Arrestraum 1

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Elizabeth West
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Beitrag von Elizabeth West » 16.09.2012, 22:30

"Ich denke, mit einem kühlenden Verband an deiner Hand und deinem Knöchel wirst du später noch besser einschlafen können.", erwiderte Megan ruhig auf Melissas Zynismus.

Da die meisten Schüler sich nicht allzu gerne untersuchen ließen, war sie es bereits gewohnt, dass sie sehr häufig zynische, manchmal sogar regelrecht aggressive oder gemeine Antworten erhielt. Als Ärztin auf solch einer Schule erhielt man leider nur selten Lob oder auch nur ein freundliches Wort von den Schülern, aber da sie wusste, dass sie mit ihrer Arbeit trotzdem etwas Gutes tat und sie auf diesem Weg Jugendlichen half, die andernfalls kaum eine Chance hatten, hatte sie gelernt damit umzugehen und versuchte alleine in einer geringen Mitarbeit der Schüler schon etwas Gutes zu sehen.

Dass Melissa sich wegen der Untersuchung ihrer Hand beschwerte, nahm sie ebenfalls hin, denn ihr war schon, als sie an der Tür gewartet hatte, aufgefallen, dass Elizabeth Schülerin diese Verletzung am liebsten verbergen wollte. "Weil Elizabeth mich darauf aufmerksam gemacht hat und wie du schon gesagt hast, soll ich mich auch um die Verletzungen kümmern, die sich nicht an deinem Fuß befinden und deine Hand ist wohl kaum an deinem Fuß, oder?", versuchte sie ein wenig zu scherzen und griff dann vorsichtig nach Melissas Hand, als sie sie ihr entgegen streckte.

"Das könnte nun etwas weh tun.", warnte sie das Mädchen und begann dann vorsichtig die Hand abzutasten. Obwohl sie zuerst damit gerechnet hatte, dass sie vielleicht einen Bruch ertasten würde, schien jeder Knochen noch intakt zu sein und trotzdem machte ihr diese Schwellung Sorgen. "Tut dir irgendeine Stelle an deiner Hand besonders weh, wenn ich sie berühre?", fragte sie nach, während sie mit ihren Fingern nochmals sanft über Melissas Hand und ihr Handgelenk strich und dabei aufmerksam Melissas Gesicht beobachtete um zu sehen, ob sie irgendwo besonders empfindlich war und es ihr lieber verschweigen wollte, damit sie nicht weiter nach den Ursachen der Schmerzen suchen würde, denn im schlimmsten Fall würde sie die Hand vielleicht röntgen müssen.

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Melissa Cory
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Beitrag von Melissa Cory » 17.09.2012, 23:02

„Es sei denn sie sind so dick, dass man sich mit den Verbänden überhaupt nicht gemütlich hinlegen kann.“ Meist war es nämlich so, dass die Ärzte es mit ihren Verbänden viel zu gut meinten und man sich damit dann kaum noch bewegen konnte. Aber noch mehr dazu zu sagen würde eh nichts bringen, da die lieben Ärzte ja der Meinung waren sie wären nahezu perfekt und wüssten einfach alles.

Bei ihrer nächsten Frage konterte die Ärztin genauso gut wie bei der ersten und irgendwie war es Mel nun zu blöd noch etwas dazu zu sagen. Also beschränkte sie sich darauf das Gesicht etwas genervt zu verziehen und dabei leicht mit den Schultern zu zucken. Erst als Megan sie darauf hinwies, dass die Untersuchung womöglich etwas weh tun konnte, meinte sie gleichgültig. „Ja, schon klar. Machen sie ruhig. Ich bin einiges gewöhnt.“ Tapfer biss sie die Zähne zusammen, auch wenn das Abtasten des Handgelenkes nicht gerade angenehm war. Aber es war bei weitem noch nicht so schlimm wie die Brutalitäten ihres Vaters wenn er betrunken gewesen war, oder wenn seine Freunde ihren Spaß mit ihr gehabt hatten.

Doch zunächst schien die Ärztin wirklich nichts besonderes zu entdecken und in Mel keimte schon eine leichte Hoffnung auf, dass sie die Hand nun wieder los lassen und sich dem Fuß widmen würde, doch da hatte sie sich getäuscht. Megan ließ nicht locker und wollte nun wissen ob es eine bestimmte Stelle gab, die ihr besonders weh tat. „Nein, gibt es nicht. Man, ich habe mir das Handgelenk wahrscheinlich beim Sturz nur etwas gezerrt, weil ich mich so krampfhaft an dem Baumstamm festgehalten habe. Wollen sie jetzt nicht lieber noch schnell nach dem Fuß sehen und dann wieder gehen? Ich möchte nun gerne etwas alleine sein. Schließlich soll ich ja die Möglichkeit haben über das was ich getan habe nachzudenken. Doch wenn sie mich ständig voll quatschen ist das wohl kaum möglich.“ Das sie darüber mit Sicherheit nicht nachdenken würde war eigentlich klar, aber das musste sie der Ärztin ja nicht auf die Nase binden. Besser war es hier so zu tun als ob man sich fügen würde. Das ersparte einem nämlich einigen Ärger und langwierige Gespräche. Später wenn man hier endlich draußen war, konnte man ja wieder tun und lassen was man wollte.

Leider hörte Megan aber nicht auf sie und begann damit ihre Hand erneut abzutasten. Dabei kam sie dieses Mal ganz genau auf die Stelle, die ihr am meisten weh tat. Sofort zuckte Melissa zusammen, auch wenn sie es nicht wollte, und zog mit zusammengekniffenen Augen die Luft durch ihre Zähne ein. Dann riss sie der Ärztin die Hand aus ihren Händen und legte sie auf ihre Beine, was natürlich auch nicht gerade gut tat. Nachdem die Hand allerdings ein paar Minuten ruhig auf ihrem Bein gelegen hatte, ließ der Schmerz wieder deutlich nach. Doch noch einmal würde sie Megan bestimmt nicht wieder an ihre Hand lassen.

„So, und nun wissen sie welche Stelle mir weh tut und damit ist es gut. Kümmern sie sich, wenn es unbedingt sein muss, noch um meinen Fuß und gehen sie dann bitte.“, forderte sie die Frau nun sogar in einem etwas freundlicheren Ton auf, weil sie langsam nicht mehr konnte. Sie hatte einfach keine Kraft mehr, wobei ihr das Schlimmste ja wahrscheinlich noch bevor stehen würde. Nämlich diese verdammten Gedanken an ihren Vater wieder zu verdrängen, die durch das Gespräch mit Eric leider wieder verstärkt hervor gebrochen waren. Wenn sie doch nur noch die Tabletten hätte, dann wäre alles viel einfacher. Aber die Ärztin darum zu bitten ihr etwas zum Schlafen zu geben war vermutlich sinnlos, da sie, genauso wie Elizabeth, mit Sicherheit der Meinung war, dass diese Medikament bei ihr womöglich einen Rückfall in die Sucht bedeuten konnten. Ach, wie schön wäre es wenn sie endlich volljährig wäre und sich von niemandem mehr etwas sagen lassen müsste. Oder sollte sie es einfach doch einmal versuchen und sie fragen? Mehr wie 'nein' konnte sie ja nicht sagen.

Sie räusperte sich kurz. „Sagen sie mal, wäre es möglich das sie mir, wenn sie fertig sind, eine Schlaftablette geben, damit ich besser schlafen kann, um morgen für die Schule wieder fit zu sein?“, fragte sie leise. Vielleicht zog das mit der Schule ja, denn das war ja das was sie hier unbedingt von ihnen wollten. Nämlich das sie regelmäßig zur Schule gingen und irgendwann dann ihren Abschluss machten.
[align=center]Das nebenstehende Avatarbild basiert auf dem Bild "Katrina Elam at the Maverick Saloon & Grill in Santa Maria, California, on January 14, 2006." aus der freien Mediendatenbank Wikimedia Commons und steht unter der Creative Commons Attribution ShareAlike 2.5 Lizenz. Der Urheber des Bildes ist Dwight McCann.[/align]

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Elizabeth West
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Beitrag von Elizabeth West » 24.09.2012, 21:32

"Keine Sorge, ich werde die Verbände, falls du überhaupt welche brauchen solltest, so machen, dass du dich immer noch gemütlich hinlegen kannst.", versicherte sie dem Mädchen, das offensichtlich immer noch nicht allzu begeistert davon war, dass sie sie untersuchen würde.

Erst als sie das zweite Mal geschickt auf Melissas Worte konterte, schien sie einzusehen, dass sie kaum gegen ihre Redegewandtheit ankommen würde und schwieg, bis sie Melissa mitteilte, dass sie ihr vielleicht leicht wehtun würde. Nun antwortete das Mädchen ihr wieder, doch ihre Antwort war ungewöhnlich gleichgültig und teilnahmslos. So etwas war sie eigentlich gar nicht von Melissa gewohnt, denn sonst war das Mädchen immer sehr lebhaft und frech. Erstaunt sah sie nach hinten zu Elizabeth, die im Türrahmen stand und die Untersuchung von dort aus beobachtete. Anhand Liz Gesichtsausdruck hatte Megan das Gefühl, dass auch sie sich Sorgen wegen dieser Teilnahmslosigkeit ihrer Schülerin zu machte, doch da sie nichts dazu sagte, ignorierte Megan ihre Beobachtung auch erst einmal und antwortete stattdessen freundlich auf Melissas Worte.

