Untersuchungszimmer 1
- Mike Brown
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cf: Teeküche
Während Mike auf Nick und den neuen Schüler wartete, holte er sich schon einmal alles was er zur Blutabnahme brauchen würde. Er legte es auf seinen Schreibtisch und streichelte Bailey noch ein paar Mal, nachdem er zu ihm gekommen war. Die Idee mit dem Hund war wirklich gut gewesen, denn es ersparte ihnen die Jugendlichen darum zu bitten, auch noch ihre Unterwäsche ab zu legen. Eine Sache die den meisten nicht im geringsten gefiel, auch wenn sie schon darauf achteten, dass er in der Regel die Jungs übernahm und Megan die Mädchen. Trotzdem hatten sich viele von ihnen schon dagegen gewehrt auch noch diese Kleidungsstücke auszuziehen und es hatte oft lange Debatten über den Nutzen dieser Sache gegeben. Das war nun Vergangenheit und Mike hoffte, dass ihnen Bailey noch lange erhalten blieb.
Nach einer Weile betraten dann auch der Schulleiter und John den Raum. „Hallo. Ich bin Mike.“, begrüßte der Arzt den Jungen freundlich und stellte sich dabei auch gleich vor. Danach deute er auf den Stuhl neben seinem Schreibtisch. „Setzt du dich bitte auf den Stuhl, damit ich dir Blut abnehmen kann.“, forderte er ihn auf.
Während Mike auf Nick und den neuen Schüler wartete, holte er sich schon einmal alles was er zur Blutabnahme brauchen würde. Er legte es auf seinen Schreibtisch und streichelte Bailey noch ein paar Mal, nachdem er zu ihm gekommen war. Die Idee mit dem Hund war wirklich gut gewesen, denn es ersparte ihnen die Jugendlichen darum zu bitten, auch noch ihre Unterwäsche ab zu legen. Eine Sache die den meisten nicht im geringsten gefiel, auch wenn sie schon darauf achteten, dass er in der Regel die Jungs übernahm und Megan die Mädchen. Trotzdem hatten sich viele von ihnen schon dagegen gewehrt auch noch diese Kleidungsstücke auszuziehen und es hatte oft lange Debatten über den Nutzen dieser Sache gegeben. Das war nun Vergangenheit und Mike hoffte, dass ihnen Bailey noch lange erhalten blieb.
Nach einer Weile betraten dann auch der Schulleiter und John den Raum. „Hallo. Ich bin Mike.“, begrüßte der Arzt den Jungen freundlich und stellte sich dabei auch gleich vor. Danach deute er auf den Stuhl neben seinem Schreibtisch. „Setzt du dich bitte auf den Stuhl, damit ich dir Blut abnehmen kann.“, forderte er ihn auf.
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CF: Flur der Krankenstation
John machte es gar nichts aus, dass ihn wahrscheinlich jemand begleiten würde. Für ihn war es das wichtigste, dass er seinen Großvater sehen durfte und vielleicht sogar wieder einmal ausreiten oder sogar fliegen durfte. Wenn er doch nur permanent bei seinen Großeltern leben dürfte. Das würde all seine Probleme im Nu lösen, aber das würde sein Vater niemals zulassen. „In Ordnung. Die Farm wird ihnen gefallen. Da bin ich mir sicher.“, erwiderte John mit einem strahlenden Lächeln, das jedoch sofort verschwand, als Nick nach dem Landjugendprojekt fragte.
Seine Gans war großartig gewesen, sie war gesund gewesen, er Gefieder hatte wie silber geglänzt und sie hatte sogar einen Trick beherrscht. Auf der Ausstellung hätte er sicher einen Platz erreicht, aber leider hatte er gar nicht erst teilnehmen können. Seufzend blickte John zu Boden und meinte schließlich nur. „Mein Vater hat uns zurück nach Tucson geholt, bevor ich an der Ausstellung teilnehmen konnte.“ Er zuckte mit den Schultern, als hätte er sich mit dem Gedanken abgefunden, aber tief im Inneren konnte er gar nicht sagen, wie wütend er noch darüber war. Er hätte nur eine Woche länger auf der Farm bleiben müssen, dann hätte er an der Ausstellung teilnehmen können. Aber das hatte seinen Vater nicht interessiert. Angeblich hatte er nur an diesem einen Wochenende Zeit gehabt, um seinen Bruder und ihn abzuholen, aber John wusste genau, dass das wieder einmal die Art seines Vaters gewesen war, um ihm zu zeigen, wie hart das Leben war und er lernen musste mit Enttäuschungen umzugehen. Außerdem war es nicht mit seinem Vater abgesprochen gewesen, dass er bei dem Landjugendprojekt mitmachte und natürlich hatte das seinen Stolz so sehr verletzt, dass er gar nicht anders gekonnt hatte als ihm alles zu verderben. Wenigsten ging es Agatha gut und sie lebte immer noch auf der Farm. Das war sein einziger Trost.
