Pavillion

[Marc Flemming]

Da Hannah zu Jeff ging, der ein wenig vor ihnen zurück gewichen war, hielt er sich lieber zurück, damit der Junge sich nicht zu sehr bedrängt fühlte. Schließlich war alles hier noch fremd für ihn und er musste sich erst einmal einleben. Dafür hörte er Sophie zu, die darüber verwundert war, dass Frank den Mädchen erlaubt hatte sich ein paar Dinge zum Schminken mitzunehmen. [color=dark red]„Ja, ich war zunächst auch überrascht. Besonders da Frank ja sonst immer recht streng ist. Aber irgendwie haben es Melody und Melissa geschafft ihn herum zu bekommen. Allerdings müssen sie die Schminksachen morgen sofort wieder abgeben.“[/color], erklärte er ihr nun ein wenig ausführlicher wie die Mädchen zu der Schminke gekommen waren.

Zum Spaß verbeugte sich Marc dann auch ein bisschen, als Sophie, nachdem er ihr gesagt hat wie hübsch er ihr Kleid fand, vor ihm einen kleinen Knicks machte. Anschließend meinte er mit einem leichten lächeln: [color=dark red]„Ich denke schon, dass Peter dich ebenfalls hübsch findet. Und wenn es dir doch noch kalt werden sollte, leihe ich dir gerne meinen Zaubererumhang. Nur bei den Schuhen kann ich dir leider nicht helfen. Meine dürften dir ein paar Nummern zu groß sein.“[/color], antwortete er ihr, als er gesehen hatte mit welchen Schuhen sie durch den Wald laufen wollte. [color=dark red]„Aber noch ist ja Zeit. Vielleicht solltest du dir für den Weg noch schnell ein paar andere Schuhe holen. Mit diesem dürftest du nämlich wirklich Probleme bekommen, wenn wir im Dunkeln über den unebenen Waldboden und die Wurzeln der Bäume laufen.“[/color]

Bei dem was sie ihm dann von Jeff erzählte, hörte Marc erst einmal ruhig zu, nickte aber sofort zustimmend, als sie meinte, dass sie es für das Beste gehalten hatte den Jungen mehr oder weniger dazu zu zwingen mit zu der Feier zu kommen, da er ja schon einmal davon gelaufen war. [color=dark red]„Ja, vermutlich war das wirklich das Beste. Wer weiß was er angestellt hätte, wenn wir ihn alleine im Schlafsaal gelassen hätten. Zumal er jetzt auch schon wieder so wirkt als ob er mit niemandem etwas zu tun haben möchte. Er scheint ziemlich verschlossen zu sein und ich denke es wird nicht leicht sein an ihn heran zu kommen. Dann hoffen wir mal, dass Eric und er keinen Streit auf der Feier bekommen, denn das wäre für die anderen Schüler nicht besonders schön. Wobei es auch gut möglich wäre, dass es bei den Mädchen Ärger gibt. Cheyenne und Melissa sind heute auch wieder aneinander geraten, weil sie verpetzt hat, dass Melissa und ihre Freundinnen für den Streich im Klassenraum verantwortlich waren. Nachdem Hannah dann heute Mittag mit den beiden gesprochen hatte, wurde Cheyenne auf einmal so ärgerlich, dass sie davon gelaufen ist und Hannah auf der Treppe einen Stoß versetzt hat, sodass sie gestürzt ist. Zum Glück ist aber nichts geschehen. Ich bin eh mal gespannt ob sie mit zu der Feier kommt, denn es scheint ihr zur Zeit nicht besonders gut zu gehen. Hannah und ich wollen nun morgen versuchen sie zum Doc zu bekommen, damit er sie sich mal etwas näher ansieht. Nur wird das nicht einfach sein bei Cheyenne's Dickkopf.“[/color]

[Elizabeth West]

Nur nebenbei bekam Hannah mit, dass Eric und Jeff sich im Schlafsaal scheinbar leicht gestritten hatten. Dabei war Jeff erst seit kurzem an der Schule. Hoffentlich würden die beiden sich doch noch irgendwie vertragen, sonst hatten sie bald nicht nur Probleme im Mädchenschlafsaal sondern auch im Schlafsaal der Jungen. Da sie momentan aber ein Gespräch mit Jeff führte, hörte sie Marc und Sophie nicht genauer zu, sondern konzentrierte sich wieder auf den Jungen, der scheinbar von der Idee war, dass er sich auch noch kostümieren konnte, vollkommen abgestoßen war.

"Nein, das ist keine Pflicht. Ich habe nur gedacht, dass es dir vielleicht Spaß machen würde, dich auch zu verkleiden.", antwortete sie freundlich und überlegte, wie sie das Gespräch mit dem scheinbar sehr zurückhaltenden Jungen fortführen konnte um noch etwas mehr über ihren neuen Schüler zu erfahren und ihn etwas näher kennen zu lernen. "Hat dir das, was du bisher von der Schule gesehen hast, gefallen?", fragte sie höflich und war schon gespannt, was er dazu sagen oder zumindest wie er darauf reagieren würde.

[Jeff Wilson]

Erleichtert vernahm Jeff das es keine Pflicht war sich zu verkleiden. Und anscheint hatte Hannah auch nicht vor ihn dazu zu drängen. Das war schon einmal gut. Allerdings hoffte er, dass die Frau ihn nun in Ruhe lassen würde. Doch leider war das nicht der Fall. Sie stellte ihm eine weitere Frage, die gar nicht so leicht zu beantworten war. Erstens hatte er noch nicht gerade viel von der Schule gesehen und wenn er an das dachte was er auf der Krankenstation gehört hatte, na ja, dann hatte ihm das nicht so ganz gefallen. Aber sollte er ihr das sagen? Wahrscheinlich würde sie es dann sofort abstreiten, besonders wenn es wirklich so war das die Betreuer, oder zumindest ein paar davon, den Schülern hin und wieder ein wenig näher kamen als erlaubt.

Also zuckte er erst einmal ratlos mit den Schultern und sah unsicher auf den Boden vor seinen Füßen. Dann fing er sogar an mit einem Schuh ein wenig in den Steinchen, die auf dem Weg lagen, herum zu spielen. Und erst nach einer Weile hob er langsam wieder den Kopf und sah zu der Betreuerin. „Also ehrlich gesagt habe ich außer dem Aufnahmezimmer, der Krankenstation und dem Schlafsaal noch nicht besonders viel gesehen. Und so hübsch waren diese Räume nicht. Wobei es vermutlich schlimmere gibt.“ Das sein zuhause so ein Ort gewesen war an dem sich eigentlich niemand hatte wohl fühlen können, dass erzählte er nicht. Davon zu sprechen hatte er sich schon lange abgewöhnt, da ihm eh niemand geglaubt hatte und sie oft genug als Spinner bezeichnet worden waren. Lediglich seiner Oma hatte er alles erzählt. Aber zu ihr hatte er auch Vertrauen gehabt.

