Nick's Büro

Hier findet ihr die Büros, sowie die Rezeption und das Aufnahmezimmer
Benutzeravatar
Nick Bankins
Beiträge: 1738
Registriert: 06.01.2009, 23:32

Beitrag von Nick Bankins » 05.11.2012, 21:03

„Nein, ehrlich gesagt glaube ich das nicht. Aber unsere Regeln besagen halt, dass die Sachen der neuen Schüler durchsucht werden müssen. Und dafür haben wir unsere Gründe. Du weißt gar nicht auf welche Ideen manche kommen und es dann doch, auch wenn sie aus einer Entzugsklinik kommen, schaffen etwas mitzubringen. Daher sehen wir lieber nach.“ Mit den letzten Worten erhob Nick sich, ging zu der Tasche des Jungen und stellte sie auf den Schreibtisch. Danach öffnete er sie und begann damit sich alles gründlich anzusehen. Aber wie Luke schon gesagt hatte, fand er nichts was nicht erlaubt war. Also schloss er die Tasche wieder und stellte sie wieder dorthin wo sie zuvor gestanden hatte.

„Okay. Damit wären wir so weit fertig. Kommt nur noch die Untersuchung auf unserer Krankenstation, dann hast du schon alles hinter dir und kannst zu deiner Gruppe. Wollen wir gleich gehen?“ Nick war es ganz recht, dass das Aufnahmegespräch mit Luke nicht allzu lange gedauert hatte, denn kurz zuvor hatte er die Ergebnisse der Blutuntersuchung erhalten und damit auch erfahren wer in der Nacht den Medikamentenschrank aufgebrochen hatte. Es war jemand gewesen mit dem er nicht im geringsten gerechnet hatte. Leider. Doch nun war es wichtig mit dem zuständigen Betreuer zu sprechen und gemeinsam mit ihm zu überlegen welche Strafe der Schüler erhalten sollte.

Luke James

Beitrag von Luke James » 05.11.2012, 22:41

Luke hatte schon erwartet, dass sich der Schulleiter nicht mit seiner Aussage zufriedengeben würde. Also sah der Teenager Mr Bankins gelangweilt zu, wie dieser all seine Sachen nach entwaigen verbotenen Gegenständen durchsuchte.
Viel war es nicht, was der Mann durchvorsten musste, schließlich besaß der junge so gut wie nichts.
Sind sie jetzt zufrieden? Habe ih ihnen doch gesagt!
Grummelte Luke vor sich hin, doch was der Schulleiter ihm nun zu sagen hatte, gefiel ihm garnicht... er hatte es ja vermutet, dass auch eine körperliche Durchsuchung stattfinden würde, doch nun war es gewissheit und das passte Luke garnicht.

Nein, wollen wir nicht! meinte Luke steif und sah seinen Gegenüber dabei kalt an. Früher, unter Drogeneinfluss, wäre es ihm sicher egal gewesen, da hatte er alles mit sich machen lassen, und hatte alles gemacht, nur um den nächsten Rausch erleben zu können.

Doch nun bereiteten Luke Berührungen eine heiden Angst, ja er hatte regelrecht Panik vor ihnen.

Benutzeravatar
Nick Bankins
Beiträge: 1738
Registriert: 06.01.2009, 23:32

Beitrag von Nick Bankins » 07.11.2012, 22:24

Auf das was Luke vor sich hin grummelte, ging Nick nicht mehr weiter ein. Schließlich hatte er dem Jungen ja erklärt warum er das hatte tun müssen. Außerdem war es eh immer das Beste wenn jeder Schüler bei dem Aufnahmegespräch gleich behandelt wurde, so kam es nämlich später wenigstens nicht zu Streitigkeiten, weil bei dem einen etwas gemacht wurde, bei dem anderem aber nicht.

Was den reibungslosen Ablauf der Aufnahme betraf, hatte er sich allerdings zu früh gefreut. Wo Luke bisher alles so ruhig und gelassen hingenommen hatte, schaltete er nun bei der Aufforderung mit auf die Krankenstation zu kommen auf stur. Gut, es gab Schüler die vor einem Arzt oder aber vor der Untersuchung Angst hatten, aber so hatte er Luke gar nicht eingeschätzt. Obwohl man sich leider auch manchmal täuschte. Und das schien bei dem Jungen der Fall zu sein. „Aber wieso nicht? Hast du etwa Angst vor dem Arzt oder der Untersuchung, oder gibt es noch einen anderen Grund warum du nicht mitkommen möchtest?“, versuchte der Schulleiter heraus zu finden was auf einmal los war.

Luke James

Beitrag von Luke James » 07.11.2012, 23:07

War ja klar, der Schulleiter versuchte ihn nun auszuquetschen, als wenn Luke ihm auf die Nase reiben würde wie es ihm ging!
Garantiert nicht! Doch andererseits würde er sich auch sicher nicht von seinem Platz erheben. Das war zumindest der vorläufige Plan. Was er für andere Möglichkeiten hatte war ihm noch nicht klar, wahrscheinlich ließ der Schulleiter auch keine Widerrede gelten, aber ein versuch war es wert....

Als wenn ich ihnen den sagen würde! Luke hatte die Arme vor der Brust verschrenkt, ein Bein über das andere geschlagen und sah seinen Gegenüber argwöhnisch an. Was würde dieser wohl als nächstes tun?
Fakt ist, ich werde nicht mit ihnen auf die Krankenstation kommen, um mich von irgendeinem dahergelaufenem Arzt antatschen zu lassen! gut, nun hatte der Teenager doch mehr Preis gegeben als er vorgehabt hatte, aber rückgängig konnte er das nun nicht mehr machen. Nervös geworden durch diesen patzer seinerseits, fuhr Luke sich durchs Haar, versuchte sich dann aber wieder unter kontrolle zu bekommen, und verschrenkte wieder die Arme.

