmer sein, sonst bekommen wir nur Ärger.“

Jeff drehte sich um und ging zur Treppe zurück. Dabei fiel ihm noch einmal ein was Luke vorhin gesagt hatte als sie zu dem Klassenraum gegangen waren. „Also weil du vorhin gemeint hast du würdest Kippen bevorzugen, ich finde sie auch nicht schlecht. Allerdings sind sie genauso schlecht wie alles andere zu besorgen. Außerdem habe ich vorhin deinen sehnsüchtigen Blick zum Klavier bemerkt. Kannst du Klavier spielen? Das macht bestimmt großen Spaß. Ich finde es schade, dass ich niemals ein Instrument lernen durfte und beneide jeden der ein Instrument beherrscht.“ Wenn er seine Oma danach fragen würde ob er ein Instrument lernen dürfte, würde sie zwar bestimmt nicht nein sagen. Aber er wollte von ihr auch nicht zu viel fordern. Schließlich fand er es schon toll immer mal wieder ein Geschenk von ihr zu bekommen. Und das selbe tat sie mit Sicherheit auch bei seinem Zwillingsbruder, der noch immer in der Klinik war, wo er wieder gesund werden sollte.

[Luke James]

luke fühlte sich in Jeffs Gesellschaft recht wohl, es fiel ihm zwar schwer, das Gespräch am laufen zu halten, denn er war ein eher schweigsamer Mensch, doch so langsam taute er auf.
Um ehrlich zu sein, habe ich noch nie einen Klassenraum von Innen gesehen. Etwas unsicher über Jeffs reaktion, fuhr der Junge sich durchs Haar. Er hoffte, das sein Gruppenkamerad das jetzt nicht gegen ihn verwendete. Denn mit dieser Antwort hatte sein Gegenüber vermutlich nicht gerechnet. Zum Glück hielt jeff sich nicht lange mit dem Thema auf und fragte ob Luke schnarchte, dieser grinste:Keine Ahnung, ich höre mir so selten beim schlafen zu.
antwortete er und folgte dem anderen Teenager dann aus dem Raum, da die Führung für heute zu Ende war.

Sie gingen die Treppe hinunter und Jeff, dem wohl Lukes Blick zu dem Klavier aufgefallen war, fragte den Jungen dannach:
Mehr schlechth als Recht, eine alte Dame hat mir ein wenig beigebracht, ein wenig hab ich selbst erlernt, aber das wars auch schon. Aber vielleicht kann ich das hier ja Intensivieren. Das würde er wirklich gern, aber ersteinmal waren andere Dinge wichtiger.
Wie richtig Lesen und schreiben lernen zum Beispiel...

Draußen war es mittlerweile dunkel geworden, und ein weiteres mal gähnend, folgte Luke nun Jeff zurück zu der Hütte, die nun sein zu Hause sein würde. Zumindest in nächster Zeit.


tbc: Hütte Sundancer

[Jeff Wilson]

„Wow. Wie hast du das denn geschafft? Ich war zwar auch nicht häufig in der Schule anzutreffen, aber hin und wieder musste ich halt schon hin.“, meinte Jeff verwundert, als er hörte, dass Luke noch nie in der Schule gewesen war. „Aber ich kann dir sagen, verpasst hast du nichts, denn die meiste Zeit ist der Unterricht ziemlich langweilig. Auch hier ist es nicht sehr viel anders. Nur leider können wir hier nicht schwänzen, denn sonst suchen sie uns und wenn du Pech hast, dann bekommst du für den Versuch zu schwänzen gleich eine Strafe.“, erklärte er ihm noch, bevor sie den Klassenraum verließen, um zurück zu der Hütte der Sundancer zu gehen.

Auf der Treppe erzählte Luke ihm dann, dass er das Klavier spielen von einer älteren Dame gelernt hatte und das er hoffte, dass er es hier vielleicht noch ein wenig verbessern könnte. Doch dazu konnte Jeff nichts sagen. Also zuckte er nur ratlos mit den Schultern. „Keine Ahnung ob es unter den Betreuern jemanden gibt der Klavier spielen kann. Aber wenn es der Fall sein sollte, dann sind sie bestimmt dazu bereit dir Unterricht zu geben. Du solltest Marc einfach mal fragen. Er kann dir mit Sicherheit helfen.“ Mit einem Satz sprang Jeff die letzten Stufen nach unten und lief dann zur Eingangstür, um das Gebäude zu verlassen.

