Aufnahmezimmer

Hier findet ihr die Büros, sowie die Rezeption und das Aufnahmezimmer
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BL-NPC
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Beitrag von BL-NPC » 31.07.2011, 21:07

Zwar hatte Lilly bereits vermutet, dass Jeff auch hin und wieder nach Hause fahren durfte, aber für Jeff war es sicherlich wichtig zu wissen, dass er sein neues Zuhause auf keinen Fall wieder hergeben musste, sondern sie von Zeit zu Zeit sehen und mit ihnen sprechen durfte. Da sie auch in der Schule anrufen durfte, beschloss Lilly sofort morgen bei ihrem Enkel nachzufragen, wie es ihm an seinem ersten Tag auf der neuen Schule ergangen war und ob ihm noch etwas fehlte. Zwar hatte sie versucht an alles mögliche zu denken, aber sie konnte sich gut vorstellen, dass die Schüler für den Unterricht oder den Sport hin und wieder auch noch ein paar zusätzliche Dinge benötigten, die nicht auf der Liste der Schule gestanden hatten. "Ich werde auf jeden Fall anrufen.", versicherte sie ihrem Enkel und blickte dann wieder zu Miss Becker.

"Danke.", bedankte sich Lilly bei ihr dafür, dass sie ihr später noch die Telefonnummer der Schule geben würde und ahnte bereits, dass nun, wo die stellvertretende Schulleiterin die Taschen ihres Enkels kontrolliert hatte, schon bald der Augenblick des Abschieds gekommen war.

Es fiel ihr schwer ihren Enkel nun wieder gehen zu lassen, aber sie wollte nur das beste für ihn und hier in dieser wunderbaren Umgebung würde er sicherlich schnell seine Probleme und auch seine schulischen Defizite überwinden können, sodass er vielleicht in einem Schuljahr schon die Schule wechseln und auf eine normal Senior High School in der Nähe ihres Wohnorts gehen konnte. Sie wünschte sich für Jeff und Jason nichts sehnlicher, als dass sie irgendwann normal auf eine Schule gehen, mittags mit ihren Freunden einen Sportclub besuchen und später nach ihrem Abschluss sogar ein College besuchen würden. Aber nachdem ihr Mann wahrscheinlich den Fehler gemacht hatte den Lebensweg ihrer Tochter zu sehr vorher zu planen, wollte Lilly auf keinen Fall denselben Fehler noch einmal machen.

Fest schloss sie Jeff in die Arme und spürte, wie auch ihr die Tränen in die Augen stiegen. "Ich habe dich auch lieb.", antwortete sie leise auf seine geflüsterten Worte und drückte ihn noch einmal an sich, bevor sie ihm einen leichten Kuss auf die Wange gab und dann in seine mit Tränen gefüllten Augen blickte. "Wir sehen uns schon bald wieder.", versprach sie ihm und ließ ihn erst los, als sie merkte, wie Jeff die Umarmung löste. "Bis bald.", verabschiedete sie sich noch von ihm und blieb noch einen Moment in dem Aufnahmezimmer stehen, bis Jeff und Miss Becker den Raum verlassen hatten, bevor sie auch ging. Sie würde ihren Enkel, den sie erst vor kurzem kennen gelernt hatte, schrecklich vermissen, aber sie wusste, dass es das beste für ihn war, wenn er erst einmal diese Schule besuchte.

Sophie Becker

Beitrag von Sophie Becker » 02.08.2011, 12:21

Deutlich sah Sophie, wie Jeff mit den Tränen kämpfte. Der Junge hatte lange keine richtige Bezugsperson mehr gehabt, niemand der ihn und seinen Bruder liebte und für die beiden da war. Doch das sollte sich jetzt änderhn und Mrs. Wilson schien gewillt für ihre beiden Enkel alles zu tun, was sie konnte.
Jeff erkundigte sich schließlich, wie das mit Telefonieren war und ob er ab und an auch nach hause fahren dürfe. Beides war möglich und Sophie sah die Erleichterung im Gesicht des Jungen. Er verstand jedoch das er nicht einfach so telefonieren durfte, sondern vorher fragen musste. Nun wollte er natürlich wissen wen er fragen sollte.
"Einer der Betreuer reicht. Am besten fragst du Marc oder Hannah, das sind deine beiden Bezugsbetreuer. Du kannst aber auch mich oder Peter fragen", erklärte Sophie mit einem Lächeln auf den Lippen.

Jeffs Oma würde aber auch anrufen, versprach sie und bedankte sich dann bei Sophie, als diese ihr mitteilte ihr nachher die Nummer der Schule zu geben.
"Keine Ursache, am besten holen sie sich die Nummer vorne am Empfang ab, da bekommen sie auch alle Durchwahlen, falls sie Peter oder einen der anderen Betreuer mal direkt sprechen wollen. Haben sie aber Verständnis, dass wir nicht immer gleich rangehen", bat Sophie, ehe es nun langsam hieß Abschied zu nehmen. Dies war immer eine heikle Sache, aber hier zum Glück nicht. Sicher Jeff war traurig und das konnte Sophie auch verstehen. Immerhin hatte er seine Großmutter gerade erst gefunden und musste sie nun schon wieder verlassen. Die Betreuerin hielt sich zurück, ließ den beiden die nötige Zeit sich zu verabschieden.

Schließlich löste sich Jeff aus der Umarmung und sah Sophie an. Er war bereit. Die Betreuerin nickte und öffnete die Tür.
"Wir passen auf ihn auf", versicherte Sophie Mrs. Willson, ehe sie mit Jeff das Aufnahmezimmer verließ.
"Deine Tasche kannst du hierlassen. Die holen wir nachher ab", erklärte Sophie noch, dann machte sie sich mit Jeff auf den Weg zur Krankenstation.

tbc: Krankenstation /flur

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Jeff Wilson
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Beitrag von Jeff Wilson » 02.08.2011, 22:25

Um das was unabwendbar war nicht noch weiter hinaus zu zögern, nahm Jeff schon einmal seine Tasche und drehte sich ein wenig zur Seite, wo er sich mit der freien Hand schnell über die Augen wischte. Erst danach sah er wieder zu Sophie, die ihm gerade erklärte an wen er sich wenden musste, wenn er telefonieren wollte. „Okay. Ich werde mich daran halten.“, antwortete er recht leise, da er im Moment das Gefühl hatte als ob er einen Kloß im Hals hätte.

