Lehrerzimmer

[Marc Flemming]

cf: Schulhof

Auf der Treppe saß Hannah nicht mehr. Also vermutete Marc, dass sie inzwischen ins Lehrerzimmer gegangen war, um sich dort ein wenig auszuruhen. Deshalb ging er direkt dorthin und als er die Tür öffnete, kam ihm sofort Seany entgegen gelaufen. [color=dark red]„Hallo Kleiner.“[/color], begrüßte er ihn freundlich und streichelte ihm über den Kopf.

Danach sah er zu seiner Kollegin, die auf einem Stuhl an dem großen Tisch saß. [color=dark red]„Na, wie geht es dir? Alles wieder in Ordnung?“[/color], erkundigte er sich. [color=dark red]„Ich habe Cheyenne hinter dem Schuppen gefunden und sie in den Schlafsaal gebracht, da sie vollkommen fertig war. Ich denke für heute sollten wir sie erst einmal in Ruhe lassen und morgen will ich mit Mike reden, damit er sie sich mal ansieht, denn ich habe das Gefühl das etwas nicht mit ihr stimmt. Oder kannst du dir vorstellen, dass sie von dem Streit so kaputt ist das sie kaum noch richtig laufen kann. Ich auf jeden Fall nicht.“[/color], erklärte er ihr und ging dann ebenfalls zu dem Tisch um Platz zu nehmen.

[Elizabeth West]

cf: Flur vor den Klassensälen

Leise schloss Hannah die Tür des Lehrerzimmers hinter sich und ließ sich dann auf einen der gepolsterten Stühle sinken. Es tat gut ihren Rücken nach dem Sturz ein wenig zu entspannen und sie überlegte bereits, ob sie sich nicht doch einen Kühlbeutel holen sollte um die blauen Flecken ein wenig zu kühlen. Doch da sie später auch noch bei der Betreuung der Feier helfen sollte und dort wegen diesem leichten Sturz auf keinen Fall fehlen wollte, würde sie das auf heute Nacht, wenn sie wieder zuhause war, verschieben. Bis morgen früh würde sicher wieder alles in Ordnung sein, sodass sie ihr Gespräch mit Cheyenne fortsetzen und hoffentlich noch etwas mehr darüber herausfinden konnte, was sie so sehr belastet.

Seany hatte sich gerade zu ihren Füßen eingerollt, als die Tür wieder geöffnet und Marc den Raum betrat. Wedelnd sprang ihr Welpe wieder auf und rannte zu ihm um sich von ihm streicheln zu lassen. Erst dann kam er für einen kurzen Moment zu ihr zurück, bevor er auf der Suche nach etwas zum Spielen, munter im Raum herum zu tapsen begann. „Ja, es ist alles wieder in Ordnung.“, erwiderte Hannah freundlich. „Bist du denn noch nie vom Pferd gefallen und auf dem Rücken gelandet?“, fragte sie ihn mit einem frechen Funkeln in den Augen, besonders da ein Sturz vom Pferd genauso gefährlich sein konnte wie ein Sturz auf einer Treppe.

Sie stimmte Marc vollkommen zu, dass sie Cheyenne erst einmal in Ruhe lassen sollten. Das Mädchen musste sich nun erholen und wieder zur Ruhe kommen. Erst dann würde es sich lohnen wieder ein Gespräch mit ihr zu führen. „Denke ich auch.“, stimmte sie ihm zu und runzelte verwirrt die Stirn, als ihr Kollege berichtete, dass Cheyenne von dem Streit so erschöpft war, dass sie gar nicht mehr richtig laufen konnte.

Hatten die Erinnerungen an diese Person, die sie wahrscheinlich in Gedanken vor sich gesehen hatte, sie so sehr erschreckt, dass sie sogar einen leichten Schock davon getragen hatte? Denn das konnte sie sich als einzige Begründung vorstellen, wie der Streit zu so etwas geführt haben könnte. „Nein, wenn diese Person, die sie scheinbar in ihren Gedanken vor sich gesehen hat, nicht allzu traumatische Erinnerungen hervorgerufen hat, dann kann ich mir nicht vorstellen, wieso sie nicht richtig laufen kann. Das sollte sich auf jeden Fall Mike ansehen.“, erwiderte sie und schüttelte leicht den Kopf, als Seany wieder mit dem Stöckchen zu ihr kam, das er heute Morgen schon mit seinen scharfen Welpenzähnen bearbeitet hatte.

