Klassenraum Sundancer

[Amy Campbell]

Amy konnte es einfach nicht verstehen, wie Melissa und Eric immer wieder den Unterricht stören konnten und dabei offensichtlich noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen bekamen. Ohne auch nur kurz inne zu halten erzählten die beiden immer weiter und das obwohl Marc schon längst mit dem Unterricht begonnen hatte und nun, da sich niemand gemeldet hatte, der ihm auf seine Frage antworten wollte, sicher gleich jemanden aufrufen würde. Aber das schien die beiden nicht zu interessieren.

Leicht schüttelte Amy den Kopf über die beiden und nickte dann Kathy zu. Dass sie sich nicht sicher war, ob es ihr gut oder schlecht ging, konnte sie nach dem gestrigen Tag gut verstehen. Auf der Feier hatte sie schon gemerkt, dass ihre Freundin sich nicht wohl fühlte und dass sie heute noch Nachwirkungen von dieser Angst spürte, war mehr als nur verständlich. Sie selbst hatte ja heute Nacht auch nicht besonders gut geschlafen. "Vielleicht… wird es später besser.", erwiderte Amy sanft und schreckte leicht auf, als Marc auf einmal Kathy aufforderte ihr die Antwort auf seine Frage zu geben.

Obwohl er sie nicht angesprochen hatte, spürte sie sofort den Angstschweiß auf ihren Handflächen. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, denn nun da er Kathy aufgerufen hatte, würde sie bei seiner Frage möglicherweise die nächste sein. Nervös blickte sie zu Marc und erschrak ein weiteres Mal, als es plötzlich an der Tür klopfte und Peter den Raum betrat, aber offenbar wollte er nur mit Hannah sprechen. Dennoch beobachtete Amy die beiden skeptisch, bis sie die Tür hinter sich schlossen. Erst dann konnte sie sich wieder zum Teil auf den Unterricht konzentrieren, obwohl ihre Gedanken sich zum Teil auch darum drehten, wieso Peter Hannah zu sich gebeten hatte. Es war doch hoffentlich nichts passiert, denn ein paar ihrer Klassenkameraden waren ja immer noch nicht da.

[Nick Bankins]

Hannah war dafür den Schülern die Wahrheit zu sagen. Etwas was er eigentlich auch besser fand als sie anzulügen. Jedoch wollte sie die beiden ängstlichen vorher heraus bitten, damit sie nicht mitbekamen wie die anderen Schüler auf die zwingend notwendige Blutentnahme reagierten. Zustimmend nickte Peter. „In Ordnung. Mach das. Allerdings können wir ihnen die Blutentnahme nicht ersparen. Das wäre gegenüber den anderen Schülern nicht richtig. Ich denke es ist am besten wenn du sie ins Lehrerzimmer bringst und ihnen dort schonend bei bringst was wir machen müssen, während ich mit dem Rest der Gruppe spreche. So wie ich vorhin gesehen habe ist ja auch dein Hund im Lehrerzimmer. Das erleichtert den beiden vielleicht die Blutentnahme.“, schlug er vor, wunderte sich jedoch dann über die Frage wegen Cheyenne. „Ist sie denn nicht im Unterricht?“, fragte er, da sie dort zu dieser Zeit eigentlich sein sollte. „Oder hat sie sich krank gemeldet?“ Das wäre nämlich die einzige Entschuldung dafür wieso sie heute nicht am Unterricht teil nahm, der normalerweise für jeden Schüler ihrer Schule Pflicht war.

[Marc Flemming]

Es dauerte einen kleinen Moment bis Kathy sich traute auf seine Frage zu antworten. Dabei war an ihrer Antwort doch überhaupt nichts auszusetzen und es gab aus seiner Sicht nichts wovor sie Angst haben musste. Wobei er die Schüler, die anständig im Unterricht mitarbeiteten und auch ihre Hausaufgaben machten, eh noch nie geschimpft hatte. Nur die, die immer wieder stören mussten, musste er wohl oder übel rügen, denn sonst käme er überhaupt nicht dazu etwas im Unterricht zu machen. So wie es heute Morgen Eric und Melissa wieder einmal taten.

[color=dark red]„Ich komme gleich wieder zu dir.“[/color], meinte er schnell zu Kathy und ging dann nach hinten zu dem Tisch der beiden Störenfriede. Da sie sich immer noch fröhlich unterhielten, räusperte er sich kurz, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und sprach sie danach erst an. [color=dark red]„Wie ihr beiden bestimmt schon mitbekommen habt, haben wir inzwischen mit dem Unterricht begonnen und es wäre schön wenn ihr euch auch ein wenig daran beteiligen würdet. Sonst werde ich euch später die Fragen, die wir im Unterricht behandelt haben, auf ein Blatt schreiben und ihr werdet sie als Hausaufgabe heute Nachmittag schriftlich beantworten und mir morgen früh unaufgefordert vor legen, sonst gibt es eine Strafarbeit. Verstanden!“[/color] Mit strengem Blick sah er die zwei noch einmal an, dann kehrte er nach vorne zurück und fuhr mit dem Unterricht fort.

[color=dark red]„Deine Antwort ist richtig Kathy. Und es stimmt auch, dass er nicht der erste Europäer war, der nach Amerika gereist ist. Aber wir wollen uns heute speziell mit ihm beschäftigen.“[/color] Freundlich lächelte er dem Mädchen zu. [color=dark red]„Weißt du auch noch wie lange er für seine Reise gebraucht hat?“[/color], stellte er ihr eine weitere Frage, als sich auf einmal die Tür öffnete und Peter herein kam.

Allerdings kam er nicht zu ihm, sondern ging zu Hannah und bat sie mit nach draußen zu kommen. Dabei wirkte er sehr ernst und Marc fragte sich was nun wieder geschehen war. Es war doch nichts mit einem der Schüler die heute Morgen im Unterricht fehlten. Er hoffte es nicht, aber was wirklich los war würde ihm später bestimmt Hannah erzählen wenn sie wieder zurück war. Also verdrängte er diese Gedanken und widmete sich wieder den Schülern und dem Unterricht.

[Elizabeth West]

Dass man Kathy und Amy unmöglich die Blutabnahme ersparen konnte, konnte Hannah gut verstehen. Auch wenn die beiden eigentlich immer sehr brav waren, konnten sie sie bei solchen Dingen nicht gegenüber den anderen bevorzugen. Außerdem konnten sie auch bei diesen beiden Schülerinnen nicht ausschließen, dass vielleicht doch das Sprichwort "stille Wasser gründen tief" zutraf und eine von ihnen heute Nacht irgendetwas getan hatte. Sie konnte es sich zwar nur schwerlich vorstellen, aber sie hatten leider schon zu viele unangenehme Überraschungen auf dieser Schule erlebt um so etwas vollkommen auszuschließen.