TBC: Hütte der Sundancer - Zimmer 1

[Jeff Wilson]

Kurz bevor Jeff die Tür erreicht hatte, hörte er Jake, der sich offensichtlich nun doch dazu entschlossen hatte mitzukommen. Er wartete bis der Junge zu ihm gekommen war, dann öffnete er die Tür und ging gemeinsam mit Jake die Treppen nach oben. Dabei aß auch er noch schnell sein Frühstück. „Bist du eigentlich ein guter Schüler?“, fragte er ihn eifrig kauend, denn vielleicht konnte Jake ihm ja, wenn er mal wieder überhaupt keinen Durchblick hatte, ein wenig helfen.

Schnell hatten sie den ersten Stock erreicht und nachdem sie den Gang ein Stückchen entlang gelaufen waren, trat Jeff durch die offene Tür in den Klassenraum. Da Marc, ihr Lehrer bereits dabei war etwas an die Tafel zu schreiben und fast alle anderen schon auf ihrem Platz saßen, beeilte er sich rasch zu seinem Platz zu kommen. Als er ihn erreicht hatte, winkte er Jake zu und meinte er leise: „Wenn du möchtest kannst du dich neben mich setzen, der Platz neben mir ist noch frei.“ Anschließend setzte er sich und blickte nach vorne zur Tafel.

[Jake O'Bryan]

Während Jeff offensichtlich bestrebt darin war einen möglichst guten Eindruch zu hinterlassen und sich mit seinem Frühstück to go ziemlich beeilte, ließ sich Jake damit mehr Zeit. Das Brötchen schmeckte mal gar nicht so schlecht. Das musste man der Schule wenigstens lassen. Der Krankenhausfras war wesentlich fader und schlechter gewesen. Jake zuckte gleichgültig die Schultern: "Geht so. Ich mach mir nicht viel aus Schule." Früher einmal war er ein sehr guter Schüler gewesen. Dumm war er im Grunde genommen auch heute nicht. Aber er verbrauchte einfach zuviel seiner Energie für andere Dinge. Schule war ihm nicht mehr wichtig. Eigentlich war überhaupt gar nichts mehr wichtig. Wozu also sollte er sich anstrengen?

Der Unterrichtsraum sah wie ein ganz gewöhnlicher Klassenraum aus. Irgendwie war Jake ein wenig enttäuscht. Er hatte irgendwelche Stuhlkreise und Meditaionsglocken -schalen erwartet, vielleicht auch Weihrauch, oder etwas in der Art. Irgendwas, was ihm beweisen würde, dass es bei dem sogenannten Unterricht um Gehirnwäsche ging. Stattdessen fand er ganz normale Tische vor, die alle zu einer großen Tafel ausgerichtet waren, vor dem ein Lehrer stand und mit Kreide irgendwas Langweiliges aufschrieb.
Während Jake also in der Tür stehen geblieben war und den Anblick, der sich ihm bot, neu einsortierte, hatte Jeff sich schon gesetzt. Erst als dieser Jake zu sich heranwinkte, setzte sich der Teenager in Bewegung und gesellte sich zu ihm. "Danke", nickte er Jeff für die Einladung zu, ehe er ein weiteres mal in sein Brötchen biss und den Blick über die anwesenden Schüler schweifen ließ.

[Marc Flemming]

Auch wenn Marc noch dabei war die letzten Dinge für den heutigen Unterricht an die Tafel zu schreiben, bekam er mit wie Jeff und Jake den Raum betraten. Die beiden schienen ein wenig spät mit dem Frühstück gewesen zu sein, aber da Jeff sich offensichtlich ein wenig um Jake kümmerte, sagte er heute nichts dazu. Schließlich musste der Junge sich ja erst noch eingewöhnen und er fand es gut, dass Jeff ihm, so wie es aussah, half. Früher hätte der Teenager das nicht getan. Aber nachdem er auf seiner Flucht seine Großeltern gefunden hatte, die sich nun um ihn und seinen Bruder kümmerten, war er ein recht umgänglicher Schüler geworden.