"Hast du dir etwa schon häufiger wehgetan?", fragte sie freundlich und versuchte das Mädchen dadurch auch ein wenig von den Schmerzen abzulenken. Vielleicht konnte sie sie ja sogar in ein Gespräch verwickeln, das sowohl Elizabeth als auch ihr etwas Aufschluss darüber geben würde, was in Melissas Gedanken vor sich ging und wann sie bereits noch schlimmeres erlebt hatte. Dass es keine Stelle gab, die Melissa stärker wehtat als die anderen, konnte sich Megan nicht im Geringsten vorstellen, denn irgendwo musste sich die Stelle befinden, von der aus die Schmerzen in die gesamte Hand hinein strahlten und wodurch sie das Gefühl hatte, dass die gesamte Hand wehtat. Außerdem war die Schwellung für mehrere Verletzungen an der Hand viel zu gering. Alleine Melissas Behauptung, dass sie sich die Hand gezerrt hatte, könnte vielleicht eine Erklärung dafür sein, warum sie im Moment keine Schmerzen in ihrer Hand spürte, immerhin bewegte sie ihre Hand nicht.

"Gut, dann müsste deine Hand, wenn du sie bewegst, stärker wehtun. Könntest du sie bitte ein wenig beugen?", fragte sie freundlich, bevor sie leicht den Kopf schüttelte. Melissa versuchte doch wirklich alles um sie daran zu hindern, dass sie sie weiterhin untersuchen würde und versuchte sie nun sogar, indem sie ihr den Sinn des Arrests erklärte, zum Gehen zu überreden. "Tut mir Leid, Melissa. Ich werde nicht eher gehen, bis ich mich um dich gekümmert habe, denn du dürftest doch um einiges besser nachdenken können, wenn du keine Schmerzen hast, oder?", konterte sie mit einer Gegenfrage. "Nach deinem Fuß werde ich sehen, nachdem ich mich vergewissert habe, dass die Verletzung an deiner Hand wirklich nur eine starke Zerrung ist. Sollte das der Fall sein, werde ich eine kühlende Salbe auftragen und die Hand verbinden. Falls es doch etwas anderes ist als eine Zerrung, werden wir vielleicht sogar noch ein Röntgenbild machen müssen. Aber sobald ich damit fertig bin, verspreche ich dir, dass ich dich dann in Ruhe lasse.", meinte sie freundlich zu dem Mädchen und begann anschließend vorsichtig nochmals die Hand abzutasten.

Dieses Mal dauerte es nicht lange, bis sie die Stelle entdeckte, die Melissa besonders schmerzte. Das Mädchen sagte zwar nichts dazu, aber ihr Blick, als sie die Stelle berührte, war eindeutig. Irgendetwas musste ihr dort bei dem Mittelhandknochen ihres Mittelfingers sehr starke Schmerzen bereiten und da nur eine Sehne über diesem Knochen verlief, konnte sie eigentlich nun schon ausschließen, dass es sich um eine Zerrung handelte. Zu gerne hätte sie überprüft, ob der Knochen sich ungewöhnlich stark oder vielleicht sogar an einer falschen Stelle bewegen ließ, doch Melissa zog ihr die Hand so schnell aus ihrer eigenen Hand, dass sie nicht mehr rechtzeitig reagieren konnte. Ohne dass sie noch etwas dagegen tun konnte, legte Melissa ihre Hand auf ihr Bein und nahm eine so sehr beschützende Haltung ein, dass Megan kaum noch Hoffnung sah, dass sie ihr nochmals die Hand geben würde.

"Wenn du damit einverstanden bist, würde ich sehr gerne noch ausschließen, dass es sich tatsächlich nicht um einen Bruch handelt. Dann mache ich dir einen Salbenverband und anschließend sehe ich noch kurz nach dem Bein. Einverstanden?" Dadurch, dass Melissa sehr freundlich mit ihr gesprochen hatte, antwortete Megan zwar ebenfalls freundlich, aber sie würde sich trotzdem nicht dazu überreden lassen nun, wo sie fast herausgefunden hatte, wieso Melissas Hand leicht geschwollen war, einfach mit der Untersuchung aufzuhören. Außerdem war es, falls es sich um einen Bruch handelte, wichtig, dass er geschient wurde, bevor der Körper beginnen konnte die Bruchstelle möglicherweise sogar falsch zu reparieren.

Mit einem freundlichen Lächeln streckte sie Melissa wieder ihre Hand entgegen und war erstaunt, als das Mädchen sie plötzlich um ein Schlafmittel bat. Hatte sie etwa so große Schmerzen, dass sie befürchtete ohne Schlafmittel nicht schlafen zu können? Wenn sie sich einen Bruch zugezogen hatte, war das sogar vorstellbar. Aber wegen Melissas Vorgeschichte war es sehr schwierig ihr mit gutem Gewissen ein potentiell süchtig machendes Medikament zu geben. "Erst einmal würde ich gerne die Untersuchung beenden und dann können wir uns noch einmal darüber unterhalten.", versuchte sie sich herauszureden und hoffte, dass Melissa das akzeptieren würde, denn im Moment wollte sie ihre Bitte noch nicht definitiv ablehnen, da sie Angst hatte, dass Mel es dann vielleicht nicht mehr zulassen würde, dass sie die Untersuchung abschloss.

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Melissa Cory
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Beitrag von Melissa Cory » 27.09.2012, 18:23

„Und das soll ich ihnen glauben?“, fragte sie mit einem zweifelnden Blick, denn als sie sich als kleines Kind mal eine etwas tiefere Schnittwunde an der Hand zugezogen hatte, die genäht hatte werden müssen, war der Arzt der Meinung gewesen sie bräuchte danach einen so dicken Verband, dass sie ihre Hand für gut eine Woche kaum noch bewegen konnte. Doch wenn sie ihr das nun sagen würde, dann hatte sie mit Sicherheit eine Erklärung dafür warum der Arzt das damals getan hatte.

Also holte sie lediglich einmal tief Luft und hoffte, dass sie der Ärztin damit genug zeigte wie genervt sie langsam war. Aber da hatte sie sich in Megan getäuscht. Ihr kurzer Hinweis, dass sie einiges gewöhnt war, nahm die Frau sofort zum Anlass um noch ein wenig weiter nachzuhaken. „Oh nein, darf man denn hier überhaupt nichts sagen ohne das alle dahinter sofort Gott weiß was vermuten?“, platzte ihr langsam aber sicher der Kragen. „Sie wissen das ich niemand bin der den ganzen Tag in der Ecke herum sitzt und das war auch schon so als ich kleiner gewesen war. Daher kam es schon vor, dass ich mir immer mal wieder weh getan habe. Reicht ihnen diese Antwort nun? Und ich kann die Hand beugen. Hier.“ Mel hob ihre verletzte Hand hoch und beugte sie vor Wut etwas schnell nach unten. Das Ergebnis für ihr Handeln bekam sie allerdings sofort. „Verdammt,“, fluchte sie, weil ihr die Hand nun wieder höllisch weh tat. „Wenn sie mich weiter so wütend machen, dann denke ich wird die Verletzung eher schlimmer statt besser.“

Vorsichtig ließ sie die Hand zurück auf ihr Bein sinken und versuchte sich wieder ein wenig zu beruhigen, als sie sich durch die Ankündigungen, was Megan noch alles mit ihr vor hatte, erneut aufzuregen begann. Lediglich die Aussicht, dass sie, wenn sie fertig war endlich die Kurve kratzen und sie in Ruhe lassen würde, ließ sie aufatmen und sich fügen. "Na gut. Dann machen sie was sie machen müssen. Aber wenn es geht beeilen sie sich ein wenig.“

Das sie auf ihre Bitte wegen dem Schlafmittel nicht gleich einging, sondern ihr erst einmal eine ausweichende Antwort gab, bedeutete wahrscheinlich, dass sie ihr nichts geben würde. Doch ehrlich gesagt hatte sie damit eigentlich auch schon gerechnet. „Ach lassen sie nur. Ist schon okay. Ich weiß ja, dass sie das nicht dürfen. Etwas ähnliches hat mir Elizabeth schon gesagt. Ich werde es schon irgendwie schaffen einzuschlafen.“, meinte sie daher, allerdings nun wieder etwas ruhiger als noch vor ein paar Minuten.
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Elizabeth West
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Beitrag von Elizabeth West » 09.10.2012, 22:53

"Habe ich dich denn schon einmal angelogen?", fragte Megan ernst und setzte einen gespielt gekränkten Gesichtsausdruck auf. "Wenn das wirklich nur eine leichte Verletzung ist, dann brauchst du nur einen dünnen Verband, damit die Salbe auf der Wunde bleibt und du dich ohne dir Gedanken machen zu müssen gemütlich hinlegen kannst.", sicherte sie ihr zu und blickte ihr dabei nochmals ernst in die Augen.