Als Sophie dann noch kurz mit seiner Oma gesprochen hatte, folgte er der jungen Frau zur Tür. Dort blieb er stehen und sah nochmals zu Lilly. „Tschüß. Ich hoffe ich kann bald wieder besuchen kommen.“, verabschiedete er sich noch einmal von seiner Oma und bekam dadurch erst gar nicht richtig mit wie Sophie ihm vorschlug seine Tasche im Büro zu lassen. Erst als er schon fast aus dem Büro war, kam ihm was sie gesagt hatte wieder in den Sinn und er eilte noch einmal in das Zimmer zurück. Schnell stellte er seine Tasche auf den Boden, winkte seiner Oma noch kurz und folgte der Betreuerin nun endlich nach draußen.

TBC: Flur der Krankenstation

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Elizabeth West
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Beitrag von Elizabeth West » 24.08.2014, 19:47

cf: Vor den Büros

Joanna schien das Thema mit dem Rauchen so wichtig zu sein, dass sie immer weiter darüber diskutieren wollte. Offensichtlich hatte sie auch den Sinn dieser Schule noch nicht ganz verstanden, denn sonst müsste sie eigentlich verstehen, dass eine Raucherecke hier vollkommen unmöglich war. Wie sollten sie denn die Schüler, die wegen ihrer Abhängigkeit von bestimmten Substanzen, die häufig auch geraucht wurden, auf ihrem Entzug und ihrem Weg zurück in die Normalität begleiten, wenn es eine gewisse Gruppe auf der Schule gab, die sogar rauchen durfte? Aber wahrscheinlich durfte sie sich einfach nicht mehr allzu sehr auf Diskussionen mit Joanna einlassen. „Tut mir Leid, Joanna. Hier hat es nie eine Raucherecke gegeben und es wird aus den Gründen, die ich bereits genannt habe, auch niemals eine geben.“, versuchte sie die Diskussion zu beenden, obwohl sie bereits damit rechnete, dass Joanna das Thema auf keinen Fall ruhen lassen würde. Das Mädchen schien enorm hartnäckig zu sein, was das Rauchen betraf, aber irgendwann würde sie schon akzeptieren, dass es Regeln gab, die auch sie befolgen musste.

Gegen die Untersuchung des Gepäcks hatten natürlich beide Mädchen deutliche Einwände, aber auch das konnte sie den beiden nicht ersparen, besonders da sie bei Joanna bereits vermutete, dass sie einige verbotene Sachen bei sich hatte und auch bei Fey war sie sich nahezu sicher, dass sie irgendetwas in ihrer Tasche verborgen hatte. „Tut mir Leid, das sind nun einmal die Regeln und wir werden sie nicht für euch beide ändern. Bisher haben wir die Taschen von allen Neuankömmlingen untersucht und wir werden es auch bei euch tun.“, begann sie nun etwas fester durchzugreifen und schüttelte leicht den Kopf, als Joanna sich auch über die Untersuchung, die ihr bevorstand, aufregte.

Aber da die Schülerinnen sich gewiss noch einmal aufregen würden, wenn sie sich auf den Weg zum Untersuchungszimmer machen würden, ging sie auf diesen Kommentar nicht mehr ein, sondern begleitete die beiden Schülerinnen schweigend zum Aufnahmezimmer und schloss die Tür hinter ihnen. „Setzt euch.“, meinte sie höflich, deutete auf die beiden Stühle, die vor dem Tisch standen und ging dann zu ihrem eigenen Stuhl, der sich auf der anderen Seite des Tisches befand. „Ihr hattet ja schon ein wenig Zeit euch die Außenanlagen der Schule anzusehen. Wie ist denn euer erster Eindruck und was habt ihr bisher über die Blue Lake High gehört?“, fragte sie die beiden freundlich und war schon gespannt, was Joanna und Fey ihr nun erzählen würden. Langweilig würde dieses Aufnahmegespräch gewiss nicht werden.

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Joanna Sanchez
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Beitrag von Joanna Sanchez » 01.09.2014, 21:57

cf: Vor den Büros

Wie hätte es auch anders sein sollen, auf ihren Vorschlag mit der Raucherecke ging die Frau natürlich nicht ein. Und zu allem Überfluss wies sie sie auch noch einmal auf das hin, was sie ihr wegen dem Rauchen schon vorher gesagt hatte. Dachte sie vielleicht sie wäre blöd, oder sogar taub. Doch wenn sie glaubte damit wäre das Thema erledigt, da hatte sie sich getäuscht. Allerdings schwieg Jo nun erst einmal. Besonders da sie ja noch etwas anderes hatten, um das sie sich kümmern mussten. Die Durchsuchung ihrer Sachen. Auch Fey war da nämlich ganz und gar dagegen und sagte der Betreuerin deutlich das sie das nicht zulassen würde. Somit waren sie schon zu zweit. Ob sie da gegen sie beide ankommen würde, auch wenn sie ihre Regeln hatten? Das alles hier konnte wirklich noch recht lustig werden.

Aber jetzt folgten sie ihr erst einmal in das Aufnahmezimmer. Da die Frau jedoch nichts davon gesagt hatte das sie ihre Taschen mitnehmen sollten, ließ Joanna ihre einfach dort stehen wo sie stand. Vielleicht vergaß sie ja das sie auch eine Tasche dabei hatte und somit käme sie womöglich ganz einfach um die Durchsuchung herum.

In dem Raum sah Jo sich erst einmal um. „Mann, da fühlt man sich ja gleich wie im Knast. Meinst du nicht auch?“, sagte sie einfach das heraus was sie von dem kahlen Raum hielt, in dem außer einem Tisch und zwei Stühlen nichts stand. „Fehlen eigentlich nur noch die Gitter vor dem Fenster. Ach, und ich glaube sie haben vergessen die Tür hinter uns abzuschließen.“

Joanna blieb noch einen Moment stehen, dann ging sie aber doch zu einem der beiden Stühle und setzte sich. Sie war schon gespannt was nun kommen würde und rechnete irgendwie schon mit dem schlimmsten. Daher war sie um so mehr überrascht, als die Frau lediglich wissen wollte was sie von der Schule hielten und was sie schon über sie gehört hatten. Verwundert blickte das Mädchen zu seiner Freundin und von dort aus zurück zu der Betreuerin. „Na ja, die Gegend scheint ganz in Ordnung zu sein. Auch wenn ich eigentlich jemand bin der lieber in der Stadt lebt. Und gehört habe ich außer dem Namen noch nichts über diese bescheuerte Schule. Aber mich würde es interessieren ob es in der Nähe eine Autowerkstatt gibt.“, erkundigte sie sich, in der Hoffnung dort vielleicht weiter ihrem Hobby nachzugehen zu können.