In Gedanken hing er immer noch der Schleife nach, die ihm entgangen war, als er gemeinsam mit Nick den Untersuchungsraum betrat und sich brav auf den Stuhl neben dem Schreibtisch setzte. „Hallo, ich bin Jonathan, aber jeder nennt mich John.“, erwiderte er keck, bevor er unaufgefordert schon einmal seinen Ärmel nach oben rollte und an seinem Arm eine lange Narbe zum Vorschein kam, die er einem Snowboard-Unfall zu verdanken hatte.
John machte es gar nichts aus, dass ihn wahrscheinlich jemand begleiten würde. Für ihn war es das wichtigste, dass er seinen Großvater sehen durfte und vielleicht sogar wieder einmal ausreiten oder sogar fliegen durfte. Wenn er doch nur permanent bei seinen Großeltern leben dürfte. Das würde all seine Probleme im Nu lösen, aber das würde sein Vater niemals zulassen. „In Ordnung. Die Farm wird ihnen gefallen. Da bin ich mir sicher.“, erwiderte John mit einem strahlenden Lächeln, das jedoch sofort verschwand, als Nick nach dem Landjugendprojekt fragte.
Seine Gans war großartig gewesen, sie war gesund gewesen, er Gefieder hatte wie silber geglänzt und sie hatte sogar einen Trick beherrscht. Auf der Ausstellung hätte er sicher einen Platz erreicht, aber leider hatte er gar nicht erst teilnehmen können. Seufzend blickte John zu Boden und meinte schließlich nur. „Mein Vater hat uns zurück nach Tucson geholt, bevor ich an der Ausstellung teilnehmen konnte.“ Er zuckte mit den Schultern, als hätte er sich mit dem Gedanken abgefunden, aber tief im Inneren konnte er gar nicht sagen, wie wütend er noch darüber war. Er hätte nur eine Woche länger auf der Farm bleiben müssen, dann hätte er an der Ausstellung teilnehmen können. Aber das hatte seinen Vater nicht interessiert. Angeblich hatte er nur an diesem einen Wochenende Zeit gehabt, um seinen Bruder und ihn abzuholen, aber John wusste genau, dass das wieder einmal die Art seines Vaters gewesen war, um ihm zu zeigen, wie hart das Leben war und er lernen musste mit Enttäuschungen umzugehen. Außerdem war es nicht mit seinem Vater abgesprochen gewesen, dass er bei dem Landjugendprojekt mitmachte und natürlich hatte das seinen Stolz so sehr verletzt, dass er gar nicht anders gekonnt hatte als ihm alles zu verderben. Wenigsten ging es Agatha gut und sie lebte immer noch auf der Farm. Das war sein einziger Trost.
In Gedanken hing er immer noch der Schleife nach, die ihm entgangen war, als er gemeinsam mit Nick den Untersuchungsraum betrat und sich brav auf den Stuhl neben dem Schreibtisch setzte. „Hallo, ich bin Jonathan, aber jeder nennt mich John.“, erwiderte er keck, bevor er unaufgefordert schon einmal seinen Ärmel nach oben rollte und an seinem Arm eine lange Narbe zum Vorschein kam, die er einem Snowboard-Unfall zu verdanken hatte.
- Nick Bankins
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Es war interessant zu sehen wie sich Johns Gesichtsausdruck immer wieder veränderte. Sobald er von seinem Großvater und der Farm sprach, wirkte er locker und schon fast fröhlich, aber sobald es im Gespräch irgendwie um seinen Vater ging wurde sein Gesichtsausdruck hart. Die beiden schienen sich nicht im geringsten zu verstehen. Was aber auch zu verstehen war, denn wenn man seinem Kind noch nicht einmal ermöglichte an einem Wettbewerb, auf den es sich lange Zeit vorbereitet hatte, teilzunehmen, zeugte das nicht von großem Verständnis für sein Kind. Besonders wenn er das Kind dafür lediglich noch ein paar Tage länger bei seinem Großvater hätte lassen müssen. Über so etwas konnte Nick nur mit dem Kopf schütteln. „Das tut mir Leid. Denn es war bestimmt eine ganz schöne Arbeit das Tier für die Ausstellung vorzubereiten.“
Zusammen mit John betrat er anschließend das Untersuchungszimmer. Schnell ging er zu Mike und reichte ihm die Hand um ihn zu begrüßen. Eine Geste die er sonst eigentlich nicht machte, da genügte ein freundliches „Hallo.“. Doch damit zeigte er dem Arzt das er bei der Untersuchung gründlich nach Spuren von körperlicher Gewalt suchen sollte, weil er irgendwie ein ungutes Gefühl bei dem Jungen hatte. Und da er vor den Jugendlichen nicht direkt über seine Vermutungen sprechen wollte, hatten sie sich dieses Zeichen ausgemacht, schließlich war es ja möglich das er sich täuschte.