Vielleicht würde Melissa es ihr ja nun glauben, dass sie sie auf keinen Fall mit einem enorm dicken Verband quälen, wenn es nicht unbedingt sein musste. Am Anfang hatte sie bei den Schülern zwar die Verbände genauso gemacht, wie sie es bei ihren früheren Patienten gemacht hatte, aber nachdem sie gemerkt hatte, dass besonders die Schüler dieser Schule nicht unbedingt zufrieden mit so dicken Verbänden waren und sie mehr als einmal erlebt hatte, dass die Binden dann einfach entfernt worden waren, hatte sie die Art und Weise, wie sie ihre Verbände machte, noch einmal gründlich überdacht und sich dazu entschieden alles möglichst dünn und einfach zu halten. Denn den Zweck, den dicke Verbände meist hatten, konnten sie bei diesen größtenteils sehr frechen Schülern, eh nicht entfalten.

Melissas plötzlicher Wutausbruch auf ihre Frage hin, erstaunte Megan. Sie hatte doch nur eine einfache Frage gestellt, doch scheinbar war Melissa nicht wirklich bereit ihr darauf zu antworten. Lieber wurde sie wütend und warf ihr an den Kopf, dass sie als Kind nun einmal auch sehr lebhaft gewesen war und sich deshalb damals auch immer wieder wehgetan hatte. Doch am schlimmsten fand sie ihre plötzliche Reaktion, die schon fast einer Kurzschlusshandlung glich. Obwohl sie zuvor gezeigt hatte, dass ihre Hand ihr sehr wehtat, hob sie sie plötzlich hoch und beugte sie stark. Dabei schienen die Schmerzen in ihrer Hand jedoch nur noch stärker geworden zu sein.

"Melissa, das musste doch nicht sein." Kopfschüttelnd sah sie zu dem Mädchen, das die Hand nun wieder auf ihr Bein gelegt hatte. "Ich wollte doch nur ein wenig mit dir reden. Außerdem hat es mich interessiert, ob du früher schon einmal Knochenbrüche oder Ähnliches gehabt hast, denn leider sind deine medizinischen Akten nicht vollständig.", erklärte sie ihr ruhig und war froh, dass Melissa sich nun zumindest wieder ein wenig beruhigt hatte und ihr die Hand endlich gab.

"Danke.", bedankte sie sich höflich und begann dann vorsichtig die Stelle abzutasten, die Melissa am meisten wehtat. Da das Mädchen dabei wahrscheinlich große Schmerzen hatte, versuchte sie die Untersuchung so kurz wie möglich zu halten. Nach einigen letzten Handgriffen war sie sich auch sicher, dass Melissas Hand nicht gebrochen war, wahrscheinlich hatte sie sich die Hand wirklich nur geprellt oder sich höchstens den Knochen angebrochen. "Na gut, ich bin fertig. Ich werde jetzt noch eine kühlende Salbe auf der Stelle auftragen und dir einen dünnen Verband anlegen, damit die Salbe auf deiner Hand bleibt, während du schläfst.", schilderte sie ihr, was sie nun tun würde, während sie die Salbe und eine spezielle Mullbinde, in die die Salbe nicht so schnell einziehen würde, aus ihrer Tasche holte und die Creme dann vorsichtig auf Melissas Hand auftrug.

Anschließend befestigte sie noch die Mullbinde und sah ihre Schülerin mit einem leichten Lächeln an. "Das dürfte sich doch schon um einiges besser anfühlen, oder?", fragte sie sie freundlich, bevor sie kurz zu Melissas Fuß blickte und sich dann aber dazu entschied sie erst einmal nach weiteren Verletzungen zu fragen. "Und nun möchte ich, dass du mir ehrlich sagst, ob dir noch etwas außer deinem Fuß wehtut, denn wenn ich dich komplett untersuchen muss, dann wird die Untersuchung noch deutlich länger dauern.", versuchte sie das Mädchen davon zu überzeugen, dass es besser war, wenn sie sofort kooperieren würde.

Dass Melissa ihre ausweichende Antwort sofort durchschaute hatte sie bereits erwartet. Aber wenigstens reagierte sie relativ ruhig auf ihre Worte und wurde nicht sofort wieder wütend. "Da bin ich mir sicher, immerhin siehst du sehr müde aus. Wenn du willst, kann ich dir ja noch einen Tee oder eine heiße Schokolade holen.", schlug sie ihr vor, denn diese beiden Getränke wirkten eigentlich auch sehr beruhigend und schläfrig machend. Vielleicht würde das Melissa beim Einschlafen helfen und sie würde bei diesen Getränken noch nicht einmal einen Rückfall riskieren wie bei einem Schlafmittel.

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Melissa Cory
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Beitrag von Melissa Cory » 11.10.2012, 19:06

Auf die wenigen Worte die sie zu der Ärztin gesagt hatte, musste diese natürlich sofort wieder kontern. Gut, angelogen hatte Megan sie, so weit wie sie sich erinnern konnte, wirklich noch nicht. Wobei sie, seit sie hier war, auch nur hin und wieder mal auf der Krankenstation gewesen war. Sie war halt nicht der Typ, der bei jedem noch so kleinsten Wehwehchen zum Arzt rannte. Wieso auch. Die meisten Dinge vergingen auch ohne eine Behandlung recht schnell wieder. Also zuckte sie nur lustlos mit den Schultern und sah kurz hinüber zur Tür, wo noch immer Elizabeth stand. Man könnte fast denken sie würde die Tür bewachen, damit ihre Schülerin nicht auf die Idee kam zu verschwinden. Dabei hatte sie ihr doch bereits gesagt, dass sie das nicht vor hatte. Aber das die Betreuer den Schülern kaum glaubten, dass hatte sie schon oft genug erlebt.

Klar, diese heftige Bewegung hatte wirklich nicht sein müssen, aber dann hätte Megan sie nicht so reizen sollen. „Dann hätten sie mich in Ruhe lassen sollen. Ist ihnen denn noch nicht aufgefallen, dass ich keine Lust zum Reden habe? Ich denke ein Arzt der an solch einer Schule für, na ja sagen wir mal Schüler die nicht so ganz normal sind, arbeitet, der sollte dafür doch ein Gespür haben. Oder? Aber damit sie zufrieden sind, ich wüsste nicht das ich mir schon irgendwann mal etwas gebrochen habe.“

Das ihre medizinischen Akten nicht vollständig sein konnten das war klar. Wie auch. Seit ihre Eltern nämlich damals in dieses blöde Hochhaus gezogen waren, waren sie so gut wie nie mehr mit ihr bei einem Arzt gewesen. Lediglich wenn sie mal schlimm erkältet und hohes Fieber gehabt hatte. Doch dieser Arzt, bei dem sie damals gewesen waren, der hatte ihr höchstens mal schnell ihn den Hals geschaut, ihr dann rasch etwas verschrieben und gut war es. Sonst wären ihm nämlich bestimmt irgendwann die vielen blauen Flecken von den Schlägen ihres Vaters aufgefallen und er hätte etwas zu ihren Eltern gesagt. Und nachdem sie von zu Hause weggelaufen war, war sie schon aus Angst wieder gefunden zu werden nicht mehr zu einem Arzt gegangen. Das erste Mal war wieder im Heim gewesen, als sie ihr Blut abgenommen hatten, um zu untersuchen ob sie Drogen genommen hatte oder nicht. Gut möglich das sie damals auch noch mehr untersucht hatten, aber das wusste sie nicht. Und ehrlich gesagt war es ihr auch egal gewesen was der Arzt alles untersucht hatte. Lange war sie dort eh nicht gewesen.

Als Megan dann noch einmal damit begann die Hand gründlich abzutasten, biss Mel die Zähne fest zusammen, um nicht noch einmal etwas zu tun oder zu sagen, was zu weiteren Fragen führen würde. Und endlich war sie fertig. Jetzt nur noch den Verband und ein wenig Salbe, dass würde sie auch noch überstehen. Tapfer ließ sie alles über sich ergehen und sah dann zu dem Verband an ihrer Hand. Er war wirklich nicht sehr dick und würde sie wahrscheinlich kaum stören. Nur besser fühlte die Hand sich dadurch noch nicht an. „Nicht wirklich.“, meinte sie daher auf die Frage von Megan. „Aber es wird schon. Wie lange muss dieser Verband eigentlich an der Hand bleiben?“, musste sie einfach fragen, denn am liebsten würde sie ihn nachher, wenn alle verschwunden waren, gleich wieder abnehmen.

Das eine komplette Untersuchen um einiges länger dauern würde, als wenn sie ihr gleich sagen würde wo sie Beschwerden hatte war logisch. Nur hatte sie keine Lust dazu von ihr nun jeden blauen Fleck oder jede Schürfwunde, die sie sich bei dem Sturz zugezogen hatte, eincremen zu lassen. Also schüttelte sie den Kopf. „Nein, außer dem Fuss tut mir nichts mehr weh. Es wäre also schön wenn sie sich noch darum kümmern und dann verschwinden würden. Und einen Tee oder eine heiße Schokolade brauchen sie mir nicht zu bringen. Es geht auch so.“
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Elizabeth West
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Beitrag von Elizabeth West » 18.10.2012, 21:54

Dass Melissa keine Lust hatte mit ihr zu reden, war ihr leider schon mehr als deutlich aufgefallen. Doch obwohl das Mädchen der Meinung war, dass es dann doch das Beste wäre, wenn sie sie einfach in Ruhe lassen würde, wollte Megan das nicht so einfach hinnehmen. Besonders da ihre Frage auch nichts beinhaltet hatte, was das Mädchen vielleicht verärgern oder reizen könnte. Stattdessen hatte sie doch einfach nur wissen wollen, ob sie sich schon einmal einen Knochen gebrochen hatte und falls ja, welcher Knochen verletzt worden war.