Marc schrieb noch rasch fertig, dann drehte er sich um. „Guten Morgen.“, begrüßte er alle Schüler. „Wie ihr bestimmt bereits bemerkt habt, haben wir einen neuen Schüler. Jake.“, stellte er Jungen vor, verzichtete aber darauf, dass er aufstehen und sich allen zeigen musste, denn die meisten Neuen mochten das überhaupt nicht. Und beim gemeinsamen Mittag- und Abendessen war es mit Sicherheit angenehmer sich kennen zu lernen. „Nun, dann wollen wir mit dem Unterricht anfangen. Als erstes möchte ich eine kleine Hausaufgabenüberprüfung schreiben. " Marc ging zu seinem Schreibtisch und griff nach ein paar Blättern, die dort gelegen hatten. Er hob sie hoch, drehte sich um und kehrte zu den Schülern zurück. „Verteilt ihr die Blätter bitte.“, forderte er sie auf. Danach wartete er bis alle ein Blatt vor sich liegen hatten. „So, ihr habt zwanzig Minuten Zeit um die beiden Aufgaben zu lösen. Das sollte auf jeden Fall reichen. Dann fangt an. Und jeder bitte alleine für sich.“, meinte er noch leicht lächelnd, bevor er zu Jake ging. „Ich weiß nicht auf welchem Stand du bist. Aber es wäre schön, wenn du wenigstens versuchen würdest die Aufgaben zu lösen. Sollte du sie nicht können, ist es auch nicht schlimm. Ich werde deinen Test nicht werten. Es sei denn du möchtest es. Okay.“

ooc: Hier sind die zwei Aufgaben. Allerdings musst du sie nicht lösen. Es sei denn du möchtest es. Schreib mir dann bitte nur in deinem nächsten Post, ob du sie gelöst hast oder nicht. Und ob sie richtig oder falsch waren. Danke.

Gebe die Steigung der linearen Funktion f(x) = 8x + 4 an
An welchem Punkt schneiden sich die Funktionen f(x) = 8x + 4 und g(x) = 4x + 8

[Jeff Wilson]

Leider schien auch Jake kein guter Schüler zu sein. Das war schade. Aber gut, dann musste er halt eben weiterhin sehen wie er alleine klar kam. Dabei wäre es doch nur zu schön gewesen, wenn endlich mal jemand gekommen wäre, der den ganzen, blöden Mist, den sie lernen mussten, verstand.

Auf seinen Vorschlag, sich zu ihm zu setzen, kam der Junge heran und bedankte sich für das Angebot. Eine Geste, die Jeff überhaupt nicht gewohnt war. Deshalb sah er ihn kurz verwundert an, wurde dann aber von Marc abgelenkt, der sie begrüßte und dann ankündigte, dass sie eine HÜ schreiben würden. Nicht auch noch das, dachte Jeff und ließ seinen Kopf sinken. Das würde dann ja mal wieder völlig in die Hosen gehen. Jake hatte es gut, denn der Lehrer bot ihm an selbst zu entscheiden ob er seinen Test werten sollte oder nicht. „Kann ich auch entscheiden ob sie meine Arbeit werten oder nicht.“, fragte er Marc, nachdem er seinen Kopf wieder gehoben und sich die Aufgaben kurz betrachtet hatte. Obwohl ihm eigentlich schon klar war, was der Lehrer ihm antworten würde. Aber man konnte ja mal fragen.

[Jake O'Bryan]

Erst als der Lehrer sich der Klasse zudrehte, erkannte Jake, dass es sich dabei um Marc handelte. Der Betreuer war also gleichzeitig auch Lehrer. Ob er sich später auch noch als Arzt, Krankenschwester und Koch erweisen würde? Ganz nach dem Motto, den Idioten hier fällt nicht auf, dass das Personal unmöglich für alles qualifiziert sein kann? Jake seufzte leise als Marc den anderen dann auch noch seinen Namen mitteilte. Fein. Jetzt wusste jeder, wer er war und er wusste bei den meisten nach wie vor nicht, mit wem er es zu tun hatte. Marc schien überhaupt nicht zu bemerken, dass Kevin fehlte. So ganz schien der Unterricht dann also doch keine Pflichtveranstaltung zu sein. Gut zu wissen.