Als er sich danach umdrehte, war John bereits zu dem Stuhl, der neben Mikes Schreibtisch stand gegangen, und hatte sich hingesetzt. Freundlich lächelte Nick dem Jungen noch einmal zu, bevor er sich in der Nähe der Tür hinstellte, um Mike nicht in den Füßen zu stehen.
Zusammen mit John betrat er anschließend das Untersuchungszimmer. Schnell ging er zu Mike und reichte ihm die Hand um ihn zu begrüßen. Eine Geste die er sonst eigentlich nicht machte, da genügte ein freundliches „Hallo.“. Doch damit zeigte er dem Arzt das er bei der Untersuchung gründlich nach Spuren von körperlicher Gewalt suchen sollte, weil er irgendwie ein ungutes Gefühl bei dem Jungen hatte. Und da er vor den Jugendlichen nicht direkt über seine Vermutungen sprechen wollte, hatten sie sich dieses Zeichen ausgemacht, schließlich war es ja möglich das er sich täuschte.
Als er sich danach umdrehte, war John bereits zu dem Stuhl, der neben Mikes Schreibtisch stand gegangen, und hatte sich hingesetzt. Freundlich lächelte Nick dem Jungen noch einmal zu, bevor er sich in der Nähe der Tür hinstellte, um Mike nicht in den Füßen zu stehen.
- Mike Brown
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Direkt nachdem Nick und John den Raum betreten hatten, kam der Schulleiter zu ihm und reichte ihm zur Begrüßung die Hand. Etwas was er nur in besonderen Fällen tat. Sonst riefen sie sich nur ein kurzes Hallo zu und machten dann weiter. Aber durch diese kleine Geste wusste der Arzt auf was er achten musste. Wobei ihm der Junge eigentlich nicht so vor kam als wenn er irgendwie misshandelt worden war. Doch manchmal täuschte man sich. Daher war es besser auf alles zu achten. Rasch erwiderte er den Gruß von Nick und nachdem der Schulleiter sich ein Stückchen zurück gezogen hatte, wandte Mike sich dem Jungen, der sich bereits auf den Stuhl gesetzt und sogar schon den Arm frei gemacht hatte, zu. „Schön, ich werde es mir merken.“, erwiderte er mit meinem freundlichen lächeln. „Dann wollen wir mal. Ich hoffe es macht dir nichts aus wenn ich dir jetzt Blut abnehme, wenn doch, dann sieh einfach weg. Ich bin auch ganz vorsichtig und es dauert nicht lange.“
Mike nahm den Stauschlauch, legte ihn um Johns Oberarm und zog ihn langsam zu. Als er in der Armbeuge sah wie die Adern langsam heraus traten, begann er mit der Blutabnahme. Bereits nach kurzem war er fertig damit. Er klebte noch rasch ein kleines Pflaster auf die noch leicht blutende Wunde und bat den Jungen ein wenig auf die Stelle zu drücken. Anschließend nahm er einen Patientenbogen aus der Schublade, schrieb den Namen des Jungen darauf und sah wieder zu ihm. „Hast du irgendwelche Allergien, oder musst du regelmäßig Medikamente einnehmen.“, wollte er wissen. „Außerdem, was hast du denn da an deinem Arm gemacht. Das ist ja eine ganz schön große Narbe.“ Sollte das bereits ein Hinweiß darauf sein, dass der Junge misshandelt worden war, oder hatte er einfach einen schlimmeren Unfall gehabt. Möglich wäre alles.
Er war schon gespannt auf Johns Antwort. Mike machte sich schnell noch ein paar Notizen und wartete bis John seinen Ärmel wieder herunter gezogen hatte, dann stand er auf und deutete mit der Hand zur Wand, an der eine Messlatte hing. „Stellst du dich bitte dort an die Wand, damit ich sehe wie groß zu bist. Und danach bitte auf die Waage, die daneben steht. Danach kannst du hinter den Paravan gehen, deine Kleider ausziehen und sie mir heraus geben. Ich sehe sie mir dann kurz an, werfe noch einen kurzen Blick auf dich und gebe dir die Sachen wieder zurück. Ich hoffe, dass ist in Ordnung für dich. Dann sind wir auch schon fertig und Nick zeigt dir die Schule und bringt dich in deinen Schlafsaal.“
Mike nahm den Stauschlauch, legte ihn um Johns Oberarm und zog ihn langsam zu. Als er in der Armbeuge sah wie die Adern langsam heraus traten, begann er mit der Blutabnahme. Bereits nach kurzem war er fertig damit. Er klebte noch rasch ein kleines Pflaster auf die noch leicht blutende Wunde und bat den Jungen ein wenig auf die Stelle zu drücken. Anschließend nahm er einen Patientenbogen aus der Schublade, schrieb den Namen des Jungen darauf und sah wieder zu ihm. „Hast du irgendwelche Allergien, oder musst du regelmäßig Medikamente einnehmen.“, wollte er wissen. „Außerdem, was hast du denn da an deinem Arm gemacht. Das ist ja eine ganz schön große Narbe.“ Sollte das bereits ein Hinweiß darauf sein, dass der Junge misshandelt worden war, oder hatte er einfach einen schlimmeren Unfall gehabt. Möglich wäre alles.