"Doch, das habe ich schon bemerkt, aber manchmal ist es auch nicht schlecht, wenn man versucht trotzdem noch ein Gespräch anzufangen. Und offenbar war es auch gar keine schlechte Idee, immerhin hast du mir jetzt gesagt, dass du noch nie einen Bruch hattest.", erwiderte sie mit einem leichten Augenzwinkern und hoffte, dass auch diese Argumente von dem Mädchen, das sie geradezu dazu herausforderte immer wieder zu kontern, akzeptiert werden würden.

Vielleicht konnte sie ihr ja, indem sie immer wieder ein passendes Gegenargument fand, sogar zeigen, dass all die Gründe, die sie als gute Argumente dafür ansah, dass sie nicht mit ihr reden über persönliche Dinge reden musste, überhaupt nicht stichhaltig waren. "Außerdem halte ich dich für eine vollkommen normale Schülerin. Du hast schon einiges in deinem Leben erlebt, aber das macht dich nicht weniger normal als alle anderen Schüler dieser Welt.", meinte sie sanft auf Melissas Behauptung, dass die Schüler der Blue Lake High alle ein wenig abnormal waren. Dabei hatten alle ihre Schüler nur bereits Dinge erlebt, die sie stark geprägt und ihr Verhalten leider meist zum schlechteren verändert hatten.

"Das wird auch noch einen Augenblick dauern. Die Salbe muss zumindest ein wenig einziehen, damit sie wirken kann.", erklärte sie Melissa freundlich, warum sie nun eigentlich noch keine Verbesserung spüren konnte und schüttelte dann unwillkürlich den Kopf.

Mit genau dieser Frage hatte sie eigentlich schon seit sie die Mullbinde aus ihrer Tasche geholt hatte, gerechnet, denn nahezu jedem Schüler und auch den meisten Erwachsenen schien es bei Verbänden am wichtigsten zu sein zu wissen, wann sie ihn wieder abnehmen konnten. "Damit die Salbe problemlos einziehen kann, solltest du den Verband über Nacht an deiner Hand lassen. Morgen früh komme ich wieder vorbei und dann werden wir sehen, ob es besser wäre noch einen Verband zu machen oder ob ich den Verband wieder entfernen kann.", antwortete sie geduldig und war sich nicht wirklich sicher, ob sie Melissa glauben konnte, dass sie nicht noch weitere Verletzungen an ihrem Körper hatte.

Da sie das Mädchen aber auch nicht weiter bedrängen wollte, akzeptierte sie ihre Antwort und wandte sich Melissas Fuß zu. "Na gut, dann wollen wir mal sehen, was dort passiert ist.", meinte sie mit einem Lächeln, während sie auch den Fuß vorsichtig abtastete. Unter der Haut des Sprunggelenks zeigte sich mittlerweile schon das bläuliche Schimmern eines Blutergusses, doch neben dieser leichten Verletzung konnte Megan keine Hinweise auf eine Verletzung entdecken.

"So wie es aussieht, hast du dir den Fuß nur gezerrt. Ich werde auch dort eine Salbe auftragen, damit sich der Bluterguss schneller verteilt. Aber ich denke, diesen Verband werden wir dann schon morgen, spätestens übermorgen wieder entfernen können.", versicherte sie ihr, dass sie den Verband auf keinen Fall zu lang tragen musste. Der Bluterguss würde zwar noch einige Zeit länger brauchen, bis er sich vollständig verteilt hatte und auch die Zerrung würde noch länger als zwei Tage wehtun, aber in dieser Zeit konnte sie zumindest versuchen Melissas Schmerzen ein wenig zu lindern. Sanft trug sie dann die Salbe auf und legte einen Verband um den Fuß, bevor sie ihre Utensilien zurück in ihre Tasche legte und die Tasche in die Hand nahm. "Na gut, Melissa. Ich bin fertig. Und du bist dir sicher, dass Elizabeth oder ich dir nicht noch etwas bringen sollen?", fragte sie noch einmal höflich nach, obwohl sie sich sicher war, dass sie die Antwort bereits kannte.

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Melissa Cory
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Beitrag von Melissa Cory » 20.10.2012, 20:39

Als Megan ihr erklärte warum sie immer wieder versuchte ein Gespräch mit ihr anzufangen und dann auch noch meinte, dass diese Taktik ja wohl auch bei ihr etwas gebracht hatte, weil sie dadurch erfahren hatte das sie noch nie einen Bruch gehabt hatte, verzog Melissa genervt die Wundwinkel und verdrehte dabei ein wenig die Augen. Etwas dazu sagen tat sie allerdings nicht, weil ihr das Ganze langsam zu blöd wurde.

Nur bei ihrer Erklärung was sie über die Schüler dieser Schule dachte, konnte sie nicht mehr den Mund halten. „Schön gesagt. Nur denken viele der Jugendbetreuer in den Heimen oder den Entzugskliniken nicht so. Sie werfen einem oft genug so einiges an den Kopf und dabei kommt es auch immer mal wieder vor, dass sie einem als nicht normal bezeichnen.“

Anschließend nickte sie. „Na gut, dann werde ich noch etwas warten. Vielleicht lässt der Schmerz dann ja nach.“ Das die Ärztin ihr den Verband morgen früh schon wieder abnehmen würde, daran glaubte Mel jedoch nicht im geringsten. Das wäre nämlich das erste Mal in ihrem Leben, dass sie einen Verband so schnell wieder los werden würde. Aber da etwas zu sagen eh nichts bringen würde, schwieg Melissa und beobachtete ruhig wie Megan auch auf den Fuß eine Salbe auftrug und einen Verband anlegte.

Erfreulicherweise war die Ärztin dann fertig und Mel sah eine Chance endlich ein wenig Ruhe zu bekommen. Doch vorher wollte sie nochmals von ihr wissen, ob sie nicht doch noch etwas wollte und Melissa fragte sich wieso sie alles erst drei Mal sagen musste, bevor die Betreuer es akzeptierten. Obwohl es ehrlich gesagt schon lustig war wie sehr sie sich hier im Arrest um sie bemühten. Viel mehr als wenn sie nichts angestellt hatte. Vielleicht sollte sie demnächst zusehen das sie öfters in den Arrest gesteckt wurde. Aber darüber würde sie erst nachdenken wenn sie ausgeschlafen hatte. Nun war es wichtiger die beiden Frauen los zu werden. „Ja, ich bin mir sicher das ich nichts möchte. Lediglich meine Ruhe. Und daher wäre es schön wenn sie nun endlich verschwinden würden.“, meinte sie daher und zum Zeichen dafür das sie jetzt nicht mehr gestört werden wollte, legte sie sich wieder hin und drehte Megan den Rücken zu.
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Elizabeth West
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Beitrag von Elizabeth West » 27.10.2012, 20:49

Das Problem, dass nicht fügsame Kinder und Jugendliche in Heimen häufig als verrückt oder zumindest verhaltensgestört bezeichnet wurden, war Liz leider nur allzu gut bekannt. Während sie in einem städtischen Heim gearbeitet hatte, hatte sie selbst nur allzu häufig erlebt, wie die Betreuer mit schwierigeren Schülern vollkommen überfordert gewesen waren und dadurch mehr als einmal unfreundlich gegenüber den Schülern geworden waren. Das war auch der Grund dafür gewesen, dass sie nur kurze Zeit im Heim gearbeitet und sich dann schon bald nach einer anderen Arbeit umgesehen hatte.

Während Megan mittlerweile ihre Sachen wieder zusammenpackte und sich bereit machte den Arrest wieder zu verlassen, ging Liz wieder zu ihrer Schülerin. "Ich weiß, dass die meisten Betreuer in den Heimen nicht sehr freundlich sind, aber du müsstest mittlerweile doch wissen, dass wir nicht so sind wie diese Betreuer.", meinte sie freundlich zu ihrer Schülerin und bemerkte deutlich, dass Melissa ihnen wohl auch noch nicht glaubte, dass Megan ihr den Verband schon am nächsten Morgen abnehmen würde. Wahrscheinlich dachte das Mädchen eher, dass sich um eine Lüge handelte, damit sie brav den Verband an ihrer Hand lassen würde.

Es war zum Teil erschreckend wie sehr Melissa im Moment nahezu alles hinterfragte und meist zu dem Schluss kam, dass sie eigentlich nichts Gutes im Sinn hatten und trotzdem behaupteten, dass sie ihr nur helfen wollten. "Na gut, aber sag mir bitte Bescheid, wenn es trotz der Salbe noch zu sehr weh tut, dann kann ich noch eine andere Creme ausprobieren, die die Verletzung zwar nicht kühlt, aber die stärker Schmerz lindernd wirkt.", sagte Megan und schulterte ihre Tasche um dann bald zusammen mit Elizabeth den Arrest zu verlassen, besonders da das Mädchen immer noch dagegen war, dass sie ihr noch etwas aus der Cafeteria bringen würden. Megan war sich nur nicht sicher, ob Elizabeth es nicht trotzdem tun würde.