Benutzeravatar
Nick Bankins
Beiträge: 1738
Registriert: 06.01.2009, 23:32

Beitrag von Nick Bankins » 09.11.2012, 23:40

„Na ja, es wäre ganz gut wenn du mir das sagen würdest, denn dann würde ich dich besser verstehen und wir könnten vielleicht gemeinsam eine Lösung finden, da ich dir diese kurze Untersuchung leider nicht ersparen kann.“, meinte Nick ganz ruhig, um ihn eventuell dadurch davon zu überzeugen, dass es besser war mit ihm zu sprechen, statt sich hier hin zu setzen und auf stur zu schalten.

Sekunden später rutschte dem Jungen dann aber doch noch etwas heraus, was den Schulleiter allerdings dazu zwang gleich etwas klar zu stellen. „He halt. Wer hat denn hier etwas von antatschen gesagt?“, fragte er Luke. „Bei der Untersuchung bekommst du lediglich ein wenig Blut abgenommen und es wird dein Gewicht und deine Größe festgestellt. Außerdem wird der Arzt dir ein paar Fragen stellen, damit er in einem Notfall möglichst viel über dich weiß und dir dadurch schneller helfen kann. Und am Schluß müsste ich mir dann noch deine Kleidung ansehen. Dazu kannst du dich aber hinter einer Trennwand ausziehen und sie mir einfach nach draußen reichen. Und das war es dann schon. Du siehst also das keiner von uns daran interessiert ist dich anzutatschen. Schließlich wissen wir, dass viele von euch eine Berührung ablehnen und respektieren das auch. Bist du damit einverstanden?" Fragend sah er seinen neuen Schüler an, der nun auf einmal sehr hektisch und unruhig wirkte.

Luke James

Beitrag von Luke James » 10.11.2012, 12:10

Dem Jungen viel es schwer auf seinem Stuhl sitzen zu bleiben und nicht wie ein Tiger in seinem Käfig auf und ab zu laufen, während er die Antwort des Schulleiters abwartete.
Luke wollte seinen Ohren nicht trauen...
keine körperliche Durchsuchung? Wussten die Betreuer etwa nicht was man so alles einschmuggeln könnte. Aber nun gut, dem Teenager war es nur recht... Nun konnte er seine gelähmten Innereien wieder etwas ruhe gönnen und versuchte gleichmäßig zu Atmen.

Zwar war die Aussiecht auch nicht gerade rosig, seinen schlaksigen Körper auf die Waage zu stellen und mit einer Nadel gestochen zu werden und sich dannach hinter eine Trennwand zu begeben, aber war immer noch meilenweit besser, als die körperliche Durchsuchung in der Entzugsklinik.
Auf die Frage des Schulleiters hin, ob er denn mit der Untersuchung einverstanden wäre, nickte Luke wiederstrebend.
Okay...

Luke richtete sich etwas aus seinem Stuhl auf und wartete dass sich sein Gegenüber erhob. Er war sich nicht sicher, ob und wie lange er es hier aushalten würde, doch zumindest war es hier um einiges "netter" als in der Entzugsklinik, oder gar die Straße.

tbc: Untersuchungszimmer?!

Benutzeravatar
Nick Bankins
Beiträge: 1738
Registriert: 06.01.2009, 23:32

Beitrag von Nick Bankins » 12.11.2012, 21:31

Luke blieb angespannt und unruhig, bis er ihm erklärt hatte was ihn auf der Krankenstation erwarten würde. Erst dann wurde er etwas ruhiger, sah ihn dafür allerdings einen Moment lang sehr erstaunt an. Vermutlich weil er nichts von einer körperlichen Durchsuchung gesagt hatte. Darüber staunten viele neue Schüler, aber schließlich waren sie hier in keinem Gefängnis, sondern in einer Schule. Und wenn sie den neuen Schülern dann gleich mit einer körperlichen Durchsuchung kommen würden, dann war das keine gute Grundlage für eine Vertrauensbasis, die sie jedoch brauchten um überhaupt mit den Jugendlichen arbeiten zu können, beziehungsweise um ein wenig an sie heran zu kommen. Deshalb nahmen sie dieses Risiko, dass einer der neuen vielleicht etwas in seinen Körperöffnungen einschmuggeln konnte in Kauf und beschränkten sich darauf die Neuen in den ersten Tagen so gut wie möglich im Auge zu behalten. Bisher hatte das auch ganz gut geklappt, sodass es keine Veranlassung gab diese Regel zu ändern.

Und auch Luke reagierte positiv auf seine Worte und erklärte sich nun mit einem leichten Nicken und einem kurzen 'Okay' dazu bereit mit auf die Krankenstation zu kommen. „Gut. Dann gehen wir.“, meinte er freundlich zu dem Jungen und ging dann zur nur leicht angelehnten Tür und machte sie auf. Dann sah er noch einmal zu dem Jungen, der noch immer auf seinem Stuhl saß. „Kommst du?“, forderte er ihn auf und verließ anschließend den Raum.