Er war schon gespannt auf Johns Antwort. Mike machte sich schnell noch ein paar Notizen und wartete bis John seinen Ärmel wieder herunter gezogen hatte, dann stand er auf und deutete mit der Hand zur Wand, an der eine Messlatte hing. „Stellst du dich bitte dort an die Wand, damit ich sehe wie groß zu bist. Und danach bitte auf die Waage, die daneben steht. Danach kannst du hinter den Paravan gehen, deine Kleider ausziehen und sie mir heraus geben. Ich sehe sie mir dann kurz an, werfe noch einen kurzen Blick auf dich und gebe dir die Sachen wieder zurück. Ich hoffe, dass ist in Ordnung für dich. Dann sind wir auch schon fertig und Nick zeigt dir die Schule und bringt dich in deinen Schlafsaal.“
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„Das können Sie laut sagen.“, erwiderte John keck, aber auch mit einem wütenden Unterton in seiner Stimme. „Ich habe jeden Morgen den Stall ausgemistet, sie gefüttert, dafür gesorgt, dass sie genügend Bewegung bekommt und dann kommt mein Vater mal wieder auf eine seiner glorreichen Ideen.“, grummelte er vor sich hin und verschränkte die Arme vor der Brust.
Den Streit, den sein Vater und er an diesem Abend gehabt hatten, hatten sicher noch die Nachbarn gehört, obwohl sie mehrere Meilen entfernt von der Farm seines Großvaters lebten. Aber wie immer hatte sein Vater gewonnen. Was sollte ein Teenager auch gegen einen ausgewachsenen Mann ausrichten, der es gewohnt war, all das zu erreichen, was er wollte und es sich zur Not auch einfach nehmen würde. Die Strafe dafür hatte er dann in Tucson bekommen, doch daran wollte John gar nicht mehr denken. Er rieb sich nur kurz über den Arm und wunderte sich einmal mehr wie so ein herzensguter Großvater einen Sohn haben konnte, der zum Monster mutiert war. In den Comics, die er gerne las, war meist irgendein außerirdischer Stoff daran schuld, aber das konnte im realen Leben unmöglich der Grund dafür sein.
Als sie die Krankenstation betraten, wunderte sich John ein wenig, dass Nick dem Arzt die Hand gab, aber vielleicht hatten sie sich schon seit einer Weile nicht mehr gesehen und der Schulleiter wollte seinen Kollegen angemessen begrüßen. Blut zu sehen machte ihm dagegen gar nichts aus. Bei den etlichen Blessuren, die er sich schon zugezogen hatte, hatte er auch schon unzählige Male sein eigenes Blut gesehen. Daher zuckte John nur mit den Schultern. „Keine Sorge, damit habe ich keine Probleme.“, meinte John locker und nahm es gelassen hin, dass der Arzt den Stauschlauch an seinem Arm befestigte und Blut abnahm.
Schon fast automatisch drückte er noch ein wenig auf die Einstichstelle, als Mike ein Pflaster darauf befestigt hatte und schüttelte dann den Kopf. „Nein, ich habe keine Allergien und brauche auch keine Medikamente. Und die Narbe habe ich von einem Snowboardunfall. Ich bin leider von der Piste abgekommen und auf einmal stand mir ein Baum im Weg. Beim Sturz habe ich mir den Arm gebrochen. Die Ärzte haben es Grünzweigbruch genannt. Da waren eine Weile mehr als zehn Schrauben drin.“ John wirkte fast ein wenig stolz darauf, dass er sich so einen schweren Bruch zugezogen hatte und im Prinzip war er das auch. Einerseits konnte man mit so einer Beschreibung gut die Mädchen erschrecken und andererseits hatte er damals seinem Vater wieder einmal gezeigt, dass Gehorsam nicht seine Stärke war.
Brav stellte er sich an die Wand und ging danach auch zur Waage. Mit seinen 1,62 m gehörte er eher zu den kleineren Jungs und auch vom Gewicht her, war er deutlich leichter als die Jungs aus den Footballteams. Und dann kam das, wovon das Mädchen im Gang schon gesprochen hatte. Im Prinzip machte es ihm nichts aus, dass sich Mike seine Kleider betrachtete, aber sein Körper war eine andere Sache. Doch es blieb ihm wohl nichts übrig als zu gehorchen. Nick stand so in der Tür, dass es kein Entkommen gab und er wollte es sich auch nicht mit dem Schulleiter verscherzen. Nicht nachdem er ihm angeboten hatte, dass er seinen Großvater vielleicht schon bald wiedersehen durfte.
„Dann wollen wir mal.“ Seufzend trat er hinter den Paravent, zog sich aus und reichte Mike seine Kleidung. Dann wartete er ab, was der Arzt zu den kreisrunden Narben an seinen Armen und zum Teil auch seinen Beinen sagen würde. Ohne Kleidung konnte er sie unmöglich verbergen, aber glücklicherweise sahen sie Windpockennarben fast zum Verwechseln ähnlich.