Fey Harper

Beitrag von Fey Harper » 21.09.2014, 20:48

Fey nickte, als Sie Joanna in den Aufnahmeraum folgte. Anders als ihre Gruppenkameradin hatte Sie allerdings ihre Tasche mitgenommen. der Raum hatte nichts freundliches ansich, er war total kal und lieblos. Ein bisschen Farbe würde ihm sicher gut stehen und das Mädchen nahm sich vor, das irgendwann in Angriff zu nehmen, ganz egal was die Betreuer davon hielten.
Wahrscheinlich werden wir Nachts auch ans Bett gefässelt, damit wir nicht abhauen können. murmelte Fey und ihr fröstelte es bei der Vorstellung sich nicht frei bewegen zu können.

Nachdem sich Joanna gesetzt hatte, tat es ihr Fey gleich. Misstrauisch verfolgte Sie das Gespräch was entstanden war. Was Si über die Schule wusste?
Überhaupt nichts! Sie hatte doch garkeine andere Wahl gehabt als hier her zu kommen.
Keine Ahnung, man hat mir nicht viel erzählt. murmelte Sie daher nur, und fragte sich, was Joanna mit ihrer Frage bezwekte, ob es hier in der nähe eine Autowerkstatt gab.

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Elizabeth West
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Beitrag von Elizabeth West » 06.10.2014, 23:50

Elizabeth konnte nicht anders als den Kopf über die Kommentare ihrer beiden neuen Schülerinnen zu schütteln. Während die eine der Meinung war, dass sie sich in diesem Raum wie im Knast fühlte, kam die andere sogar auf die Idee, dass sie nachts an die Betten gefesselt werden würden. Sie hatte ja schon einige Vorurteile gehört, aber besonders die Idee, dass sie die Schüler anketten würden, gehörte zu den schlimmsten Vorurteilen, die sie jemals mitbekommen hatte. Die Idee, dass die Schule ein Gefängnis war, hatte sie dagegen schon bedeutend häufiger gehört. „Ich denke, das wird nicht notwendig sein, oder und bisher wurde hier auch noch niemand ans Bett gefesselt.“, erwiderte sie freundlich und hörte sich, nachdem sie Platz genommen hatte, aufmerksam an, was die beiden Schülerinnen bereits über die Schule gehört hatten.

Natürlich hatten die beiden noch nicht viel gehört, aber Joanna, die generell nicht auf den Mund gefallen war, sprach sehr ausführlich über ihre ersten Eindrücke von der Schule. Obwohl sie nicht damit gerechnet hatte, fand Joanna sogar ein paar positive Worte für die Umgebung der Schule. Dass das Mädchen sich sehr für Autos interessierte, hatte Elizabeth bereits in Joannas Akte gelesen und sie konnte sich gut vorstellen, dass sie über die Autos einen Zugang zu dem Mädchen finden konnte. „Ich denke, ich verspreche nicht zu viel, wenn ich euch sage, dass ihr bald erkennen werdet, dass es auch im Wald sehr viel zu entdecken gibt. Hier gibt es zwar keine Discos oder ähnliches, aber in der Natur kann man noch bedeutend mehr erleben als in der Stadt.“, versprach sie den beiden Mädchen und blickte dann zu Joanna.

„In Austyn Town gibt es eine Autowerkstatt und ich kann mir gut vorstellen, dass du, wenn du erst einmal eine Weile hier warst, ein Praktikum in der Werkstatt machen oder sogar regelmäßig dort mithelfen darfst. Kennst du dich auch im Umgang mit anderen Geräten gut aus? Wenn man mit Autos arbeitet, braucht man doch auch gute Computerkenntnisse, oder?“, versuchte sie ein Gespräch mit der Schülerin zu beginnen und ihr damit zu zeigen, dass sie sich wirklich für das interessierte, was ihre Schülerin tat und was sie interessierte.

Anschließend lehnte sie sich ein wenig nach vorne und legte ihre Hände auf den Tisch. „Na gut, da ihr noch nicht viel über diese Schule wisst, möchte ich euch ein paar Dinge erklären. Die Blue Lake High wurde gegründet um Jugendlichen zu helfen, die durch Drogen, Alkohol oder andere negative Einflüsse, dazu zählen auch Computer, Autorennen und ähnliches, wahrscheinlich keinen Schulabschluss bekommen und dadurch nur sehr schlechte Zukunftsaussichten haben werden. Hier in dieser abgeschiedenen Region sollt ihr euch auf die Dinge besinnen, die im Leben wirklich wichtig sind. Ihr könnt mir gerne glauben, wenn ich euch sage, dass es auch für mich erst einmal sehr seltsam war hier zu leben. Wir Betreuer leben direkt bei euch Schülern und haben dadurch auch nicht unbedingt mehr Wohnkomfort wie ihr. Aber nachdem ich eine Weile hier gelebt habe, vermisse ich, ehrlich gesagt nichts mehr. Ich habe meine Aufgabe, meinen Collie und das schönste Leben, das ich mir vorstellen kann.“, erklärte Elizabeth.

„Die Grundregel, dass es hier keinen Sex, keine Drogen, keinen Alkohol, keinen Kaffee und keine anderen Sucht gefährlichen Dinge gibt, wisst ihr ja bereits. Wenn ihr an diese Dinge denkt, könnt ihr euch vorstellen, welche eurer Hobbies ihr hier nachgehen könntet, ohne gegen die Regeln zu verstoßen?“

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Joanna Sanchez
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Beitrag von Joanna Sanchez » 18.10.2014, 19:59

Fey setzte noch einen drauf und behauptete, dass sie hier, wenn sie schon nicht eingesperrt wurden, wohl Nachts ans Bett gefesselt werden würden. Selbstverständlich wehrte die Betreuerin das alles ab. Aber irgendetwas musste es ja geben, denn sonst bliebe bestimmt kein Schüler hier. Joanna überlegte einen Augenblick, dann meinte sie. „Ich glaube ich weiß es was sie hier mit uns machen. Nennt sich Bodyguard. Das heißt wir können nirgendwo alleine hin gehen. Damit können sie auch verhindern das wir etwas machen was hier verboten ist.“ Jo drehte sich zu Fey, die sich inzwischen auch gesetzt hatte, um und zwinkerte ihr so zu, dass diese Frau es nicht sehen konnte, weil das was sie eben gesagt hatte wohl der größte Quatsch gewesen war. Denn wenn sie so etwas wirklich tun wollten, dann müssten hier jede Menge Erwachsene herum laufen, da sie ja für jeden Schüler jemanden brauchten. Und das wäre wohl kaum zu bezahlen. Aber irgendwie machte es Jo Spaß sich ein wenig lustig über das was hier abging zu machen.