"Denke ich auch, dort im Lehrerzimmer werden sie wenigstens nicht von den anderen verschreckt, wenn sie negativ auf die Ankündigung reagieren sollten. Wo wird bei den anderen die Blutabnahme stattfinden?", fragte Hannah nach und schüttelte dann leicht den Kopf, als Peter nachhakte, ob Cheyenne denn nicht im Unterricht war.

"Nein, sie ist bisher noch nicht erschienen und krank gemeldet hat sie sich auch nicht. Ich befürchte, dass sie vielleicht etwas mit dem Einbruch zu tun haben könnte oder sich heute wieder dazu entschieden hat den Unterricht zu schwänzen.", erwiderte sie mit einem leichten Seufzen. Es war ganz und gar nicht einfach mit Cheyenne umzugehen, besonders da das Mädchen nie etwas über ihre Beweggründe sagte und sich gegen nahezu alles auflehnte. Genauso würde sie sich wahrscheinlich auch wieder weigern an der Blutuntersuchung teilzunehmen und sich von Mike vollständig untersuchen zu lassen. Aber wenn Cheyenne wirklich krank war und in die Krankenstation eingebrochen war um Medikamente zu stehlen um wahrscheinlich die Gedanken an die negativen Dinge, die sie durchlebt hatte, zu verdrängen, dann mussten sie das unbedingt herausfinden.

[Kathryn Linton]

kathryn hoffte das Amy recht hatte und es irgendwann wirklich besser wurde. Besser mit der Angst und allem was daran hing, denn ewig konnte es ja nicht so weitergehen. Wenn sie weiterhin immer wieder Angst hatte, würde sie irgendwann als komplettes Nervenbündel in der Klapse landen. Davor hatte Kathryn schreckliche Angst. Zugedröhnt mit Medikamenten in einem Bett liegen und nicht zu wissen, welcher Tag war. Nein, so wollte sie nicht enden. Wenn sie doch nur so wäre wie Melissa oder Cheyenne oder so, einfach mutiger und sich nicht alles gefallen ließ bzw Angst vor allem und jedem hatte. Dass die beiden Klassenkameraden sich nicht am Unterricht beteiligten war sicherlich nicht wünschenswert, aber in diesem Augenblick wünschte sich Kathy sie könnte das auch. Nur ein bisschen, nicht so übertrieben, aber eben "normal" sein.

Tja und dann sprach Marc sie an, sie sollte seine Frage beantworten und prompt war die Angst wieder da. Trotzdem schaffte sie es stotternd zu antworten. Bevor Marc jedoch etwas dazu sagen konnte, entschuldigte er sich und ging zu Melissa und Eric nach hinten und rügte sie. Sie sollten sich am Unterricht beteiligen, sonst gab es Strafarbeit. Kathy wurde bei diesen Worten ganz klein, obwohl sie ja gar nicht gemeint war. Schließlich kehrte Mac zu ihr zurück und teilte ihr mit, dass ihre Antwort richtig war. Erleichtert war sie trotzdem nicht, zumal ihr Lehrer ihr gleich eine weitere Frage stellte. Wieso sie?

Zum Antworten oder groß zum Nachdenken kam Kathryn allerdings nicht, denn plötzlich ging die Tür auf und Peter trat ein. Er sah nicht glücklich aus und Kathryn nahm an, dass es etwas mit dem zu tun hatte, was vorhin in der Cafeteria passiert war. Der Schulleiter sagte jedoch nichts, sondern bat Hannah mit raus zu kommen. Mit mulmigen Gefühl sah Kathryn den beiden nach, Marcs Frage hatte sie ganz vergessen.

[Eric Jacobs]

Ja, vielleicht sollte er das wirklich tun und diesem Idioten eine Lektion erteilen. Vor allem, als Melissa meinte, dass der Neue doch mitbekommen haben musste, wo sie hingingen. Erst da fiel es Eric wieder ein das Jeff im Aufenthalsraum gesessen hatte. "So ein Schleimer", schimpfte Eric leise und konnte es kaum glauben. Solche Leute konnte er ja nicht ausstehen, aber damit schien er nicht alleine zu sein, denn Melissa konnte den Neuen auch nicht ausstehen. In ihr hatte er wahrlich eine Verbündete gefunden.
"Blöd ist gar kein Ausdruck", fuhr Eric fort, verstuimmte dann aber als Melissa noch etwas anderes auffiel. Marc musste den Neuen ebenfalls gesehen haben, als er nach oben zum Klassenraum ging. Allmählich schäumte Eric echt vor Wut. War der Neue wirklich was besseres?

"Das glaub ich echt nicht. Für wen hält der sich?" Eric schüttelte den Kopf und musste sich wirklich beherrschen dem Neuen nicht gleich jetzt eine aufs Maul zu hauen. Nur käme das nicht sondelrich gut. Um sich zu beruhigen wechselte er das Thema und kam auf die beiden anderen Mädchen im Raum zu sprechen. Wie sich herausstellte waren die beiden immer so ängstlich.
"Wie kann man nur solche Angst haben? Kapier ich nicht. Naja ist auch egal." Er wollte jetzt nicht darüber nachdenken und reden auch nicht. Wobei das um längen besser war, als dem Unterricht zu folgen. Eric hatte nicht einmal Ahnung worum es eigentlich ging.

Zum Glück kam Melissa auf seine Frage von vor ein paar Minuten zu sprechen und erzählte, was sie nach der Schule machen wollte. Eine Ausbildung kam nicht in Frage, wegen des fehlenden Schulabschlusses. Verständlich.
"Klingt doch nicht schlecht. Bleibt nur zu hoffen, dass du auch einen Job findest", erwiderte Eric. Weiter kam er allerdings nicht, denn plötzlich stand Marc vor ihnen und forderte sie auf, dem Unterricht zu folgen. Sonst würden sie eine Strafarbeit machen müssen. Eric verdrehte nur die Augen.
"Aber natürlich Herr Lehrer, entschuldigen Sie das wir wichtigere Dinge besprochen haben, als ihrem tollen Unterricht zu folgen", teilte Eric übertrieben freundlich und sarkastisch mit, den natürlich interessierte ihn der Unterricht nicht wirklich. Wobei Luzst auf die Strafarbeit hatte er auch nicht, denn dann würde rauskommen, dass er weder Lesen noch wirklich schreiben konnte. Und das musste er verhindern. Aber bisher hatte das auch geklappt und hier sollte das auch nicht weiter schwer werden. Eric lächelte Marc übertrieben nett an, streckte ihm dann aber die Zunge heraus, als er sich umdrehte.
"Idiot", meinte er zu Melissa, als plötzlich die Tür aufging und Peter reinkam. Dieser sah irgendwie verärgert aus und Eric nahm an, dass es etwas mit der Sache von vorhin in der Cafeteria zu tun hatte.