Den Streit, den sein Vater und er an diesem Abend gehabt hatten, hatten sicher noch die Nachbarn gehört, obwohl sie mehrere Meilen entfernt von der Farm seines Großvaters lebten. Aber wie immer hatte sein Vater gewonnen. Was sollte ein Teenager auch gegen einen ausgewachsenen Mann ausrichten, der es gewohnt war, all das zu erreichen, was er wollte und es sich zur Not auch einfach nehmen würde. Die Strafe dafür hatte er dann in Tucson bekommen, doch daran wollte John gar nicht mehr denken. Er rieb sich nur kurz über den Arm und wunderte sich einmal mehr wie so ein herzensguter Großvater einen Sohn haben konnte, der zum Monster mutiert war. In den Comics, die er gerne las, war meist irgendein außerirdischer Stoff daran schuld, aber das konnte im realen Leben unmöglich der Grund dafür sein.
Als sie die Krankenstation betraten, wunderte sich John ein wenig, dass Nick dem Arzt die Hand gab, aber vielleicht hatten sie sich schon seit einer Weile nicht mehr gesehen und der Schulleiter wollte seinen Kollegen angemessen begrüßen. Blut zu sehen machte ihm dagegen gar nichts aus. Bei den etlichen Blessuren, die er sich schon zugezogen hatte, hatte er auch schon unzählige Male sein eigenes Blut gesehen. Daher zuckte John nur mit den Schultern. „Keine Sorge, damit habe ich keine Probleme.“, meinte John locker und nahm es gelassen hin, dass der Arzt den Stauschlauch an seinem Arm befestigte und Blut abnahm.
Schon fast automatisch drückte er noch ein wenig auf die Einstichstelle, als Mike ein Pflaster darauf befestigt hatte und schüttelte dann den Kopf. „Nein, ich habe keine Allergien und brauche auch keine Medikamente. Und die Narbe habe ich von einem Snowboardunfall. Ich bin leider von der Piste abgekommen und auf einmal stand mir ein Baum im Weg. Beim Sturz habe ich mir den Arm gebrochen. Die Ärzte haben es Grünzweigbruch genannt. Da waren eine Weile mehr als zehn Schrauben drin.“ John wirkte fast ein wenig stolz darauf, dass er sich so einen schweren Bruch zugezogen hatte und im Prinzip war er das auch. Einerseits konnte man mit so einer Beschreibung gut die Mädchen erschrecken und andererseits hatte er damals seinem Vater wieder einmal gezeigt, dass Gehorsam nicht seine Stärke war.
Brav stellte er sich an die Wand und ging danach auch zur Waage. Mit seinen 1,62 m gehörte er eher zu den kleineren Jungs und auch vom Gewicht her, war er deutlich leichter als die Jungs aus den Footballteams. Und dann kam das, wovon das Mädchen im Gang schon gesprochen hatte. Im Prinzip machte es ihm nichts aus, dass sich Mike seine Kleider betrachtete, aber sein Körper war eine andere Sache. Doch es blieb ihm wohl nichts übrig als zu gehorchen. Nick stand so in der Tür, dass es kein Entkommen gab und er wollte es sich auch nicht mit dem Schulleiter verscherzen. Nicht nachdem er ihm angeboten hatte, dass er seinen Großvater vielleicht schon bald wiedersehen durfte.
„Dann wollen wir mal.“ Seufzend trat er hinter den Paravent, zog sich aus und reichte Mike seine Kleidung. Dann wartete er ab, was der Arzt zu den kreisrunden Narben an seinen Armen und zum Teil auch seinen Beinen sagen würde. Ohne Kleidung konnte er sie unmöglich verbergen, aber glücklicherweise sahen sie Windpockennarben fast zum Verwechseln ähnlich.
- Nick Bankins
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Während Nick an der Tür stand und wartete bis Mike mit allem fertig war, gingen ihm noch einmal die Worte, und besonders der Tonfall des Jungen durch den Kopf, mit dem er über seinen Vater gesprochen hatte. Er musste ihn unwahrscheinlich hassen. Das war nicht schön, denn eigentlich sollten die Kinder ihre Eltern doch wenigstens ein wenig mögen. Doch das war bei John offensichtlich nicht so. Deshalb war es wirklich unbedingt notwendig das er mit dem Großvater sprach. Möglicherweise erfuhr er dort noch so einiges was wichtig für ihre Arbeit mit dem Jungen war. Außerdem erfuhr er dort hoffentlich auch etwas über die Mutter des Jungen, denn von ihr hatte John bisher kaum etwas gesagt.