"Wie du willst. Dann schlaf dich nun erst einmal aus. Wir sehen uns später, wenn du ausgeschlafen hast. Schlaf gut." Sanft sah Liz ihre Schülerin noch einmal an und hätte ihr nur allzu gerne kurz die Hand auf die Schulter gelegt, doch da sie zuvor gesehen hatte, wie Melissa auf Berührungen reagierte, verzichtete sie lieber darauf und verließ dann gemeinsam mit Megan den Arrest.

tbc: Cafeteria

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Melissa Cory
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Beitrag von Melissa Cory » 02.11.2012, 20:58

Auch wenn Melissa Megan den Rücken zugedreht hatte, bekam sie mit wie die Ärztin ihre Sachen in die Tasche räumte. Nun musste sie nur noch gehen, überlegte Mel, dann würde sie endlich Ruhe vor den Erwachsenen haben. Doch leider ging ihr Wunsch immer noch nicht in Erfüllung, denn plötzlich hörte sie die Stimme von Elizabeth neben sich, die ihr klar zu machen versuchte, dass sie hier nicht wie die Betreuer in den Heimen waren. Aber sollte sie sich jetzt auf eine Diskussion mit der Frau einlassen, in der jeder versuchte den anderen von seiner Meinung zu überzeugen? Nein, wirklich nicht. Sollte Liz doch glauben was sie wollte und sie blieb bei ihrer Meinung.

Daher antwortete sie ihr erst gar nicht, sondern stöhnte nur kurz genervt auf. Und offensichtlich schien das zu wirken. Elizabeth sagte nichts mehr weiter zu diesem Thema. Dafür fing Megan erneut an. Es war doch wirklich zum ausrasten. „Ja, werde ich schon tun.“, gab sie ihr recht unfreundlich zur Antwort. Mit dem Erfolg, dass die Arztin nun endlich auch ruhig war. Und so würde es nun hoffentlich auch bleiben.

Doch damit lag sie falsch. Nur ein paar Sekunden nachdem Megan zu Ende gesprochen hatte, begann Elizabeth wieder etwas zu sagen. Allerdings schien sie endlich verstanden zu haben, dass sie ihre Ruhe haben wollte und verabschiedete sich. „Ja, mach ich.“, antwortete sie ihr schnell und tatsächlich verließen die beiden Damen danach den Arrest.

Melissa lauschte noch bis sie die Tür abgeschlossen hatten, dann versuchte sie eine gemütliche Stelle in dem Bett zu finden und als ihr das gelungen war, holte sie noch einmal tief Luft und versuchte anschließend einzuschlafen. Doch durch die vielen Gedanken, die ihr immer noch durch den Kopf gingen, wollte es ihr zunächst nicht gelingen Ruhe zu finden. Glücklicherweise übermannte sie die Müdigkeit nach einer Weile dann aber doch und sie schlief ein.
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Melissa Cory
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Beitrag von Melissa Cory » 27.01.2013, 19:39

Irgendwann schreckte sie dann aus ihren wirren Träumen, in denen fast alles was sie in ihrem bisherigen Leben erlebt hatte wie in einem Film vor ihr abgelaufen war, hoch. Es war dunkel in dem Zimmer, in dem sie sich aufhielt und sie wusste nicht wo sie war. Mit klopfendem Herzen und nass geschwitzt sah Mel sich um und plötzlich glaubte sie in dem schummrigen Licht etwas an den Pfosten des Bettes zu erkennen was sie nur zu gut kannte. Langsam tastete sie mit ihren zittrigen Händen nach dem was sie gesehen hatte und dann war sie sich sicher. Es waren die Lederriemen mit denen ihr Vater sie öfters an ihrem Bett festgebunden hatte, wenn sie ihm oder seinen Freunden nicht gehorchen wollte.

Aber wie konnte das gehen? War sie nicht noch vor kurzem in der Blue Lake High gewesen? Wie konnte es dann sein, dass sie nun wieder hier war? Panik machte sich in ihr breit. Sie sah sich weiter in dem Zimmer um und nun hatte sie das Gefühl auch die Möbel, die in dem Raum standen, zu erkennen. Es waren eindeutig die, die früher in ihrem Zimmer gestanden hatten. Also konnte sie nur zu Hause sein. Hatte ihr Vater sie etwa aus der Schule entführt und mit nach Hause genommen, um wieder seine Spielchen mit ihr zu treiben? „Nein, nein, bitte nicht. Das darf einfach nicht sein.“, flüsterte sie mit zittriger Stimme leise vor sich hin. Dann rieb sie sich hektisch mit beiden Händen über die Augen, um damit womöglich diese Bilder zu vertreiben. Aber es wollte ihr nicht gelingen. Als sie die Augen wieder öffnete, befand sie sich noch immer dort wo sie zuvor gewesen war.

Allerdings tat ihr nun ihre Hand enorm weh. Rasch blickte sie nach unten und sah, trotz der Dunkelheit, mehrere rote Striemen, die sich bis zum Arm hinauf zogen. Vorsichtig berührte sie sie mit der anderen Hand und sofort begannen sie zu brennen. Erschrocken zog Mel die Hand wieder zurück und überlegte woher diese Striemen stammen könnten. Sehr schnell fiel ihr dann jedoch wieder ein, dass einer von den Freunden ihres Vater sie dort mehrmals mit einem Stock geschlagen hatte.

Und dann hörte sie auch noch Stimmen von draußen. Stimmen die ihr wohl bekannt waren und die sich wie immer, wenn sie sich betranken, fröhlich unterhielten. Und eine davon war die ihres Vaters. Sein hämisches Lachen würde sie wohl überall heraus hören.

Melissas Herz raste noch ein wenig schneller wie schon zuvor und damit sie diese Stimmen nicht mehr hören musste, drückte sie sich ihre Hände so fest wie es ging auf die Ohren. Doch auch das brachte nichts. Sie waren immer noch zu hören.

Enttäuscht ließ sie die Hände wieder sinken und starrte in die Dunkelheit. Sie wusste genau was nun gleich wieder kommen würde, sobald sie genug getrunken hatten, und davor hatte sie Angst. Weglaufen konnte sie jedoch auch nicht, denn bevor ihr Vater sich mit seinen Freunden traf, sperrte er sie und seine Mutter stets ein. Und aus dem Fenster klettern ging auch nicht, weil sich ihre Wohnung im fünften Stock befand. Es war einfach zum verzweifeln.

Mit Tränen in den Augen ließ Mel sich umfallen und zog sich die Decke über den Kopf. Vielleicht würde ihr Vater sie ja so nicht finden, aber eigentlich glaubte sie nicht so recht daran. Zumal er es ja gewesen war, der sie in dem Zimmer eingesperrt hatte.

Wie gerne hätte sie nun ein paar Tabletten, die sie das Ganze, was nun kommen würde, entweder vergessen oder wenigstens nicht so sehr spüren lassen würden. Doch sie hatte nichts mehr hier.

Traurig zog Melissa die Beine noch etwas weiter an sich heran und schlang ihre Arme darum, als sie plötzlich durch ein Geräusch hoch schreckte. Waren das etwa Schritte gewesen, die sich ihrem Zimmer näherten, überlegte sie? Nein, dass durfte nicht sein. Sie hatte sich gewiss getäuscht. Oder doch nicht? Angestrengt lauschte Melissa. Aber zum Glück war nichts mehr zu hören. Also hatte sie sich aus Angst wohl verhört. Aber lange würde es bestimmt nicht mehr dauern bis er kam.

Müde durch die Aufregung schloss sie ihre Augen ein wenig und versuchte sich etwas auszuruhen, was ihr allerdings nicht wirklich gelingen wollte. Immer und immer wieder sah sie das vor ihren Augen was ihr Vater und seine Freunde schon alles mit ihr getrieben hatte. Bis auf einmal ganz andere Bilder auftauchten. Bilder die sie bisher noch nie gesehen hatte, aber die wunderschön waren. Sie sah sich wie sie über eine riesige Blumenwiese lief, die niemals zu enden schien. Und sie hörte wie überall um sie herum die Vögel zwitscherten und die Bienen summten. Es war einfach schön. Dann beobachtete sie wie sie sich auf die Knie fallen ließ und an den schönen Blumen roch. Sie mussten wunderbar duften, denn sie konnte ein lächeln auf ihrem Gesicht erkennen. Und auf einmal tauchte auch noch ein kleiner Bach auf, der leise vor sich hin plätscherte. Sofort drehte sie sich um und begann mit den Händen in dem kühlen Wasser zu spielen. Als sie dann davon genug hatte, ließ sie sich einfach umfallen und schien die warmen Sonnenstrahlen zu genießen. Ach, was wäre es so schön, wenn sie jetzt dort wäre, denn auf diese Wiese schien alles so friedlich zu sein. Fast so als ob man im Paradies wäre.

Sie seufzte und das so laut, dass sie davon erschrak und ängstlich die Augen öffnete. Doch was war das jetzt. Sie befand sich nicht mehr in ihrem Zimmer bei ihren Eltern, sondern wieder in dem Arrestraum der Schule. Also war das alles wieder mal ein Alptraum gewesen. Aber dieses Mal einer der beängstigend real gewesen war.

Mit einem Kopfschütteln setzte sie sich in dem Bett auf und sah zu dem Fenster, durch das die Strahlen des Mondes in den Raum fielen und ihn in ein gespenstisches Licht tauchten. Was gäbe sie jetzt darum auf dieser Wiese zu sein, die sie in ihrem Traum gesehen hatte. Doch das war sie leider nicht und würde es vermutlich auch nie sein.