"Oha, der sieht ziemlich grummeloig aus", kommentierte Eric die Szene, als Peter mit Hannah zusammen den Klassenraum verließ. "Richt nach Ärger oder was meinst du?", fragte er und sah Melissa an.

[Amy Campbell]

Obwohl Marc nicht sie sondern Eric und Melissa schimpfte, konnte Amy es nicht verhindern, dass sie bei seinen harten Worten und seiner Androhung, dass die beiden eine Strafarbeit erhalten würden, zusammenzuckte. Sie hasste es, wenn ein Lehrer laut wurde, besonders da sie das immer wieder daran erinnerte, wie ihre früheren Klassenkameraden sie gemobbt hatten. Hin und wieder hatten die Lehrer versucht ihre Mitschüler davon abzuhalten, aber das hatte das ganze eigentlich nur noch schlimmer gemacht, denn dann hatten ihre hinterhältigen Kameraden einfach auf dem Schulhof oder im Bus weitergemacht.

Nervös versuchte Amy die Worte von Marc zu ignorieren und begann zur Ablenkung mit dem Bleistift den Kopf eines Fjordpferdes an den Rand einer Seite ihres Hefts zu zeichnen. Erst als Marc dann wieder nach vorne kam, sah sie von ihrem Heft und dem skizzierten Kopf ihres geliebten Ponys auf und konzentrierte sich wieder auf den Unterricht. Lächelnd schaute sie kurz zu Kathy, als Marc bestätigte, dass ihre Antwort richtig war. Doch als er anschließend Kathy eine weitere Frage stellte, zuckte Amy wieder zusammen. Hatte Marc nun etwa vor jeden von ihnen einzeln abzufragen? Eigentlich hatte sie nicht das Gefühl gehabt, dass er heute eine mündliche Hausaufgabenüberprüfung durchführen würde, aber scheinbar hatte er zumindest so etwas Ähnliches geplant. Bei der Aussicht darauf, dass es möglicherweise Noten auf ihre Antworten geben würde, begann Amys Herz immer schneller zu schlagen und Peters Auftauchen im Klassenraum machte es nicht gerade besser. Er verschwand zwar kurz darauf wieder, aber das mulmige Gefühl in ihrer Magengegend blieb und ein Blick zu Kathy zeigte ihr, dass ihrer Freundin wohl nicht anders erging.

Abgelenkt durch Peters Bitte, dass Hannah bitte mit ihm kommen sollte, schien sie sogar Marcs Frage vergessen zu haben. Aber vielleicht war das ihre Chance um ihrer Freundin zu helfen. Unsicher, ob sie es wirklich tun sollte, blickte sie einen Augenblick wieder auf ihr Heft, bevor sie dann zögerlich ihre Hand hob um Marc zu signalisieren, dass sie die Frage beantworten wollte.

[Nick Bankins]

Mit seinem Vorschlag Amy und Kathy ins Lehrerzimmer zu bringen, um sie vor den möglicherweise etwas heftigeren Reaktionen der anderen Schülern zu schützen, war Hannah einverstanden, wollte dann jedoch wissen wo die Blutabnahme bei den anderen Jugendlichen statt finden würde. „Ich denke wir machen es bei ihnen im Bioraum. Der ist frei und liegt außerdem ganz in der Nähe.“

Erfreut war er dann jedoch nicht, als sie ihm mitteilte, dass Cheyenne sich, obwohl sie nicht im Unterricht war, nicht krank gemeldet hatte. Das könnte wirklich ein Hinweis darauf sein, dass sie etwas mit dem Einbruch zu tun hatte. Außerdem würde es zu ihrem ganzen ablehnenden Verhalten und zu ihrer Sucht nach Alkohol passen. „Gut möglich, dass sie damit etwas zu tun hat, denn in der letzter Zeit dürfte sie keinen Alkohol mehr zur Verfügung gehabt haben und damit unter Entzugserscheinungen leiden. Und die könnte sie sehr gut mit dem Beruhigungs- und dem Schmerzmittel linderten.“ Das erinnerte ihn nur zu sehr an seine Zeit als Süchtiger. In der Not hatte auch er alles zu sich genommen was ihm nur irgendwie dabei geholfen hatte diese verdammten Entzugserscheinungen zu lindern. „Das heißt wir müssen so schnell wie möglich zu ihr.“, meinte er und überlegte dann schnell wie er seine Leute am geschicktesten einteilte. „Ich denke daher wäre es das Beste wenn du Amy und Kathy jetzt gleich aus dem Klassenraum heraus holst und ins Lehrerzimmer bringst. Sobald Mike, Ellen und Sophie hier sind, werde ich Mike und Sophie zu euch schicken. Und ihr drei geht dann, wenn ihr fertig seid, direkt zu Cheyenne, denn Ellen und ich dürften bei den anderen Schüler etwas länger als ihr bei den beiden brauchen.“

[Elizabeth West]

Zustimmend nickte Hannah auf Peters Erklärung hin. Der Bioraum war wahrscheinlich wirklich die beste Wahl. Die Bänke dort waren fest installiert und in dem Raum befand sich auch nur sehr wenig, was ein Schüler, wenn er aggressiv werden würde, benutzen konnte um Mike oder einen der anderen Betreuer anzugreifen. Wieso musste so etwas nur immer wieder geschehen? Wenn alle Schüler sich brav verhalten würden, dann müssten sie sich gar keine Gedanken über solche Dinge machen, sondern könnten sich in Ruhe um die Probleme ihrer Schüler kümmern und versuchen ihnen zu helfen.

Dass Cheyenne unter Entzugserscheinungen litt, konnte sie sich auch gut vorstellen, denn das seltsame Verhalten, dass Cheyenne gestern nach ihrem Gespräch im Lehrerzimmer gezeigt hatte, könnte sehr gut zu den Symptomen eines Entzugs passen. Anhand von Peters Blicken merkte sie, dass er bei diesen Worten wahrscheinlich auch wieder an seinen eigenen Entzug und die Dinge, die er durchlebt hatte, dachte. Sofort wurde ihr Gesichtsausdruck wieder etwas sanfter und sie war versucht ihm die Hand auf die Schulter zu legen. "Peter, irgendwie werden wir es schon schaffen, dass auch Cheyenne über ihre Alkoholsucht hinweg kommt.", versuchte sie ihm Mut zu machen, stimmte ihm jedoch zu, dass sie so schnell wie möglich zu ihr mussten, denn Schmerzmittel konnte man auch zum Suizid missbrauchen und leider dachten Personen, die einen Entzug durchleiden mussten, nur allzu häufig daran, dass der Freitod die beste Lösung sein könnte um ihr Leiden zu beenden.

