Äußerst höflich bedankte John sich dafür, dass er ihm erlaubt hatte noch schnell seine Lieblingslieder vom Computer auf den MP 3-Player zu übertragen. Über dieses Verhalten wunderte sich Nick, denn kaum einer der anderen Schüler war beim Aufnahmegespräch so vernünftig gewesen. Meistens hatten sie es eher das sie sich regelrechte Streitgespräche mit den Schülern liefern mussten, bis sie endlich einsahen sich den Regeln der Schule zu fügen. Wobei es zum Teil auch schön war einmal so ein angenehmes Aufnahmegespräch zu führen. Aber irgendwie sagte ihm sein Bauchgefühl das hier etwas nicht in Ordnung war. Fragte sich nur was.
In aller Ruhe beobachtete Nick den Jungen, bis er sich dazu entschloss noch ein wenig in den Unterlagen, die auf seinem Schreibtisch lagen, zu blättern. Dabei unterließ er es jedoch nicht, immer mal wieder zu John zu schauen, um zu sehen was er tat. Dadurch bemerkte er auch wie Junge plötzlich einen hochroten Kopf bekam und so wirkte, als ob er vor Wut fast zerplatzen würde. Nickte schätzte mal, dass John wahrscheinlich entdeckte hatte, dass er irgendeine Nachricht erhalten hatte, die ihm so ganz und gar nicht gefallen hatte. Wie gut, dass er schon bald keine Möglichkeit mehr dazu haben würde Nachrichten über das Internet zu empfangen. Und wenn sie bei den Briefen feststellten, dass die Schüler Nachrichten erhielten, über die sie sich sehr aufregten, dann würde entweder die Post kontrolliert, oder aber die Eltern darum gebeten ihren Kindern nicht solch schlimme Nachrichten zu schreiben.
Trotzdem richtete er sich in seinem Stuhl etwas auf und wollte schon etwas beruhigendes zu John sagen, da schien er sich jedoch schon wieder selbst gefangen zu haben und teilte ihm mit, dass das Überspielen der Lieder wahrscheinlich noch ungefähr eine Stunde dauern würde. Eine recht lange Zeit, wobei das für solch einen Vorgang eigentlich normal war. Und man konnte diese Zeit ja gut für andere Dinge nutzen, schließlich arbeitete der Computer ja alleine.
Leider war John nach der schlechten Nachricht die er erhalten hatte, nicht mehr so wie vorher. Er meinte zwar, dass alles was er ihm gesagt hatte interessant klingen würde, aber das klang so halbherzig. Erst bei seinem Hinweis, dass sie, nach der Kontrolle seiner Tasche zur Krankenstation gehen würden, wurde der Junge wieder aufmerksamer. Wie fast alle, wollte er erschrocken wissen, was er denn auf der Krankenstation sollte. „Keine Angst.“, versuchte der Schulleiter ihn zu beruhigen. „Die Untersuchung beschränkt sich auf ein Blutbild und ein paar Fragen, die der Arzt hat. Und sie wird nur gemacht, damit unser Arzt weiß wie es dir geht und ob es etwas gibt auf das er achten muss, wenn du einmal krank bist, oder irgendein Unfall geschieht. Nichts weiter.“ Das mit der Durchsuchung der Kleidung verschwieg er erst einmal, weil das eigentlich bei allen Kids sofort dazu führte, dass sie sich begannen höllisch aufzuregen. Darüber konnte er noch auf der Krankenstation mit John sprechen.