[Elizabeth West]

Zwar schien Jeff erleichtert über ihre Antwort zu sein, aber sein Blick nach unten und sein kurzes Scharren auf dem Boden zeigte ihr bereits, dass er sich sehr unsicher war, was er ihr antworten sollte. Wahrscheinlich hatte er noch nicht viel von der Schule gesehen und konnte sich noch kein wirkliches Bild von allem machen. Besonders da die Räume, die die Schüler zuerst sahen, wenn sie auf die Schule kamen, auch nicht unbedingt hübsch eingerichtet waren. Aber das Aufnahmezimmer musste eher zweckmäßig sein, da einige neue Schüler geradezu gewalttätig wurden, wenn ihre Sachen durchsucht oder sie über die strengen Schulregeln informiert wurden.

Dass ihm der Schlafsaal nicht gefiel, wunderte Hannah doch ein wenig. Denn eigentlich war dieser leicht rustikal eingerichtete doch sehr gemütlich. Vielleicht würde Jeff das auch anders sehen, sobald er sich ein wenig eingelebt hatte. "Das stimmt, das Aufnahmezimmer und die Krankenstation sind wirklich nicht sehr hübsch. Aber der Aufenthaltsraum oder auch der Schulhof sind viel schöner. Jetzt im Dunkeln kann man es kaum erkennen, aber wir haben einige indianische Figuren und Totems auf dem Schulhof. Außerdem können dir die anderen Schüler sicher noch einige verborgene Orte zeigen und im Wald haben wir auch noch einige interessant Dinge, die zu der Schule gehören.", erklärte sie ihm mit einem leichten Zwinkern in den Augen.

Die Schüler waren zwar immer noch der Meinung, dass sie an ihrem so genannten verborgenen Ufer unbemerkt schwimmen und Quatsch machen konnten, aber besonders im Sommer versuchten sie das Ufer so gut wie möglich zu beobachten, damit nichts geschehen konnte. Trotzdem ließen sie den Schülern ihren Spaß, denn eigentlich hatte jeder ein Recht darauf sich auch ein wenig zurückziehen zu können und sich unbeobachtet zu fühlen.

[Kathryn Linton]

Vermutlich hatte Amy mit ihrer Annahme, das Hannah den Hund auch schminken wollte, recht. Es sah zumindest danach aus. Und wirklich stören schien Seany die Farbe auf der Nase nicht. Zudem war er viel zu aufgeregt, so wie er mit dem Schwanz wedelte und sich dabei fast überschlug. Total süß. Zusammen mit Amy streichte Kathy den Welpen immer wieder, was dieser sichtlich genoss. Dabei schleckte er Kathryn auch regelmäßig über die Hand. Sie mochte den Hund und würde am liebsten den ganzen Tag mit diesem verbringen. Daher war sie jetzt auch froh, das er mit kam auf die Feier. Hoffentlich wurde ihm das nur nicht zuviel.

"Scheint ihn nicht zu stören", meinte Kathy auf die Farbe an Seanys Nase. "Er..erinnert an...an den Hund vom...vom Grinch", erzählte sie weiter. Wieso ihr gerade dieser Film plötzlich einfiel wußte sie auch nicht. Aber war ja auch egal. Seany hatte, im Gegensatz zum Hund im Film, aber weder ein Geweih auf dem Kopf, noch eine rote Nase auf. Lustig hätte das aber bestimmt ausgesehen.

Etwas anderes wollte Kathryn ihrer Freundin nun aber noch erzählen und dies tat sie auch leise, denn die Betreuer durften davon nichts mitbekommen. Amy wirkte anschließend so überrascht wie Kathryn vorhin, als sie den Hund im Schlafsaal entdeckt hatte. Auf Amys Frage, ob die Neue keine Angst vor Ärger habe, zuckte Kathy mit den Schultern.
"Kei..keine Ahnung" Sie wußte es wirklich nicht. Aber lange dürften sie den Hund nicht geheimhalten können. Früher oder später kam das ganz sicher raus und wenn sie Pech hatten, bekamen sie dann alle Ärger, weil sie es ja gewußt hatten. Als Kathryn daran nun dachte, wurde ihr ganz anders.
"Ob...ob ich...also ob die Betreuer auf mich dann....dann auch böse sind?", fragte sie ängstlich, aber vorsichtig nach, denn wirklich hören wollte sie die Antwort nicht. Dabei war der Hund doch gar nicht groß und bestimmt tat er auch nichts. Der fiel doch kaum auf.
"Ich...ich weiß nicht, aber ich...ich glaub ein Chihuha oder so", mutmaßte Kathryn über die Rasse des Hundes. Damit kannte sie sich nicht wirklich aus. Ihre Eltern hatten einen Bordercollie gehabt. Elvis war sein Name gewesen, denn ihr Dad hatte den Musiker gemocht und dem Hund einfach diesen Namen gegeben.

[Sophie Becker]

Das ausgerechnet Frank es war, der es den Mädchen erlaubte sich zu schminken, überraschte Sophie doch ziemlich. Der Gründer dieser Schüler war ansonsten für seine Strenge bekannt, jedoch war er dabei nicht unfair. Seine Strafen hatten schon einen Sinn, auch wenn Sophie dies manchmal ein wenig anders sah, weshalb Frank am Anfantg auch gegen ihre Einstellung war. Doch inzwischen kam sie mit Frank ganz gut klar.
"Eben. Würde mich interessieren, wie es die beiden geschafft haben ihn zu überzeugen. Aber das sie die Schminke morgen wieder abgeben müssen, sieht ihm dann schön ähnlicher. Wobei die Mädchen hier sowas eigentlich wirklich nicht brauchten", meinte Sophie leicht schmunzelnd. Das die Mädchen hier keine Schminke brauchten, meinte sie jedoch ernst. Wobei sie selbst sich auch nur ab und an mal schminkte und dann nie so übertrieben wie so mancher Teenager. heute allerdings hatte sie da eine Ausnahme gemacht, einfach weil es zu ihrem Kostüm passte. Dies bewunderte Marc auch sogleich und fand es toll. Allerdings hätte sie wirklich eine Jacke oder so mitnehmen sollen und vor allem, andere Schuhe.
"Nah ich werd sehen, was er sagt. Auf den Umhang komme ich eventuell zurück und was die Schuhe angeht, da muss ich jetzt durch. deine dürften in der Tat etwas zu groß sein. Trotzdem danke.", bedankte sie sich. Zeit sich andere anzuziehen hatte sie vermutlich noch, aber das verbot ihr jetzt ihr Stolz. Immerhin hatte sie sich für dieses Kostüm entschieden und die Schuhe gehörten dazu. Nun musste sie da eben durch.
Sophie erzählte Marc von Jeff und das sie ihn zur Party gezwungen hatte. Deswegen könnte er etwas maulig sein. Der Betreuer stimmte ihr jedoch sofort zu. Er fand es auch richtig und das Beste. Daran, was der Junge anstellen könnte, wenn sie ihn alleine zurückgelassen hätten, wollte Sophie gar nicht denken.