Da keiner von ihnen etwas über die Schule wusste, begann Elizabeth ihnen ein paar Dinge zu erzählen. Gelangweilt hörte Joanna zu und ehrlich gesagt glaubte sie ihr, gerade was die Discos betraf, kein einziges Wort. Schließlich war in der Nähe der Schule eine Stadt. Und dort gab es mit Sicherheit eine Disco. „Mmmh, es kann ja sein, dass es in der Natur einiges zu erleben gibt.“, stimmte sie der Betreuerin sogar einmal zu. „Aber sie glauben doch selbst nicht daran, dass es in der nächsten Stadt keine Disco gibt. So etwas habe ich ja noch nie gehört.“

Ein wenig genervt verdrehte das Mädchen die Augen. Allerdings hörte sie damit sofort auf, als die Frau von der Autowerkstatt zu sprechen anfing. Wahrscheinlich begannen bei diesem Thema sogar ihre Augen ein wenig zu leuchten, denn für Jo gab es nichts größeres als an Autos herum zu schrauben. Als sie jedoch hörte, dass sie in der Werkstatt erst später arbeiten durfte, schüttelte sie energisch den Kopf. „Nein, wenn es wirklich die Gelegenheit hier gibt in einer Werkstatt mitzuhelfen, dann möchte ich das sofort. Und zwar ohne ein Praktikum. So etwas brauche ich nicht mehr. Ich weiß was ich tun muss.“ Klar, alles wusste sie noch nicht, aber sie mochte es eher etwas während sie arbeitete dazu zu lernen. Das war viel interessanter, als wie ein dummer Lehrling daneben zu stehen und sich alles nur anzuschauen.

„Also wenn sie einen ganz normalen Computer meinen, dann nein. Unsere Pflegeeltern waren fast alle der Meinung wir müssten uns so etwas erst verdienen. Und dazu konnte es in der Regel nicht kommen, weil mein Bruder und ich dann schon wieder in einer anderen Familie waren. Aber die Kontrollgeräte in den Werkstätten, die zum auslesen von Fehlern benutzt werden, kenne ich und kann damit auch recht gut umgehen.“, meinte sie gut gelaunt.

Diese Laune änderte sich allerdings von einer Minute zur anderen wieder, als die Betreuerin begann ihnen noch mehr über die Schule zu berichten. Natürlich konnte sie es dabei nicht lassen auch die Autorennen zu erwähnen. Ein Grund für Joanna sich sich sofort zu Wort zu melden, nachdem sie zu Ende gesprochen hatte. „Gut, dann bin ich hier wohl wirklich falsch, denn den Schulabschluss werde ich niemals schaffen. Ehrlich gesagt habe ich auch überhaupt kein Interesse daran mich hinzusetzen und den ganzen Mist, den die Lehrer einem versuchen einzutrichtern, zu lernen. Ich will lieber etwas praktisches tun. Das interessiert mich mehr. Und was den Wohnkomfort betrifft, ich habe auch keine Probleme damit auf der Straße zu schlafen. Hab ich schon öfters mit meinen Bruder gemacht, wenn wir es in der Pflegefamilie nicht mehr ausgehalten haben.“ Oder wenn sie der Meinung gewesen war, dass diese Familie für Juan nichts war, aber das sagte sie nicht. „Deshalb, mich stört so schnell nicht. Und wegen dem Hobby, dazu brauche ich ja nichts mehr zu sagen. Mein Hobby kennen sie und da es sich um etwas handelt wo man ganz normal arbeitet, verstößt es ja auch nicht gegen ihre bescheuerten Regeln.“, antwortete sie, sprach jedoch nicht das an, was für sie mit dem arbeiten an Autos fest zusammen hing, nämlich die Autorennen, die sie niemals aufgeben würde.

Fey Harper

Beitrag von Fey Harper » 10.12.2014, 22:44

in der Natur viel erleben? Wo das denn? Sollte Fey die Berge besprayen? Oder sich mit Fuchs und Hase unterhalten? Wohl kaum.
Still hörte Sie ihrer Gruppenkameradin zu die sich für die autowerkstatt in Ort zu begeistern schien. Fey konnte das nicht nach vollziehen. Sie selbst hatte nichts mit Autos am hut. Sie wusste das sie vier Reifen hatten und das Mädchen von A nach B transportieren konnten. Mehr brauchte sie nicht zu wissen.

Als die Betreuerin die weiteren Regeln erläuterte wollte Fey sich schon über das Sex verbot beschweren, hielt dann aber doch den Mund.
Die Betreuer konnten ja nicht überall ihre Augen und Ohren haben, und ans Bett fesseln, so hatte Fey ja gerade gehört, wurden die Jugendlichen ja nicht.
Von daher würde hier sicher auch allerhand abgehen, was die Betreuer nicht wussten.

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Elizabeth West
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Beitrag von Elizabeth West » 20.01.2015, 01:16

Im Moment schien Fey gar nichts mehr zu den Regeln der Schule sagen zu wollen, dafür bemängelte Joanna aber umso mehr Dinge. Dass sie behauptete, dass die Lehrer beständig Bodyguards spielen würden, entlockte Liz wieder ein leichtes Lächeln. Joanna schien beständig zu Übertreibungen zu neigen. Aber wenn sie erst einmal eine Weile hier war, dann würde sie sich gewiss an die Regeln der Schule gewöhnen.

