Jeff's Ankunft

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Jeff Wilson
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Jeff's Ankunft

Beitrag von Jeff Wilson » 15.03.2009, 19:31

Wütend starrte Jeff aus dem Fenster des Autos, als der Betreuer mit ihm vom Hof des Heimes fuhr. Erst vor zwei Stunden hatte man ihm mitgeteilt, dass er nicht weiter hier bleiben würde, sondern das man ihn von seinem Bruder trennen würde, damit er auf einer anderen Schule, ohne seinen Bruder lernen sollte, wieder ein normales Leben zu führen.

Als der Betreuer ihm das heute Morgen mitgeteilt hatte und ihn daraufhin aufgefordert hatte, seine Sachen zu packen, war es ihm schwer gefallen sich zurückzuhalten. Am liebsten wäre er auf den Mann losgegangen und hätte ihm gezeigt, was er von seinen Worten hielt, denn er wollte nicht von seinem Bruder weg. Schlimmer noch, er konnte sich überhaupt nicht vorstellen, auch nur einen Tag ohne seinen Bruder zu sein, denn sie waren schon so lange sie denken konnten immer zusammen und einer hatte sich stets auf den anderen verlassen können und bei ihm den Halt gefunden, den ihre Mutter ihnen ja nie gegeben hatte. Doch da sich noch zwei weitere Betreuer zu diesem Zeitpunkt in dem Raum aufgehalten hatten, ließ er es lieber bleiben, denn gegen die drei hätte er wahrscheinlich eh keine Chance gehabt.

Aber während der Fahrt zu dieser verdammten Schule würde sich vielleicht ja noch eine Gelegenheit geben, es diesem Betreuer heimzuzahlten. Obwohl, überlegte sich Jeff, vielleicht war es sogar gut aus diesem Heim rauszukommen. Das würde ihm womöglich die Chance verschaffen bei einer passenden Gelegenheit zu verschwinden, denn in dem Heim war es ihnen nicht gelungen abzuhauen, da sie ständig überwacht wurden und auch zu viele Betreuer da waren, die sofort bemerkt hätten, was sie vorhaben und sie dann wieder geschnappt hätten.

Aber jetzt war er mit diesem einen Betreuer alleine und wenn die Schule wirklich so weit weg war, wie man ihm gesagt hatte, dann mussten sie auf jeden Fall ein Pause machen um zu tanken. Er musste es also nur geschickt anstellen, dann konnte er abhauen, zu dem Heim zurückkehren und seinen Bruder befreien und dann konnten sie ihrer Mutter zeigen, was sie von ihrer Entscheidung hielten. Denn ihr hatten sie es mit Sicherheit zu verdanken, dass man sie in dieses Heim gesteckt hatte und ihn nun in diese Schule brachte.

Bei diesen Gedanken hatte Jeff seine Hände so fest zu Fäusten geballt, dass die Knöchel ganz weiß hervortraten und sich seine Fingernägel in die Haut seiner Hände bohrten. Am liebsten hätte er vor Zorn gegen die Rückenlehne des Sitzes vor ihm getreten und geschlagen, um die Wut die ihn ihm tobte etwas zu mildern. Allerdings würde das dem Betreuer zeigen, dass er immer noch unberechenbar war und dann würde er ihn bei einer Pause zu sehr überwachen. Deshalb entschloss er sich dazu es lieber nicht zu tun und dem Mann damit vielleicht zu beweisen, dass er die Entscheidung die das Heim getroffen hatte, akzeptierte und sich nun brav verhielt.

Um sich wieder etwas zu beruhigen holte er ein paar Mal tief Luft und betrachtete sich dann die Landschaft durch die sie fuhren. Eigentlich war es ganz interessant auch einmal etwas anderes zu sehen als immer nur die Stadt, in der sie groß geworden waren. Denn ihre Mutter hatte sich niemals die Zeit genommen und war mit ihnen einmal raus aus der Stadt gefahren. Wie gern hätte er auch einmal einen Ausflug mit ihr gemacht, so wie es die anderen an seiner Schule so häufig erzählt hatten, aber ihre Mutter hatte ja überhaupt kein Interesse daran gehabt mit ihnen zusammen zu sein und dafür hasste er sie.

Nachdem sie mehrere Stunden gefahren waren, hielt der Betreuer gegen Mittag tatsächlich an einer Tankstelle und stieg aus um zu tanken. Doch leider ließ er dabei den Jungen keinen Moment aus den Augen. Anscheind vertraute er Jeff nicht und rechnete vermutlich schon damit, dass er versuchen würde, abzuhauen. Deshalb öffnete er auch die Tür des Autos, als er mit Tanken fertig war und bat ihn kurz mitzukommen.

Widerwillig tat Jeff was er von ihm wollte und stieg aus. Dann fasste der Betreuer in am Arm und ging mit ihm zur Kasse um zu bezahlen. Danach kehrte er mit dem Jungen zum Auto zurück und wollte, dass er wieder einstieg. Doch diesen Moment nutzte Jeff. Schnell versuchte er dem Mann den Ellenbogen in den Bauch zu rammen und dann wegzurennen. Aber da der Betreuer damit gerechnet hatte, dass Jeff wahrscheinlich einen Fluchtversuch unternehmen würde, sprang er sofort zurück, als er die Bewegung des Jungen wahrnahm und wurde dadurch nur leicht von ihm getroffen, sodass er immer noch die Möglichkeit hatte Jeff an der Jacke zu packen und ihn festzuhalten. “So nicht.”, fuhr er den Jungen ärgerlich an. “Da musst du dir schon etwas besseres einfallen lassen um mich auszutricksen.” Dann schob er Jeff wieder in Richtung der Autotür und zwang ihn dazu einzusteigen. Anschließend schlug er die Tür zu, stieg auch wieder ein und fuhr weiter.

Nachdem sie dann noch weitere zwei Stunden gefahren waren, erreichten sie endlich die Einfahrt der Schule. Dort parkte der Betreuer sein Auto vor einem größeren Holzhaus und forderte Jeff auf auszusteigen. Immer noch wütend darüber, dass sein Fluchtversuch fehl geschlagen war, griff Jeff seine Tasche, die neben ihm stand und stieg aus. Dann folgte er dem Betreuer in das Gebäude.

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