TBC: Krankenstation - Untersuchungszimmer 1

Benutzeravatar
Nick Bankins
Beiträge: 1738
Registriert: 06.01.2009, 23:32

Beitrag von Nick Bankins » 26.08.2013, 21:23

So langsam wurde es wieder ruhig in der Schule. Die meisten Eltern hatten sich inzwischen von ihren Kindern verabschiedet und sich auf den Rückweg gemacht. Und damit endeten auch für ihn die ausführlichen Gespräche mit den Eltern, die natürlich wissen wollten wie ihre Kids sich entwickelten. Und das war schön. Nicht das er nicht mit den Eltern hatte sprechen wollen, im Gegenteil, manchmal erfuhr er dadurch sogar noch etwas was ihnen bei dem Umgang mit den Jugendlichen helfen konnte, aber irgendwann war jeder nun halt einmal müde. Dennoch musste er noch einmal in sein Büro, um nachzusehen ob im Laufe des Tages noch etwas wichtiges gekommen war.

Freundlich winkte er noch einem Elternpaar zu, das gerade mit ihrem Auto an ihm vorbei gefahren waren, dann stieg er die Treppen zum Verwaltungsgebäude hinauf und nachdem er noch kurz mit seiner Angestellten gesprochen hatte, ging er in sein Büro und ließ sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen. Geschafft schloss er die Augen und öffnete sie erst wieder als Amber mit seinem Kaffee den Raum betrat. „Vielen Dank Amber.“, bedankte er sich freundlich bei der Frau und nahm die Tasse. Danach trank er erst einmal einen großen Schluck von dem Kaffee und begann sich dann alles was heute neu dazu gekommen war durchzulesen.

Benutzeravatar
Nick Bankins
Beiträge: 1738
Registriert: 06.01.2009, 23:32

Beitrag von Nick Bankins » 02.09.2013, 22:09

Sehr weit kam Nick allerdings nicht, weil er plötzlich von draußen aufgeregte Stimmen hörte. Irgendetwas schien passiert zu sein. Doch da alle durcheinander sprachen, konnte er nicht heraus finden über was sie sich so aufregten. Also erhob er sich, ging zur Tür und öffnete sie. Nun sah er das am Tresen bei Amber ein Elternpaar stand, das seiner Angestellten hektisch etwas erzählte. Um zu erfahren um was es ging, ging er schnell zu ihnen und sprach sie an. Dadurch erfuhr er, dass sie, als sie nach Hause fahren wollten, entdeckt hatten das ihr Auto verschwunden war.

Das klang nicht gut. Aber bevor er nicht mit Sicherheit wusste, dass einer seiner Schüler für den Diebstahl verantwortlich war, stellte er sich erst einmal schützend vor seine Schüler und versuchte heraus zu finden ob es vielleicht noch andere Gründe für das Verschwinden des Fahrzeuges geben konnte. Vielleicht handelte es sich bei dem Wagen ja um ein ganz besonderes Auto auf das jeder Dieb scharf war. Und da der Parkplatz von der Straße her gut einzusehen war, konnte es schnell geschehen, dass jemand ihn entdeckte und stahl.

Doch leider war das nicht der Fall. Bei dem Auto handelte es sich um einen recht einfachen roten Kleinwagen der wohl keinen Dieb anlocken würde. Das bedeutete dann wohl doch, dass einer ihrer Schüler mit dem Fahrzeug auf der Flucht war. Fragte sich nur wie es ihm gelungen war den Wagen unentdeckt zu öffnen und ihn auch noch kurz zu schließen, um dann mit ihm wegzufahren, obwohl eigentlich gerade am Elternbesuchstag ein ständiges Kommen und Gehen herrschte.

Aber das würde er später heraus finden. Nun galt es erst einmal so schnell wie möglich heraus zu finden wer von den Jugendlichen fehlte und ihn nach Möglichkeit rasch zu finden. Wobei letzteres vermutlich nicht leicht werden würde, da sie nicht wussten wie lange der Schüler schon weg war und dadurch auch nicht einschätzen konnten wie weit er mit dem Auto schon gekommen war.

Ein wenig enttäuscht darüber das es einer seiner Schützlinge es nicht hatte lassen können einen Fluchtversuch zu unternehmen holte Nick tief Luft, bat dann Amber den Eltern einen Kaffee zu geben und sich ein wenig um sie zu kümmern, dann entfernte er sich ein Stückchen von ihnen, nahm sein Funkgerät und bat seine Betreuer darum zu überprüfen ob jemand in ihrer Gruppe fehlte.

Benutzeravatar
Nick Bankins
Beiträge: 1738
Registriert: 06.01.2009, 23:32

Beitrag von Nick Bankins » 19.09.2013, 21:45

Ungeduldig wartete Nick auf die Antworten seiner Betreuer. Doch leider dauerte es ein wenig bis sich der erste meldete. In seiner Gruppe war alles in Ordnung. Wenig später meldete sich dann Liz und teilte ihm mit, dass sie sofort bei den Sundancer Mädchen nachsehen würde. Dann war erst einmal wieder Ruhe und Nick beobachtete aus der Ferne das Ehepaar und Amber. Noch immer waren die Eltern äußerst aufgeregt und erzählten mit Händen und Füßen.

Und dann meldete sich Marc. Leider mit sehr schlechten Nachrichten. Luke war verschwunden. Und nicht nur er, sondern noch zwei weitere Schüler. Jake und Kevin. Beide waren heute erst hier angekommen und hatten offensichtlich sofort beschlossen auf keinen Fall hier zu bleiben. Dumm war es nur das sie nicht wussten ob die drei zusammen geflohen waren. Das hieß sie mussten sich im schlimmsten Fall darauf einstellen, dass jeder von ihnen alleine unterwegs war und dementsprechend mit mehreren Leuten nach ihnen suchen.