Auch über Joannas weitere Worte konnte Liz eigentlich nicht anders als zu schmunzeln. Natürlich gab es in Austyn Town hin und wieder Discos, aber diese waren für die Schüler ihrer Schule vollkommen Tabu. Es war möglich, dass die Schüler, wenn sie erst einmal eine Weile auf der Schule waren, auch ins Kino gingen, aber Discobesuche gab es erst, wenn sie irgendwann die Schule verließen. „Tut mir Leid. Austyn Town ist so klein, dass es nur hin und wieder Tanzabende in der Turnhalle gibt und diese dürft ihr nicht besuchen. Aber hin und wieder veranstalten wir auch eine kleine Schuldisco.“, versuchte sie Joanna zu beruhigen, obwohl sie genau wusste, dass die Schuldiscos in den Augen der Schüler keine richtige Disco waren. Viele verbanden mit diesen Veranstaltungen nicht nur laute Musik und Tanzen sondern auch Drogen und Alkohol und diese Dinge gab es hier auf der Schule nicht.

Dass Joanna sofort in der Autowerkstatt mithelfen wollte, konnte Liz zum Teil nachvollziehen. Sie wusste, dass Joanna sehr gerne mit Autos gearbeitet hatte, aber darauf würde sie nun auch erst einmal verzichten müssen. „Tut mir Leid. Das wirst du dir erst einmal verdienen müssen. Wenn du am Unterricht teilnimmst und dich gut benimmst, dann können wir uns sicher schon bald mit dem Werkstattleiter unterhalten, ob du ihm hin und wieder helfen darfst. Aber erst einmal musst du dich hier gut benehmen.“, meinte Elizabeth und sah Joanna dann ernst an, um ihr zu verdeutlichen, dass sie es ernst meinte.

Zwar schien ihre Schülerin es im Moment noch nicht akzeptieren zu wollen, dass sie hier ein geregeltes Leben führen und sich auch mit den theoretischen Kenntnissen, die auf jeder Schule vermittelt wurden, beschäftigen mussten, aber irgendwann würde sie sich gewiss fügen. „Tut mir Leid, Joanna. Du wirst dich mit den Dingen, die wir unterrichten, beschäftigen müssen, sonst wirst du nicht in der Autowerkstatt arbeiten können. Sieh es doch einmal so. Als du begonnen hast mit Autos zu arbeiten, hast du noch nichts über diese Thematik gewusst, aber mit der Zeit hast du dir einige theoretische Kenntnisse erarbeitet, die du nun auch auf neue Automodelle anwenden kannst, die du noch nicht kennst. Genauso ist es auch mit dem Schulwissen. Wenn man dem Unterrichtsstoff zum ersten Mal begegnet, dann wirkt er unrelevant und geradezu uninteressant, aber mit der Zeit merkt man, dass man sich dadurch noch mehr Dinge, als die die der Lehrer angesprochen hat, verstehen kann. Es ist immer gut etwas zu wissen, selbst wenn man die Einsatzmöglichkeiten für das Wissen zuerst nicht sieht.“, versuchte sie Joanna davon zu überzeugen, dass sie sich in der Schule anstrengen sollte, obwohl sie bereits ahnte, dass Joanna dieses Thema gar nicht gefiel.

Dennoch sah sie noch für einen Augenblick zu ihrer Schülerin, bevor sie sich Fey zuwandte. „Was hältst du von dem Thema. Denkst du auch, dass die Schule so sinnlos ist?“, fragte sie die Schülerin, obwohl sie bereits ahnte, wie Feys Antwort lauten würde.

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Joanna Sanchez
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Beitrag von Joanna Sanchez » 26.01.2015, 20:50

„Tanzabende in der Schulturnhalle.“, wiederholte Joanna verständnislos die Worte von Elizabeth. „Wo sind wir denn hier gelandet? Hört sich irgendwie an als ob hier alle ein wenig hinter dem Mond leben würden. Und mit was dürfen wir uns dann unsere Freizeit vertreiben. Findest du das alles hier nicht auch ein wenig lachhaft?“, fragte sie ihre Freundin, die neben ihr saß und sich im Moment fast völlig aus dem Gespräch heraus hielt, bevor sie zu lachen anfing. „Oh, wie cool. Eine Schuldisco. Ich glaube genau das ist es was ich in meinem Leben schon immer vermisst habe.“ An ihren früheren Schulen hatte es so etwas zwar auch immer mal wieder gegeben, aber Jo und ihr Bruder hatten daran nie teilgenommen, weil es sie nicht interessiert hatte. Meist hatten sie es auch aus besonderen Gründen nicht gedurft. Verdammter Hausarrest!!!

Was diese Frau ihr dann aber noch so alles erzählte, brachte das Fass zum überlaufen. „Das ist doch Erpressung. Und so wie sie das sehen, sehe ich es nicht. Sich mit den blöden Themen, die in der Schule unterrichtet werden, zu beschäftigen ist meiner Meinung nach totale Zeitvergeudung. Ich kann lesen, schreiben und rechnen, dass ist das wichtigste was ich für meine Arbeit an den Autos brauche. Biologie, Chemie und all den anderen Quatsch, brauche ich nicht.“. Wütend erwiderte sie den ernsten Blick der Betreuerin, denn sie würde sich von den Leuten hier nicht unter Druck setzen lassen. Niemals. Lieber würde sie von hier verschwinden, auch wenn das mit Sicherheit enormen Ärger mit den Behörden geben würde. Aber lieber das. Außerdem müssten sie sie erst einmal wieder finden. Und im Verstecken war Joanna bisher sehr gut gewesen.

Genervt holte das Mädchen tief Luft und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust, während die Frau versuchte Fey in ein Gespräch zu verwickeln. Ruhig hörte sie zu und als die beiden fertig waren, meinte sie nur noch: „Sind wir eigentlich jetzt langsam fertig. Ich habe nämlich keine Lust mehr und ich denke Fey auch nicht. Oder?“ Sie sah zu ihrer Freundin und anschließend wanderte ihr Blick zurück zu Elizabeth, um zu sehen was ihr noch alles einfiel.

Fey Harper

Beitrag von Fey Harper » 20.02.2015, 21:45

Fey hatte auf den ganzen Quatsch keine Lust mehr. Sie freute sich in Joanna eine neue Freundin gefunden zu haben., viel schneller als gedacht, aber das mit der Schule konnte sich die Betreuerin ja sowas von abschminken.
Besonders als Elisabeth anfing Fey wieder mit ins Gespräch zu ziehen und sie nach ihrer Meinung fragte, zog das Mädchen erstaunt die Augen hoch:
Sie wollen ehrlich meine Meinung hören? Haben Sie meinen Steckbrief nicht gelesen? Schlampige Arbeit, muss ich sagen. Denn wenn sie ihre Arbeit korrekt erledigt hätten, hätten Sie gewusst, das ich in den letzten Jahren kaum einen Tag in der Schule verbracht habe. So viel zum Thema, was ich von der Schule halte.
meinte das Mädchen und schaute die Betreuerin unschuldig mit ihren großen grünen Augen an.