- Mike Brown
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Mike musste lächeln als der Junge ihm voller Stolz erklärte woher die Narbe kam. Er kannte es zwar nur unter Grünholzbruch, aber es war bestimmt das selbe. „Und darauf bist du stolz. Schließlich kann man damit vor allen anderen ein wenig angeben. Das kann ich gut verstehen. Ich habe es früher genauso gemacht und Nick mit Sicherheit ebenfalls.“ Er zwinkerte dem Jungen zu und dachte dabei an die verrückten Dinge die der Schulleiter auch heute noch tat. Besonders an seine gefährlichen Klettertouren. Sobald er sie unternahm hielten alle den Atem an und hofften das er wieder gesund zurück kam. Aber das wollte er dem Jungen nicht sagen. Schließlich tat Nick das nur in seiner Freizeit und damit hatte es nichts mit der Schule zu tun. „Aber du hast mit dem Arm heute keine Probleme mehr und kannst ihn wieder ganz normal belasten?“, erkundigte er sich, denn bei einigen sportlichen Aktivitäten war es wichtig das die Kids keinerlei körperliche Einschränkungen hatten. Sollte das jedoch der Fall sein, dann könnte er daran nicht teilnehmen.
Nachdem John dann zu der Messlatte an der Wand gegangen war, stand auch Mike auf, ging zu ihm und las seine Größe und anschließend sein Gewicht ab. Der Junge war nicht sehr groß und auch nicht so sehr schwer. Aber auch nicht untergewichtig. Schnell notierte sich der Arzt die Werte und hoffte dann, dass es keine Diskussionen wegen dem Ablegen der Kleidung gab. Doch nach einem seufzendem ‚Dann wollen wir mal‘ ging John hinter den Paravent und man hörte wie er sich auszog.
Mike wartete noch einen Moment, gab dann er Bailey das Zeichen mit zu kommen und schickte ihn dann als erstes zu dem Jungen. Erst dann folgte er dem Hund, nahm die Kleidung von John entgegen und warf anschließend einen Blick auf ihn. Schon beim Blut abnehmen waren ihm an dem Arm ein paar kreisrunde Narben aufgefallen, bei denen er sich nicht so ganz sicher war woher sie stammten. Zum Teil hatte er schon daran gedacht, dass der Junge sie sich selbst zugefügt hatte. Aber bevor er ihn darauf ansprechen wollte, war es ihm wichtig auch noch seinen anderen Arm und die Beine zu sehen. Und tatsächlich befanden sich an diesen Körperteilen auch einige dieser Narben. Ob sie auch am Körper waren, konnte er jedoch nicht sehen. Am Hals war auf jeden Fall nichts zu sehen. Das konnte jetzt Zufall sein, aber es war auch gut möglich, dass der Junge sich nur an Armen und Beinen verletzt hatte. Über diese Sache mussten sie auf jeden Fall gleich noch einmal sprechen.
Doch davor sollte John sich erst einmal wieder anziehen. Deshalb durchsuchte Mike schnell die Kleidung, gab sie dem Jungen wieder zurück und meinte dann mit einem lächeln zu Bailey. „Nun komm schon du alter Kuschelbär. Wir gehen wieder.“ Danach sah er zu John. „Zieh dich wieder an und komm nach draußen. Ich möchte noch einmal mit dir sprechen.“
Der Arzt drehte sich um und kehrte zu seinem Schreibtisch zurück. Auf dem Weg dahin, nickte er Nick mit einem besorgten Blick zu, um ihm zu zeigen das der Schulleiter mit seinen Vermutungen wohl recht gehabt hatte. Fragte sich jetzt nur ob die Verletzungen von dem Jungen selbst stammten, oder ob die Eltern irgendetwas getan hatten.
Sie sahen auf jeden Fall aus als ob jemand seine Zigarette auf den Körperteilen ausgedrückt hatte.
Lange dauerte es nicht, bis John hinter dem Paravent heraus trat und zu ihm kam. Doch noch bevor Mike irgendetwas zu dem Jungen sagen konnte, war Bailey wieder bei ihm und stupste eine Hand, als ob er sagen wollte streichel mich bitte. Mike sagte nichts dazu, denn es war ihm schon oft aufgefallen, dass die Nähe der Tiere die Kids beruhigte. Er wartete einen Moment, dann meinte er in vollkommen ruhigen Ton. “John, ich habe, als zu ausgezogen warst, an deinen Armen und Beinen einige kleine, runde Narben gesehen, von was stammen die denn?“/color][
Nachdem John dann zu der Messlatte an der Wand gegangen war, stand auch Mike auf, ging zu ihm und las seine Größe und anschließend sein Gewicht ab. Der Junge war nicht sehr groß und auch nicht so sehr schwer. Aber auch nicht untergewichtig. Schnell notierte sich der Arzt die Werte und hoffte dann, dass es keine Diskussionen wegen dem Ablegen der Kleidung gab. Doch nach einem seufzendem ‚Dann wollen wir mal‘ ging John hinter den Paravent und man hörte wie er sich auszog.