Mel holte tief Luft und ließ die Luft dann mit einem leichten stöhnen wieder entweichen. Dann ließ sie den Kopf nach vorne auf die Brust fallen und blickte auf die Decke, die über ihren Beinen lag. Dabei tauchten erneut diese hübschen Bilder von vorhin vor ihren Augen auf. Aber wieso? Wollten diese Bilder ihr etwas sagen? Nur was? Vielleicht das das ein Ort war wo ihr Vater ihr niemals mehr etwas tun konnte? Nur wo war dieser Ort? Und wie kam sie dort hin? Mel überlegte und plötzlich schien alles so klar zu sein. Dieser Ort konnte nur der Himmel sein, denn dort konnte ihr Vater ihr nichts mehr tun. Niemals mehr. Und sie wäre auch endlich diesen enormen Druck los.

Erneut seufzte Mel und sah wieder zu dem Fenster. Kurz spürte sie dabei wie ihr ein paar Tränen die Wangen hinunter liefen, doch dann glitten ihre Gedanken wieder zu dem ab, was sie sich zu überlegen begonnen hatte. Nämlich wie es wäre wenn sie ihrem Leben ein Ende setzen würde. Dann hätte ihr Vater nämlich keine Möglichkeit mehr ihre Mutter mit ihr unter Druck zu setzen und ihre Mum könnte endlich zur Polizei gehen und ihn anzeigen. Das würde bedeuten, dass ihre Mami nach den langen Jahren der Qual endlich frei wäre. Und das wünschte Mel ihr. Sie hatte schon viel zu lange unter dem Kerl leiden müssen. Bei ihr war es ja zum Teil wenigstens etwas anderes gewesen, denn dadurch das das Jugendamt sie dort heraus geholt hatte, hatte sie es wenigstens geschafft ihre Ruhe vor ihm zu bekommen. Das hieß zum Teil, denn wenn sie jemals sagen würde was zu Hause geschehen war, dann hatte er ihr ja angedroht zuerst ihre Mutter und dann auch sie umzubringen. Und leider wusste er durch das bescheuerte Amt wo sie sich aufhielt, weil sie ihm das Sorgerecht nicht ganz entzogen hatten. Also wäre es eigentlich wirklich das Beste wenn sie ging. Nur wie sollte sie das anstellen? Außerdem hatte sie schon ein wenig Angst davor sich etwas anzutun. Aber für ihre Mum würde sie es tun. Besonders da es ihr, durch ihre schlechten schulischen Leistungen eh niemals gelingen würde aus ihrem Leben etwas zu machen.

Erschöpft und völlig ausgelaugt von allem was sie heute schon erlebt hatte, begann Mel sich in dem Raum umzusehen, aber sie konnte zunächst nichts entdecken, was für ihre Pläne geeignet wäre. Vermutlich weil die Schule schon geahnt hatte, dass es vielleicht einige Schüler gab, die im Arrest womöglich auf dumme Gedanken kamen.

Enttäuscht darüber, dass sie das was sie sich vorgenommen hatte nun doch nicht durchführen konnte, lehnte Mel sich auf dem Bett zurück und versuchte noch etwas zu dösen. Doch nach einer Weile bekam sie Durst. Also stand sie auf und ging mit zittrigen Knien zu dem Regal neben der Tür, wo sich einige Becher und ein paar Flaschen Wasser befanden. Ohne das Licht anzumachen zog sie einen der Plastikbecher aus dem Stapel und nachdem sie eine Flasche Wasser geöffnet hatte, goss sie etwas von dem Wasser in den Becher. Danach verschloss sie die Flasche wieder, stellte sie zurück in das Regal und griff nach dem Becher. Durch die Dunkelheit in dem Raum stieß sie den Becher jedoch um und er fiel auf den Boden. Da sie allerdings immer noch keine Lust dazu hatte das Licht anzumachen, bückte sie sich und taste mit der Hand nach dem Becher. Aber sie konnte ihn nicht finden. Sich jedoch jetzt noch einmal etwas einzuschenken, darauf hatte sie keine Lust. Also schlich sie langsam zu dem Bett zurück.

Doch kurz bevor sie es erreicht hatte, trat sie auf etwas was mit einem leisen Knacken zu Bruch ging. Wahrscheinlich war das der Becher gewesen. Um heraus zu finden ob es wirklich so war, bückte sie sich erneut und griff nach dem was neben ihrem Fuß lag. Es war tatsächlich der Becher gewesen. Fast hätte sie ihn schon in die Ecke geworfen, als sie plötzlich die scharfe Kante spürte, die sich an der Bruchstelle gebildet hatte. Langsam fuhr Mel noch einige Male über die Stelle, bis ihr plötzlich ein Gedanke kam. Vielleicht wäre es ja möglich mit diesem kaputten Becher das zu erreichen was sie wollte. Nur wäre es dazu besser wenn sie ihn auseinander reißen würde. Aber egal wie fest sie auch an dem Becher zog, es gelang ihr nicht ihn in zwei Teile zu reißen. Aufgeben wollte sie jedoch auch nicht. Also legte sie den Becher zurück auf den Boden und trat ein zweites Mal darauf. Wie beim ersten Mal knackte es wieder und nachdem Melissa den Becher erneut hochgehoben hatte, war der Riss in dem Plastik so groß, dass sie den Becher mit einem Ruck auseinander reißen konnte. Nun hatte sie endlich etwas womit sie ihren Plan in die Tat umsetzen konnte.

Mit zittrigen Händen und heftig klopfenden Herzen betrachtete sie sich in dem schummrigen Licht was sie in den Händen hielt, traut sich jedoch noch nicht sich damit zu verletzen. Erst als sie zurück an die schönen Bilder von der Wiese dachte und das sie mit dem was sie vor hatte ihrer Mutter helfen konnte, drückte sie die scharfe Kante des Plastiks auf ihr Handgelenk. Danach schloss sie die Augen und nachdem sie noch einmal tief Luft geholt hatte, zog sie die Kante mit einem festen Ruck über die Haut. Sofort begann die Stelle weh zu tun, aber es war kein Schmerz wie sie ihn sonst kannte. Er tat irgendwie sogar gut und sie fühlte sich auf eine gewisse Art erleichtert, denn sie wusste das nun bald alles vorbei sein würde. Einen kleinen Moment hielt sie die Augen noch geschlossen, dann öffnete sie sie und sah auf ihre Hand, die inzwischen blutüberströmt war. Allerdings hätte sie das besser nicht tun sollen, denn von dem Anblick wurde es ihr so übel, dass sich alles zu drehen begann und sie kurz darauf ohnmächtig zu Boden stürzte.
[align=center]Das nebenstehende Avatarbild basiert auf dem Bild "Katrina Elam at the Maverick Saloon & Grill in Santa Maria, California, on January 14, 2006." aus der freien Mediendatenbank Wikimedia Commons und steht unter der Creative Commons Attribution ShareAlike 2.5 Lizenz. Der Urheber des Bildes ist Dwight McCann.[/align]

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BL-NPC
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Beitrag von BL-NPC » 28.01.2013, 21:11

Nachdem Amber noch die restlichen Arbeiten des Tages erledigt hatte, machte sie es sich auf einem der Stühle, die hinter der Theke standen, bequem, denn viel zu tun hatte sie, wenn sie Nachtwache hatte, eigentlich nicht. Das hieß wenn keiner der Jugendlichen im Arrest saß. Wenn das nämlich der Fall war, dann war es ihre Aufgabe darauf zu achten wenn der Schüler etwas wollte oder brauchte. Häufig kam das jedoch nicht vor. Melissa war seit langem mal wieder die erste, die diese Strafe über sich ergehen lassen musste. Allerdings war sie ja selbst Schuld daran, denn sie hatte ganz genau gewusst, dass es ihr nicht erlaubt war die Schule ohne Genehmigung zu verlassen. Ganz zu schweigen von dem Diebstahl den sie begangen hatte. Schon alleine dafür war es wahrscheinlich das sie einige Tage dort oben verbringen würde. Aber gut, diese Zeit würde vergehen und wenn sie danach wenigstens ihre Lektion gelernt hatte, dann machte diese Strafe schon Sinn.

Doch bevor sie noch einmal nach oben gehen würde, um an der Tür zu hören ob alles noch ruhig war, trank sie erst noch ihren restlichen Kaffee und las noch zwei weitere Seiten in ihrem Buch. Erst dann schnappte sie sich den Schlüssel von der Tür des Arrestes und stieg die Stufen nach oben. Doch wie bereits vorhin war alles ruhig. Vermutlich schlief Melissa immer noch. Was auch nach der Flucht nicht verwunderlich war.

Also ließ Amber sie in Ruhe und kehrte zur Theke zurück. Dort setzte sie sich wieder auf ihren Stuhl und nachdem sie noch ein Gespräch mit einer Freundin geführt hatte, las sie weiter in ihrem Buch. Bis sie am späten Abend plötzlich ein Geräusch von oben hörte, dass sich so anhörte als ob etwas auf den Boden gefallen wäre. Doch dann war wieder alles ruhig. Aber da es gut möglich war, dass Melissa sich im Schlaf umgedreht hatte und dabei das Kissen oder sonst etwas aus dem Bett geworfen hatte, beschloss Amber erst einmal abzuwarten ob noch etwas zu hören war.