Ich auch nicht, ich glaube wir haben alle unseren Standpunkt erleutert und sind uns einig, das wir uns nicht einig werden. Fey grinste Joanna schelmisch an und beugte sich dann vor, ihre Hände unter den Oberschenkeln vergraben. Sie hasste es so lange stillzusitzen und wäre am liebsten im Raum umher gewandert.

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Elizabeth West
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Beitrag von Elizabeth West » 31.03.2015, 00:02

Die beiden Mädchen waren offensichtlich völlig davon überzeugt, dass dieser Ort schlimmer war als die Hölle. Joannas Worte strotzten nur so vor Zynismus und sie schien immer noch nicht akzeptieren zu wollen, dass sie sich hier auf der Schule auch mit Dingen beschäftigen musste, die nicht mit ihrem Hobby in Verbindung standen. Ein gutes Allgemeinwissen war nun einmal sehr wichtig und irgendwann würde Joanna das hoffentlich einsehen. Aber bevor sie zu dieser Einsicht kommen würde, würde sie wahrscheinlich noch einige Diskussionen mit dem Mädchen führen müssen.

„Tut mit Leid, du wirst dich mit diesem „Quatsch“ beschäftigen müssen, andernfalls wirst du keine Chance erhalten in der Autowerkstatt mitzuarbeiten.“, meinte sie entschieden zu ihrer neuen Schülerin und blickte dann zu Fey.

Doch auch sie war nicht bereit dazu ihren Standpunkt ein wenig zu ändern. Sie behauptete nur, dass Elizabeth schlechte Vorarbeit geleistet hatte und eigentlich wissen müsste, dass Fey sich nicht im Geringsten für die Schule interessierte. „Das hat nichts mit schlechter Vorarbeit zu tun, Fey. Du wirst staunen, welche Gründe Schüler haben können um die Schule nicht zu besuchen. Das muss nicht unbedingt bedeuten, dass der entsprechende Schüler sich nicht für die Schule interessiert, sondern nur, dass er irgendwelche Probleme hat, die ihn so sehr belasten, dass er die Schule lieber nicht besucht.“, erwiderte sie sachlich und nickte dann.

Sie sah es genauso wie ihre Schüler. Es war Zeit, dass sie nun endlich mit dem Aufnahmegespräch weitermachen sollten, denn bei ihrem Gespräch drehten sie sich so oder so nur im Kreis. „Na gut, wie ihr wisst, sind hier auf der Schule einige Dinge verboten, daher müssen wir eine Durchsuchung der persönlichen Gegenstände durchführen. Joanna, gibst du mir bitte deine Tasche?“, bat sie ihre Schülerin und stand dann schon einmal auf, um die Tasche entgegen zu nehmen und mit der Durchsuchung zu beginnen.

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Joanna Sanchez
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Beitrag von Joanna Sanchez » 08.04.2015, 22:42

Erneut versuchte diese Frau sie durch Erpressung davon zu überzeugen, dass sie in die Schule gehen und sich mit dem beschäftigen musste, was die Lehrer ihnen versuchten beizubringen. Aber das hatten schon andere versucht und alle hatten irgendwann resigniert. Und das würde auch hier früher oder später passieren. Da war Jo sich völlig sicher.

Bei dem was Fey zu der Betreuerin sagte, konnte Joanna nur zustimmend nicken, denn mit Sicherheit stand in ihren Unterlagen ebenfalls das sie noch nie etwas von der Schule gehalten hatte. Tja, wer halt lesen konnte, der war auf jeden Fall im Vorteil und konnte sich einige sinnlose Worte sparen.

Als die Frau dann weiter sprach, beschloss Jo nicht mehr weiter zu zuhören. Lieber spielte sie an einem Knopf ihrer Jacke herum und überlegte was ihr Bruder nun wohl machte. Sie vermisste ihn jetzt schon sehr. Wie würde das erst in ein paar Tagen sein. Hoffentlich erlaubte man ihr wenigstens ihn hin und wieder mal anzurufen. Sonst konnte sie nicht garantieren, dass sie lange hier sein würde.

„Ja.“, sie erschrak leicht, als sie ihren Namen hörte. Aber sie bekam noch mit, dass die Betreuerin sie darum bat ihr ihre Tasche zu geben. „Na klar. Kommt sofort.“, meinte sie keck, obwohl sie sich vor kurzem noch sehr stark gegen die Durchsuchung gewehrt hatte. Das war jedoch zu einem Zeitpunkt gewesen wo sie noch nicht gewusst hatte wie sie ihre persönlichen Dinge vor der neugierigen Person schützen sollte. Nun wusste sie es allerdings.

Schnell öffnete sie ihre Tasche, zog einen Plastikbeutel mit einigen Dingen heraus, klemmte ihn sich unter die Arme und schloss die Tasche wieder. „So, bitte schön.“ Sie stellte der Frau die Tasche vor die Nase und war gespannt was sie nun tun würde.

Fey Harper

Beitrag von Fey Harper » 16.06.2015, 23:25

Fey beobachtete ruhig die Szene.
Joanna war ziemlich keck und das gefiel ihr. Das Mädchen setzte sich wieder in den Schneidersitz und stützte ihren Kopf auf den Händen.
Sie war froh, das ihre Tasche noch nicht an der Reihe war. Sie war sich sicher, dass so einige Dinge darin der Betreuerin nicht gefallen würden. Grinsend beobachtete sie nun, wie Joanna einen Beutel aus der eigentlichen Tasche heraus holte und diesen Elisabeth nicht gab. Zwar war sich Fey sicher das ihre neue Freundin nicht damit durchkommen würde, aber die Idee gefiel ihr. Leider war in ihrer eigenen Tasche all ihre Heiligtümer relativ weit unten verstaut, sodass sie vorher die halbe Tasche hätte ausleehren müssen um es Joanna gleich zu tun. Und das würde die Betreuerin sicher nicht gut heißen. Und ganz gegen sich aufbringen wollte Fey die gute Frau nun auch nicht gegen sich. Schließlich musste sie wohl oder übel noch eine ganze Weile mit der Betreuerin zusammen leben.