[Marc Flemming]

[color=dark red]„Oh doch. Besonders als ich reiten gelernt habe. Und dabei habe ich mir oft genug ziemlich schmerzende blaue Flecken zugezogen. Aber von meinen beiden bin ich jetzt noch nicht herunter gefallen, da sie sehr brav sind und auch bei einem Ausritt kaum vor etwas scheuen."[/color], antwortete Marc seiner Kollegin, bevor er ihr weiter zu hörte.
Auch sie war der Meinung, dass es besser war das Mädchen nun erst einmal in Ruhe zu lassen und das Mike sie sich einmal ansehen sollte. Doch als er noch etwas zu Hannah sagen wollte, klopfte es an der Tür.

[color=dark red]„Ich denke wir reden später weiter.“[/color], meinte er noch schnell zu ihr. Dann stand er auf und ging zur Tür. Er öffnete sie und stellte verwundert fest, dass Kathy und Amy draußen warteten. [color=dark red]„Hallo ihr beiden. Kommt doch rein.“[/color] Er wartete bis die beiden eingetreten waren, danach schloss er die Tür wieder. [color=dark red]„Können wir euch helfen?“[/color], erkundigte er sich dann freundlich, weil er sich kaum vorstellen konnte was Kathy und Amy von ihnen wollten. Schließlich waren sie von allen Schülern die mit denen sie am wenigsten Probleme hatten. Mal abgesehen von Kathys Ängsten, aber die waren in der letzten Zeit auch deutlich weniger geworden.

[Elizabeth West]

Es war also genauso, wie sie vermutet hatte. Marc war, als er reiten gelernt hatte, wirklich häufig vom Pferd gefallen und hatte sich dabei auch blaue Flecken zugezogen. "Dann musst du dir doch eigentlich keine großen Sorgen um mich machen. Dieser Sturz war auch nicht schlimmer als ein Sturz vom Pferd.", konterte sie mit einem frechen Funkeln in den Augen. Leider hatte sie Marcs Pferde bisher nur einmal gesehen, doch auch damals hatte sie das Gefühl gehabt, dass die beiden wirklich sehr ruhig und brav waren.

"Denke ich auch.", stimmte sie ihm zu und blieb erst einmal sitzen, während Marc zu der Tür ging und nachsah, wer angeklopft hatte. Es waren Kathy und Amy. Kurz runzelte Hannah die Stirn, denn die beiden zeigten eigentlich die wenigsten charakterlichen Probleme. Sie hatten eher psychische und, was Amy betraf, auch körperliche Schwierigkeiten. Da Marc die beiden Schüler jedoch schon gefragt hatte, warum sie hierher gekommen waren, hielt sie sich dann jedoch erst einmal zurück und wartete ab, was die beiden Schülerinnen von ihnen wollten.

[Amy Campbell]

cf: Aufenthaltsraum

Mit jedem Schritt, den sie in Richtung des Lehrerzimmers machte, wurde sich Amy immer unsicherer, ob sie wirklich mit Marc über ihre Zweifel reden sollten. Sie mochte es nicht in den Mittelpunkt zu rücken und durch ein Gespräch mit den Betreuern würde das sicherlich geschehen. Es war ihr um einiges lieber, wenn sie sich irgendwo zurückziehen konnte und von niemand gestört wurde. Aber wenn sie nicht an der Feier teilnehmen wollte, dann hatte sie keine andere Wahl. Sie musste mit den Betreuern sprechen.

Glücklicherweise klopfte Kathy am Lehrerzimmer an und nahm Amy die Überlegung ab, ob sie nicht doch umkehren sollte. Kurz darauf wurde auch schon die Tür geöffnet und Marc bat sie herein. Zögerlich trat Amy ein und wusste nicht, was sie auf Marcs Frage antworten sollte. Sie wollte so schnell wie möglich das Lehrerzimmer wieder verlassen, aber dafür war es nun zu spät. "Ähm…", stammelte Amy und blickte Hilfe suchend zu Kathy. "Wir… wir wollten etwas… wegen der Feier… fragen.", gelang es ihr zumindest den Anfang zu machen, doch dann versagte ihre Stimme und sie hoffte, dass Kathy Marc den Rest ihres Anliegens erklären würde.

[Kathryn Linton]

cf: Halle

In Amys Gesicht konnte Kathryn sehen, wie unwohl diese sich fühlte. Ihr selbst ging es ja nicht besser, aber nun hatte sie geklopft und für einen Rückzieher war es zu spät. Außerdem ging die Tür schon auf und Marc grüßte sie freundlich. Er schien überrascht zus ein sie zu sehne, bat sie aber herein. Mit einer großen Portion Angst im Bauch trat Kathy ein und sah nun auch, dass Marc nicht alleine hier war, denn auch Hannah war da. Als die Tür ins Schloss fiel, zuckte Kathy zusammen, dabei war sie nicht mal laut zugeschlagen worden. Marcs Frage riss sie aus den Gedanken, doch ehe sie etwas sagen konnte, übernahm Amy dies. Allerdings kam die Freundin nicht sonderlich weit und so blieb es doch an Kathy die Frage auszusprechen wegen derer sie hier waren. Nur bekam Kathy selbst grad keinen Ton heraus. Obwohl sie wußte, das Marc und Hannah ihr und Amy nicht die Köpfe abreißen würden, stand sie sprachlos da, die Hände zu einem Knäul berknotet.