Bei der Bitte, dass er sich nun auch noch seinen Koffer ansehen müsste, blieb John völlig ruhig und reichte ihm sein Gepäck. „Danke.“, bedankte er sich freundlich und nahm die Tasche entgegen. Er stellte sie auf seinen Schreibtisch, öffnete sie und begann damit sich alles gründlich anzusehen. Zunächst entdeckte er nichts, doch dann sah er eine Dose. Er ergriff sie, zog sie heraus und entfernte den Deckel. Darin lagen einige kleine Pillen. Durch seiner Zeit, wo er Drogen genommen hatte, war ihm sofort klar um was es sich handelte. Coffein Pillen. Etwas was gerade an den Schulen, auf die die Kids der Reichen gingen, gängig war. „Also das hier“, er legte die Dose neben der Tasche auf den Tisch.„brauchen wir hier nicht. Wenn du die Schule irgendwann einmal verlässt, wirst du die Dose, genau wie auf dein Handy und deinen Laptop wieder zurück erhalten.“ Schnell sah er sich noch den restlichen Inhalt an, dann schloss er den Koffer wieder und gab ihn dem Jungen zurück. „So, und nun gehen wir rüber zur Krankenstation. Kommst du?“ Nick ging schon einmal um den Schreibtisch herum und zur Tür. Dort wartete er bis John zu ihm kam.
Nick's Büro
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Die Gründe, warum die Untersuchung auf der Krankenstation gemacht werden musste, klangen gut nachvollziehbar. Immerhin waren sie hier draußen wahrscheinlich ziemlich weit vom nächsten Krankenhaus entfernt und bis ein Rettungshubschrauber eintraf, würde wahrscheinlich der Schularzt schon einmal die Erstversorgung übernehmen. Da diese Schule so weit ab vom Schuss lag, war der Arzt wahrscheinlich auch deutlich besser als all die Schulärzte und Feriencamp-Ärzte, die er bisher kennen gelernt hatte und irgendwie hatte er es in jedem Schuljahr und auch in jedem Feriencamp bisher immer geschafft mindestens einmal auf der Krankenstation zu landen. Entweder war er zu unvorsichtig, zu tollpatschig oder zu übermütig. Oder wahrscheinlich war er einfach alles gleichzeitig. Dass er zwei linke Füße hatte, hatte er ja schon bei dem Tanzunterricht festgestellt, zu dem ihn sein Vater einmal geschickt hatte. Das arme Mädchen, mit dem er getanzt hatte, hatte nach der Tanzstunde wahrscheinlich Plattfüße und er hatte danach keine Lust mehr gehabt auch nur eine weitere Tanzstunde zu besuchen. Er war irgendwie für nichts geeignet, außer für die Rolle des schwarzen Schafs in der Familie.
„Na gut, ich glaube, das könnte dann etwas länger dauern auf der Krankenstation.“, meinte John und grinste dann ein wenig. Denn wenn der Arzt ihn nach seiner medizinischen Vorgeschichte fragte, dann hatte er ihm einiges zu erzählen.
Langsam hatte er es auch geschafft den Schreck über die hinterhältige Tat seiner Familie zu verdrängen und lauschte den Worten des Schulleiters wieder etwas aufmerksamer. Mister Bankins hatte inzwischen auch mit der Durchsuchung seines Koffers begonnen und zuerst schien er auch nichts verbotenes zu entdecken. Doch dann fand er die Koffeintabletten, die er vorsorglich eingepackt hatte und meinte natürlich sofort, dass sie auf der Schule verboten waren. Eigentlich hätte er sich das schon denken können, da ja auch Kaffee nicht erlaubt war, aber er konnte sich irgendwie nicht vorstellen, wie er ohne die Tabletten den Nachmittagsunterricht überstehen und dann auch noch seine Hausaufgaben machen sollte.
„Die brauche ich aber, sonst bin ich mittags nicht mehr aufnahmefähig genug.“, protestierte er, obwohl er bereits ahnte, dass Mister Bankins ihm trotzdem die Tabletten abnehmen würde. Möglicherweise war es auch besser so, wenn auf dieser Schule wirklich auch Junkies waren, dann wollte er auf keinen Fall, dass seine Sachen von diesen Schülern durchsucht wurden, weil sie hofften, dass sie seinen Koffeintablettenvorrat fanden.