"Ja, denke ich auch.", meinte sie mit einer gewissen Hektik in ihrer Stimme, denn bei der vorletzten Aufnahme, die sie durchgeführt hatte, hatte sich der Schüler schon kurz darauf mit einer Überdosis an Drogen das Leben genommen. Kurz schloss sie die Augen um diese Erinnerung zu verdrängen und sah dann wieder zu Peter, doch die Angst um Cheyenne blieb in ihrem Hinterkopf immer noch bestehen. "Vielleicht sollten Mike und Sophie sich alleine um Kathy und Amy kümmern. Kathy vertraut Mike, glaube ich, sogar ein wenig mehr als mir und dann kann ich sofort bei Cheyenne nachsehen.", schlug sie vor, denn sie durfte es auf keinen Fall zulassen, dass so etwas noch einmal geschah. Sie gab sich immer noch die Schuld für den Tod des Schülers und wenn Cheyenne auch noch etwas geschah, dann würde sie sich niemals verzeihen.

[Melissa Cory]

Nun durch ihre Worte wurde es Eric offensichtlich auch klar, dass das was Jeff gesagt hatte eine Lüge gewesen sein musste und das auch Marc sich nicht gerade fair verhalten hatte. Und das machte auch ihn wütend. „Vielleicht sollten wir Marc auf seinen Fehler aufmerksam machen. Dann müsste er diesem Idioten eigentlich eine Strafe aufbrummen. Wenn nicht beschwere ich mich bei Peter über ihn, denn Marc muss alle Schüler gleich behandeln und darf nicht einen, den er vielleicht besonders mag, bevorzugen.“, giftete Mel immer weiter, auch wenn Jeff inzwischen mit Sicherheit mitbekommen hatte über wen sie redeten. Allerdings störte sie das nicht. Er sollte ruhig gleich merken mit wem es nicht gut war sich anzulegen.

Dadurch bekam sie jedoch nicht mit, dass Marc sich ihnen näherte und erschrak leicht, als sie ein leises Räuspern hinter sich vernahm. Nur Sekunden später erfuhr sie dann was er von ihnen wollte. Sie sollten sich am Unterricht beteiligen. Doch darauf hatte Melissa wie üblich keine Lust, genauso wie auch Eric. Zumindest hatte er das vorhin noch zu ihr gesagt. Wieso er sich jetzt aber auf einmal so lieb entschuldigte, verstand Mel nicht. Verwundert sah sie ihn an, bemerkte dann aber seinen komischen Gesichtsausdruck. Also machte er sich nur lustig über den Lehrer. Nachdem er ihnen dann den Rücken zugedreht hatte, streckte er ihm sogar noch die Zunge heraus und Melissa schloss sich ihm mit einem Grinsen an. „Das ich ihm diese bescheuerten Fragen beantworte kann er eh vergessen. Lieber soll er mich mal wieder zum Küchendienst einteilen. Das hat man schneller erledigt als die Hausaufgaben.“, flüsterte sie ihm leise zu.

Danach sah sie ihre Chance gekommen, den Lehrer auf seinen Fehler wegen Jeff aufmerksam zu machen. „Entschuldigung, aber ich hätte mal eine Frage.“, rief sie Marc hinterher. „Aber wieso erhält Jeff für sein zu spät kommen keine Strafe, obwohl sie genau wissen, dass er unten im Aufenthaltsraum gesessen hat und damit auch gesehen hat wohin die anderen Schüler gegangen sind.“

Marc antwortete ihr jedoch nicht gleich auf ihre Frage, sondern widmete sich erst Kathy. Und danach öffnete sich plötzlich die Tür und Peter kam herein. So schnell hatte sie den Schulleiter nun doch nicht sehen wollen. Besonders da sie deutlich an seinem Gesichtsausdruck sah, was er hier wollte. Ihr Einbruch war aufgefallen und nun begannen sie wahrscheinlich den Täter zu suchen. Sofort begann ihr Herz wieder zu rasen und ihr wurde es heiß und kalt auf einmal. Damit Peter davon nichts mitbekam, drehte sie sich schnell etwas zur Seite und sah aus dem Fenster. Sie betete, dass er nicht zu ihr kam und war erleichtert als sie hörte wie die Tür sich erneut öffnete und kurz darauf wieder schloss. Schnell holte sie tief Luft, bevor sie zu Eric sah. „Oh ja, dass stimmt. Er ist ärgerlich. Und zwar enorm ärgerlich.“, meinte sie und hoffte, dass er das leichte zittern in ihrer Stimme nicht bemerkte. „Aber ich denke wir werden noch früh genug mitbekommen was los ist. Doch vorher hoffe ich, dass Marc uns auf meine Frage antwortet. Ich bin schon gespannt was er sagen wird.“, wechselte sie schnell das Thema.

[Nick Bankins]

Ein wenig verwundert sah Peter Hannah an, als sie die Hand hob und in seine Richtung bewegte, sie dann jedoch wieder sinken ließ. Er fragte sich was das sollte, erfuhr es aber sofort als er Hannahs Worte hörte. „Ja, dass hoffe ich auch. Es wäre halt schön wenn sie uns endlich mal vertrauen würde und mit dem heraus rücken würde was zu Hause bei ihr geschehen ist, denn ich bin mir so ziemlich sicher das ihr Verhalten etwas mit ihrem Vater zu tun hat. Die Besorgnis die er damals gezeigt hat war nur gespielt. Er wollte uns täuschen, doch so ganz ist ihm das bei mir nicht gelungen. Diese Familie verbirgt irgendetwas, was dem Mädchen enorm zu schaffen macht.“, erklärte er ihr von seinen Vermutungen, die ihm seit Cheyennes Ankunft immer mal wieder durch den Kopf gingen.