„Danke Marc. Ich habe verstanden. Kommst du dann bitte nach vorne zum Verwaltungsgebäude? Wir treffen uns auf dem Parkplatz.“, bat er Marc. Danach verständigte er noch Liz, Mike und noch ein paar andere Leute. Fertig damit teilte er dem Ehepaar und Amber mit was geschehen war und noch bevor die Eltern sich darüber aufregen konnten, verließ er das Gebäude und wartete auf dem Parkplatz auf seine Helfer.

TBC: Parkplatz

Benutzeravatar
Nick Bankins
Beiträge: 1738
Registriert: 06.01.2009, 23:32

Beitrag von Nick Bankins » 12.02.2014, 23:26

cf: Arrestraum 1

Eigentlich hatte Nick noch vor gehabt den Brief, den er, bevor ihn die Nachricht von der Flucht der Jungs erreicht hatte, begonnen hatte zu lesen, noch zu Ende zu lesen, doch kaum hatte er sich an seinen Schreibtisch gesetzt und den Brief in die Hand genommen, da wurden seine Augendeckel immer schwerer und die Buchstaben verschwammen vor seinen Augen. Um vielleicht wieder etwas wacher zu werden, rieb er sich mit den Händen über die Augen, doch auch das brachte nur für ein paar Minuten etwas, dann fielen ihm die Augen erneut zu. Also entschloss er sich dazu sich ein wenig auf die Couch in seinem Büro zu legen und sich etwas auszuruhen.

Langsam stand er auf, schlich zu der Couch und ließ sich darauf fallen. Dann machte er es sich bequem und schlief auf der Stelle ein.

Benutzeravatar
Nick Bankins
Beiträge: 1738
Registriert: 06.01.2009, 23:32

Beitrag von Nick Bankins » 27.02.2014, 22:41

Als Nick wieder zu sich kam, rieb er sich verwundert die Augen, denn durch das Fenster seines Büros sah er, dass es draußen langsam hell wurde. Hatte er denn wirklich so lange geschlafen? Dabei hatte er doch vor gehabt sich nur kurz auszuruhen und ein wenig zu dösen.

Langsam setzte er sich auf und blickte auf seine Armbanduhr. Tatsächlich, es war schon zehn Minuten nach acht. Aber zum Glück war heute Sonntag. Obwohl es hier eigentlich keinen Unterschied machte ob es ein Wochentag oder ein Sonntag war. Die Schüler hielten sie fast jeden Tag auf Trab.

Genauso wie auch heute, denn nach dem Fluchtversuch von Jake, Luke und Kevin würde er dringend mit den dreien sprechen müssen. Vielleicht war es sogar das Beste wenn er heute Morgen gleich mit Luke sprechen würde, solange er noch auf der Krankenstation war. Dann hätte er nämlich nach dem Frühstück Zeit für die anderen beiden.

Noch einmal rieb er sich über die Augen, gähnte und streckte sich dabei ausgiebig und erhob sich dann. Es war nur gut, dass er für solche Fälle, wenn er mal wieder keine Zeit dazu hatte sich zu Hause zu waschen und umzuziehen, stets ein frisches Hemd und Waschzeug im Schrank liegen hatte. Schnell holte er sich die Sachen und verschwand dann in dem kleinen Bad neben seinem Büro. Dort wusch er sich und zog sich das frische Hemd an. Anschließend kehrte er noch einmal in sein Büro zurück und legte das Waschzeug zurück in den Schrank. Das schmutzige Hemd hängte er über einen Stuhl und nachdem er seine Jacke angezogen hatte, ging er hinüber zur Krankenstation.

TBC: Krankenstation - Flur

Benutzeravatar
Nick Bankins
Beiträge: 1738
Registriert: 06.01.2009, 23:32

Beitrag von Nick Bankins » 28.09.2015, 21:56

Gut gelaunt und sich, nach dem stressigen Elternbesuchstag, auf einen ruhigen Arbeitstag freuend, lief Nick über den Schulhof. So weit er sich erinnern konnte, hatte er heute auch nichts wichtiges vor. Mal abgesehen von der Fahrt in die Stadt, damit Luke noch die Dinge bekam, die er dringend brauchte. Aber so lange dürfte das nicht dauern. So bekam er vielleicht sogar die Möglichkeit heute Abend etwas früher zu gehen und sich zu Hause endlich mal um seine Wäsche kümmern zu können. Notwendig wäre es. Aber wahrscheinlich sollte er nicht so viel planen, denn oft genug kam es anders als er dachte.

Fast hatte er das Verwaltungsgebäude erreicht, als ihm einfiel, dass er noch etwas zum frühstücken brauchte. Also ging er noch einmal ein Stückchen zurück, holte sich in der Cafeteria noch rasch ein belegtes Brötchen und eilte dann hinüber zum Verwaltungsgebäude. „Guten Morgen“, begrüßte er die Bürokraft freundlich und nachdem er sich von ihr noch einen Kaffee hatten geben lassen, betrat er sein Büro und ließ sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen. Kurz warf er einen Blick auf die vor ihm liegende Post, entschloss sich dann aber erst in Ruhe zu frühstücken, bevor er sie durch sehen würde. Doch dazu kam er leider nicht.