Dass er seine Sachen aber erst wenn er die Schule irgendwann verlassen würde, konnte er dann doch nicht ganz verstehen. „Und was ist, wenn ich in den Ferien nach Hause fahre?“, fragte John etwas verwirrt und rechnete schon fast damit, dass er auch in den Ferien hier bleiben musste.
Aber vielleicht war das auch besser so, denn so wie John aus den Augenwinkeln erkennen konnte, zeigte sein Computer schon wieder eine neue Nachricht an und John konnte sich sehr gut vorstellen, was der Inhalt dieser Nachricht war. Er würde diese Familie gewiss nicht vermissen, wenn er die nächste Zeit nicht zu ihnen zurück durfte. Aber die Wochen, die er in den Ferien bei seinen Großeltern verbracht hatte, würden ihm doch fehlen, denn seine Großeltern hatten bisher immer Verständnis für ihn gehabt. Zum Teil liebte er sie mehr als seine Eltern. Seine Mutter war ganz in Ordnung, aber der Luxus, den sein Vater ihr bot, hatte sie vollkommen geblendet und sein Vater sah in seinen beiden Söhnen nur die zukünftigen Besitzer seiner Firma. Mehr nicht. Und da er aus diesen Planungen ausbrechen wollte, war es für ihn wahrscheinlich vollkommen logisch gewesen seinen Sohn auf eine Schule für schwererziehbare Jugendliche zu schicken und in der Zwischenzeit gründlich in Johns Zimmer aufzuräumen.
Erneut stieg die Wut in John auf, aber er drängte sie zur Seite, indem er sich auf das konzentrierte, was nun vor ihm lag und jetzt musste er erst einmal diese Untersuchung über sich ergehen lassen. „Na gut, gehen wir.“, antwortete John und folgte dann dem Schulleiter.
„Na gut, ich glaube, das könnte dann etwas länger dauern auf der Krankenstation.“, meinte John und grinste dann ein wenig. Denn wenn der Arzt ihn nach seiner medizinischen Vorgeschichte fragte, dann hatte er ihm einiges zu erzählen.
Langsam hatte er es auch geschafft den Schreck über die hinterhältige Tat seiner Familie zu verdrängen und lauschte den Worten des Schulleiters wieder etwas aufmerksamer. Mister Bankins hatte inzwischen auch mit der Durchsuchung seines Koffers begonnen und zuerst schien er auch nichts verbotenes zu entdecken. Doch dann fand er die Koffeintabletten, die er vorsorglich eingepackt hatte und meinte natürlich sofort, dass sie auf der Schule verboten waren. Eigentlich hätte er sich das schon denken können, da ja auch Kaffee nicht erlaubt war, aber er konnte sich irgendwie nicht vorstellen, wie er ohne die Tabletten den Nachmittagsunterricht überstehen und dann auch noch seine Hausaufgaben machen sollte.
„Die brauche ich aber, sonst bin ich mittags nicht mehr aufnahmefähig genug.“, protestierte er, obwohl er bereits ahnte, dass Mister Bankins ihm trotzdem die Tabletten abnehmen würde. Möglicherweise war es auch besser so, wenn auf dieser Schule wirklich auch Junkies waren, dann wollte er auf keinen Fall, dass seine Sachen von diesen Schülern durchsucht wurden, weil sie hofften, dass sie seinen Koffeintablettenvorrat fanden.
Dass er seine Sachen aber erst wenn er die Schule irgendwann verlassen würde, konnte er dann doch nicht ganz verstehen. „Und was ist, wenn ich in den Ferien nach Hause fahre?“, fragte John etwas verwirrt und rechnete schon fast damit, dass er auch in den Ferien hier bleiben musste.