Reiß dich zusammen, rmahnte sie sich und holte tief Luft. "Wir....wir", fing sie stotternd an, während ihr Blick weiterhin zu Boden ging, denn Marc ansehen konnte sie nicht. "Müssen wir hin?" Jetzt war es raus, aber besser fühlte sicvh Kathy dadurch in keinster weise.

[Marc Flemming]

Sehr zögerlich traten ihre beiden Schülerinnen ein und Kathy zuckte sogar zusammen, als er die Tür hinter ihnen schloss. Auch die übrige Körperhaltung der beiden Mädchen zeigte ihm, dass sie große Angst hatten. Nur vor was? Sie wussten doch das sie jederzeit zu ihnen kommen konnten, wenn sie etwas wissen wollten oder wenn sie ein Problem hatten.

Doch dann traute Amy sich etwas zu sagen. Sie wollte etwas wegen der Feier wissen, aber was bekam sie nicht mehr heraus, da ihr offensichtlich die Stimme versagte. Kurz darauf schaffte es dann Kathy ihre eigentliche Frage ängstlich zu stellen und nun verstand Marc was sie wollten. Allerdings verstand er nicht warum sie jetzt auf einmal nicht mehr mitfeiern wollten, denn als sie sich gestern ihre Kostüme ausgesucht hatten, hatte er den Eindruck gehabt als ob ihnen das großen Spaß gemacht hatte. [color=dark red]„Also verstehe ich das richtig, ihr wollt später nicht mit auf die Feier kommen? Darf ich dann wenigstens erfahren weswegen? Denn als wir gestern in der Stadt waren, hatte ich eigentlich den Eindruck gehabt als ob es auch euch Spaß gemacht hat euch ein Kostüm auszusuchen.“[/color], fragte er die beiden ganz ruhig und freundlich, damit sie nicht noch mehr Angst bekamen und sich dann überhaupt nicht mehr trauten etwas zu sagen.

[Amy Campbell]

Amy war Kathy sehr dankbar, dass sie ihr half, als sie es einfach nicht mehr schaffte Marc ihr Anliegen zu erklären. Es war auch nicht gerade einfach dem Betreuer zu erklären, warum sie nicht auf die Feier gehen wollten, besonders da sie ja, wie auch Marc andeutete, beim Aussuchen der Kostüme noch vollkommen anders reagiert hatten. Aber gestern hatte sie auch eher an das Kostüm und den Ausflug gedacht und nicht an die heutige Feier. Doch heute war alles anders.

Was sollte sie nun nur auf Marcs Frage antworten? Er sprach sie zwar ruhig und freundlich an, aber zum Teil hatte sie das Gefühl, dass er doch ein wenig wütend auf sie war. Unsicher blickte Amy zu Boden und wünschte sich immer mehr, dass sie gar nicht hierher gekommen wäre. Es war ein absoluter Fehler gewesen, denn einen Lehrer wütend zu machen, war nie eine gute Idee, doch nun musste sie dieses Gespräch wohl hinter sich bringen. Egal ob sie wollte, oder nicht.

„Na ja, eigentlich schon“, gestand Amy zurückhaltend und sah kurz zu Hannah, doch die andere Betreuerin hielt sich momentan vollkommen aus dem Gespräch heraus und tat so, als würde sie sich mit ihrem Hund beschäftigen. Wahrscheinlich wollte sie sich nicht einmischen, damit Marc in Ruhe mit ihnen reden konnte und Amy war froh darüber, dass sie sich im Hintergrund hielt, denn würde sie auch noch mit ihnen reden, würde Amy sich wahrscheinlich noch um einiges schlechter fühlen. „Aber… ich… war noch nie… auf so einer großen Halloweenfeier.“, versuchte sie Marc zu erklären, warum sie Angst hatte. Es war für sie einfach seltsam mit so vielen verschiedenen Schülern zusammen zu sein, denn hin und wieder hatte sie ja sogar Schwierigkeiten mit ihren Gruppenkameraden. Wie würde es dann erst sein, wenn die gesamten Schüler der Mount Horizon High an einem Ort versammelt sein würden? Das konnte doch eigentlich nur schrecklich werden.