"Eben, das denk ich auch. Und das er sich jetzt schon wieder zurückzieht, gefällt mir auch nicht wirklich.", stimmte sie ihm zu und hoffte wie er das es da keinen Ärger gab. Marc jedoch vermutete viel eher das es bei den Mädchen Ärger geben könnte. Cheyenne und Melissa waren mal wieder an einander geraten. Sophie seufzte als sie dies hörte und sah Marc überrascht an, als dieser ihr erzählte was am nachmittag zwischen Hannah und Cheyenne vorgefallen war.
"Oh man, weiß Peter schon bescheid?", erkundigte sie sich. Wobei sie ihm von ihrem Zusammentreffen mit Jamie auch noch nichts erzählt hatte. Begeistert dürfte Peter darüber nicht sein. "Ich denke nicht das sie kommen wird. Bisher hat sie sich fast immer geweigert bei Gruppenaktivitäten mitzumachen. Denk nur an den Ausflug. Da ging es ihr später auch nicht gut. Vielleicht ist es ganz gut, wenn Mike sie sich mal ansieht. Allerdings dürfte das nicht so einfach sein. Soweit ich weiß, sind die beiden auch schon mehrfach aneinander geraten", gab Sophie zu Bedenken. Das könnte also schwierig werden.

[Amy Campbell]

Amy hatte auch nicht das Gefühl, dass Seany die Farbe im Gesicht störte. Da er sich so sehr freute und auf sie konzentrierte, fiel es ihm wahrscheinlich gar nicht auf, dass er ein wenig Farbe auf der Nase hatte. Außerdem hatte Hannah die Farbe auch an einer Stelle auf seinem Gesicht aufgetragen, die vermutlich relativ unempfindlich war. Es fiel ihr nur schwer sich vorzustellen, dass die Betreuerin den Welpen als den Hund vom Grinch verkleiden wollte. Dafür war Seany doch viel zu süß und sie wollte den Hund sicher auch nicht mit einem Geweih und einer komischen roten Nase ärgern. Außerdem hätte sich Hannah dann doch bestimmt als der Grinch verkleidet, aber wenn sie sich die Leiterin der anderen Gruppe ansah, dann hatte sie eher das Gefühl, dass sie irgendeine Art Polizist oder… Auf einmal fiel es ihr ein, als was sich Hannah gemeinsam mit ihrem Welpen verkleidet haben könnte.

"Ja,… ein wenig. Aber ich… glaube eher…, dass er wie Lassie… aussehen soll. Für den Hund vom Grinch ist sein Fell viel zu ordentlich.", spekulierte Amy, während der Welpe intensiv immer wieder die Hand von Kathy oder ihre Hand schleckte. "Hör auf Seany, das kitzelt.", versuchte sie den Hund lachend davon abzuhalten, dass er sich weiterhin ihrer Hand widmete und bemerkte dabei gar nicht, dass sie nicht stottern musste, sondern vollkommen normal sprach.

Das, was Kathy ihr dann kurz darauf antwortete, konnte Amy gut verstehen. Da das neue Mädchen noch nicht lange auf dieser Schule war, hatte sie sich wahrscheinlich noch nicht viele Gedanken über die Schulregeln gemacht und ahnte daher bisher nur, dass das, was sie tat, falsch sein könnte. "Vielleicht… will sie die… Betreuer absichtlich… ärgern.", antwortete Amy zurückhaltend und konnte sich gar nicht vorstellen wie jemand so gemein sein konnte und vielleicht alle Mädchen, die in dem Schlafsaal wohnten, in dieses Problem mit hineinzog.

Denn sie konnte sich sehr gut vorstellen, dass alle Mädchen eine Strafe dafür erhalten würden, dass keiner von ihnen etwas über diesen Regelbruch gesagt hatte. Dabei müssten die Betreuer es doch eigentlich verstehen können, dass keiner von ihnen als Petze bezeichnet werden wollte, besonders da das meist auch dazu führte, dass die anderen regelrechte Mobbingattacken starteten. "Ich… ich weiß es nicht.", antwortete Amy zögerlich und blickte nachdenklich auf den Boden. "Möglicherweise… schon."

Sie hoffte nicht, dass Kathy Ärger bekommen würde, denn ihre Freundin hatte das auf keinen Fall verdient. Außerdem müsste Amy dann eigentlich ebenfalls eine Strafe bekommen, denn sie war ja nun auch in das Geheimnis eingeweiht worden und im Laufe der nächsten Tage würde es sich gewiss in der gesamten Schule herumsprechen, dass es einen weiteren Hund in der Schule gab. Außerdem waren Chihuahuas so süß, dass sicher jeder einmal mit ihm spielen oder ihn streicheln wollte. "Süß.", erwiderte Amy leise und konnte nun auch verstehen, wie das andere Mädchen es geschafft hatte den Hund in die Schule zu schmuggeln, denn Chihuahuas waren ja so klein, dass sie recht einfach überall versteckt werden konnten.

[Melissa Cory]

cf: Mädchenschlafsaal RR

Mit großen Schritten eilte sie hinüber zu dem Pavillion. Doch so wie es aussah, waren noch nicht alle Betreuer und Schüler anwesend. „Da hatten wir ja gerade noch einmal Glück gehabt. Und was noch besser ist, Cheyenne scheint auch noch nicht hier zu sein. Vielleicht zieht sie es wieder einmal vor sich lieber irgendwo auf dem Schulhof herum zu treiben, als zu der Feier zu gehen. Es ist nur schade, dass sie dafür niemals eine Strafe kassiert. Wenn wir das tun würden, dann müssten wir wochenlang Küchendienst machen. Irgendwie schon unverschämt. Oder, meinst du nicht auch.“, meinte sie leise zu Kazuhiko, damit die Betreuer sie nicht hören konnten.

Anschließend sah sie sich um zu wem sie gehen konnten. „Ich glaube wir setzen uns am besten zu Amy und Kathy in den Pavillion. Dann brauchen wir nicht hier herum zu stehen.“, schlug sie ihrer Freundin vor, bevor zu den anderen beiden Mädchen ging. „Hallo. Na über was quatscht ihr denn?“, fragte sie die beiden direkt, ohne auch nur im geringsten daran zu denken, dass die zwei vielleicht für sich allein sein wollten.