Aber vielleicht war das auch besser so, denn so wie John aus den Augenwinkeln erkennen konnte, zeigte sein Computer schon wieder eine neue Nachricht an und John konnte sich sehr gut vorstellen, was der Inhalt dieser Nachricht war. Er würde diese Familie gewiss nicht vermissen, wenn er die nächste Zeit nicht zu ihnen zurück durfte. Aber die Wochen, die er in den Ferien bei seinen Großeltern verbracht hatte, würden ihm doch fehlen, denn seine Großeltern hatten bisher immer Verständnis für ihn gehabt. Zum Teil liebte er sie mehr als seine Eltern. Seine Mutter war ganz in Ordnung, aber der Luxus, den sein Vater ihr bot, hatte sie vollkommen geblendet und sein Vater sah in seinen beiden Söhnen nur die zukünftigen Besitzer seiner Firma. Mehr nicht. Und da er aus diesen Planungen ausbrechen wollte, war es für ihn wahrscheinlich vollkommen logisch gewesen seinen Sohn auf eine Schule für schwererziehbare Jugendliche zu schicken und in der Zwischenzeit gründlich in Johns Zimmer aufzuräumen.
Erneut stieg die Wut in John auf, aber er drängte sie zur Seite, indem er sich auf das konzentrierte, was nun vor ihm lag und jetzt musste er erst einmal diese Untersuchung über sich ergehen lassen. „Na gut, gehen wir.“, antwortete John und folgte dann dem Schulleiter.
- Nick Bankins
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- Registriert: 06.01.2009, 23:32
Kurz stutzte Nick, als John ihm erklärte, dass es auf der Krankenstation wahrscheinlich etwas länger dauern konnte. Doch dann erinnerte er sich an die Unterlagen, in denen die Eltern ihnen alles über die Krankengeschichte des Kindes mitteilen mussten. Damals hatte er sich auch schon darüber gewundert was der Junge schon so alles gehabt hatte. Es war deutlich mehr gewesen als er bisher bei anderen Schülern gesehen hatte. Aber manche Kids waren nun mal etwas ungeschickt. Da konnte man nichts machen. „Darüber musst du dir keine Gedanken machen. Deine Eltern haben uns schon alles bei der Anmeldung mitgeteilt. Es würde mich nur interessieren wie es zu all diesen Verletzungen gekommen ist. Bist du denn so unsportlich? Wobei du so eigentlich gar nicht so wirkst.“
Als er die Coffeintabletten aus dem Koffer entfernte und auf seinen Schreibtisch legte, begann John zu protestieren. Angeblich brauchte er sie um nachmittags noch aufnahmefähig zu sein. Irgendwie erinnerte Nick das an seine früheren Zeiten. Ohne dieses Zeug da hatte er auch nicht gewusst wie er den Tag überstehen sollte. Und das war nur der Anfang gewesen. Später kamen dann schlimmere Sachen hinzu. Deshalb sah er dem Jungen auch fest an und holte tief Luft. „Das bildest du dir nur ein, dass du ohne dieses Zeug am Nachmittag nicht mehr leistungsfähig genug bist. Ich habe früher auch so gedacht. Und dann war ich irgendwann der Meinung das diese Tabletten nicht mehr genug sind. Es mussten Drogen her. Und von denen bin ich nur noch sehr schwer los gekommen. Ich denke diese Erfahrung möchtest du bestimmt nicht machen. Deshalb lass lieber gleich die Finger von dem ganzen Zeug. Du wirst sehen das es auch ohne gehen wird.“
Zur Aufmunterung zwinkerte er John noch kurz zu, bevor er lachen musste. Der Kerl war doch ein richtiges Schlitzohr. „Also im ersten Jahr darfst du in den Ferien nicht nach Hause fahren. Aber keine Sorge, du wirst dich hier auch nicht langweilen. Erstens weil noch andere Schüler hier bleiben werden und zweitens weil wir in den Ferien stets irgendetwas mit den Kids unternehmen. Einigen gefällt das so gut, dass sie erst gar nicht nach Hause wollen, obwohl sie es dürften. Und wenn du dann später einmal zurück fährst, werden wir sehen was du wieder erhältst und was nicht. Ist das in Ordnung?“
Noch bevor der Junge ihm antwortete, beobachtete Nick wie sein Blick kurz abschweifte und zu dem Computer wanderte. Sofort konnte man erkennen wie seine Gesichtszüge sich veränderten und plötzlich irgendwie wütend wirkten. Vermutlich hatte er noch eine weitere Nachricht erhalten. Wie gut das er dieses Ding bald nicht mehr benutzen durfte. Dann konnte er auch keine Nachrichten mehr erhalten die ihn so aus dem Takt brachten.