Der Unterricht fing gleich mit einem Test an, bei dem Jake tatsächlich nur freiwillig mitzumachen brauchte. Er wusste nicht ob Marc irgendwie eine Antwort von ihm erwartete und so begnügte sich der Schüler mit einem einfachen Schulterzucken auf das Gesagte. Als er das Aufgabenblatt erhielt warf er einen kurzen Blick darauf, stellte fest, dass es sich um Mathematik handelte und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Zunächst beobachtete er aber erst einmal die anderen Schüler. Die meisten beugten sich stöhnend über ihr Papier. Zwei Schüler beschwerten sich kurz über den unangekündigten Test, während Jeff wissen wollte, ob er sich nicht auch aussuchen dürfte, ob er die Aufgabe lösen will. Doch schon kurz darauf wurde es still im Raum. Jake wandte sein Blick in Richtung des Fensters. Ob sie bereits entdeckt hatten, dass jemand Medikamente aus der Krankenstation geklaut hatte? Hoffentlich hatte er sie gut genug versteckt.
Nach 10 Minuten des Dasitzens und Nichtstun spürte der Teenager, wie er langsam unruhig wurde. Er wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sich Clara wieder in den Vordergrund seiner Gedanken schieben würde und ihn mit seiner Schuld quälen würde. Also rutschte er nun doch auf seinem Stuhl zurecht, rieb sich über die Stirn und begann lustlos an den beiden Aufgaben herumzukritzeln. Dabei stützte er seinen Kopf mit einer Hand auf dem Tisch ab. Konnte sie nicht wenigstens bis nach dem Unterricht warten?
Als die Zeit schließlich um war, hatte er gerade erst mit der zweiten Aufgabe begonnen. Auf seinem Papier befand sich inzwischen neben den halbfertigen Aufgaben bedeutungslose Zeichnungskritzeleien. Teilnahmslos sah er zu, wie die Blätter wieder eingesammelt wurden. "Ist euer Unterricht immer so langweilig?", fragte er Jeff. Er wusste schon, warum er Schule so gar nicht vermisst hatte. Hoffentlich gabs jetzt eine Pause, sodass er sich einfach wieder verdrücken konnte.

occ: Wie im Post erwähnt hat Jake die erste Aufgabe komplett gelöst und mit der zweiten vielleicht gerade mal den ersten Rechenschritt gemacht. Da er eigentlich auch ein guter Schüler wäre, wenn er sich mehr dafür interessieren würde, befindet sich in der ersten Aufgabe ein Flüchtigkeitsfehler, ansonsten sind Rechenwege etc aber richtig.

[Marc Flemming]

Jake sagte nichts weiter auf sein Angebot. Er zuckte lediglich mit den Schultern und warf dann einen Blick auf die Aufgaben. Als Marc das sah, wandte er sich von dem Jungen ab und wollte zurück zu seinem Tisch gehen, als Jeff wissen wollte, ob er es sich ebenfalls aussuchen durfte, ob sein Test gewertet wurde oder nicht. Mit einem leichten Grinsen in Richtung des Schülers, schüttelte der Lehrer den Kopf, bevor er weiter ging und sich auf den Stuhl am Lehrertisch setzte. Von dort aus beobachtete er seine Schüler. Er sah, dass auch Jake sich daran gemacht hatte die Aufgaben zu lösen und darüber freute Marc sich.

Geduldig wartete er bis die zwanzig Minuten vorüber waren. Danach erhob er sich und sammelte er die Aufgabenblätter wieder ein. Er legte sie auf seinen Tisch und zeigte anschließend mit der Hand auf die Tafel, wo er ein Koordinatensystem, in das er eine Parabel, deren Scheitelpunkt im Ursprung des Koordinatensystems lag, angezeichnet hatte. „Da wir die linearen Funktionen mit der HÜ abgeschlossen haben, beginnen wir nun mit dem nächsten Thema. Kennt jemand die Bezeichnung für den Graph, den ich an die Tafel gezeichnet habe und kann mir die Gleichung dafür nennen?“, fragte Marc seine Schüler.