[Marc Flemming]

Noch immer schien es Sophie zu beschäftigen wie die Mädchen es geschafft hatten Frank davon zu überzeugen ihnen für diesen einen Tag die Schminke zu lassen. [color=dark red]„Sie haben ihn einfach ganz höflich gefragt und gemeint, dass es einfach zu ihren Kostümen passen würde wenn sie sich schminken würden. Und da er vermutlich einen guten Tag gehabt hatte, und die Kostüme ja eigentlich auch als etwas benutzt werden können hinter dem man sich verstecken kann, hat er es ihnen erlaubt. Aber es stimmt schon, die Mädchen brauchen so etwas eigentlich nicht. Sie sehen ohne dieses Geschmiere im Gesicht viel hübscher aus.“[/color], erwiderte er ebenfalls schmunzelnd. Zumal er eh Frauen vorzog die sich nur leicht oder überhaupt nicht schminkten. Sie sahen einfach besser aus als die, die aussahen als ob sie in den Farbtopf gefallen waren. An der Schule wo er früher gewesen war hatte es so ein paar Damen gegeben, bei denen er sich immer wieder gefragt hatte wie lange sie morgens eigentlich brauchten um sich so zu bemalen und wieviel Zeit sie abends aufwenden mussten um diese ganze Spachtelmasse wieder ab zu kratzen.

Noch immer schmunzelnd nickte Marc, als Sophie meinte, dass sie vielleicht auf sein Angebot wegen dem Umhang zurück kommen würde. Nur die Schuhe wollte sie nicht mehr wechseln, obwohl die Zeit dafür bestimmt noch gereicht hätte.

Auch gefiel es ihr genauso wie ihm, dass Jeff sich so zurückhaltend und auch ein wenig abweisend verhielt. [color=dark red]„War er denn heute Mittag bei dem Aufnahmegespräch schon genauso?“[/color], erkundigte er sich.

Dann überlegte er sich erst einmal was er auf die Frage von Sophie wegen dem Vorfall zwischen Hannah und Cheyenne sagen sollte. Schließlich wusste er, dass Hannah die Sache nicht als so schlimm angesehen hatte und deshalb bestimmt nicht wollte das Peter davon erfuhr. [color=dark red]„Nein, er weiß davon noch nichts. Und so wie ich Hannah kenne, will sie auch nicht das er davon erfährt und Cheyenne dadurch einige Probleme bekommt. Du kennst sie doch, sie versucht immer die Schüler in Schutz zu nehmen.“[/color], antwortete er ihr, als er mitbekam wie endlich auch Kazuhiko und Melissa eintrafen. [color=dark red]„Gut, wenn wir davon ausgehen das Cheyenne nicht kommt und das June sich zu müde für die Feier fühlt, dann dürften wir langsam alle hier sein. Nur Peter fehlt noch. Und irgendwie werden wir es schon schaffen Cheyenne auf die Krankenstation zu bekommen. Wir hatten uns jetzt schon überlegt die ganze Gruppe morgen zur jährlichen Grippeschutzimpfung zu schicken. Dadurch fällt es Cheyenne hoffentlich nicht so sehr auf, wenn Mike sie zuvor noch kurz untersucht. Es ist nur schade, dass Mia zur Zeit nicht da ist, denn sonst könnte sie sich um Cheyenne kümmern, wenn sie sich wirklich so schlecht mit Mike versteht.“[/color]

[Kazuhiko Iko]

cc Mädchenschlafsaal

Sie war Melissa gefolgt. Als diese meinte das sie wohl glück hätten und alle noch da wären, jedoch Ceheyenne nicht da wäre und nie strafen bekam, erwiderte sie: "du weißt ja nicht ob sie nicht auch strafen bekommt, wir dies aber nicht mitbekommen, also solltest du vielleicht keine voreiligen schlüsse ziehen, Melissa"

Als Melissa dann meinte das sie sich zu Amy und Kathy setzen sollten zögerte sie kurz und ließ Melissa lieber vorgehen, um dann lieber stehen zu bleiben, sie wollte die Reaktion der beiden Mädchen abwarten, denn so aufdringlich wie Melissa wollte sie auf keunen Fall sein und beobachtete deswegen lieber die Geschehnisse.

[Kathryn Linton]

Lassie. Ja, stimmt. Wieso war ihr das nicht selbst eingefallen? Immerhin war Seany ein Collie, wie eben die berühmte Lassie auch. Natürlich kannte auch Kathryn den Hund und seine Filme, davon gab es ja einige. Und für den Hund vom Grinch war Seanys Fell wirklich zu ordentlich. Außerdem hatte der Grinch ja einen ganz anderen Hund gehabt, mehr einen Mischling oder so. Da passte Seany eigentlich so gar nicht.
"Lassie, ja stimmt...da...daran hab ...hab ich gar nicht gedacht", erwiderte sie stotternd und ein wenig peinlich berührt. Sie hätte doch auch darauf kommen müssen, wieso nur war sie es nicht? Kathryn versuchte zu ergründen wieso sie an den Grinch hatte denken müssen und nicht an Lassie. Aber eine Antwort bekam sie nicht. Lassie war ihr einfach nicht eingefallen, obwohl es ja offensichtlich war.

Plötzlich lachte Amy auf und Kathy zuckte kurz zusammen, denn sie hatte die Freundin noch nie lachen hören. Es war jedoch ein schönes Lachen und außerdem toll das Amy doch lachen konnte. Kathy hatte sich nur einfach kurz erschrocken, sah die Freundin jetzt aber lächelnd an.
"Sei...sei froh das...das er keine Ziege ist", meinte Kathy. "Deren Zunge kitzelt richtig" Und wie die kitzelte. Das hatte das Mädchen schon selbst erlebt, bei der Ziege hier im Stall. Da musste man wirklich lachen. Doch das Tier meinte es ja nicht böse oder so, oftmals schlecken sie einem nur das Salz von den Händen.

Doch nun musste Kathryn noch etwas anderes loswerden, denn die neue Mitschülerin hatte einen Hund. Dies war eigentlich nicht erlaubt und wenn sie Pech hatte gab es irgendwann richtig Ärger. Unsicher und jetzt schon verängstigt, fragte sich Kathy ob sie denn auch Ärger bekäme, wenn das mit dem Hund raus kam. Ob die Neue die Betreuer absichtlich ärgern wollte, konnte Kathryn sich allerdings nicht vorstellen.
"Ich... ich glaub nicht das sie die Betreuer absichtlich ärgern will...ver-...vermutlich ist ihr der...der Hund nur wichtig", mutmaßte Kathryn. So wie ihr Pony ihr damals wichtig war oder die anderen Tiere auf der Farm. Hätte sie davon noch eines gehabt, sie hätte auch versucht es mit herzubringen. Zum Glück gab es hier jetzt Tiere zu denen Kathryn gehen konnte.