Als sie dann seiner Einteilung zugestimmt hatte, wollte er schon wieder zurück in den Klassenraum gehen, als Hannah noch einen anderen Vorschlag machte, der es ihnen ermöglichen würde sofort nach der Schülerin zu sehen. Dabei entging ihm allerdings nicht die leichte Hektik, die sich auf einmal in ihrer Stimme breit gemacht hatte. „Du denkst sie könnte sich mit den Tabletten etwas angetan haben? So wie es damals bei dem Jungen passiert ist.“ An so etwas hatte er vorhin zwar auch kurz gedacht, aber er war der Meinung gewesen, dass Cheyenne so vernünftig war das sie so etwas nicht tat. Hannah schien das jedoch anders zu sehen. Ob es jedoch an ihrem Erlebnis von damals lag, oder ob sie in den letzten Tagen vielleicht irgendwelche Hinweise gesehen hatte, die in ihr die Vermutung aufkommen hatten lassen, dass Cheyenne mit dem Gedanken spielte sich umzubringen, konnte er im Moment nicht einschätzen. Aber er vertraute ihrer Meinung. „Ja, es könnte sein, dass sie Mike noch ein wenig mehr wie dir vertraut. Wahrscheinlich weil sie in den ersten Tagen hier auf der Krankenstation geschlafen hat und er sich schon fast väterlich um sie gekümmert hat. Dann machen wir es so wie du vorgeschlagen hast. Bring die beiden ins Lehrerzimmer und erkläre ihnen was los ist und dann kannst du schnell nach Cheyenne sehen.“ Trotz der ganzen Aufregung heute Morgen, gelang es ihm ihr ein kleines, aufmunterndes lächeln zu schenken. Danach wurde er allerdings sofort wieder ernst. „Dann sollten wir nun wieder in den Klassenraum gehen.“, schlug er vor.

Anschließend ging er zu der Klassentür, öffnete sie und trat ein. Marc stand gerade bei Amy und Kathy und schien sich mit ihnen zu unterhalten. Doch diese Unterhaltung musste er leider nun stören. „Hallo Marc.“, sprach er seinen Kollegen an. „Ich müsste mal kurz mit dir sprechen.“, bat er ihn und deutete ihm mit einer leichten Handbewegung an mit ihm zur Tafel zu kommen. So bekam Hannah nämlich die Möglichkeit zu den beiden Mädchen zu gehen und in Ruhe mit ihnen den Klassenraum zu verlassen.

Als Marc dann zu ihm gekommen war, stellte Peter sich mit dem Rücken zur Klasse, sodass die Schüler nicht mitbekommen konnten was er zu dem Lehrer sagte. „Es tut mir leid deinen Unterricht unterbrechen zu müssen, aber irgendeiner unserer Schüler ist heute Nacht in die Krankenstation eingebrochen und hat Medikamente gestohlen. Wir werden, um den Täter so schnell wie möglich zu finden, jetzt gleich Blutproben von allen nehmen, damit das Labor noch die Chance hat Spuren des Medikamentes zu finden. Dafür werden wir sie einzeln in den Bioraum bringen, damit Ellen ihnen dort Blut abnehmen kann, während Mike sich im Lehrerzimmer um Amy und Kathy kümmern wird, damit sie von der Aktion nicht zu sehr verschreckt werden. Hannah wird sie nun gleich dorthin bringen, bevor ich der Klasse erkläre was nun geschehen wird. Ich hoffe es wird keinen allzu großen Ärger geben.“, fasste er alles was sie geplant hatten so kurz wie möglich zusammen, damit auch Marc Bescheid wusste.

[Marc Flemming]

Das Eric sich nur lustig über ihn machte war ihm klar. Und auch Melissas Blicke kannte er schon. Sie hatte wieder mal keine Lust sich am Unterricht zu beteiligen. Doch hoffentlich hielten die beiden nun den Mund und störten den Unterricht nicht mehr weiter. Wenn nicht würde er sie auseinander setzen. Vielleicht zeigte dann wenigstens Eric ein wenig mehr Interesse an dem Unterricht, denn häufig war es ja so, dass schlechte Schüler es ganz schnell schafften andere auf ihre Seite zu ziehen.

Nun musste er sich jedoch wieder um die kümmern die ordentlich ihre Hausaufgaben gemacht hatten. Aus diesem Grund ignorierte er auch erst einmal Melissas provozierende Frage wegen Jeff, denn wenn er während des Unterrichts darauf eingehen würde, könnte er es vergessen seinen Stoff heute noch durch zu bekommen.

Aber leider kam er auch nicht mehr dazu Kathy, die sich nun bei seiner weiteren Frage überhaupt nicht mehr traute etwas zu sagen, ein wenig aufzumuntern, oder Amy aufzurufen, die zögerlich die Hand gehoben hatte, denn in diesem Moment kamen Peter und Hannah zurück in den Klassenraum und der Schulleiter bat ihn nach vorne zur Tafel zu kommen. Ohne zu zögern folgte er seinem Chef und hörte nun erschrocken was geschehen war. Das die Schulleitung dann sofort bei allen Blutproben nehmen wollte war verständlich. Schließlich mussten der Täter und die Medikamente so schnell wie möglich gefunden werden, damit keiner mehr Dummheiten damit machen konnte. Deshalb nickte er zustimmend und stellte sich dann neben Peter, um dort abzuwarten wie die Schüler auf das was der Schulleiter nun vor hatte reagieren würden.

[Elizabeth West]

Nachdenklich hörte Hannah Peters Worten zu. Sie fände es auch sehr schön, wenn Cheyenne endlich etwas mehr Vertrauen zu ihnen fassen würde. Aber, dass Peter vermutete, dass Cheyennes Vater für das Verhalten des Mädchens verantwortlich war, brachte sie auf eine Idee. Sie konnte sich noch allzu gut daran erinnern, wie Cheyenne gestern auf der Treppe gemeint hatte, dass sie sie nicht anfassen sollte und dabei in weite Ferne geblickt hatte. Hatte sie in diesem Moment vielleicht eher ihren Vater gewarnt, dass er sie nicht anfassen sollte, anstatt sie damit zu meinen? Das würde zumindest einiges erklären, besonders wenn der Vater bei Cheyennes Ankunft wirklich nur den besorgten Vater gespielt hatte. Da sie leider bei der Aufnahme von Cheyenne nicht anwesend gewesen war, musste sie sich bei dieser Sache vollkommen auf das Einschätzungsvermögen von Peter verlassen. Aber vielleicht würde der Vater auch zu dem Elternbesuchstag kommen und dann konnte sie das Verhältnis zwischen Vater und Tochter ein wenig genauer beobachten.

"Gut möglich, aber leider scheint sie bisher zu niemandem Vertrauen gefasst zu haben. Selbst unter den Schülern scheint sie bisher keine Freunde zu haben. Es ist als hätte sie einen festen Schutzwall um sich herum errichtet.", erwiderte Hannah nachdenklich, bevor sie leicht nickte.