Einmal hatte er gerade in sein Brötchen gebissen, als das Telefon klingelte. Ein Herr Shepherd wollte seinen Sohn hier auf die Schule schicken und es wäre ihm am liebsten, wenn er heute Mittag schon mit dem Jungen vorbei kommen konnte. Gerne hatte er es nicht, wenn die Eltern so überstürzt handelten, aber auf der anderen Seite konnte er noch ein paar Schüler gebrauchen. Deswegen stimmte er dem Termin für den Nachmittag auch zu und beendete dann das Telefongespräch. Doch nun hatte er ein Problem. Wann fuhr er mit Luke in die Stadt? Eigentlich blieb nur noch der Vormittag. Das hieß allerdings, dass er heute nicht in den Unterricht gehen konnte. Obwohl, heute war der erste Schultag für Luke. Wenn er da noch nicht am Unterricht teil nehmen würde, wäre das auch nicht so schlimm. Nur sollte er ihn dann am besten in der Cafeteria abfangen, denn wenn er ihn aus dem Klassenraum heraus holen würde, würden die anderen Schüler ihn deswegen bestimmt ärgern.

Ein Blick auf seine Armbanduhr zeigte ihm, dass er sich dann jedoch ein wenig beeilen musste. Schnell aß er noch sein Brötchen, trank einige Schlucke seines Kaffees und erhob sich wieder. Auf dem Weg nach draußen teilte er seiner Sekretärin noch rasch mit wohin er ging und verließ danach das Verwaltungsgebäude.

TBC: Hütte Sundancer Jungen - Zimmer 1

Jonathan Shepherd
Beiträge: 14
Registriert: 16.01.2016, 22:34

Beitrag von Jonathan Shepherd » 24.10.2016, 22:44

CF: Rezeption

„Ganz meine Meinung.“, erwiderte John keck, als Mister Bankins meinte, dass John ja auch bedeutend kürzer war als Jonathan. Außerdem passte John auch viel besser zu ihm. Jonathan klang irgendwie viel zu brav, dabei war er alles andere als brav. Er wusste, wann er sich zu fügen hatte, aber wenn es eine Möglichkeit gab Quatsch zu machen, dann ergriff er diese Gelegenheit meistens auch.

„Danke.“, meinte John mit einem kurzen Blick auf sein Skateboard und hob dann seinen Koffer hoch, um ihn mit ins Aufnahmezimmer zu nehmen.

Als Nick jedoch behauptete, dass es in dem Aufnahmegespräch hauptsächlich um ihn gehen würde und der Schulleiter ihn dabei besser kennen lernen wollte, stutzte John. Für was wollte der Schulleiter ihn besser kennen lernen? Auf den Schulen, die er zuvor besucht hatte, hatte er häufig gerade einmal den Namen des Schulleiters gekannt und das hatte eigentlich auch immer ausgereicht. Aber auf dieser Schule liefen offensichtlich viele Dinge etwas anders.

„Na gut, wie sie möchten.“, antwortete John immer noch ein wenig verwundert und zuckte dann mit den Schultern.

Es stimmte, dass seine Eltern bisher nicht mit ihm über die Regeln dieser Schule gesprochen hatten. Aber in seiner Familie ging es eh meistens um irgendwelche Aktienkurse, Übernahmepläne, Patente oder Dinnerparties. Für andere Dinge war da meist keine Zeit. Aber er konnte sich noch grob daran erinnern, dass sein Vater ihm einmal ein Heftchen mit Schulregeln gegeben hatte, das er durchlesen sollte. Nachdem sein Vater sein Zimmer verlassen hatte, war das Heft jedoch ungelesen im Müllkorb gelandet, immerhin waren die Regeln doch auf nahezu jeder Schule identisch. Meist ging es darum, dass man keine anderen Schüler verprügeln sollte, etwas was John eh nie tat, und den Lehrern gehorchen sollte. Diese Regel legte er gerne hin und wieder etwas weiter aus, aber da selbst Gesetze häufig unterschiedlich interpretiert werden konnten, sah er kein Problem darin.

„Und welche besonderen Regeln gibt es hier? Denn wenn sie schon solchen Wert auf die Schulregeln legen vermute ich, dass sie hier irgendwelche Regeln haben, die nicht jede Schule hat.“, spekulierte John und folgte Mister Bankins dann in sein Büro.

Das Büro war zwar sehr rustikal eingerichtet, aber irgendwie gefiel es John. Auf Mister Bankins Handbewegung hin stellte John seinen Koffer wieder hin und setzte sich auf den Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand. Gespannt, was nun als nächstes kommen würde, verschränkte er die Arme vor der Brust und sah den Schulleiter aufmerksam an.

Benutzeravatar
Nick Bankins
Beiträge: 1738
Registriert: 06.01.2009, 23:32

Beitrag von Nick Bankins » 26.11.2016, 18:59

cf: Rezeption

Also wenn dieses Gespräch weiterhin so problemlos verlaufen würde, dann wäre es das einfachste Gespräch, das er bisher geführt hatte. Nur fragte er sich dann weshalb die Familie den Jungen zu ihnen geschickt hatte. War er ihnen einfach zu anstrengend geworden, weil er sich in der Pubertät erlaubt hatte auch einmal zu widersprechen? Gut möglich. Bei vielen reichen Familien war das so. Und John's Familie zählte, so weit er sich erinnern konnte, zu den ziemlich reichen Familien.

Um seine Vermutungen zu überprüfen und zu sehen welche Probleme die Eltern bei der Anmeldung angegeben hatten, fuhr er rasch, während der Junge seine Tasche abstellte und sich auf den Stuhl setzte, seinen Computer hoch und rief die Akte von John auf. Angeblich gab er nur noch Widerreden, machte was er wollte und hörte auf niemanden mehr. Das passte zu dem was er sich gedacht hatte. Der Junge war ihnen einfach zu unbequem geworden.