Was die Strafe der Betreuer anging, konnte Amy ihr auch nicht weiterhelfen. Allerdings nahm sie auch an, dass die ganze Gruppe ärgher bekam, wenn das mit dem Hund rauskam. Das wäre nicht gut. Was sollte sie denn jetzt machen? Petzten? Dann wäre sie unten durch. So wie an ihrer alten Schule, aber später Ärger mit den Betreuern bekommen, weil sie nichts gesagt hatte, woollte sie auch nicht. Es war eine verdammt Zwickmühle.
"Ich...was amch ich denn jetzt?", fragte sie Amy leise und ängstlich. Sie selbst hatte keine Ahnung.

Kaum hatte sie die Frage gestellt, als Melissa plötzlich vor ihr stand. Erschrocken sah Kathy auf. Hatte Melissa etwas mitbekommen von dem, was Amy und sie gerade besprochen hatten? Kathy hoffte nicht, trotzdem saß ein dicker Klos in ihrem hals und ein Fels auf ihrer Brust. Mit Melissa sollte sie sich besser nicht anlegen, denn die konnte richtig gemein sein und sollte das Mit dem Huind herauskommen, wäre Kathy nicht mehr sicher. Schnell sah sie zu Boden und verstummte.

[Sophie Becker]

Sophie konnte es noch immer nicht glauben, das ausgerechnet Frank den Mädchen erlaubt hatte Schminke zu benutzen. Aber sie freute sich, denn zu Halloween gehörte dies doch einfach dazu. Außerdem würde sie ja sehen, wie sich die Mädchen geschmink hatten, wenn sie kamen. Sollte es zuviel sein, konnten sie sie immer noch zurück in den Schlafsaal schicken, damit sie es änderten.
Mit den Kostümen hatte Marc recht. Sie waren in der Tat etwas hinter das man sich verstecken konnte. Normal würde Sophie in einem solchen Outfit auch nicht rumlaufen.
"Stimmt. Ich würde so auch nicht zur Schule kommen, ist doch etwas unpraktisch", lachte sie. "Schauen wir mal wie die Mädchen aussehen. Ich bin schon gespannt. Kathryn und Amy jedenfalls sehen toll aus und ihr beide, Hannah und du natürlich auch"
So eine Party war doch immer wieder ein schöner Anlass, mal ungezwungener zu sein und spaß zu haben. Das hatten die Schüler hier einfach zu selten.

Sophie erzählte Marc schließlich von Jeff und das sie es nicht gut fand, das er sich so abkapselte. Aus diesem Grund hatte sie ihn auch gezwungen mit zur Feier zu kommen, obwohl er nicht wollte.
"Nein eigentlich nicht. Aber das kann auch daran gelegen haben, das seine Grandma dabei war. Ich hatte es erlaubt, weil er eher eingeschüchtert und ängstlich wirkte. Und wer weiß, was während seiner Zeit auf der Straße passiert ist", erklärte Sophie. Über diese Zeit wußten sie nicht viel, aber ihre Erfahrung teilte ihr mit das vermutlich etwas passiert war. Doch wenn sie Jeff jetzt so sah, dann fragte sie sich, ob er nicht eher der Schuldige war, statt das Opfer. Aber das war reine Spekulation. Zudem hatte sie schon oftmals das Gegenteil erlebt. Sie musste nur an Shelby denken.

Und dann erzählte Marc ihr plötzlich von Cheyenne und einem Zwischenfall mit Hannah. Die Betreuerin war doch ein wenig geschockt. Sicher war Cheyenne schon öfter wegen ihrer Aggression aufgefallen, aber das sie einen Betreuer schlug hatte sie noch nicht erlebt. Peter wußte noch nichts von dem Vorfall und vermutlich würde er es auch nicht erfahren, denn dadurch könnte Cheyenne Ärger bekommen und das wollte Hannah nicht.
"Kann ich verstehen", gestand Sophie. Das konnte sie wirklich. "Mich hat einer der neuen Schüler vorhin auch ziemlich unsanft gegen die Schrank gestoßen. Mein Kopf dröhnt mir jetzt noch. Aber davon weiß Peter auch nichts und ich möchte dass das auch so bleibt", erzählte sie Marc dann und hoffte das er stillschweigen warte. Denn Peter sollte davon wirklich nichts erfahren, auch wenn das nicht richtig war.

Inzwischen waren auch Melissa und Kazuhiko eingetroffen, fehlten also nur noch Jamie, Cheyenne und June. Wobei die ersten beiden vermutlich nicht kamen, was Schade war, aber zwingen würde bei diesen zweien wohl nichts bringen.
"Ich schätze sie wird nicht kommen, genauso wie Jamie. Den kennst du ja auch noch nicht, ebenfalls ein neuer Schüler, mit dem Peter und ich so unsere Probleme bei der Aufnahme hatten. Vermutlich kommt er deswegen später. ich schlag daher vor, wir machen uns auf den Weg. Und was Cheyenne angeht, hoffe ich das ihr das hinbekommt. Ganz überzeugt bin ich davon noch nicht. Aber eines weiß ich, irgendetwas stimmt mit dem Mädchen nicht und das ist auch der Grund für ihr Verhalten. Und je mehr ich darüber nachdenke und von ihr mitbekomme, um so ähnlicher wird sie Shelby. Ich hoffe nur, ich irre mich"Das hoffte Sophie wirklich, denn so etwas sollte kein Kind jemals erleben müssen.

[Jeff Wilson]

„Ach so. Na dann werde ich einfach mal abwarten, was ich hier noch so alles entdecke. Aber darauf das die anderen mir hier alles zeigen kann ich verzichten. Ich komme auch alleine zurecht.“, antwortete er der Betreuerin, als sie ihm erklärte wie schön es hier war und dabei genauso wie Sophie versuchen wollte ihn dazu zu bringen sich mit den anderen Schülern abzugeben. Wieso konnten sie ihn denn nicht einfach in Ruhe lassen und es akzeptieren, dass er keinen Kontakt zu den anderen Jugendlichen suchte. War das denn so schwer zu verstehen? Dabei würden sie sich dadurch einigen Ärger ersparen, denn wenn die anderen ihm blöd kamen, dann würde er sich gegen sie wehren. Auch wenn das hier verboten war.

Zum Glück kamen inzwischen aber noch weitere Schüler und Jeff hoffte, dass es nun bald losging und er dadurch dem Gespräch mit der nervigen Betreuerin entgehen konnte.