Lange dauerte es dann auch nicht mehr bis sie einen lauten Schlag hörte, der sie sofort dazu veranlasste aufzuspringen und nach oben zu eilen, um nachzusehen was geschehen war. „Melissa, was ist denn los?“, rief sie dem Mädchen von außen zu, doch sie erhielt keine Antwort. Also steckte sie schon einmal den Schlüssel in das Schloss, bevor sie sich noch schnell ankündigte. „Ich komme jetzt rein.“, meinte sie, dann öffnete sie die Tür und trat ein.

In dem Zimmer war es dunkel und sie konnte das Mädchen zunächst nicht sehen. Dafür lag so ein seltsamer Geruch in der Luft. Um was es sich jedoch handelte wusste Amber nicht. Deshalb schaltete sie schnell das Licht ein und erschrak als sie Mel auf dem Boden liegen sah. „Melissa, was ist denn los?“, rief sie ihr zu, während sie zu ihr rannte und sich neben der Schülerin auf den Boden kniete. Sanft rüttelte sie das Mädchen an der Schulter und tastete nach ihrem Puls am Hals, als sie plötzlich die stark blutende Wunde am Handgelenk von Mel entdeckte. „Nein, nicht auch noch das!!!“, fluchte Amber vor sich hin, dann suchte sie nach etwas was sie benutzen konnte um den Arm der Schülerin ab zu binden. Doch außer ihrem Gürtel konnte sie so schnell nichts finden. Also zog sie ihn rasch aus ihrer Hose, legte ihn um den Oberarm von Mel und zog ihn so fest zu wie sie konnte. Anschließend wartete sie bis die Blutung fast völlig gestoppt hatte. Dann erst nahm sie ihr Funkgerät und rief Megan an. „Hallo Megan. Kommst du bitte sofort in den Arrest, denn Melissa hat sich die Pulsader aufgeschnitten.“, teilte sie der Ärztin hektisch mit.

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Megan Welch
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Beitrag von Megan Welch » 09.03.2013, 21:24

cf: 2. Untersuchungszimmer

Müde legte Megan noch einige medizinische Vorräte, die sie heute geliefert bekommen hatten, in die entsprechenden Regale auf der Krankenstation und war in Gedanken schon fast zuhause in ihrem gemütlichen Wohnzimmer mit einer Tasse Tee in der Hand und einer guten CD in der Stereoanlage. Doch ihre Träume von einem gemütlichen Feierabend wurden jäh unterbrochen, als sie auf einmal ein Knacken aus ihrem Funkgerät dringen hörte und Amber sich plötzlich meldete. Bereits ihr Tonfall sagte ihr, dass irgendetwas geschehen sein musste, denn eigentlich war ihre Kollegin immer sehr ruhig und sachlich. Doch nun klang sie hektisch, geradezu aufgeregt und kurz darauf erfuhr Megan auch den Grund dafür.

Kurz stockte ihr der Atem, als sie hörte, dass Melissa sich die Pulsadern aufgeschnitten hatte, bevor sie sich fasste und antwortete. "Ich komme sofort." Eilig nahm sie ihre Sachen und eilte zum Arrest.

Auf dem Weg dorthin traf sie glücklicherweise auch noch auf Mike und bat ihn sofort mitzukommen, denn Amber und sie konnten Melissa auf keinen Fall auf die Krankenstation tragen, aber Mike hatte genügend Kraft für solche Dinge. Nachdem sie kurz mit ihm darüber geredet hatte, was passiert war, versprach er ihr eine Trage zu holen und ging in Richtung des Lagerraums, wo sie solche Dinge aufbewahrten. Dankbar nickte Megan ihm zu und machte sich weiter auf den Weg zum Arrest.

Dort angekommen bot sich ihr ein Bild des Grauens. Als Ärztin hatte sie zwar schon viel gesehen, aber einen Schüler, bei dem sie vorhin schon das Gefühl gehabt hatte, dass etwas nicht stimmte, nun fast wie tot auf dem Boden liegen zu sehen, ließ ihr Herz kurz aussetzen. Einen Wimpernschlag später hatte sie sich aber wieder gefangen und ging zu dem blassen Mädchen. Amber hatte eindeutig schon sehr geistesgegenwärtig gehandelt und Melissa den Arm abgebunden, wodurch das Mädchen noch nicht allzu viel Blut verloren hatte.

"Amber.", begrüßte sie ihre Kollegin knapp, während sie sich bereits neben das Mädchen kniete und Melissas Puls und Blutdruck überprüfte. Ihre Pulsfrequenz war nur geringfügig erhöht, aber ihr Blutdruck war zu niedrig. Also war das Mädchen scheinbar, als sie das Blut gesehen hatte, ohnmächtig geworden und nicht wegen des Blutverlusts. Alleine das war schon einmal sehr gut zu wissen.

"Melissa, was hast du da nur gemacht?", meinte sie leise, bevor sie sich die Wunde genauer betrachtete. Doch durch das Blut konnte sie nicht viel erkennen und sie legte dem Mädchen erst einmal nur einen Druckverband an. Auf der Krankenstation konnte sie sich die Wunde dann immer noch genauer ansehen und entscheiden, ob die Schülerin vielleicht sogar ins Krankenhaus musste. Mittlerweile war auch Mike mit der Trage gekommen und sie legten Melissa eilig darauf. "Danke, dass du so schnell reagiert hast.", meinte sie noch kurz zu Amber, bevor sie bereits die andere Seite der Trage griff und gemeinsam mit Mike ihre Schülerin zur Krankenstation brachte.

tbc: Krankenstation

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Nick Bankins
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Beitrag von Nick Bankins » 04.11.2013, 23:10

cf: Einfahrt zur Schule

Als sie dann das Holzgebäude erreicht hatte, öffnete er die Tür und bat Kevin einzutreten. Dann folgte er ihm und als er sah, dass das Ehepaar, dessen Wagen einer der dreien gestohlen hatte, noch immer an der Theke stand und sich mit lautstark mit Amber unterhielt, dirigierte er Kevin so schnell wie möglich zu der Treppe, die ins erste Obergeschoss führte und stieg sie gemeinsam mit ihm nach oben. Anschließend ging er mit ihm den Flur entlang, bis sie eines der Arrestzimmer erreicht hatten. Rasch drückte er die Türklinke herunter und betrat den Raum. „So, da wären wir.“, meinte er zu Kevin. „Du findest hier alles was du für eine Nacht brauchst. Dort drüben auf dem Schränkchen steht Wasser und daneben ein paar Becher.“ Er deutete mit der Hand zu dem kleinen Schrank, der direkt neben der Tür an der Wand stand. Dann drehte er sich ein wenig um und deutete zu der Tür auf der anderen Seite. „Und dort ist ein kleines Bad mit Waschbecken und Toilette. Handtücher findest du dort auch.“, erklärte er ihm und ging dann zur Eingangstür zurück. „Und nun denk mal in Ruhe darüber nach ob das was du getan hast in Ordnung war. Wenn ich später wieder zurück bin werde ich noch einmal nach dir sehen. Ach und falls du in der Zwischenzeit etwas brauchen solltest, dann ruf einfach. Amber, die du bestimmt unten an der Theke gesehen hast, wird dann zu dir kommen. Sie wird dir auch nachher dein Abendessen bringen. Und nun bis später.“, verabschiedete er sich von Kevin. Danach schloss er die Tür von außen ab und eilte hinaus zu seinem Auto.

TBC: Einfahrt zur Schule

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Kevin McDonald
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Beitrag von Kevin McDonald » 17.11.2013, 22:22

pp: Einfahrt zur Schule

Kevin fand es sehr bezeichnend, dass ihm diese Nick zwar erklärte, dass sie kein Gefängnis waren und jeder in den Arrest musste, aber Kevin glaubte ihm das nicht. Und wieso sollte sich jemand, wenn er die Wahl hatte, ihn mitzunehmen oder eben wegzusperren, dann auch in den Arrest bringen, wenn doch Menschen verletzt waren. Nein, Kevin konnte niemand etwas vormachen, er fand seine Meinung, die er schon vorher von dieser sogenannten Schule gehabt hatte, nur mehr als bestätigt. Nick schien ihn nicht mit Gewalt dorthin schleifen zu wollen und Kevin überlegte, ob er es wohl darauf ankommen lassen sollte, denn wenn man Gewalt gegen ihn an wandte, dann hätte er noch mehr an Beweismaterial in den Händen. Und doch hatte er momentan keine Lust auf die damit verbundenen Schmerzen. So setzte sich er sich zwar in Bewegung, allerdings provozierend langsam, wusste er doch nur zu gut, dass Nick dringend los wollte.

Auf die Anweisung hin, doch darüber nachzudenken, ob in Ordnung gewesen war, was er getan hatte, grinste Kevin nur spöttisch: "Aber klar doch." Einen Teufel würde er tun. Und mit Sicherheit würde er niemanden rufen, wenn ihm hier drin etwas passierte, konnte er wenigstens diese sogenannte Schule in Schwierigkeiten bringen. Er konnte hier ohnehin machen, was er wollte, man würde ihm eh alles falsch auslegen. Er persönlich fand ja fast alles, was er tat in Ordnung. Gut, was seine Entscheidung anbelangte, Hilfe zu holen, da konnte man darüber streiten. Immerhin könnte er jetzt schon einige Meilen entfernt sein und nicht hier in der Zelle festsitzen.