Obwohl sie ihre Befürchtungen, dass es ähnlich wie bei dem Jungen sein könnte, nicht laut ausgesprochen hatte, schien Peter bereits zu ahnen, dass sie deswegen hektisch und unruhig war. "Es wäre möglich. Da Cheyenne über kaum etwas redet, ist es schwer einzuschätzen, wie es ihr geht und was sie plant." Kurz seufzte sie, denn sie wünschte sich bei Cheyenne eigentlich nichts mehr, als dass sie endlich etwas mehr Vertrauen fassen und dadurch auch etwas zugänglicher werden würde und bei Kathy war es ja leider ähnlich. Aber sie vertraute im Gegensatz zu Cheyenne wenigstens Mike ein wenig. "Vermutlich. Da Kathy so früh ihre Eltern verloren hat, halte ich es für gut möglich, dass sie irgendjemand sucht, der ihr zumindest ein Elternteil ersetzt und da Mike sie so väterlich behandelt hat, wird sie ihn nun erst einmal mehr schätzen als uns.", antwortete sie und schaffte es dann auch ein leichtes Lächelns als Antwort auf Peters Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern. Anschließend nickte sie kurz und folgte dem Schulleiter, nachdem sie die Maske der Selbstsicherheit, die sie immer gegenüber ihren Schülern trug, wieder in Position gerückt hatte, wieder in den Klassensaal.

In der Zwischenzeit schien sich Marc bei dem Unterrichtsgespräch besonders auf Kathy und Amy konzentriert zu haben, denn so wie sie erkennen konnte, schienen sich Eric und Melissa immer noch mit anderen Dingen zu beschäftigen, die nicht zum Unterricht gehörten. Geduldig wartete sie, bis sich Peter und Marc zur Tafel zurückgezogen hatten, bevor sie zu den beiden Mädchen ging und sie ansprach. "Kathy, Amy, kommt ihr bitte mit mir ins Lehrerzimmer?", bat sie die beiden Schülerinnern mit ihr zu kommen, entschloss sich dann aber sofort dazu ihnen auch noch zu sagen, dass sie nichts befürchten mussten, denn so wie sie die beiden kannte, würden sie nun sofort wieder Angst bekommen. "Peter hat etwas Wichtiges mit den anderen zu besprechen und da ihr ja wisst wie aufbrausend eure Klassenkameraden hin und wieder sein können, möchte ich mit euch lieber in Ruhe im Lehrerzimmer reden. Außerdem wartete Seany bereits dort.", fügte sie ihren Erklärungen schnell noch hinzu, bevor sie dann eine einladende Geste machte und hoffte, dass die beiden ihr ohne Widerrede ins Lehrerzimmer folgen würden.

[Kathryn Linton]

Eine Bewegung neben sich, ließ Kathryn den Kopf drehen. Amy hob zögernd die Hand, ganz so, als wolle sie die Frage von Marc beantworten. Doch zum Antworten kam sie gar nicht, denn plötzlich ging die Tür erneut auf und Peter und Hannah betraten den Klassenraum wieder. Noch immer sah der Schulleiter ziemlich aufgebracht aus und auch Hannah wirkte anders, als eben noch. Etwas war passiert, da war sich Kathy ziemlich sicher. Vorsichtig sah sie zu Amy und wünschte sich grad weg aus dem Klassenraum, denn wenn es Ärger gab, wollte sie nicht hier sein, zumal sie sich sicher war, das sie nichts angestellt hatte. Oder doch?

Peter sprach derweil mit Marc. Die beiden standen mit dem Rücken zur Klasse, so das Kathryn nicht mitbekam um was es ging. Aber sie nahm an, das es etwas mit dem Gespräch vorhin in der Cafeteria zu tun hatte. Denn da war Peter ganz plötzlich aus dem Raum. Ob wirklich jemand abgehauen war? Sie war so in Gedanken, das sie nicht mitbekam, das Hannah plötzlich vor dem Tisch an dem sie mit Amy saß, auftauchte. Erst als die Betreuerin sie und Amy ansprach zuckte Kathy zusammen und bemerkte Hannah. Die beiden sollten mitkommen. Hatten sie doch etwas angestellt? Ängstlich und unsicher sah Kathy zu ihrer Freundin, ehe sie nickte. Wenn Hannah wollte das sie mitkommen, mussten sie das wohl tun. Trotzdem war ihr alles andere als wohl dabei. Doch die Betreuerin war noch nicht fertig, denn plötzlich teilte sie ihnen mit das Peter etwas wichtiges mit der Klasse zu besprechen habe und dies könnte zu Stress in der Klasse führen. Aus diesem Grund wollte Hannah mit ihnen in Ruhe im Lehrerzimmer sprechen. Nur warum genau, das sagte sie nicht, aber das würden sie wohl gleich erfahren.

Zögernd und mit einer großen Portion Angst im Bauch stand Kathy auf, wartete bis AMy ebenfalls soweit war und folgte Hannah dann nach draßen. An der Tür warf sie noch kurz einen Blick zurück in den Klassenraum.

tbc: Lehrerzimmer

[Eric Jacobs]

Eric bezweifelte, dass das etwas brachte. Denn wenn Marc wußte, das Jeff unten in der Halle gesessen hatte, wieso hatte er ihn dann nicht gleich bestraft? Vergessen oder übersehen hatte er den Jungen bestimmt nicht.
"Das bringt doch nix. Vielleicht ist er wirklich sowas wie ihr neuer Liebling oder irgendwas besonders, was weiß ich. Das klären wir unter uns", erwiderte Eric. Nein sowas gab nicht an Lehrer weiter, das klärte man unter den Schülern, damit der Neue gleich wußte was Sache war. Das Jeff womöglivh mitbekam das sie beide über ihn redeten,w ar Eric ziemlich egal. Sollte dieser doch ruhig alles hören, eine Abreibung würde er trotzdem bekommen.

Vor lauter Quasselei bekamen die beiden erst ziemlich spät mit das Marc vor ihrem Tisch auftauchte. Doch Eric schaltete schnell um, sprach übertrieben freundlich und teilte dem Lehrer mit, ab jetzt aufzupassen. Natürlich hatte er dies nicht vor. Marc jedoch sagte nichts weiter dazu, sondern zog wieder ab und Eric streckte ihm die Zunge raus, kaum das der Lehrer ihm den Rücken zudrehte. Melissa hatte auch nicht vor die Fragen zu beantworten, da ließ sie sich lieber Küchendienst aufbrummen. Eric nickte ihr zu. "Da mach ich mit"
Kaum hatte er dies gesagt, als Melissa die Sache mit Jeff doch an Marc herantrug und deN lehrer auf sein Fehlverhalten aufmerksam machte. Eine Antwort bekamen sie jedoch nicht. Das hatte Eric schon vermutete. Und dann ging die Tür auf und Peter trat ein. Der Schulleiter sah alles andere als glücklich aus und wieso er hier war, ahnte Eric nicht. Im Gegenteil er nahm an das jemand angehauen war. Das Melissa in die Krankenstation eingebrochen und Medikamente geklaut hatte, wußte er noch nicht.