Mike wartete noch einen Moment, gab dann er Bailey das Zeichen mit zu kommen und schickte ihn dann als erstes zu dem Jungen. Erst dann folgte er dem Hund, nahm die Kleidung von John entgegen und warf anschließend einen Blick auf ihn. Schon beim Blut abnehmen waren ihm an dem Arm ein paar kreisrunde Narben aufgefallen, bei denen er sich nicht so ganz sicher war woher sie stammten. Zum Teil hatte er schon daran gedacht, dass der Junge sie sich selbst zugefügt hatte. Aber bevor er ihn darauf ansprechen wollte, war es ihm wichtig auch noch seinen anderen Arm und die Beine zu sehen. Und tatsächlich befanden sich an diesen Körperteilen auch einige dieser Narben. Ob sie auch am Körper waren, konnte er jedoch nicht sehen. Am Hals war auf jeden Fall nichts zu sehen. Das konnte jetzt Zufall sein, aber es war auch gut möglich, dass der Junge sich nur an Armen und Beinen verletzt hatte. Über diese Sache mussten sie auf jeden Fall gleich noch einmal sprechen.
Doch davor sollte John sich erst einmal wieder anziehen. Deshalb durchsuchte Mike schnell die Kleidung, gab sie dem Jungen wieder zurück und meinte dann mit einem lächeln zu Bailey. „Nun komm schon du alter Kuschelbär. Wir gehen wieder.“ Danach sah er zu John. „Zieh dich wieder an und komm nach draußen. Ich möchte noch einmal mit dir sprechen.“
Der Arzt drehte sich um und kehrte zu seinem Schreibtisch zurück. Auf dem Weg dahin, nickte er Nick mit einem besorgten Blick zu, um ihm zu zeigen das der Schulleiter mit seinen Vermutungen wohl recht gehabt hatte. Fragte sich jetzt nur ob die Verletzungen von dem Jungen selbst stammten, oder ob die Eltern irgendetwas getan hatten.
Sie sahen auf jeden Fall aus als ob jemand seine Zigarette auf den Körperteilen ausgedrückt hatte.
Lange dauerte es nicht, bis John hinter dem Paravent heraus trat und zu ihm kam. Doch noch bevor Mike irgendetwas zu dem Jungen sagen konnte, war Bailey wieder bei ihm und stupste eine Hand, als ob er sagen wollte streichel mich bitte. Mike sagte nichts dazu, denn es war ihm schon oft aufgefallen, dass die Nähe der Tiere die Kids beruhigte. Er wartete einen Moment, dann meinte er in vollkommen ruhigen Ton. “John, ich habe, als zu ausgezogen warst, an deinen Armen und Beinen einige kleine, runde Narben gesehen, von was stammen die denn?“/color][
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- Registriert: 16.01.2016, 22:34
„Ja und manche Mädchen kann man damit auch richtig gut erschrecken.“, erwiderte John mit einem breiten Grinsen. Der Arzt gefiel ihm. Er fand es gut, dass er ihm keine Vorhaltungen machte, dass er vorsichtiger hätte sein sollen. Stattdessen behauptete er sogar, dass sowohl Nick als auch er früher mit ihren Blessuren angegeben hatten. Wenn er Mikes Blick richtig deutete, dann fing sich Nick auch jetzt noch immer wieder irgendwelche Verletzungen ein. Scheinbar war der Schulleiter kein Musterbeispiel dafür, wenn es darum ging möglichst keine Risiken einzugehen und ein braves Erwachsenenleben zu führen.
„Ja, es ist alles gut verheilt. Dad hätte den Chirurgen auch die Hölle heiß gemacht, wenn sie auch nur einen Fehler gemacht hätten.“ Genervt verdrehte John die Augen. Er konnte sich noch zu gut an den Terror erinnern, den sein Vater gemacht hatte, bis sich auch wirklich die besten Ärzte um diese Verletzung gekümmert hatten. In seinen Augen hatte er wieder einmal gründlich übertrieben, aber sein Vater sah das nicht so. Immerhin hatte er damals noch die Hoffnung gehabt, dass aus John einmal etwas Vernünftiges werden würde und er gemeinsam mit seinem Bruder in seine Fußstapfen treten würde. Doch John hatte nicht das geringste Interesse daran so ein schleimiger Geschäftsmann wie sein Vater zu werden. Alleine bei dem Gedanken an die Geschäftspraktiken seines Vaters wurde ihm schlecht.
Genervt ließ John die Kontrolle seiner Kleidung über sich ergehen und als Mike meinte, dass er mit ihm sprechen wollte, sobald er sich wieder angezogen hatte, ahnte er bereits, um welches Thema es gleich gehen würde. Der Arzt hatte gewiss die Narben an seinen Armen und Beinen gesehen. Aber dafür hatte er bereits die perfekte Ausrede parat, immerhin konnte er die Verletzungen nicht immer verstecken und war schon mehrfach gefragt worden, was er denn da angestellt hatte. Die Wahrheit durfte er auf keinen Fall sagen. Das hatte ihm sein Vater so sehr eingebläut, dass er sich, obwohl er seinen Vater hasste, nicht traute gegen diese Regel zu verstoßen. Die Konsequenzen würden sonst noch schlimmer sein als die Abschiebung in diese Schule irgendwo im Nirgendwo.