[Nick Bankins]

cf: Jungenschlafsaal RR

So schnell er konnte war Peter zu seinem Haus geeilt und hatte sich dort das Kostüm angezogen, dass Sophie für ihn ausgesucht hatte. Dann trank er noch rasch ein Glas Wasser, bevor er sich auf den Rückweg zur Schule machte. Dort holte er in dem Geräteschuppen noch ein paar Taschenlampen, damit niemand in der Dunkelheit im Wald stürzte, und nachdem er den Schuppen wieder verschlossen hatte, eilte er zum Pavillion, wo sich alle treffen wollten.

So wie es aussah, waren schon alle da und warteten nur noch auf ihn. „Hallo.“, begrüßte Peter alle. „Sorry, dass ich so spät bin, aber leider hat es etwas länger gedauert bis die Untersuchung von Jamie fertig war und ich ihn in den Schlafsaal gebracht hatte. Außerdem wollte ich noch schnell die Taschenlampen holen, damit wir auf dem Weg zur Farm Licht haben.", erklärte er allen, als sein Blick plötzlich auf Sophie fiel. Ihr Kostüm sah toll aus. So toll, dass Peter erst einmal nicht wusste was er sagen sollte. Nach ein paar Minuten hatte er sich jedoch wieder gefangen. Langsam ging er auf sie zu, legte seine Hände um ihre Taillie und sah ihr mit einem lächeln in die Augen. „Das Kleid ist toll und steht dir perfekt. Nun weiß ich auch warum du gestern im Kaufhaus etwas gegen meinen Vorschlag hattest.“ Für einen Moment drückte er Sophie leicht an sich, verzichtete jedoch darauf ihr einen Kuss zu geben, denn vor den Schülern wollte er so etwas nicht tun.

Danach ließ er sie wieder los, ertappte sich jedoch immer wieder dabei, wie er es kaum unterlassen konnte des öfteren zu seiner Freundin zu sehen. "So, alle mal bitte her hören. Jeder von euch kann sich nun bei mir eine Taschenlampe holen und dann brechen wir zu einer kleinen Farm in der Nähe auf, wo bereits alles für die Feier vorbereitet ist.", teilte er allen Anwesenden mit. "Aber keine Sorge, der Weg bis dahin ist nicht weit. Wir müssen nur ein kleines Stück durch den Wald laufen. Wobei das denke ich schon eine gute Einstimmung auf die Halloweenfeier ist."

[Marc Flemming]

Kurz nachdem er Sophie von dem Zwischenfall mit Cheyenne erzählt hatte, gestand sie ihm, dass auch sie heute schon Probleme mit einem neuen Schüler gehabt hatte, von denen jedoch Peter ebenfalls nichts erfahren sollte. [color=dark red]„Ich verstehe. Mein Mund ist verschlossen.“[/color], versprach er ihr schmunzelnd. Obwohl Peter, je nachdem was geschehen war, schon oft genug ein Auge zugedrückt hatte, wenn es zu leichten Übergriffen der Schüler gekommen war. Nur bei Frank waren sie sich da nicht so sicher, da er recht streng auf die Einhaltung der Regeln achtete.

[color=dark red]„Dann können Hannah und ich uns ja schon einmal freuen, wenn wir neben Jeff noch einen neuen Schüler haben der nicht gerade einfach ist. Aber das du Cheyenne mit Shelby vergleichst, dass könnte passen. Als ich sie heute Abend hinter der Scheune gefunden habe, war sie völlig außer sich und hat ständig geschrien, dass sie ihre Ruhe haben wollte und das derjenige, der sie offensichtlich belästigt hat, gehen sollte. Außerdem hätte er angeblich eh schon gewonnen.“[/color], erzählte er Sophie. [color=dark red]„Ich hatte schon vor gehabt später auf der Feier einmal kurz mit Peter über das was sie gesagt hat zu reden, denn so weit ich mich erinnern kann, hat Peter einmal erzählt, dass Chryenne, als sie hier ankam, sich nicht gerade gut mit ihrem Vater, der sie hergebracht hat, verstanden hat.“[/color]

Weiter konnte er sich jedoch nicht mehr mit Sophie unterhalten, da in diesem Moment Peter kam. Er entschuldigte sich für sein zu spät kommen und danach wandte er sich Sophie zu. Wie Marc schon vermutet hatte, gefiel ihm ihr Kleid ebenfalls sehr gut und als er seine Freundin in den Arm nahm, zog Marc sich ein Stückchen zurück, um die beiden nicht zu stören. Erst als er dann alle aufforderte sich eine Taschenlampe bei ihm zu holen, kam er wieder näher und nahm sich eine der Lampen aus der Tasche, in die Peter sie gelegt hatte, um sie besser transportieren zu können.

[Amy Campbell]

Es musste Kathy doch gar nicht peinlich sein, dass ihr nicht eingefallen war, dass Seanie vielleicht als Lassie verkleidet sein könnte. Amy hatte es ja auch zuerst gar nicht erkannt. Erst als sie sich Hannahs Kostüm angesehen hatte, war ihr aufgefallen, was der weiße Strich auf Seanies Nase bedeuten könnte. "Ich habe… zuerst auch nicht… daran gedacht.", erwiderte Amy und versuchte ihre Freundin damit zumindest ein wenig aufzubauen.

Es wunderte sie nur, dass Kathy plötzlich zusammengezuckt war. Hatte sie irgendetwas falsch gemacht oder etwas falsches gesagt? Sofort wurde Amy wieder unsicherer und blickte leicht zu Boden. Es stimmte, dass die Zunge des Hundes nicht so sehr kitzelte wie die einer Ziege. Früher war sie mit ihren Eltern häufig im Tierpark gewesen und im Streichelzoo hatten die Ziegen ihr auch regelmäßig die Hände abgeschleckt. Meist hatten sie es gemacht, weil sie ein wenig von dem Futter, das ihre Eltern ihr gekauft hatten, in der Hand hielt, manchmal aber auch, wegen der Salzschicht auf ihrer Haut. Im Gegensatz zu vielen anderen Kindern hatte sie das immer lustig gefunden. Nur ihre Eltern hatten hin und wieder viel zu besorgt reagiert, wenn sie zu sehr mit den Tieren gespielt hatte. Dabei hätten die Tiere ihr bestimmt nichts getan.

Da die anderen Schüler sich recht häufig bei den Stallungen aufhielten, war sie bisher nur sehr selten dort gewesen. Sie ging lieber zu den Tieren, wenn sie sich sicher sein konnte, dass niemand sie hören würde, wenn sie mit den Ziegen redete und ihnen von ihren Problemen erzählte. "Das stimmt…. Aber ich… mag… Ziegen." Das Fell von Ziegen war zwar borstig und nicht so angenehm zu streicheln wie das eines Hundes, aber trotzdem fand sie Ziegen irgendwie lustig.