Der Schulleiter verschwand wiede,r aber nicht alleine, denn Hannah folgte ihm.
"Vermutlich ist einer abgehauen", mutmaßte Eric schulterzuckend. Lange blieben die beiden Erwachsenen nicht vor der Tür, denn nach kurzer Zeit betraten sie den Klassenraum wieder. Doch diesmal ging Peter zu Marc und sprach ihn an. Hannah dagegen wandte sich an die beiden Angsthasen, die kurz darauf aufstanden und mit ihr hinausgingen. Was war denn jetzt los?
"Jetzt versteh ich gar nichts mehr?", gestand Eric. Der Unterricht aber dürfte damit wohl beendet sein. Hoffte er zumindest. "Sieht nach Freizeit aus. Oder was meinst du?", fragte er voller Vorfreude auf einen freien Tag ohne Schule. Das er sich da zufrüh freute, ahnte er nicht.

[Elizabeth West]

Verunsichert sah Amy Hannah an. Zum Teil war sie froh darüber, dass Marc sie nun doch nicht aufrufen konnte und sie seine Frage beantworten musste, doch andererseits fürchtete sie sich davor, wieso Hannah von ihnen wollte, dass sie mit ihr ins Lehrerzimmer kamen. Sie hatten doch nicht etwa irgendetwas getan, was die Betreuer verärgert haben könnte? Heute Morgen war sie fast zu spät gekommen, aber das war sicher nicht wichtig genug um den Unterricht zu unterbrechen. Es musste also irgendetwas anderes geschehen sein. Irgendetwas, was die gesamte Klasse betraf und offenbar dazu führen konnte, dass ihre anderen Klassenkameraden wütend wurden.

Zögerlich stand Amy auf und überlegte erst einmal, ob sie vielleicht ihre Schulsachen mitnehmen sollte, aber als sie merkte, dass Kathy ihre Sachen auch hier ließ, entschied sie sich ebenfalls dagegen und folgte Hannah langsam und mit leicht hängendem Kopf zu der Tür. Erst als sie den Klassensaal verlassen hatten und Hannah die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, traute Amy sich wieder aufzusehen und Hannah zögerlich anzusprechen. "Es… hat doch nicht… etwas mit… uns zu tun?" Leicht zitternd blieb sie kurz im Gang stehen und atmete erst auf, als Hannah sie anlächelte und leicht den Kopf schüttelte.

"Nein, keine Sorge, es hat nichts mit euch beiden zu tun.", antwortete Hannah ihnen freundlich, denn sie hoffte immer noch, dass die beiden auf keinen Fall etwas mit dem Einbruch auf der Krankenstation zu tun hatten. "Aber ich denke über den Rest sprechen wir lieber im Lehrerzimmer.", schlug sie den beiden vor, damit sich besonders Kathy bei diesem Gespräch ein wenig mit Seany ablenken konnte und sie hoffentlich nicht so erschrocken reagieren würden, wenn sie erfuhren, dass irgendeiner ihrer Kameraden in die Krankenstation eingebrochen war und Medikamente gestohlen hatte.

tbc: Lehrerzimmer

[Nick Bankins]

Wie er schon von Marc erwartet hatte, verstand er die Maßnahmen, die die Schule wegen des Diebstahls unternehmen musste, um den Täter so schnell wie möglich zu finden, auch wenn das bedeutete, dass der Unterricht heute wohl ausfallen würde.

„Gut, dann würde ich sagen, dass du dich unauffällig in die Nähe der Tür stellst, um zu verhindern, dass einer der Schüler versucht das Weite zu suchen, wenn sie nun hören weswegen ich hier bin.“, teilte er seinem Freund leise mit, nachdem er sich neben ihn gestellt hatte. Schließlich konnte man nie wissen wie die Schüler auf das was sie vor hatten reagieren würden. Besonders wenn sich der Täter unter ihnen befand, denn er würde bestimmt mit allen Mitteln versuchen hier weg zu kommen, da er wusste, dass ihn eine Blutentnahme mit Sicherheit überführen würde.

Geduldig wartete er noch bis Hannah und die beiden Mädchen die Klasse verlassen hatten, dann wandte er sich an die Schüler. „Hallo.“, begrüßte er sie erst einmal ganz ruhig. „Es tut mir leid euch stören zu müssen, aber heute Nacht ist etwas nicht gerade schönes geschehen, was uns leider dazu zwingt etwas anzuordnen was euch und auch uns nicht gerade gefällt.“, versuchte er sie auf das was er nun sagen wollte langsam vorzubereiten, ihnen jedoch auch gleichzeitig zu zeigen, dass der Schulleitung und den Betreuern diese Blutabnahme genauso missfiel wie ihnen mit Sicherheit. „Einer der Schüler, ich weiß nicht ob es jemand aus eurer Gruppe oder aus einer anderen war, hat heute Nacht einen der Medikamentenschränke in der Krankenstation aufgebrochen und zwei Packungen Tabletten geklaut. Um nun zu verhindern, dass er sich oder vielleicht andere mit den Medikamenten in Gefahr bringt, müssen wir den Täter und auch die Tabletten so schnell wie möglich finden. Ich hoffe ihr versteht, dass Mike und Ellen euch deswegen jetzt gleich ein wenig Blut abnehmen müssen. Aber so können wir am sichersten sagen wer der Täter ist und niemand wird grundlos verdächtigt. Es sei denn der Täter ist so fair und stellt sich freiwillig. Dann können wir uns natürlich diese Arbeit ersparen.“ Aufmerksam beobachtete er die Klasse, um zu sehen ob sich einer der Jugendlichen auffällig verhielt. Meist wurde der Täter nämlich bei so einer Ankündigung, die ihn auf jeden Fall überführen würde, unruhig.

[Melissa Cory]

Natürlich hatte Eric damit Recht, dass man bei solchen Dingen nicht den Lehrer einschaltete, sondern es unter sich klärte, aber irgendwie konnte sie heute Morgen einfach nicht den Mund halten. Vielleicht lag das noch an den Stoffen die in dem Schmerzmittel gewesen waren, denn wenn es sich um Drogen ähnliche gehandelt hatte, dann verstand sie ihr jetziges Verhalten. Wenn sie nämlich früher Drogen genommen hatte, war sie auch zunächst für eine Weile recht ruhig und ausgeglichen gewesen, doch danach hatte sie allen ziemlich direkt gesagt was sie dachte, bis die Wirkung völlig verflogen gewesen war.