Damit das sie nun zur Krankenstation gehen würden, war John einverstanden. Er erhob sich und kam zu ihm. „Gut, dann wollen wir mal. So schlimm wird es auch nicht. Und später holen wir dann deine Sachen hier ab. Dann kann dein Computer auch in der Zwischenzeit alles fertig überspielen.“ Schnell öffnete der Schulleiter die Tür und trat hinaus. Er wartete noch bis der Junge aus seinem Büro gekommen war, dann schloss er die Tür und machte sich mit dem neuen Schüler auf den Weg zur Krankenstation.
TBC: Krankenstation - Untersuchungszimmer 1
Als er die Coffeintabletten aus dem Koffer entfernte und auf seinen Schreibtisch legte, begann John zu protestieren. Angeblich brauchte er sie um nachmittags noch aufnahmefähig zu sein. Irgendwie erinnerte Nick das an seine früheren Zeiten. Ohne dieses Zeug da hatte er auch nicht gewusst wie er den Tag überstehen sollte. Und das war nur der Anfang gewesen. Später kamen dann schlimmere Sachen hinzu. Deshalb sah er dem Jungen auch fest an und holte tief Luft. „Das bildest du dir nur ein, dass du ohne dieses Zeug am Nachmittag nicht mehr leistungsfähig genug bist. Ich habe früher auch so gedacht. Und dann war ich irgendwann der Meinung das diese Tabletten nicht mehr genug sind. Es mussten Drogen her. Und von denen bin ich nur noch sehr schwer los gekommen. Ich denke diese Erfahrung möchtest du bestimmt nicht machen. Deshalb lass lieber gleich die Finger von dem ganzen Zeug. Du wirst sehen das es auch ohne gehen wird.“
Zur Aufmunterung zwinkerte er John noch kurz zu, bevor er lachen musste. Der Kerl war doch ein richtiges Schlitzohr. „Also im ersten Jahr darfst du in den Ferien nicht nach Hause fahren. Aber keine Sorge, du wirst dich hier auch nicht langweilen. Erstens weil noch andere Schüler hier bleiben werden und zweitens weil wir in den Ferien stets irgendetwas mit den Kids unternehmen. Einigen gefällt das so gut, dass sie erst gar nicht nach Hause wollen, obwohl sie es dürften. Und wenn du dann später einmal zurück fährst, werden wir sehen was du wieder erhältst und was nicht. Ist das in Ordnung?“
Noch bevor der Junge ihm antwortete, beobachtete Nick wie sein Blick kurz abschweifte und zu dem Computer wanderte. Sofort konnte man erkennen wie seine Gesichtszüge sich veränderten und plötzlich irgendwie wütend wirkten. Vermutlich hatte er noch eine weitere Nachricht erhalten. Wie gut das er dieses Ding bald nicht mehr benutzen durfte. Dann konnte er auch keine Nachrichten mehr erhalten die ihn so aus dem Takt brachten.