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Elizabeth West
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Beitrag von Elizabeth West » 28.06.2015, 21:01

Kopf schüttelnd beobachtete Elizabeth wie Joanna, bevor sie ihr die Tasche gab, noch einen Plastikbeutel herausholte und sich unter den Arm klemmte. Offensichtlich dachte das Mädchen, dass sie ihre verbotenen Gegenstände und Genussmittel auf diesem Weg irgendwie in die Schule schmuggeln konnte, aber da musste Elizabeth sie leider enttäuschen. Sie würde die beiden Schülerinnen nicht eher gehen lassen, bis sie auch diesen Beutel in Augenschein genommen hatte.

Aber nun würde sie sich erst einmal um Joannas Tasche kümmern. Da sie später auch noch Joannas Kleidung untersuchen würden, musste sie sich keine Gedanken darüber machen, dass das Mädchen etwas in einer ihrer Hosentasche verstecken und auf diesem Weg in die Schule bringen könnte. „Danke.“, bedankte sich Elizabeth höflich, als Joanna ihr die Tasche aushändigte und ließ die neue Schülerin zumindest für den Moment in dem Glauben, dass sie sich den Beutel vielleicht gar nicht ansehen würde.

Stattdessen begann sie schweigend Joannas Tasche gründlich zu durchsuchen. Da sie schon zahlreiche Aufnahmegespräche durchgeführt hatte, durchsuchte sie zielstrebig die beliebtesten Verstecke der Schüler und nahm schon bald sowohl Joannas Zahnpasta als auch ein Duschgel aus der Tasche und stellte die beiden Gegenstände auf den Tisch. Anschließend verschloss sie die Tasche und stellte sie hinter sich auf den Boden, damit Joanna, bis die Untersuchung abgeschlossen war, nicht irgendetwas Verbotenes in der bereits durchsuchten Tasche verbergen konnte.

„Na gut, ich habe nichts Verbotenes in der Tasche gefunden. Nun möchte ich gerne auch noch den Inhalt deines Plastikbeutels sehen. Außerdem muss ich euch mitteilen, dass ihr Zahnpasta und auch Duschgel von der Schule gestellt bekommt, da wir schon einige Schüler hatten, die im Duschgel versteckt Drogen einschmuggeln wollten.“, meinte Elizabeth und musste sich ein Seufzen verkneifen, denn bei dem letzten Schüler, dem es gelungen war Drogen in die Schule zu schmuggeln, hatte sie den Fehler gemacht und die Zahnpasta nicht als mögliches Versteck für Drogen erkannt. Damals war der Schüler fast an einer Überdosis seiner eigenen Drogen gestorben und Elizabeth machte sich immer noch Vorwürfe, dass sie das nicht verhindert hatte. Aber es war sinnlos nun über die Fehler der Vergangenheit nachzudenken. Stattdessen musste sie sich weiterhin auf dieses Aufnahmegespräch konzentrieren.

„Gibst du mir bitte auch deine Tasche?“, wandte sie sich Fey und war schon gespannt, ob sie vielleicht Joannas vergeblichen Versuch Verbotene Dinge zu verbergen nachahmen würde oder ob sie ein wenig subtiler vorgehen würde.

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Joanna Sanchez
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Beitrag von Joanna Sanchez » 01.07.2015, 22:16

Statt das sie, wegen dem was sie getan hatte, angeschrien wurde, bedankte die Betreuerin sich dafür, dass sie ihr die Tasche gegeben hatte. Das war für Joanna etwas Neues, denn bei allem was sie bisher nicht so gemacht hatte wie die Erwachsenen es gewollt hatten, hatte sie ganz schönen Ärger bekommen. Aber trotzdem würde sie ihr die Tasche nicht geben. Darin waren persönliche Dinge, wie ein Bild von Juan und ein kleiner Werkzeugkasten, den sie von Piety, dem Besitzer der Werkstatt, wo sie immer geholfen hatte, geschenkt bekommen hatte. Und diese Dinge musste niemand anderes sehen. Außerdem waren darin natürlich auch zwei Päckchen Zigaretten und ein Feuerzeug. Doch das wollte sie ebenfalls nicht her geben.

Für eine Weile schien es sogar so als ob die Frau gar kein Interesse mehr an dem Beutel hatte, denn sie beschäftigte sich nur mit ihrer Reisetasche. Rätselhaft fand Jo es nur, dass sie ihre Zahnpasta und das Duschgel heraus nahm und es auf den Tisch stellte. Was sollte das denn nur? Mit einem schulterzucken blickte Joanna zu Fey. Aber sie schien auch nicht zu wissen was das sollte.

Als Elizabeth dann fertig war, stellte sie die Tasche hinter sich auf den Boden und teilte ihr mit, dass sie nichts verbotenes gefunden hatte. Danach erklärte sie ihnen, warum sie das Duschgel und die Zahnpasta heraus genommen hatte. Eine clevere Idee, dass musste Joanna schon sagen. Auf so etwas war sie noch nicht gekommen. Doch an Drogen hatte sie eh noch nie Interesse gehabt und ein Versteck für Zigaretten war das nicht. Allerdings wollte sie nun den Plastikbeutel sehen. „Nein, vergessen sie es. Da sind persönliche Dinge darin und die gehen sie nichts an. Und Drogen werden sie bei mir eh keine finden. Ich habe noch nie welche genommen.“, weigerte sich Jo weiterhin, bevor die Betreuerin sich an ihre Freundin wandte.

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Elizabeth West
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Beitrag von Elizabeth West » 09.08.2015, 23:39

Leider weigerte sich Joanna weiterhin ihr den Beutel zu geben. Doch dass sie keine Drogen in diesem Beutel verborgen hatte, wollte und durfte Elizabeth ihr nicht glauben. Aus ihrer Akte wusste sie zwar, dass sie keine typischen Drogen nahm, aber dafür schien Joanna, wenn die Angaben in ihrer Akte korrekt waren, sehr häufig Zigaretten zu rauchen. Eine Gewohnheit, die sie hier auf der Schule auch ablegen musste, denn Zigaretten waren hier genauso wie koffeinhaltige und andere Drogen streng verboten und sie würde es nicht zulassen, dass das Mädchen Zigaretten in die Schule schmuggelte.