Daran dass der Hund für das neue Mädchen wichtig sein könnte, hatte Amy bisher nicht gedacht, aber es könnte stimmen. Wenn sie die Möglichkeit dazu gehabt hätte, dann hätte sie auch ihre Eltern davon überzeugt, dass sie die Fjordstute, bei der sie während der Therapie so häufig gewesen war, mit hierher nehmen wollte. Aber obwohl sie hin und wieder davon gesprochen hatten, dass sie irgendwann ein eigenes Pferd bekommen konnte, würden sie das wohl erst tun, wenn sie die Mount Horizon High wieder verlassen und auf eine normale Schule gehen konnte. Außerdem musste sie auch wieder zu ihren früheren Leistungen zurückfinden. Dass sie im Moment während den Klausuren einfach zu nervös war und daher nicht mehr so gute Noten schrieb wie früher, schienen sie nicht zu verstehen.

"Gut möglich… Ich hätte… auch…" Amy stockte. Sollte sie Kathy von dem Pony erzählen? Bisher hatte sie mit noch niemand darüber geredet, aber Kathy war ihre Freundin und sie konnte sich vorstellen, dass sie es zumindest verstehen würde. "gerne… ein Tier mit…gebracht.", zögerlich sah Amy ihre Freundin an und wusste nicht, was sie auf Kathys Frage antworten sollte.

Es wäre sicher falsch den Betreuern nichts zu sagen, aber gegenüber der Gruppe und besonders dem neuen Mädchen wäre es auch nicht fair sie zu verraten. Besonders wenn der Hund ihr viel bedeutete, dann wäre es gemein ihr das Tier abzunehmen. "Möglicherweise…", setzte sie noch zu einer Antwort, unterbrach sich aber sofort, als Melissa zu ihnen kam und sie fragte, über was sie sich unterhielten. Warum musste Melissa sie auch in ihrem Gespräch unterbrechen?

Verlegen blickte Amy zu Seany und überlegte, was sie auf die Frage ihrer Klassenkameradin antworten sollte. Die Wahrheit konnten sie ihr nicht sagen, sonst würde Melissa wütend werden, aber sie wollte auch nicht lügen, denn wenn sie etwas von ihrem Gespräch gehört hatte, dann würde ihre Mitschülerin sicher auch gemein reagieren. "Wir… wir haben uns… über Tiere… unterhalten.", antwortete sie zögerlich und hoffte, dass Melissa nun schweigen würde. Sie wollte nicht, dass Melissa erfuhr, dass Kathy ihr von dem Hund im Schlafsaal der Ridgerunner erzählt hatte, denn sie hatte das Gefühl, dass ihre Freundin sich davor bereits fürchtete.

[Melissa Cory]

„Also bisher habe ich meist mitbekommen wenn jemand aus unserer Gruppe eine Strafe bekommen hat. Außerdem denkst du wirklich Cheyenne würde sich so etwas nicht anmerken lassen? Die würde doch dann alle tyrannisieren, weil sie nicht einsehen würde sich zu fügen. Und dann würden wir auf jeden Fall mitbekommen wenn die Betreuer sie zur Rede stellen würden oder sie dazu zu ihnen ins Lehrerzimmer müsste.“, antwortete Mel Kazu, bevor sie dann zu Amy und Kathy ging, während Kazu zögerte ihr zu folgen.

Dabei wunderte sich Melissa ein wenig darüber warum Kathy sie so erschrocken ansah, nachdem sie die beiden Mädchen angesprochen hatte. Und auch von Amy war nur noch ein leises 'Möglicherweise' zu hören. Danach herrschte erst einmal Ruhe. Bis Amy sich dann traute ihr auf ihre Frage zu antworten. Angeblich hatten sie sich über Tiere unterhalten. Doch wieso hatten sie dann ihr Gespräch so schnell beendet, als sie zu ihnen gekommen war? Irgendetwas konnte da doch nicht stimmen. Nur was? Hatten sie sich etwa hinter ihrem Rücken über sie unterhalten? So etwas konnte Mel überhaupt nicht leiden. Aber leider hatte sie dafür keine Beweise und dementsprechend konnte sie ihnen auch nicht die Meinung sagen.

„Ach so. Und wieso redet ihr dann nicht weiter? Ich mag Tiere nämlich auch.“, versuchte sie nun die zwei dazu zu bekommen doch weiter zu reden, um dadurch vielleicht heraus zu bekommen ob sie angelogen worden war oder nicht.

Leider beendete dann Peter recht schnell ihr Gespräch, in dem er alle aufforderte sich eine Taschenlampe zu nehmen, da die Halloweenfeier nicht in der Schule, sondern in einer alten Farm in der Nähe stattfinden würde. „Oh cool. Vielleicht gibt es dort sogar richtige Gespenster. Kommt wir holen uns schnell eine Taschenlampe, damit wir bald aufbrechen können.“, rief sie Kazu, Amy und Kathy zu, bevor sie den Pavillion wieder verließ und sich rasch bei dem Schulleiter eine der Lampen holte.

[Elizabeth West]

Darauf, dass Jeff die Schule offenbar lieber selbst erkunden wollte, nickte Hannah nur. Scheinbar wollte er sich erst einmal von den anderen Schülern fern halten und nicht viel mit ihnen zusammen unternehmen. Aber wahrscheinlich handelte es sich dabei nur um die anfängliche Abneigung, die viele andere Schüler ebenfalls zeigten, wenn sie neu auf der Schule waren. Den meisten war anfangs alles zuwider und sie wollten viel lieber die Schule sofort wieder verlassen. Dass Jeff nun schon wieder Fluchtpläne schmiedete, konnte sich Hannah zwar nicht vorstellen, aber möglicherweise hatte er sich geschworen, dass er, wenn er schon hier sein musste, die Schule nicht unbedingt mögen wollte.

"Na gut, Jeff. Wenn du irgendwelche Fragen oder Probleme hast, kannst du jederzeit zu mir kommen und mit mir reden.", bot sie ihm noch an, als sie bemerkte, dass Peter zu der Gruppe kam.

Kurz nickte sie ihrem neuen Schüler noch einmal zu und ließ dann dezent ihren Blick über die versammelten Schüler schweifen, während Peter Sophie begrüßte. Erst als er sich wieder an alle wandte, blickte sie erneut zu dem Schulleiter, der den Schülern mitteilte, dass sie sich nun eine Taschenlampe nehmen sollten, damit sie sich auf den Weg zu der Farm machen konnten, wo die Feier stattfinden würde. Sie hoffte nur, dass die Feier so ablaufen würde, wie sie es geplant hatten, denn aufgrund der Probleme, die einige ihrer Schüler hatten, war es fast unvorhersehbar, wie sie auf der Party reagieren würden. Es war nur gut, dass Cheyenne offenbar nicht teilnehmen würde, denn sie würde sicherlich für Schwierigkeiten sorgen. Außerdem hatte sie es bei dem Verhalten, dass sie heute Mittag gezeigt hatte, auch eigentlich nicht verdient an der Feier teilnehmen zu dürfen.