Daher hörte sie auch nicht auf Eric und sprach Marc einfach an. Allerdings erhielt sie keine Antwort. Der Lehrer tat so als ob er sie nicht gehört hatte und versuchte mit dem Unterricht weiter zu machen. „Das ist vielleicht ein Arschloch.“, meinte er leise zu Eric, bevor sie nickte. „Schön, dann bin ich während des Küchendienstes wenigstens nicht alleine. Zu zweit macht es nämlich mehr Spaß.“

Kaum hatte sie das zu dem Jungen gesagt, als sich die Tür öffnete und Peter und Hannah wieder eintraten. Dieses Mal ging der Schulleiter allerdings sofort zu Marc, während Hannah zu dem Tisch von Amy und Kathy ging. Sie forderte sie auf mitzukommen und unsicher folgten die beiden ihr. „Jetzt bekommen die zwei eine Extrawurst gebraten. Kannst du mir sagen was das heute soll? Aber das einer abgehauen ist glaube ich nicht. Dafür würden sie den Unterricht nicht stören, sondern Peter würde sich mit jedem der Zeit hat auf die Suche machen. Da muss irgendetwas anderes sein.“ Was, dass wusste sie zwar genau, aber das würde sie bestimmt nicht sagen.

Viel lieber hob sie, als Eric meinte, dass sie heute wohl unterrichtsfrei hätten, die Arme, lehnte sich etwas auf dem Stuhl zurück und verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf. „Ja, gut möglich. Wir sollten also jede Minute genießen. So oft kommt das nämlich nicht vor.“

Genüsslich schloss sie die Augen und holte tief Luft, als sie plötzlich hörte wie Peter anfing ihnen zu erklären warum er hier war. Wie sie schon erwartet hatte, war er wegen des Einbruches hier. Allerdings hatten sie bisher keine Ahnung wer es gewesen war. Und wenn es ihr nach ging, dann würde das auch so bleiben. Aber als er die Blutentnahme erwähnte, wurde ihr klar, dass sie sie bald haben würden. Jedoch würde sie ihnen niemals sagen wo sie die Tabletten versteckt hatte. Das konnten sie vergessen, auch wenn sie sie mehrere Tage in den Arrest stecken würden. Sollten sie doch. Sie würde es schon überstehen. Hauptsächlich wenn sie wusste, dass sie danach wieder ein paar Pillen nehmen konnte. Dieser Gedanke würde ihr über die langweilige Zeit im Arrest hinweg helfen. Dennoch schlug ihr Herz noch ein wenig schneller als vorher. Aber sie schaffte es sich nichts anmerken zu lassen. Und als der Schulleiter die Sache mit dem Täter ansprach, kam ihr ein Gedanke. Vielleicht würde es ihr ja gelingen den Verdacht auf jemand anderes zu lenken.

Sie setzte sich mit einem Ruck wieder gerade auf den Stuhl und sah zu Peter. „Ich glaube sie können sich wirklich diese ganze Arbeit ersparen. Haben sie schon mal mit Cheyenne gesprochen? Sie war nämlich heute Nacht, als wir von der Feier zurück kamen, nicht im Schlafsaal.“

[Marc Flemming]

Doch bevor es dazu kam das Peter den Schülern mitteilte weswegen er hier war, bat er ihn sich in die Nähe der Tür zu stellen, damit keiner von den Jugendlichen mal so einfach verschwinden konnte. [color=dark red]„Mach ich.“[/color], bestätigte er seinem Freund und tat dann so als ob er in dem kleinen Regal, dass sich direkt neben der Tür befand, etwas suchte. So würde es den Kids hoffentlich nicht weiter auffallen, dass er die Tür bewachte, denn schon alleine so etwas konnte womöglich dazu führen, dass einer von ihnen ausrasten würde.

Als dann Peter damit anfing ihnen zu erklären warum er hier war, nahm Marc sich ein Buch aus dem Regal und begann darin zu blättern, bis Melissa fragte, ob Peter sich schon einmal mit Cheyenne unterhalten hatte, da sie gestern Abend nicht im Schlafsaal gewesen war. Möglich wäre es das Cheyenne, nachdem fast alle zu der Feier gegangen waren, auf solch eine Idee gekommen war. Zumal sie sich gestern so sehr aufgeregt hatte und dadurch ihr Drang nach etwas, was sie von ihren Gedanken ablenken konnte, bestimmt groß gewesen war. Doch zum Teil wunderte er sich auch ein wenig über Mel. Sie war zwar sonst auch jemand der kaum den Mund halten konnte, aber heute Morgen waren ihre Worte etwas aggressiver als sonst. Das hatte er schon bemerkt als sie sich ohne die geringste Rücksichtnahme mit Eric über Jeff unterhalten hatte. Und dann auch an ihrer Frage, die sie ihm wegen dem Jungen gestellt hatte. Konnte diese Veränderung nicht vielleicht auch mit der Einnahme von diesen Medikamenten zusammen hängen? Marc wusste es nicht, besonders da er keine Ahnung hatte welche Tabletten gestohlen worden waren. Aber wenn er die Möglichkeit dazu bekam, würde er entweder Peter oder Mike fragen.

[Jeff Wilson]

Während er Marc zu hörte, bekam er jedoch immer wieder mit, wie diese beiden Idioten weiter über ihn sprachen. Und jedes Wort das sie sagten machte ihn ein wenig wütender, aber er schaffte es sich weiterhin zur Ruhe zu zwingen. Bis das Mädchen so frech war und den Lehrer direkt fragte warum er keine Strafe für sein zu spät kommen erhalten hatte, obwohl er vom Aufenthaltsraum aus doch hätte sehen müssen wohin die anderen Schüler alle gegangen waren. Zum Teil hatte sie damit sogar recht. Er hätte es eigentlich sehen müssen, wenn er sich nicht so sehr auf das Flackern der Flammen im Kamin konzentriert hätte. Aber dennoch hatte sie kein Recht sich einzumischen und ihn beim Lehrer anzuschwärzen. Und noch schöner war es, dass Marc sie dafür noch nicht einmal rügte. Also war es hier doch genauso wie an den anderen Schulen auf die er früher einmal gegangen war, auch wenn man ihm etwas anderes erzählt hatte. Nur würde es ihm hier leider nicht so leicht fallen dem Unterricht fern zu bleiben um diesen Angriffen zu entgehen.

Auf jeden Fall reichte ihm das was er erlebt hatte für heute. Er schob seinen Stuhl zurück und wollte aufstehen um zu gehen, als der Schulleiter und die Betreuerin in den Klassenraum zurück kehrten. Sie wirkten nicht gerade fröhlich und daher beschloss er lieber doch erst noch einmal hier zu bleiben. Nachdem er jedoch den Grund gehört hatte weswegen Peter hier war, hatte er die Schnauze endlich gestrichen voll. Er sprang auf und ging zu Marc, der in der Nähe der Tür stand. „Da ich erst seit gestern hier bin und daher bestimmt nichts mit der Sache zu tun haben, weil ich noch nicht einmal weiß wo diese Medikamentenschränke stehen, werde ich nun gehen.“, meinte er ärgerlich, während er schon einmal mit einer Hand nach der Türklinke griff.