Damit das sie nun zur Krankenstation gehen würden, war John einverstanden. Er erhob sich und kam zu ihm. „Gut, dann wollen wir mal. So schlimm wird es auch nicht. Und später holen wir dann deine Sachen hier ab. Dann kann dein Computer auch in der Zwischenzeit alles fertig überspielen.“ Schnell öffnete der Schulleiter die Tür und trat hinaus. Er wartete noch bis der Junge aus seinem Büro gekommen war, dann schloss er die Tür und machte sich mit dem neuen Schüler auf den Weg zur Krankenstation.
TBC: Krankenstation - Untersuchungszimmer 1
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Unsportlich? Nein, das war er nun wirklich nicht. Ganz im Gegenteil er liebte Sport, aber irgendwie hatte er es bisher immer wieder geschafft sich zu verletzen. Er wusste nur nicht wirklich warum. Er konnte nicht genau sagen, ob er wirklich einfach zu unvorsichtig war oder ob es daran lag, dass er zu übermütig war. Seine Eltern behaupteten immer wieder, dass er viel zu viel riskierte, aber in seinen Augen ging er nur seinen Hobbys nach und versuchte sich immer weiter zu verbessern und wie sollte er etwas Neues lernen, wenn er nicht seine Grenzen überschritt?
„Okay, dann dürfte es ja doch nicht so lang dauern.“, erwiderte John mit einem frechen Grinsen und schüttelte dann den Kopf. „Nein, ich mag Sport sehr, aber laut meinen Eltern bin ich viel zu übermütig.“
Ratlos zuckte John mit den Schultern. Er wusste wirklich nicht, ob seine vielen Verletzungen tatsächlich damit zusammenhingen, dass er unvorsichtig war oder vielleicht doch sogar zwei linke Füße hatte. Wenn er seinem Bruder glaubte, dann war es letzteres, dabei hatte er ihn bisher bei jedem Skirennen, das sie gemacht hatten, besiegt. Aber da sein Bruder ständig von seinen Eltern in den Himmel gehoben wurde, vergaß er seine vielen sportlichen Niederlagen wahrscheinlich sofort wieder. Sein Bruder war eben das Lieblingskind seiner Eltern, während er das schwarze Schaf der Familie war.
Dass der Schulleiter schon Erfahrung mit Drogen gemacht hatte, erstaunte John jedoch sehr. Er hatte nicht erwartet, dass so jemand es überhaupt schaffen würde eine Schule zu leiten. Wobei das ja scheinbar auch keine normale Schule war, sondern ein Ort, an den auch Junkies gebracht wurden, damit sie wieder clean wurden. Dadurch dass Mister Bankins auch schon Erfahrung mit Drogen gemacht hatte, konnte er wahrscheinlich auch deutlich besser verstehen, was in den drogenabhängigen Schülern vor sich ging. Aber bei seinen Tabletten handelte es sich wirklich nur um Koffeintabletten und selbst wenn Mister Bankins die Tabletten damit in Verbindung brachte, dass er auch irgendwann Drogen nehmen würde, hielt sich John für stark genug um niemals dieser Versuchung zu erliegen. Darüberhinaus hatte er die Tabletten von seinen Eltern erhalten und im Prinzip standen doch eigentlich seine Erziehungsberechtigen noch über der Schulleitung.
„Ich bin mir nicht sicher. Meist bin ich beim Abendunterricht immer sehr müde und meine Eltern hielten es auch für sinnvoll, wenn ich diese Tabletten nehme.“, antwortete John skeptisch.
Der abendliche Unterricht an seiner bisherigen Schule war immer eine Qual für ihn gewesen, aber je mehr er sich gewehrt hatte, desto mehr Kurse hatte er besuchen müssen, bis seine Eltern ihn nun vollkommen abgeschoben hatten. Doch vielleicht gab es an dieser Schule ja gar keinen Abendunterricht, denn dann würde er die Tabletten auch nicht mehr brauchen. „Wie lange dauert der Unterricht hier?“, fragte John hoffnungsvoll, denn die Nachmittage endlich wieder mit anderen Dingen als Schule verbringen zu können klang für ihn sehr verlockend.