So gelassen wie nur möglich trat John hinter dem Paravent hervor und ging in die Knie, als Bailey ihn zum Schmusen aufforderte. Diese Ablenkung war perfekt. Während er mit dem Hund schmuste, konnte er gewiss seine Gesichtszüge unter Kontrolle halten. Entspannt kraulte er das Fell des Hundes, als dann auch schon die Frage kam, mit der er gerechnet hatte. Für einen geübten Zuhörer etwas zu schnell hatte er dann auch schon die Antwort parat. „Wollen Sie wirklich wissen, wie ich mir jede einzelne davon zugezogen habe?“, fragte gespielt genervt und vielleicht auch ein wenig frech. „Die etwas Größere am rechten Bein stammt von einem Cookie Cutter, dem ich beim Hochseetauchen vor Australien zu nahe gekommen bin. Einige andere habe ich mir zugezogen, als mein Bruder mich bei einer Mutprobe in Giftzumach gelotst hat. Glauben Sie mir das hat er bereut. Außerdem hatte ich als Kind heftig die Windpocken. Irgendwo am Nacken müsste auch noch eine Narbe sein und als meine Freunde und ich das Rauchen ausprobiert haben, war ich etwas schusselig und habe mich verbrannt. Aber keine Sorge, ich fand die Dinger eklig und werde sie gewiss nicht noch einmal anfassen.“, schloss John seine Erklärung und hoffte, dass er damit gut genug von der Wahrheit abgelenkt hatte. Bei einem seiner Sportlehrer hatte es auf jeden Fall geklappt.
„Ja, es ist alles gut verheilt. Dad hätte den Chirurgen auch die Hölle heiß gemacht, wenn sie auch nur einen Fehler gemacht hätten.“ Genervt verdrehte John die Augen. Er konnte sich noch zu gut an den Terror erinnern, den sein Vater gemacht hatte, bis sich auch wirklich die besten Ärzte um diese Verletzung gekümmert hatten. In seinen Augen hatte er wieder einmal gründlich übertrieben, aber sein Vater sah das nicht so. Immerhin hatte er damals noch die Hoffnung gehabt, dass aus John einmal etwas Vernünftiges werden würde und er gemeinsam mit seinem Bruder in seine Fußstapfen treten würde. Doch John hatte nicht das geringste Interesse daran so ein schleimiger Geschäftsmann wie sein Vater zu werden. Alleine bei dem Gedanken an die Geschäftspraktiken seines Vaters wurde ihm schlecht.
Genervt ließ John die Kontrolle seiner Kleidung über sich ergehen und als Mike meinte, dass er mit ihm sprechen wollte, sobald er sich wieder angezogen hatte, ahnte er bereits, um welches Thema es gleich gehen würde. Der Arzt hatte gewiss die Narben an seinen Armen und Beinen gesehen. Aber dafür hatte er bereits die perfekte Ausrede parat, immerhin konnte er die Verletzungen nicht immer verstecken und war schon mehrfach gefragt worden, was er denn da angestellt hatte. Die Wahrheit durfte er auf keinen Fall sagen. Das hatte ihm sein Vater so sehr eingebläut, dass er sich, obwohl er seinen Vater hasste, nicht traute gegen diese Regel zu verstoßen. Die Konsequenzen würden sonst noch schlimmer sein als die Abschiebung in diese Schule irgendwo im Nirgendwo.
So gelassen wie nur möglich trat John hinter dem Paravent hervor und ging in die Knie, als Bailey ihn zum Schmusen aufforderte. Diese Ablenkung war perfekt. Während er mit dem Hund schmuste, konnte er gewiss seine Gesichtszüge unter Kontrolle halten. Entspannt kraulte er das Fell des Hundes, als dann auch schon die Frage kam, mit der er gerechnet hatte. Für einen geübten Zuhörer etwas zu schnell hatte er dann auch schon die Antwort parat. „Wollen Sie wirklich wissen, wie ich mir jede einzelne davon zugezogen habe?“, fragte gespielt genervt und vielleicht auch ein wenig frech. „Die etwas Größere am rechten Bein stammt von einem Cookie Cutter, dem ich beim Hochseetauchen vor Australien zu nahe gekommen bin. Einige andere habe ich mir zugezogen, als mein Bruder mich bei einer Mutprobe in Giftzumach gelotst hat. Glauben Sie mir das hat er bereut. Außerdem hatte ich als Kind heftig die Windpocken. Irgendwo am Nacken müsste auch noch eine Narbe sein und als meine Freunde und ich das Rauchen ausprobiert haben, war ich etwas schusselig und habe mich verbrannt. Aber keine Sorge, ich fand die Dinger eklig und werde sie gewiss nicht noch einmal anfassen.“, schloss John seine Erklärung und hoffte, dass er damit gut genug von der Wahrheit abgelenkt hatte. Bei einem seiner Sportlehrer hatte es auf jeden Fall geklappt.