[Kathryn Linton]

Marc blieb ruhig und auch seine Stimme klang freundlich, aber trotzdem blieb Kathryns Angst. Als sie zu Amy sah, konnte sie sehen, dass es dieser nicht besser ging. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen herzukommen. Vielleicht hätten sie einfach der Party fernbleiben sollen, sich verstecken oder so. Aber ob das etwas gebracht hätte? Kathy bezweifelte es. Der Klos in ihrem Hals wurde nicht kleiner und ihre Handflächen waren schweißnass. Gleichzeitig schlug ihr das Herz so doll gegen die Brust das es weh tat. Am liebsten würde sie umdrehen und gehen. Aber das ging nicht, denn sie war Marc eine Antwort schuldig. Der Betreuer wollte wissen, wieso sie beide jetzt nicht mehr zur Party wollten, schließlich hatten sie sich Kostüme ausgesucht und dabei, laut Marc, spaß gehabt.

Was sollte sie sagen? Das sie schon dabei nicht wirklich spaß gehabt hatte? Das sie sich nur ein Kostüm ausgesucht hatte, weil die anderen es auch taten? Das sie nicht wieder der Außenseiter sein wollte, der sie eh schon war? Kathy spürte die aufkommenden Tränen in den Augen, unterdessen erklärte Amy neben ihr zögerlich das sie schon spaß gehabt gestern, aber noch nie auf einer so großen Halloweenparty gewesen war. Kathy bekam unterdessen keinen Ton heraus. Sie sah keinen der anderen an, weder Marc noch Hannah oder Amy.

"Ich....ich kann nicht", bekam sie schließlich leise und mit krächzender Stimme heraus. Nein diese Party würde der blanke Horror für sie werden. Sie war doch jetzt schon kurz davor in Panik auszubrechen und am lioebsten würde sie flüchten, sich unter ihr Bett verkriechen und nicht wieder herauskommen. Instinktiv ging Kathy rückwärts, bis sie mit dem Rücken an der Tür stand. Ihr Blick war weiterhin auf den Boden gerichtet. Ich hätt nicht herkommen sollen, sagte sie sich gedanklich immer wieder, während sie gegen ihre eigenen innere Dämonen kämpfte.

[Marc Flemming]

Von Amy erhielt er dann auch eine Antwort auf seine Frage, auch wenn es nur eine kurze war. Doch Kathy hatte anscheint wieder solche Angst das sie ihm nur noch mit belegter Stimme sagen konnte, dass sie ihm nicht antworten konnte. Danach begann sie langsam vor ihm zurück zu weichen, bis sie mit dem Rücken an die Tür stieß. Dort blieb sie mit angsterfüllten Augen stehen und traute sich nicht mehr ihn anzusehen.

Zunächst überlegte er zu ihr zu gehen, um mit ihr zu reden, doch dann verwarf er den Gedanken wieder, denn vermutlich würde sie eh nicht auf ihn hören. Wahrscheinlich war es besser wenn er den beiden so schnell wie möglich auf das antwortete was sie beunruhigte. [color=dark red]„Also eine Pflicht ist es nicht auf die Feier zu gehen. Wir wollten euch allen nur eine Freude damit machen. Deshalb hat Peter sogar mit einem Freund geredet, dem eine kleine, schon seit ein paar Jahren verlassene Farm gehört, damit wir dort feiern können. Wir fanden das passt besser zu Halloween, als einfach hier in der Cafeteria oder im Aufenthaltsraum zu feiern. Deshalb, wollt ich euch das alles nicht wenigstens einmal ansehen? Sollte es euch nicht gefallen, dann bin ich gerne bereit euch zurück zur Schule zu bringen. Weit ist es bis zu dieser Farm nämlich nicht. Wir wären in ungefähr einer Viertelstunde wieder hier.“[/color], erklärte er ihnen was sie für heute Abend geplant hatten, obwohl es eigentlich eine Überraschung hätte werden sollen. Aber wenn er ihnen nicht sagte was sie vor hatten, dann würde ihre Angst vermutlich nur noch größer und sie würden sich wohl kaum davon überzeugen lassen es wenigstens einmal zu versuchen.

[Amy Campbell]

Als Kathy immer weiter zurückwich, merkte Amy deutlich, dass das andere Mädchen offenbar noch mehr Angst hatte mit Marc zu reden als sie. Zu gerne hätte sie ihrer Freundin geholfen, aber sie war sich nicht sicher, was sie tun sollte. Sie hatte ja selbst Angst vor diesem Gespräch und obwohl Marcs Vorschlag vernünftig klang, war sie sich nicht sicher, was sie tun sollte.