Die nächste Erklärung von Mister Bankins fühlte sich für John jedoch an wie ein Schlag in die Magengegend und er spürte wie er ein wenig blass um die Nase wurde. In den Ferien gar nicht nach Hause fahren zu dürfen konnte er sich gar nicht vorstellen. Dabei ging es ihm noch nicht einmal darum, dass er seinen Vater oder seinen Bruder wiedersehen wollte. Aber er würde seine Großeltern fürchterlich vermissen und hier besuchen konnten sie wahrscheinlich auch nicht. Einerseits war die Reise für seinen Großvater einfach viel zu weit und andererseits durfte er wahrscheinlich auch keinen Besuch empfangen.
„Gibt es keine Ausnahmen von dieser Regel?“, fragte John ernst.
Er bezweifelte nicht, dass die Lehrer sich Mühe geben würden, damit sie sich nicht langweilten, aber das konnte ihm trotzdem nicht die Zeit mit dem Teil seiner Familie ersetzen, den er am meisten mochte. Wenn er daran dachte, dass er mindestens ein Jahr nicht mit seinem Großvater am Lagerfeuer sitzen oder mit ihm ausreiten würde, bildete sich ein Kloß in seinem Hals. Das wollte er einfach nicht. Wer wusste schon, wie viele Sommer er noch mit seinen Großeltern hatte und er wollte jede Minute davon genießen. Wenn Mister Bankins ihn nicht gehen ließ, dann würde er einen anderen Weg finden müssen.
„Darf ich zumindest Briefe schreiben?“, fragte John und hoffte, dass zumindest dies erlaubt war.
Falls nicht, dann war dieser Ort ja schlimmer als jedes Gefängnis oder jede Militärschule, von der er jemals gehört hatte. Aber wahrscheinlich war das seinem Vater gerade recht. Immerhin wollte er John quälen und genau das würde er damit erreichen. Aber irgendeinen Weg würde er schon finden. Er würde seinem Vater nicht die Genugtuung geben, dass er ihn nun doch noch bezwungen hatte, stattdessen würde er irgendwann derjenige sein, der zuletzt lachte.
Als Mister Bankins aufstand, erhob sich auch John und folgte dem Schulleiter zur Tür. „Ich habe keine Angst vor Ärzten.“, antwortete er keck und ging dann gemeinsam mit Mister Bankins zu der Krankenstation.
TBC: Krankenstation - Untersuchungszimmer 1
„Okay, dann dürfte es ja doch nicht so lang dauern.“, erwiderte John mit einem frechen Grinsen und schüttelte dann den Kopf. „Nein, ich mag Sport sehr, aber laut meinen Eltern bin ich viel zu übermütig.“
Ratlos zuckte John mit den Schultern. Er wusste wirklich nicht, ob seine vielen Verletzungen tatsächlich damit zusammenhingen, dass er unvorsichtig war oder vielleicht doch sogar zwei linke Füße hatte. Wenn er seinem Bruder glaubte, dann war es letzteres, dabei hatte er ihn bisher bei jedem Skirennen, das sie gemacht hatten, besiegt. Aber da sein Bruder ständig von seinen Eltern in den Himmel gehoben wurde, vergaß er seine vielen sportlichen Niederlagen wahrscheinlich sofort wieder. Sein Bruder war eben das Lieblingskind seiner Eltern, während er das schwarze Schaf der Familie war.