[Jeff Wilson]

Natürlich ging Marc nicht auf das ein was er gesagt hatte, sondern schüttelte nur mit einem leichten Grinsen den Kopf. Also musste er sich doch wohl oder übel mit den Aufgaben herum ärgern. Wie bereits erwartet gelang es ihm nur einige Dinge zu lösen. Vielleicht hätte er noch mehr hin bekommen, wenn die Zeit nicht so schnell vergangen wäre. Aber was sollte es, Mathe war halt noch nie sein Ding gewesen.

Leicht frustriert lehnte er sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, als Jake ihn fragte, ob ihr Unterricht immer so langweilig sei. Dazu konnte Jeff nicht viel sagen, weil er vor seiner Zeit hier nur unregelmäßig, oder vielleicht besser gesagt überhaupt nicht, in die Schule gegangen war. Deshalb entschloss er sich dazu Jake einfach eine Gegenfrage zu stellen, so musste er erst einmal nicht sagen, dass er erst seitdem er hier war richtig in die Schule ging. „War es denn an deiner früheren Schule interessanter?“

[Jake O'Bryan]

"Nicht wirklich", antwortete Jake seinem Sitznachbarn gedehnt. Früher, ja, früher war er einmal gerne zur Schule gegangen. Aber das zählte heute nicht mehr. "Im letzten Jahr wars am Spannendsten, wenn ich nicht da war", grinste er Jeff kurz an. Es gab weitaus besseres als auf seinem Hintern sitzen bleiben zu müssen, während jede Faser des Körpers danach schrie aufzuspringen und einfach irgendetwas zu tun, nur um nicht in die Tatenlosigkeit abzudriften.

Marc forderte wieder die Aufmerksamkeit seiner Schüler. Jake hörte nicht richtig hin, deshalb wusste er nicht, was genau der Betreuer wissen wollte. Aber er glaubte sich dunkel daran zu erinnern so ein Koordinatensystem mit einer ähnlichen Zeichnung schon einmal vor Augen gehabt zu haben. An seiner alten Schule war das Thema vor ein paar Monaten auch an der Reihe gewesen war. Da er sich aber weder dafür interessiert hatte, noch in den Anfangsstunden des Themas da gewesen war, hatte er mit dem Gebilde etwas anfangen zu können. Der Teenager mussste sich unbedingt von seiner inneren Unruhe ablenken. "Was soll das sein?, fragte er laut, Berg- und Talfahrt? Geben Sie mir lieber ein paar Skier und einen echten Berg. Da hab ich mehr von."

[Mike Brown]

cf: Krankenstation

Auf dem Gang vor den Klassenräumen wartete bereits Megan auf ihn. Rasch besprachen die beiden ihr weiteres Vorgehen und dann ging Mike direkt zum Klassenraum der Sundancer. Er klopfte kurz an und trat danach ein. Es tat ihm Leid Marcs Unterricht zu stören, aber bei solch einer Sache mussten sie so schnell wie möglich handeln. Deshalb ging er auch mit großen Schritten zu seinem Kollegen, teilte ihm leise mit wieso er hier war und wandte sich anschließend an die Schüler. „Guten Morgen.“, begrüßte er sie kurz und mit ernster Miene. „Heute morgen wurde auf der Krankenstation der Medikamentenschrank aufgebrochen und ein Beruhigungsmittel gestohlen. Dieses Mittel kann, wenn es ohne ärztliche Anweisung eingenommen wird, gefährlich werden. Daher suchen wir nun so schnell wie möglich die Person, die das Mittel gestohlen hat. Hat jemand von euch vielleicht etwas gesehen, oder kennt die Person die das Medikament genommen hat, oder war es sogar einer von euch? Es wäre schön, wenn ihr uns helfen könntet. Ansonsten werden wir wohl, wie schon von kurzem einmal, allen Blut abnehmen müssen, um heraus zu finden bei wem sich der Wirkstoff des Medikamentes nachweisen lässt.“ Nun blieb abzuwarten ob sie von einem der Jugendlichen irgendwelche Hinweise bekamen, oder ob der Täter sich vielleicht sogar stellte.