Wenn sie es nicht probierten, dann konnten sie eigentlich auch nicht herausfinden, ob es ihnen gefiel oder ob sie nicht doch lieber gehen wollten. Alleine der Ort, an dem die Feier stattfinden sollte, klang sehr interessant. Ein altes, verlassenes Farmhaus war sicher um einiges gruseliger als die Turnhalle oder der Aufenthaltsraum. Selbst wenn beide Räume unheimlich dekoriert werden würden, war sie sich sicher, dass es dort nie so gespenstig sein würde wie in einer alten Farm. Trotzdem war Amy hin und her gerissen.

Sie hatte Angst vor dem, was auf der Feier geschehen würde, aber nun, wo sie wusste, wo die Feier stattfinden wusste, war sie auch neugierig, wie die Dekoration aussehen würde und was die Betreuer sich vielleicht zusätzlich noch für die Feier ausgedacht hatten. Hin und her gerissen blickte sie zu Kathy. Sie würde sie nicht alleine in der Schule zurücklassen, falls sie trotzdem nicht zu der Feier gehen wollte. Außerdem wollte sie auf keinen Fall alleine zu der Feier gehen. Ihre Erfahrungen mit ihren früheren Klassenkameraden hatten sie gelehrt, dass eine Feier nie besonders interessant und spannend war, also würde es sicher bei dieser Feier auch nicht anders werden, sodass sie auch nichts verpassen würde.

"Was meinst du? Vielleicht sollten wir es versuchen.", fragte sie ihre Freundin unsicher und wartete ab, wie sie sich entscheiden würde.

[Kathryn Linton]

Mit dem Rücken an der Wand und klopfenden Herzen stand Kathy im Lehrerzimmer und wäre am liebsten geflüchtet. Sie wußte das Marc wollte, dass sie und Amy zur Halloweenparty gingen, auch wenn er jetzt erklärte diese sei nicht Pflicht. Glauben tat sie ihm das nicht. Die Party fand nicht hier in der Schule statt, sondern in einer alten verlassenen Farm außerhalb des Schulgeländes. Das war sicher ein geeigneter Ort für eine solche Party, aber wohler fühlte sich Kathryn nicht, jetzt wo sie das wußte. Im Gegenteil. Sie sollten es sich ansehen, dan konnten sie immer noch entscheiden, ob sie wieder zurück wollten. Weit wäre es nicht. Doch Kathryn schüttelte bereits energisch mit dem Kopf. Nein, das klappte nicht. Sie würde hierbleiben, denn hier fühlte sie sich sicher. In einer alten farm konnte zuviel passieren, was wenn es da wilde Tiere gab, oder Löcher im Boden oder weiß der Himmel was noch alles. Kathryn versuchte nicht daran zu denken, doch gelang es ihr nicht wirklich. Sie stellte sich bereits die schlimmsten Szenarien vor.

Plötzlich hörte sie Amys unsichere Stimme, die sie fragte, ob sie es nicht doch versuchen sollten. Kathy hielt inne, sah die Freundin an. Sie wollte nicht, aber was war dann mit Amy? Würde diese alleine hingehen? Vermutlich nicht. Zumindest machte sie auf Kathy nicht den Anschein, somit würde Kathy mitgehen müssen, wollte sie sich nicht schuldig fühlen. Doch was machte sie mit ihrer Angst? Kathryn hatte das gefühl zwischen den Stühlen zu sitzen. Sie wollte Amy nicht enttäuschen, hatte aber wahnsinnige Angst vor der Party. Und das sah man ihr auch deutlich an. In ihren Augen, ihrer Körpersprache.

"Ich....ich kann nicht", brachte sie schließlich ganz leise heraus. Es tat ihr bereits jetzt leid, aber sie konnte wirklich nicht. Kathy sah Amy nicht an, weil sie vor dem Blicken der Freundin Angst hatte. Am liebsten wäre sie jetzt in einem Loch verschwunden, aber hier gab es kein Loch in das sie kriechen konnte. Es gab nur die Tür in ihrem Rücken und die bot auch nicht wirklich Sicherheit.

[Marc Flemming]

Zumindest Amy schien die Feier, nachdem er ihnen erklärt hatte was sie geplant hatten, ein wenig zu interessieren. Doch Kathy machte das alles offensichtlich nur noch mehr Angst. Immer fester drücke sie sich an die Wand und schaffte es nur mit Mühe und Not Amy leise zu antworten, dass sie nicht konnte.