Dass der Schulleiter schon Erfahrung mit Drogen gemacht hatte, erstaunte John jedoch sehr. Er hatte nicht erwartet, dass so jemand es überhaupt schaffen würde eine Schule zu leiten. Wobei das ja scheinbar auch keine normale Schule war, sondern ein Ort, an den auch Junkies gebracht wurden, damit sie wieder clean wurden. Dadurch dass Mister Bankins auch schon Erfahrung mit Drogen gemacht hatte, konnte er wahrscheinlich auch deutlich besser verstehen, was in den drogenabhängigen Schülern vor sich ging. Aber bei seinen Tabletten handelte es sich wirklich nur um Koffeintabletten und selbst wenn Mister Bankins die Tabletten damit in Verbindung brachte, dass er auch irgendwann Drogen nehmen würde, hielt sich John für stark genug um niemals dieser Versuchung zu erliegen. Darüberhinaus hatte er die Tabletten von seinen Eltern erhalten und im Prinzip standen doch eigentlich seine Erziehungsberechtigen noch über der Schulleitung.
„Ich bin mir nicht sicher. Meist bin ich beim Abendunterricht immer sehr müde und meine Eltern hielten es auch für sinnvoll, wenn ich diese Tabletten nehme.“, antwortete John skeptisch.
Der abendliche Unterricht an seiner bisherigen Schule war immer eine Qual für ihn gewesen, aber je mehr er sich gewehrt hatte, desto mehr Kurse hatte er besuchen müssen, bis seine Eltern ihn nun vollkommen abgeschoben hatten. Doch vielleicht gab es an dieser Schule ja gar keinen Abendunterricht, denn dann würde er die Tabletten auch nicht mehr brauchen. „Wie lange dauert der Unterricht hier?“, fragte John hoffnungsvoll, denn die Nachmittage endlich wieder mit anderen Dingen als Schule verbringen zu können klang für ihn sehr verlockend.
Die nächste Erklärung von Mister Bankins fühlte sich für John jedoch an wie ein Schlag in die Magengegend und er spürte wie er ein wenig blass um die Nase wurde. In den Ferien gar nicht nach Hause fahren zu dürfen konnte er sich gar nicht vorstellen. Dabei ging es ihm noch nicht einmal darum, dass er seinen Vater oder seinen Bruder wiedersehen wollte. Aber er würde seine Großeltern fürchterlich vermissen und hier besuchen konnten sie wahrscheinlich auch nicht. Einerseits war die Reise für seinen Großvater einfach viel zu weit und andererseits durfte er wahrscheinlich auch keinen Besuch empfangen.
„Gibt es keine Ausnahmen von dieser Regel?“, fragte John ernst.
Er bezweifelte nicht, dass die Lehrer sich Mühe geben würden, damit sie sich nicht langweilten, aber das konnte ihm trotzdem nicht die Zeit mit dem Teil seiner Familie ersetzen, den er am meisten mochte. Wenn er daran dachte, dass er mindestens ein Jahr nicht mit seinem Großvater am Lagerfeuer sitzen oder mit ihm ausreiten würde, bildete sich ein Kloß in seinem Hals. Das wollte er einfach nicht. Wer wusste schon, wie viele Sommer er noch mit seinen Großeltern hatte und er wollte jede Minute davon genießen. Wenn Mister Bankins ihn nicht gehen ließ, dann würde er einen anderen Weg finden müssen.
„Darf ich zumindest Briefe schreiben?“, fragte John und hoffte, dass zumindest dies erlaubt war.
Falls nicht, dann war dieser Ort ja schlimmer als jedes Gefängnis oder jede Militärschule, von der er jemals gehört hatte. Aber wahrscheinlich war das seinem Vater gerade recht. Immerhin wollte er John quälen und genau das würde er damit erreichen. Aber irgendeinen Weg würde er schon finden. Er würde seinem Vater nicht die Genugtuung geben, dass er ihn nun doch noch bezwungen hatte, stattdessen würde er irgendwann derjenige sein, der zuletzt lachte.
Als Mister Bankins aufstand, erhob sich auch John und folgte dem Schulleiter zur Tür. „Ich habe keine Angst vor Ärzten.“, antwortete er keck und ging dann gemeinsam mit Mister Bankins zu der Krankenstation.
TBC: Krankenstation - Untersuchungszimmer 1