Mit einem klick schloss er die Akte wieder, um sich in Ruhe John widmen zu können, der ihm bereits eine Frage gestellt hatte. „Ja, da hast du Recht. Aber schließlich sind wir auch nicht ganz so wie andere Schulen. Aber keine Sorge, so viele Regeln sind es nicht. Am wichtigsten ist die Teilnahme am Unterricht und das du das Schulgelände nicht ohne Erlaubnis verlassen darfst. Außerdem sind alle Dinge die süchtig machen, wie zum Beispiel Drogen, Alkohol und Zigaretten, verboten. Und ab 23 Uhr herrscht Nachtruhe. Das heißt, ab dieser Uhrzeit musst du in deinem Zimmer sein. Ach, und koffeinhaltige Getränke gibt es hier nicht, ebenso sind keine Handys erlaubt. Dafür denke ich, dass die nächste Sache dir bestimmt großen Spaß machen wird.“ Nick schmunzelte leicht. „Bei uns wird Sport groß geschrieben. Wir gehen klettern, wandern, Ski fahren und noch einiges mehr. Und da du dein Skateboard mitgebracht hast, vermute ich mal, dass du ein sportlicher Mensch bist. Doch bevor wir weiter machen, möchtest du etwas trinken? Schließlich bist du recht lange unterwegs gewesen?“, erkundigte er sich freundlich.

Jonathan Shepherd
Beiträge: 14
Registriert: 16.01.2016, 22:34

Beitrag von Jonathan Shepherd » 20.05.2017, 21:36

Die meisten der Schulregeln kamen John sehr gut bekannt vor. Die Teilnahme am Unterricht war wohl allen Schulen am wichtigsten und dass er das Schulgelände nicht ohne Erlaubnis verlassen durfte, kannte er auch schon von der Privatschule, auf die er vorher gegangen war. Die Schule war immerhin verpflichtet ihre Schützlinge zu beschützen und auf der Schule, die er vorher besucht hatte, war das Schulgelände hierfür geradezu in ein Gefängnis verwandelt worden. Drogen und Zigaretten hatten ihn noch nie interessiert und bisher war es ihm strikt verboten gewesen auch nur in die Nähe des Whiskeys seines Vaters zu gehen. Einmal hatte er verbotenerweise während einer Party am Champagner genippt und irgendwie hatte ihm das Getränk damals gar nicht geschmeckt. Daher sah er kein Problem diese Regeln einzuhalten. Dass die Nachtruhe erst um 23 Uhr begann, empfand er geradezu als gnädig. In den meisten Ferienlagern hatten sie schon um 22 Uhr ins Bett gemusst.

Erst die nachfolgenden Regeln würden John Probleme bereiten. Er trank gerne Kaffee. Ohne Kaffee wurde er morgens eigentlich gar nicht wach und auch in der ersten Unterrichtsstunde gehörte ein schöner, starker Kaffee einfach dazu. Auch das Handyverbot fand er furchtbar. Wie sollte er denn mit seinen Freunden weiterhin Kontakt halten, wenn er kein WhatsApp benutzen konnte?

„Wie bitte?“, entfuhr es John entsetzt und er überlegte bereits wie er sein I-Phone irgendwie in die Schule schmuggeln könnte.

Wahrscheinlich würde er sich dadurch wieder Ärger einhandeln, aber das war ihm egal. Er wollte nicht vollkommen von der modernen Welt abgeschnitten werden. Auf seinem I-Phone waren all seine Playlists, sein Netflixzugang und die aktuellste Doctor Who Staffel. Ohne diese Dinge würde er keinen Tag überleben. Obwohl... war das der Grund, warum er in seinem Rucksack einen altmodischen I-Pod ohne Internetzugang entdeckt hatte? „Lassen sie mich raten. MP3-Player sind erlaubt.“, schlussfolgerte er und nickte dann leicht.

Nun hatte Mister Bankins wirklich den Nagel auf den Kopf getroffen. Er liebte Sport, aber das war immer noch kein Ersatz dafür, dass er sich abends nicht auf Facebook über den Unterricht beschweren konnte. „Kann ich einen letzten Kaffee bekommen? Denn so wie es aussieht, werde ich ja erst in den Ferien wieder einen Kaffee trinken können.“, fragte John mit einem frechen Funkeln in den Augen und hoffte sehr, dass Mister Bankins darauf eingehen würde.

„Aber Sport finde ich klasse. Ist es auch möglich im Winter Snowboard zu fahren?“, fragte er neugierig, denn obwohl er hoffte, dass er gar nicht bis zum Winter auf dieser Schule bleiben musste, würde es ihn schon interessieren hier in diesen Bergen Snowboard zu fahren.

Benutzeravatar
Nick Bankins
Beiträge: 1738
Registriert: 06.01.2009, 23:32

Beitrag von Nick Bankins » 08.07.2017, 20:53

Von den Regeln schien John nicht besonders begeistert zu sein, was sein schockiertes
'Wie bitte' zeigte. Aber das waren die meisten Jugendlichen nicht und trotzdem war Nick sich sicher, dass auch er sich recht schnell an sie gewöhnen würde.