Marc fragte sich was er nun tun sollte. Besonders da es ihm klar war, dass Amy sich, wenn er nichts unternehmen würde, wahrscheinlich gleich auf die Seite von Kathy schlagen würde und Amy dadurch die wenige Sicherheit, die sie inzwischen hier gewonnen hatte, wieder verlieren würde. Also entschloss er sich dazu nun doch zu Kathy zu gehen.

Langsam näherte er sich dem Mädchen und als er vor ihr stand, sprach er sie an. [color=dark red]„Warum möchtest du es denn nicht wenigstens einmal versuchen? Du bist doch nicht alleine dort. Amy geht doch mit und wenn du möchtest, dann spreche ich mit Mike, damit er dich ebenfalls begleitet. Ihn magst du doch und vertraust ihm auch.“[/color], versuchte er sie doch noch davon zu überzeugen mit zu der Feier zu kommen.

[Amy Campbell]

Unsicher nickte Amy, als sie Kathys Antwort hörte. Es fiel ihr nicht schwer zu verstehen, warum Kathy nicht dorthin wollte. Sie selbst wusste ja auch nicht, ob sie gehen sollte oder nicht. Wahrscheinlich war es besser, wenn sie heute Abend in ihrem Schlafsaal blieb und noch ein wenig las. Dort würde sie wenigstens niemand für ihr etwas ungewöhnliches Kostüm auslachen und sie würde sich morgen auch nicht ärgern, dass sie überhaupt auf diese Feier gegangen war. Außerdem hätte sie vielleicht, wenn alle anderen auf der Feier waren, die Möglichkeit im Aufenthaltsraum ein wenig Klavier zu spielen, denn dann war die Wahrscheinlichkeit, dass irgendjemand sie hörte äußerst gering und sie musste sich nicht beständig Gedanken darüber machen, dass sie eine falsche Melodie spielen und dafür ausgelacht werden könnte.

Nur Marc schien immer noch entschlossen zu sein sie davon zu überzeugen, dass sie auf die Feier gehen sollten. Er schlug Kathy sogar vor, dass Mike mitgehen konnte um auf Kathy aufzupassen. Offensichtlich ging ihr Betreuer bereits davon aus, dass sie auf die Feier gehen würde, wenn Kathy mitging und wahrscheinlich hatte er sogar Recht damit. "Na ja…", mischte sie sich leise und zögerlich in das Gespräch ein. Sie mochte es gar nicht, wenn sie benutzt wurde um einen anderen von etwas zu überzeugen, besonders wenn sie sich selbst immer noch unsicher darüber war, was sie machen sollte. "Wird es dort sehr voll sein?", fragte Amy zögerlich nach, denn das war das, was sie am meisten bei dieser Feier störte. Wenn sie dort einen Rückzugsort hätte, dann konnte sie sich eine Teilnahme an der Feier zumindest einigermaßen vorstellen.

[Kathryn Linton]

Kaum hatte sie Amy leise erklärt, das sie nicht auf die Party könne, da stand Marc vor ihr. Sie sah ihn nicht an, konnte aber an seiner Stimme hören das er enttäuscht und auch ein wenig sauer klang. Er wollte sie überzeugen, doch zur Party zu gehen und schlug ihr sogar vor, Mike zu fragen, ob er sie begleiten wolle. Mike war nett und Kathy vertraute dem Arzt wirklich, auch wenn sie Ärzte eigentlich nicht mochte. Vorsichtig warf Kathy einen Blick auf Amy, die etwas Abseits vn ihr stand. Es tat dem Mädchen leid, dass es die Freundin so enttäuschte. Das Amy eigentlich auch nicht wirklich zu der Party wollte, wußte Kathy ja nicht. Sicher war Amy jetzt sauer, so wie Marc auch.

Unsicher, was sie tun sollte, sah sie zu Hannah. Die Betreuerin hatte noch gar nichts gesagt. Erst jetzt bemerkte Kathy das auch Seany anwesend war. Schwanzwedelnd kam der Hund plötzlich auf sie zu, winselte leise, als wußte er das es Kathy nicht gut ging. Das Mädchen rutschte zu Boden und ließ sich von Seany über das Gesicht lecken. Seine Zunge fühlte sich feucht an und klebrig, aber gleichzeitig tat es auch gut.
"Kommt er mit?", fragte sie leise, denn wenn Seany da war, könnte sie sich auch trauen auf die Party zu gehen. Allerdings war sich Kathy nicht sicher, ob es nich zu laut für den Hund sein könnte und ob er nicht, wie sie vor schreck flüchten würde.
Amy erkundigte sich derweil, ob es voll sein würde auf dem Fest. Das war Kathy auch wichtig, denn so eine alte Farm konnte klein sein und wenn dann zuviele Leute drin rumliefen....Nein, das musste sie auch nicht haben. Gespannt wartete sie nun, was Marc sagen würde. Unterdessen kraulte Kathy den hund und beruhigte sich allmählich.