„Tut mir Leid, Joanna, auf diese Behauptung werde ich mich nicht verlassen. Aber wenn du nicht möchtest, dass Fey den Inhalt des Beutels sieht, dann können wir gerne auf den Gang gehen und ich sehe mir den Inhalt dort an.“, schlug sie Joanna einen Kompromiss vor, in der Hoffnung, dass das Mädchen nun endlich einlenken und ihr den Plastikbeutel geben würde.

„Ich kann es verstehen, dass du keinen Fremden an deine persönlichen Gegenstände lassen möchtest, aber bedauerlicherweise wirst du dich daran gewöhnen müssen. Um unsere Schüler zu schützen führen wir auch Durchsuchungen durch, wenn ihr aus der Stadt zurückkehrt oder wenn ihr Verwandte, Geschwister oder sonstige Familienmitglieder besucht habt. Es besteht also auch die Möglichkeit, dass dein Bruder dich hier irgendwann besucht oder dass du ihn besuchen kannst.“, versuchte sie das Mädchen zu überzeugen, dass es für sie bedeutend besser war, wenn sie kooperieren und nicht allzu stur sein würde, denn nur dann würde sie die Möglichkeit erhalten ihren Bruder wieder zu sehen, den sie, wenn sie Joannas Akte richtig interpretiert hatte, über alles liebte.

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Joanna Sanchez
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Beitrag von Joanna Sanchez » 19.08.2015, 22:39

Wie hatte sie auch nur glauben können, dass die Frau nun endlich Ruhe geben würde. Sie änderte zwar ihre Taktik, machte aber immer weiter. Um an ihre Tasche zu kommen, schlug sie sogar vor nach draußen zu gehen, damit Fey den Inhalt nicht sehen konnte. Dabei hatte Jo nicht im geringsten etwas dagegen, wenn ihre Freundin sah was darin war. Nur die Betreuerin sollte ihn aus gutem Grund nicht sehen.

Joanna drückte die Tasche noch etwas fester an sich und war dann nicht schlecht erstaunt, als Liz ihnen erzählte, dass diese Durchsuchungen sogar stattfanden, wenn sie nur mal in der Stadt gewesen waren, oder ihre Verwandten besucht hatten. „Das darf doch nicht war sein? Wäre es dann nicht einfacher für sie, wenn sie uns gleich in Zellen einsperren würden. Dann könnten wir wenigstens nichts tun, was nicht erlaubt ist.“, regte Jo sich auf und verspürte immer mehr den Drang so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. Irgendwo würde sie schon unterkommen, bis sie alt genug war um alleine leben zu können.

Doch dann erwähnte die Frau etwas was sie schwach werden ließ. Nämlich ihren Bruder. Um etwas Zeit mit Juan zu verbringen würde Joanna nämlich alles tun. „Und das stimmt wirklich? Das heißt ich darf zu ihm fahren? Und auch eine Weile bei ihm bleiben?“ Ob die Familie, bei der er im Moment war das überhaupt erlauben würde, daran dachte sie nicht. Viel mehr daran seine Nähe wieder spüren zu können. Schließlich hatte sie ja außer ihm keine Familie. Verträumt blickte sie auf die Tasche, dann reichte sie sie Elizabeth. „Aber das Bild und den kleinen Werkzeugkasten überlasse ich ihnen nicht. Sie bedeuten mir sehr viel. Alles andere können sie haben.“ Das sie damit ihre Zigaretten verlieren würde, störte sie schon ein wenig. Aber sie war sich sicher auf irgendeinem anderen Weg an Neue kommen zu können.

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Elizabeth West
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Beitrag von Elizabeth West » 06.10.2015, 22:12

„Wir machen das nur, um euch zu schützen und um zu verhindern, dass Schüler, die früher einmal süchtig gewesen sind, wieder rückfällig werden und erneut einen kalten Entzug durchmachen müssen. Da du rauchst, wirst du schon bald feststellen, wie unangenehm der Entzug ist und wir wollen auf jeden Fall verhindern, dass Schüler, die noch nicht selbstsicher genug sind, um der Versuchung zu widerstehen, wieder mit ihrem früheren Suchtmittel konfrontiert werden. Aber das ist kein Grund euch in Zellen einzusperren, immerhin sollt ihr hier ja nicht weggesperrt werden, sondern auf das Leben außerhalb der Schule vorbereitet werden.“, erklärte sie Joanna noch einmal äußerst geduldig, obwohl sich das Mädchen erneut sehr stark aufregte. Vielleicht würde das Mädchen ja nun endlich verstehen, dass sie mit ihrer Durchsuchung nur an das Wohl aller Schüler dachten.

Doch im Endeffekt ließ sich Joanna erst durch ihr Versprechen, dass sie sich vielleicht irgendwann auch wieder mit ihrem Bruder treffen durfte, davon überzeugen ihr den Beutel zu geben. „Ja, das darfst du, falls seine Pflegeeltern es zulassen. Falls sie damit nicht einverstanden sein sollten, dass du zu Besuch kommst, können wir auch versuchen, dass Juan dich hier besuchen und vielleicht auch ein paar Tage bleiben darf.“, erklärte sie ihr freundlich und nahm dann den kleinen Beutel entgegen. Sie betrachtete sich kurz den Inhalt des kleinen Werkzeugkastens und gab ihn dann Joanna zusammen mit dem Bild zurück. Die Zigaretten und das kleine Feuerzeug legte sie jedoch zu den Sachen, die Joanna nicht behalten durfte.

„Hier hast du dein Bild und deinen Werkzeugkasten. Wenn du willst, kannst du vielleicht im Werkunterricht noch einen passenden Rahmen für das Bild bauen, dann kannst du es besser aufstellen.“, schlug sie ihr vor, bevor sie zu Fey blickte. Für einen Augenblick überlegte sie, ob sie nun auch fey darum bitten sollte, ihr ihre Tasche zu geben, aber da sie das Gefühl hatte, dass das Mädchen sich sehr von Joanna beeinflussen ließ, entschied sie sich dagegen und stand stattdessen auf.

"Joanna, begleitest du mich bitte? Ich werde dich schon einmal für die Untersuchung auf die Krankenstation bringen.", erklärte sie ihr und ging dann zur Tür. "Fey, unsere Sekretärin wird in der Zwischenzeit auf dich aufpassen.", meinte sich noch zu ihrer anderen Schülerin, bevor sie die Tür öffnete und Joanna mit einer Geste zeigte, dass sie den Raum verlassen sollte.

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