Doch dann stellte sich heraus, dass der Junge nicht alle Regeln als nervig empfand, sondern das es wie bei vielen um das Handyverbot ging. Irgendwie war es schon erschreckend wie abhängig inzwischen eigentlich alle Jugendlichen von diesem Ding waren. Zum Glück konnte der Schulleiter wenigstens bei seiner Frage, ob MP 3 Player erlaubt sind, nicken. „Ja, sie sind erlaubt.“

Anschließend musste er aber sofort wieder den Kopf schütteln, wenn auch mit einem leichten lächeln. „Nein, einen letzten Kaffee kann ich dir nicht anbieten. Schon einmal weil ich überhaupt keinen hier in meinem Büro habe. Aber ein Wasser oder einen Saft kannst du gerne haben.“, bot er ihm an, bevor er froh darüber war, dass er John wenigstens etwas anbieten konnte was dem Jungen Spaß machte. „Hier in den Wäldern eher nicht, aber sobald demnächst Schnee gefallen ist, werden wir einen mehrtägigen Ausflug in ein Skigebiet machen und dort kannst du auf jeden Fall Snowboard fahren. Bist du denn schon einmal Ski oder Snowboard gefahren, oder bist du noch Anfänger und möchtest es einfach lernen?“, erkundigte er sich interessiert.

Jonathan Shepherd
Beiträge: 14
Registriert: 16.01.2016, 22:34

Beitrag von Jonathan Shepherd » 03.09.2017, 00:04

Das Nicken des Schulleiters bestätigte Johns schlimmste Vermutungen. Also würde er wirklich bis zu den Ferien auf sein Handy, seinen Laptop, Netflix und die unzähligen Serien, die er auf seiner externen Festplatte gespeichert hatte, verzichten müssen und konnte sich nur mit dem MP3-Player ein wenig Musik anhören. Wenn er ehrlich war, dann klang das schon fast wie Folter. Irgendwie musste er es schaffen sein Handy in die Schule zu schmuggeln. Aber wahrscheinlich war der Schulleiter nicht so doof, dass er es zulassen würde, dass er sein Hand mitnahm. Wenn er ihm das Handy nicht freiwillig geben würde, dann würde er wahrscheinlich so lange hier festgehalten werden, bis er sich fügte und John hatte ehrlich gesagt keine Lust noch Stunden in diesem Raum zu verbringen. Nur irgendwie musste er zumindest noch seine Wiedergabelisten auf den MP3-Player bekommen. Ob der Schulleiter zumindest das zulassen würde? Zwar war er sich sicher, dass die Wiedergabelisten ihn schnell langweilen würden, aber was sollte er sonst tun, denn gänzlich auf Musik verzichten wollte er auch nicht.

„Ich verstehe.“, gab John sich mit einem leisen Seufzen geschlagen. „Meine Eltern haben mir einen MP3-Player eingepackt, auf dem sich bisher keine Musik befindet. Kann ich zumindest noch ein paar Lieder auf den MP3-Player laden?“, fragte er und zuckte dann mit den Schultern.

Irgendwie hatte er schon damit gerechnet, dass er keine Henkersmahlzeit in Form eines frischen Kaffees bekommen würde. Der Schulleiter behauptete zwar, dass er keinen Kaffee im Büro hatte, aber irgendwie glaubte John ihm nicht, denn an seiner alten Schule hatte er das Gefühl gehabt, dass sich manche der Lehrer geradezu von Kaffee ernährten. „Haben sie noch nicht einmal im Lehrerzimmer Kaffee?“, hakte er nach, gab sich dann aber geschlagen. „Na gut, Wasser ist auch in Ordnung.“ Bei der Erklärung, dass sie im Winter einen mehrtägigen Ausflug zu einer Skiregion machen würden, lehnte sich John sofort interessiert ein wenig nach vorne.

Er liebte Snowboard- und Skifahren und Schulausflüge waren eigentlich immer lustig. Im Winter konnte man zwar leider nicht am Lagerfeuer sitzen und Stockbrot backen, aber man konnte trotzdem die Mädchen ärgern, Schneeballschlachten machen und vielleicht auch die Schule ein wenig vergessen. „Das klingt klasse.“, meinte John freudig und nickte dann. „Ja, wir sind früher häufig für mehrere Wochen nach Aspen gefahren.“, erwiderte John und blickte dann zur Seite.

An die Ausflüge nach Aspen dachte er mittlerweile nur noch mit gemischten Gefühlen zurück. Er liebte zwar das Skilaufen, aber die Abende mit seiner Familie waren für ihn furchtbar gewesen. Er konnte gar nicht sagen, wie häufig ihm sein Vater vorgehalten hatte, dass er wohl das schwarze Schaf der Familie war und dass er niemals so viel wie sein Bruder Richard erreichen würde, wenn er sich nicht mehr anstrengen würde. Zuhause hatte er nach dem Abendessen immer schnell in sein Zimmer verschwinden können, aber im Familienurlaub ging das leider nicht und in John staute sich meist so viel Wut auf, dass er, obwohl sein Vater es gar nicht gerne sah, sich bei mehreren Snowboardfahrten auf der schwarzen Piste fast vollkommen verausgabte. An dem darauf folgenden Abend hieß es dann zwar, dass er mit diesem Verhalten noch im Krankenhaus landen würde, aber das war John auch egal. Er brauchte einfach ein Ventil für seine Wut.

„Nein, ich beherrsche beides schon. Snowboarden habe ich mir selbst beigebracht, aber beim Skilaufen hatte ich einen Lehrer.“, erwiderte John und konnte sich noch zu gut an das verwirrte und dann wütende Gesicht seines Vaters erinnern, als er eines Tages von seinem Taschengeld ein Snowboard gekauft hatte. Aber er hatte es ihm zumindest nicht weggenommen, obwohl er gewiss darüber nachgedacht hatte. Was er jedoch nun mit den Sachen in seinem Zimmer anstellen würde, die in seinen Augen nichts dort verloren hatten, konnte John nicht sagen. Wahrscheinlich würde er sein Zimmer nicht mehr wiedererkennen, wenn er nach Hause zurückkehrte.