[Marc Flemming]

Noch während Marc mit Kathy sprach, hörte er wie Amy sehr kleinlaut 'Na ja' sagte. Was sie damit sagen wollte, wusste er nicht, und er wollte sich nun auch erst einmal lieber auf Kathy konzentrieren.

Behutsam sprach er weiter mit dem Mädchen und wartete dann, ob sie auf seinen Vorschlag ein ging. Doch zuvor wollte Amy von ihm wissen wie voll es auf der Farm werden würde. Diese Frage war nicht leicht zu beantworten, da er nicht wusste, ob wirklich alle Schüler zu der Feier gehen würden. Gut möglich, dass es noch andere gab die es vorzogen hier zu bleiben. [color=dark red]„Ich denke es werden schon einige Schüler dort sein. Aber in einer Farm gibt es in der Regel mehrere Räume, sodass ihr euch bestimmt, wenn es euch zu voll werden sollte, in einem anderen Raum zurück ziehen könnt.“[/color], antwortete er Amy und warf dabei immer mal wieder einen Blick auf Kathy, die sich plötzlich an der Wand hinunter rutschen ließ und auf den Boden setzte.

Zunächst fragte er sich was denn nun los war, doch dann sah er wie Seany zu ihr gelaufen kam und damit begann sie abzulecken. Ein paar Sekunden später wollte Kathy dann auch wissen, ob er ebenfalls mitkam. Ratlos zuckte Marc zuerst mit den Schultern, bevor er meinte: [color=dark red]„Also wenn du das möchtest, dann glaube ich schon das Hannah es erlauben wird.“[/color] Schließlich sollte Seany ein Therapiehund werden und da war es seiner Meinung nach nicht schlecht wenn er sich jetzt auch schon mal an solche Dinge wie eine Feier gewöhnte. Zumal Peter es bestimmt nicht zulassen würde, dass die Kids die Musik so laut machten das man kaum noch sein eigenes Wort verstand. Dennoch sah er mit einem fragenden Blick zu Hannah, denn es war ihr Hund und sie musste entscheiden ob sie ihn mitnahm oder nicht.

[Amy Campbell]

Erleichtert atmete Amy auf, als Marc ihr antwortete, dass sie sicher einen Rückzugsort auf der Farm finden konnten, wenn es ihnen zu hektisch und laut werden würde. Es erstaunte sich nur, dass er sich scheinbar nicht sicher war, wie viele Schüler kommen würden. Offenbar vermutete er, dass noch ein paar weitere Schüler nicht auf die Feier gehen würden. "Na gut. Danke.", gab sich Amy mit Marcs Antwort zufrieden und blickte wieder zu ihrer Freundin.

Zuerst wunderte sie sich, wieso sie sich nun auf den Boden setzte, doch als sie den Welpen von Hannah bei Kathy sah, fing sie leicht an zu lächeln. Scheinbar wollte der Welpe sie beruhigen und aufmuntern. Munter wedelnd leckte er Kathy durch das Gesicht, bevor er sich ein paar Schritte von ihr entfernte und sie zum Spielen aufforderte. Sie konnte es gut verstehen, dass Kathy den Hund bei der Feier bei sich haben wollte. Der kleine Collie war auch äußerst süß und lieb und wenn Hannah sich mit ihm zurückziehen würde, dann würde es sicher auch nicht so sehr auffallen, wenn sie sie begleiteten.

Die Besitzerin des Welpen schien noch einen Augenblick zu überlegen, ob sie ihrem Hund das wirklich zumuten wollte, bevor sie etwas langsamer aufstand, als Amy es eigentlich von ihr gewohnt war und zu Marc ging. "Ja, er wird auf jeden Fall mitkommen. Ich wollte ihn schon einmal an etwas lautere und vollere Orte gewöhnen und da er die meisten von euren Mitschülern kennt, wird er sich dort auch nicht so sehr fürchten, wie auf dem Therapiehundeseminar, das wir im Winter besuchen wollen.", erwiderte Hannah freundlich und Amy blickte lächelnd zu Kathy. Also würde auch der Welpe auch mitkommen. Vielleicht würde Hannah ihn ja sogar auch ein wenig verkleiden. Eine mögliche Kostümierung für den braunen Collie lag ja eigentlich auf der Hand.