Er warf sich auf das Bett und lehnte sich mit dem Oberkörper gegen die Wand, streckte die Füße vor sich aus. Dann angelte er sein Handy aus der Hosentasche und stellte fest, dass das dringend ein Ladekabel nötig hätte, dieser schwache Empfang zerrte am Akku. Und hier hatte er nur minimalen Empfang, daher versuchte er erst gar nicht, etwas zu machen, sondern schaltete das Handy aus, er brauchte es vielleicht noch und auf diese Weise wurde der Akku geschont.
[align=center]Das nebenstehende Avatarbild basiert auf dem Bild "66ème Festival du Cinéma de Venise (Mostra), 11ème jour (12/09/2009) Tapis rouge pour la soirée de cloture du Festival de Venise 2009" aus der freien Mediendatenbank Wikimedia Commons und steht unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic Lizenz. Der Urheber des Bildes ist Nicolas Genin.[/align]

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Nick Bankins
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Beitrag von Nick Bankins » 27.01.2014, 22:21

cf: Krankenstation - Krankenzimmer 2

Das Mike Jake lieber hier behielt, war Nick ganz recht, denn wenn die anderen aus seiner Gruppe ihn so sehen würden, kämen nur dumme Fragen und es würde vermutlich eine gewisse Unruhe in die Gruppe bringen. Und das war nie gut. Besser war es dann wenn er erst morgen, wenn man nicht mehr sah das er ein Beruhigungsmittel bekommen hatte, zurück zu den anderen kam.

Wobei er ja eigentlich für seinen Fluchtversuch, genauso wie Kevin, zumindest für einen Tag in den Arrest müsste. Aber darüber würde er morgen früh mit den beiden noch sprechen. Heute Abend war es für ein Gespräch nämlich schon viel zu spät.

Daher verabschiedete er sich noch rasch von Jake und verließ dann die Krankenstation, um für Kevin noch schnell etwas zu essen zu holen. Mit einem Tablett, auf dem er ihm etwas Brot, Wurst und Käse und ein Glas Saft geholt hatte, eilte er dann zu dem Arrest und steckte den Schlüssel in die Tür. „Kevin, ich komme jetzt rein.“, kündigte er sich an. Erst danach schloss er die Tür auf und trat ein. „Ich habe dir noch etwas zu essen geholt, denn nach der weiten Wanderung hast du doch bestimmt Hunger.“, scherzte er ein wenig, denn auch wenn der Junge ihnen heute Abend genügend Ärger gemacht hatte, ließ er sich das nicht anmerken.

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Kevin McDonald
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Beitrag von Kevin McDonald » 09.02.2014, 20:51

Während er hier eingesperrt war, dachte Kevin darüber nach, was er hier bisher gesehen hatte und fuhr damit fort, seine Verschwörungstheorien zu spinnen. Erstaunlich schnell hatte diese sogenannte Schule ja ihre Maske fallen lassen, das war irgendwie verwunderlich, man konnte doch eigentlich meinen, dass sie ihre Fassade besser aufgebaut hatten. Letztendlich war es wirklich ärgerlich, dass er sich entschlossen, hierher zurück zu gehen, denn jetzt würde er sicherlich nicht so schnell wieder die Chance haben, die Schule zu verlassen, wahrscheinlich würde man ihn einsperren oder ihm einen Sender verpassen oder zumindest genauer im Auge behalten. Und er würde zukünftig sicherlich auf sich allein gestellt sein, denn er hatte nicht vergessen, dass Jake sich an dem Auto auch wie ein Verrückter benommen hatte. Und von ihm hatte er eigentlich gedacht, dass er auch einer von den Normalen war.

Er hörte von außerhalb immer wieder Geräusche, versuchte aber gar nicht erst zu ergründen, was da draußen passierte, schließlich näherten sich aber deutlich Schritte und dann war der Schlüssel in der Türe zu hören. Und dann war die Stimme von diesem Schulleiter zu hören. Wie nett, dass er sich ankündigte, hätte Kevin jetzt was unerlaubtes getan, hätte er Zeit gehabt, das schön zu beseitigen. Nachdem Nick das Zimmer betreten hatte, ging Kevin gar nicht die Bemerkung mit dem Hunger ein und bemerkte lediglich: "Wow, Sie schauen ja zwischendurch nach Ihren Gefangenen, ich dachte schon, ich darf mir bis mindestens morgen hier die Zeit alleine vertreiben."
[align=center]Das nebenstehende Avatarbild basiert auf dem Bild "66ème Festival du Cinéma de Venise (Mostra), 11ème jour (12/09/2009) Tapis rouge pour la soirée de cloture du Festival de Venise 2009" aus der freien Mediendatenbank Wikimedia Commons und steht unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic Lizenz. Der Urheber des Bildes ist Nicolas Genin.[/align]

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Beitrag von Nick Bankins » 12.02.2014, 23:23

Auf nichts was Nick gesagt hatte ging Kevin ein. Stattdessen kam erneut eine zynische Bemerkung des Jungen, die den Schulleiter leicht den Kopf schütteln ließ. „Na ja, selbst in einem Gefängnis sehen die Wärter hin und wieder nach ihren Gefangenen. Aber ein Gefängnis sind wir hier nicht. Das habe ich dir ja schon einmal gesagt. Nur glaube ich, dass du dir das mit dem Gefängnis schon so sehr eingeredet hast, dass es einfach für dich so ist, egal was ich dir auch sage. Daher, schlaf jetzt erst einmal und morgen früh sprechen wir uns noch einmal. Vielleicht verstehst du mich dann besser. Ich wünsch dir eine gute Nacht. Bis morgen dann.“, verabschiedete er sich freundlich von dem Jungen, obwohl Kevin ihn mit seinen Worten schon ein wenig nervte. Danach ging er nach draußen, schloss die Tür hinter sich wieder ab und ging nach unten in sein Büro.

TBC: Nicks Büro

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Kevin McDonald
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Beitrag von Kevin McDonald » 22.02.2014, 22:58

Nick konnte ihm ja viel erzählen, aber was sollte den Kevin recht viel anderes denken. Er war ja eingesperrt worden, kaum dass er hier angekommen war. Und wenn sie hier nicht eine ganze Zellenreihe hatte, dann hatte es auch nur ihn erwischt, Jake schien also wohl nicht eingesperrt worden zu sein, obwohl auch er sich von dem Anstaltsgelände entfernt hatte. Gut, aber Jake war ja auch nicht normal, vielleicht gabs da andere Zellen. Er erwiderte nichts darauf, als Nick sich verabschiedete, was sollte er auch sagen, etwa dass er nachts über das Geschehene meditieren wollte, damit er es dann tatsächlich besser verstand. Er würde gar nichts anders verstehen, so schnell würden sie ihn hier auch nicht brechen.

Nachdem er wieder eingesperrt war, probierte er etwas von dem Essen, schließlich hatte er heute kaum etwas bekommen, schob den Teller aber schnell beiseite, denn das Essen schmeckte ziemlich fad, für das Geld, das seine Eltern hierher überwiesen, könnte man wirklich was besseres erwarten. Das Glas Saft trank er aus, nicht, weil es schmeckte, aber er hatte einfach Durst. Dann hätte er eigentlich gerne nach seinem Tablet gegriffen, aber das hatte man ihm ja geklaut. Nachdem er kurz zur Toilette gegangen war, streckte er sich mangels Alternativen auf dem Bett aus und schlief dann, ohne das eigentlich zu wollen, ein, schließlich hatte ihn seine Schwester auch recht früh aus dem Bett gezerrt.
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Kevin McDonald
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Beitrag von Kevin McDonald » 21.03.2014, 22:36

Kevin wachte irgendwann auf, weil er von draußen irgendwelche Geräusche hörte, die er nicht so ganz zuordnen konnte. Für einen Moment wusste er auch gar nicht, wo er eigentlich war, dann fiel ihm aber ein, dass er ja abgeschoben worden war aus seinem normalen Leben. In eine sogenannte Schule, die aber entweder doch eine Irrenanstalt war oder eine Art Arrest, so ganz sicher war Kevin sich da nicht. Offenbar ließ man ihn hier weiter eingesperrt, denn er wäre doch sicherlich aufgewacht, wenn hier jemand vorbei geschaut hätte. Nun, momentan tendierte Kevin eher zu Arrest und es juckte ihn auch in den Fingern, das aller Welt mitzuteilen, doch ihm wurde deutlichst bewusst, dass man ihm ja den größten Teil seines Eigentums geklaut hatte und er so einfach keinen Hilferuf absetzen konnte.

Kevin knurrte der Magen, aber Frühstück war auch nicht in den Raum gewandert. Nun, mal sehen, wie weit sie gehen würden, vielleicht würden sie ihn einfach auch vergessen hier drin. Und er würde denen hier sicherlich nicht den Gefallen tun, und um Hilfe rufen, oder etwas in der Art. Er ging kurz in das Bad, um sich zu erleichtern, dann setzte er sich wieder auf das Bett, den Rücken gegen die Wand. Eigentlich unfair, denn er schien ja der einzige zu sein, den man eingesperrt hatte, den Jake war ja nicht hier, obwohl sie beide abgehauen waren. Oder sie hatten hier mehrere Arrestzellen, das würde zu dieser Einrichtung passen.
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