[Sophie Becker]

Marc versprach dicht zu halten und nichts zu sagen von dem Vorfall mit Jamie. Das es dieser Junge war hatte Sophie ihm nicht mitgeteilt, überlegte nun aber, ob es nicht besser wäre. Wobei Jamie ansonst ja keine Probleme gemacht hatte. Sie konnte also nur hoffen das es bei diesem einmaligen Ausrutscher blieb. immerhin ging es da um seine Piercings und bei diesen Dingen hatten schon etliche Schüler Probleme gemacht. Sie wollten ihrem Schmuck halt nicht abgeben, weil er ein teil von ihnen war, etwas aussagte usw.

"Mal abwarten wie sich Jamie entwickelt, vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm. Wobei Jeffs Aufnahme ja so auch ganz ruhig verlief, bis er eben im Schlafsaal war. Nun ja, wir werden sehen.", erwiderte Sophie seufzend. Was Cheyenne betraf stimmte Marc ihr leider zu. Sophie hatte gehofft sich zu irren und vielleicht tat sie das auch noch, aber so wie Marc das Verhalten des Mädchens schilderte, musste etwas passiert und das hatte allem Anschein nach mit ihrem Vater zu tun.
"Lass es bitte nicht das sein, was wir beide denken. Auch wenn es vieles erklären würd, ihr ganzes Verhalten, ihre Agressivität und so weiter. Aber ich hoffe wir irren uns" fuhr die Betreuerin leise fort. Solche Themen nahmen sie mit, wie wohl jeden anderen Betreuer auch. Die Schüler hier waren eben fast soetwas wie ihre Kinder und da viel es schwer Abstand zu halten und so etwas nicht an sich heran zu lassen.

Weiter kamen Sophie und Marc dann auch nicht, denn Peter tauchte auf. Spät aber er kam. Wie Sophie schon vermutete hatte, hatte die Aufnahme von Jamie länger gedauert. Anscheint hatte er auch bei Peter noch Probleme gemacht. Außerdem hatte der Schulleiter noch Taschenlampen geholt. Plötzlich aber verstummte Peter und sah sie einfach nur an. Ein wenig unangenehm war dies Sophie schon, verlegen blickte sie ihn an, schaute dann aber zu Boden, als er noch immer nichts sagte. War das jetzt gut oder schlecht? Doch dann kam er auf sie zu, legte seine Hände um ihre Hüften und lächelte. Sie gefiel ihm. Mehr brauchte Sophie gar nicht zu wissen. Ein Lächeln zeigte sich nun auch auf ihrem Gesicht, während Peter sie an sich drückte. Dann jedoch ließ er sie wieder los und bat jeden Schüler sich eine Taschenlampe zu holen, damit sie losgehen konnten. Jetzt würde sich zeigen, wie schlecht die Wahl ihrer Schuhe war.
Nach und nach holten sich die Schüler ihre Taschenlampen ab und standen mit unter unsicher da.
"Keine Angst, es wird nichts passieren", machte Sophie dem einen oder anderem Mut und lächelte aufmunter.

[Kathryn Linton]

Amy war der Name Lassie zunächst auch nicht eingefallen, gestand sie Kathryn. Diese fand das zwar nett, glaubte der Freundin aber nicht wirklich. Im Grunde aber sollte es doch egal sein, als was Seany zu Fasching ging. Ob nun als Lassie oder Lumpie oder sonst ein Hund. Leider machte sich Kathy einen Kopf um Dinge die vollkommen banal waren.
Als Amy jedoch plötzlich zu lachen anfing, zuckte Kathy vor Schreck zusammen und die Freundin sah fast im gleichen Moment zu Boden.
"Tsch..tschuldige. Ich...ich hab dich nur noch nie...also lachen hören", erklärte Kathy leise und hoffte Amy war jetzt nicht zu sehr eingeschüchtert oder beleidigt, denn das würde sich Kathryn nicht verzeihen, dazu mochte sie Amy auch zu sehr. Aus diesem Grund erzählte Kathryn ihr auch von dem Hund der neuen Mitschülerin und sofort war Amy Feuer und Flamme und wollte mehr wissen. Doch sogleich fragten sich die Beiden, ob die ganze Gruppe Ärger bekam, sollte das mit dem Hund herauskomme. Kathryn hoffte nicht, denn sie hatte in letzter zeit schon genug Ärger bekommen von Frank, dabei hatte sie sich ja nicht mit Absicht falsch verhalten. Gegen ihre Angst konnte sie nur eben nichts machen.
Was Tiere anging, so hätte Amy wohl auch gern eines. Das zumindest schloss Kathy aus dem, was die Freundin sagte, obwohl sie mitten im Satz abbrach. Jedoch erzählte sie kurz darauf weiter und Kathryns Vermutung stimmte. Amy hätte auch gern ein Tier mitgebracht.

"Was...was hättest du mitgebracht?", fragte sie zögernd, während sie Amy von der Seite her ansah. "Ich....ich hätte mein Pony mitgebracht, leider hab ich ....es nicht mehr", fuhr sie stockend fort und spürte sogleich die aufkommende Traurigkeit. Kathy vermisste die Tiere, so wie auch ihre Eltern. Dieses schreckliche Feuer damals hatte alles zersört.
Kathy überlegte noch ijmmer was sie bezüglich des Hundes im Schlafsaal machen sollte, denn vor Ärger mit den Betreuern hatte sie wahnsinnige Angst. Amy wollte gerade zu einer Antwort ansetzten, als Melissa auftauchte. Sofort verstummten die Beiden und sahen zu Boden. Amy fand als erste ihre Sprache wieder und erklärte Melissa das sie nur über Tiere gesprochen hatten. Dies schien Melissa jedoch nicht so ganz zu glauben.

Zum Glück hörte sie dann Peters Stimme. Es ging los. Kathy wußte ja bereits wo es hinging, genauso wie Amy. Unsicher und ängstlich sah Kathy zu ihr rüber. Sollten sie jetzt wirklich aufbechen? Eigentlich wollte sie nicht, sondern lieber zurück in den Schlafsaal, denn da fühlte sie sich sicher. Aber die anderen freuten sich auf die Feier und zudem hatte sie Marc versprochen es auszuprobieren. Und Seany war ja auch da. Trotzdem blieb die Angst. Kathy biss sich auf die Unterlippe und stand dann langsam und unsicher auf. Melissa fand das ganze natürich cool und hoffte auf Gspenster zu treffen. Bitte nicht, flehte Kathy innerlich. Schnell sah sie noch einmal zu Amy, ehe sie mit zitternden Knien den Pavillion verließ und sich bei Peter ebenfalls eine Taschenlampe holte.