[Kathryn Linton]

Neugierig hörte Kathy sich die Antwort von Marc an. Es ging darum, ob es voll sein würde bei der Party. Das interessierte das Mädchen natürlich auch und so hörte sie zu. Die Antwort des Betreuers fiel komisch aus, anscheint wußte er selbst nicht, wieviele Schüler kommen würde. Aber waren denn nicht alle dabei? Oder durften einige sogar gar nicht zur Party. Das so eine Farm mehrere Räume hatte, hätte Kathy eigentlich wissen müssen, denn schließlich war sie auf einer aufgewachsen. Aber es gab soviele verschiedenen Farmgebäude, da hätte es auch sein können, dass sie nur in einem Stall oder so feierten.

Kurz darauf ließ sich Kathy auf den Boden fallen und von Seany das Gesicht ablecken. Sie liebte diesen Hund, wie fast alle Tiere. Spinnen und so mochte sie jedoch nicht. Die waren eklig. Leise und vorsichtig fragte sie nach, ob der Hund auch mitkommen würde. Sie würde sich freuen, denn dann könnte sie auch auf die Party gehen. Trotzdem war sie sich nicht sicher und sah entsprechend unsicher zu Hannah. Die Betreuerin überlegte und es kam kathy wie Stunden vor, bis Hannah antwortete. Schließlich stand Hannah auf und trat neben Marc. Nun folgte auch die Antwort auf Kathys Frage. Der Hund würde mitkommen. Das reichte Kathy, dann konnte sie sich auch trauen. Sie sh noch einmal in Seanys Gesicht, holte Luft und sah dann zu den beiden Betreuern.

"Dann....dann komm ich auch mit", erklärte sie schließlich, klang dabei aber nicht ganz so selbstsicher. wie manch anderer. Doch sie wollte es versuchen mit der Party. Vielleicht würde es ja doch ganz schön werden.
Langsam erhob sich Kathy nun von Boden. "Wir sehen uns später Seany", teilte sie dem Hund mit, ehe sie zu Amy sah. "Wollen...wollen wir uns dann um..umziehen?" Das mussten sie schließlich auch noch tun, denn schließlich hatten sie beide tolle Kostüme ausgesucht.

[Marc Flemming]

[color=dark red]„Schön. Ich denke die Feier wird euch bestimmt Spaß machen.“[/color], meinte Marc, als Kathy, nachdem Hannah ihr versichert hatte das auch Seany mitkommen würde, erklärte das sie zu der Feier gehen würde. Nun blieb nur noch abzuwarten ob Amy sich ihr, so wie er vermutet hatte, anschließen würde. Aber da die beiden gute Freundinnen waren, nahm er es an.

Dennoch sah er noch einmal zu Amy, als er plötzlich hörte wie Kathy sich von Seany verabschiedete und ihre Freundin fragte, ob sie mit in den Schlafsaal käme um sich umzuziehen. [color=dark red]„Das finde ich eine gute Idee, denn langsam wird es Zeit das wir uns auf den Weg machen. Viel Spaß bei kostümieren.“[/color], wünschte er ihnen schnell, damit Amy nicht auf die Idee kam es sich doch noch anders zu überlegen und dadurch womöglich auch Kathy wieder verunsichern würde.

[Amy Campbell]

Es fiel Amy immer noch schwer sich vorzustellen, dass die Feier schön werden würde, aber nun da Kathy an der Halloweenfeier teilnehmen wollte, würde sie auch mitkommen. Immerhin hatte sie gestern auch das Kostüm für die Feier gekauft. Es wäre schade, wenn sie es nun gar nicht anziehen würde. "Danke.", bedankte sich Amy, als Marc und auch Hannah ihnen viel Spaß beim Kostümieren wünschten.

Nun würde sie sich jedoch für eine Weile von Kathy trennen müssen, denn um sich umzuziehen, musste sie in ihren eigenen Schlafsaal gehen. Aber wenn sie sich beeilen würde, dann konnten sie sich bald wieder treffen. "Na gut, gehen wir. Treffen wir uns dann gleich vor dem Schlafsaal?", fragte sie ihre Freundin, während sie langsam zu der Tür ging. Sie war froh, dass sie dieses Gespräch nun endlich hinter sich hatte.

Nun hoffte sie nur, dass die Feier wirklich lustig und nicht so werden würde, wie die zahlreichen Schulfeiern, die sie schon erlebt hatte, denn spätestens seit der fünften Klasse hatte sie eigentlich keine Klassenfeier mehr erlebt, bei der ihre Klassenkameraden nicht irgendeinen Weg gefunden hatten um sie zu ärgern. "Bis später.", verabschiedete sie sich höflich von den Betreuern und verließ das Lehrerzimmer.