„Gibt es noch andere Sportarten, die man hier machen kann?“, fragte John neugierig und versuchte damit den unangenehmen Gedanken daran, was sein Vater wohl zuhause mit seinen Sachen anstellte, zu verdrängen, aber es gelang ihm nicht wirklich. Aber er war hier und sein Vater hunderte Meilen entfernt, also konnte sein Vater wohl oder übel das machen, was er wollte. Doch im Gegenzug konnte er vielleicht auch endlich das machen, was er wollte ohne ständig Steine in den Weg gelegt zu bekommen und das war auch etwas wert, auch wenn er dafür sein Snowboard und einige andere Dinge wahrscheinlich verlieren würde.

Benutzeravatar
Nick Bankins
Beiträge: 1738
Registriert: 06.01.2009, 23:32

Beitrag von Nick Bankins » 16.09.2017, 18:31

Johns Blick und sein leises seufzen, als er hörte, dass er auf alles, was ihm so wichtig war, verzichten musste, war fast schon zum Steine erweichen. Aber er durfte bei ihm keine Ausnahme machen, denn sonst kämen schon bald auch die anderen und wollten ihre Handys haben. Doch zum Glück war der Junge sehr verständig. Allerdings bat er darum sich noch einige Lieder auf den MP-3 Player laden zu dürfen, da sich noch keine darauf befanden. „Okay. Dann hol deinen Laptop heraus und mach dich ans Werk. Ich werde so lange warten.“, antwortete Nick auf seine Frage, bevor er erneut den Kopf schüttelte. „Nein, wir haben selbst im Lehrerzimmer keinen Kaffee. Wenn wir eine Tasse trinken möchten, dann holen wir ihn uns in der Küche.“, meinte der Schulleiter, während er aufstand und zu dem Kühlschrank in der Ecke ging. Er holte ein Glas aus dem kleinen Schrank der über dem Kühlschrank hing, nahm eine Flasche Wasser heraus und goss etwas Wasser in das Glas. Damit kehrte er zu seinem Schreibtisch zurück und stellte das Glas vor dem Jungen ab. Anschließend sah er John bei dem Herunterladen der Musik auf seinen MP-3 Player zu.

Der Junge war geschickt im Umgang mit dem Computer. Vielleicht sollte er sich doch so schnell wie möglich mit den Geldgebern der Schule unterhalten, damit sie schon bald einen Computerraum bekamen, in dem alle Jugendlichen lernten so perfekt mit den Computern umzugehen. Spaß würde es ihnen bestimmt machen und für ihr späteres Berufsleben brauchten sie das auch.

Einen kleinen Moment dauerte es noch bis John fertig war, danach teilte er ihm mit, dass er die Aussicht, schon bald an einem Schulausflug teil nehmen zu können, schön fand. Außerdem erfuhr Nick, dass er schon öfters Snowboard und Ski gefahren war. Und das in einem der nobelsten Skiorte in Amerika. Seine Eltern mussten offensichtlich wirklich jede Menge Geld haben. Doch trotz dem vielen Geldes, war dennoch etwas zwischen seinen Eltern und ihm, wie man an dem nachdenklichen Blick zur Seite sehen konnte. John sah so aus, als ob er für einen kleinen Moment über irgendetwas nachdenken würde. Ihn jedoch jetzt danach zu fragen was ihn so beschäftigte, würde nichts bringen. Dafür kannten sie sich noch zu wenig. Wenn der Junge ihnen erst einmal mehr vertraute, würde er ihnen mit Sicherheit auch sagen was zwischen ihm und seinen Eltern war. So war es zumindest bei den meisten Schülern.

Da war es gut, dass er wissen wollte, ob er hier noch andere Sportarten machen konnte. „Oh ja, dass kannst du. Wir haben eine Kletterwand, eine Schwimmhalle, im Wald gibt es einen Hochseilgarten und in unserem Stall stehen zwei Pferde. Ich weiß das sind nicht gerade viele Pferde, aber wir haben den Stall mit den Tieren auch erst seid kurzem. Außerdem gehen die Betreuer häufig mit ihren Schülern zum Wandern in den Wald, oder machen eine Kanutour mit ihnen. Du siehst du kannst wirklich einiges machen. Diese Dinge, die ich dir eben genannt habe, jedoch nur mit den Betreuern zusammen, denn schließlich tragen wir die Verantwortung für euch. Dafür kannst du mit den anderen zusammen Football oder Basketball spielen.“, erklärte er ihm und hoffte so ein wenig für Ablenkung zu sorgen, bevor das nächste kam, was John bestimmt nicht gefallen würde.

Er wartete noch einen Augenblick, auch um dem Jungen die Möglichkeit zu geben noch Fragen zu stellen, dann räusperte er sich kurz und blickte zu seinem Gepäck. „So, bevor wir nach drüben zur Krankenstation gehen, müsste ich mir noch schnell deine Sachen ansehen, um auszuschließen, dass sich darin irgendwelche verbotene Dinge befinden. Ich hoffe, du verstehst das.“

Jonathan Shepherd
Beiträge: 14
Registriert: 16.01.2016, 22:34

Beitrag von Jonathan Shepherd » 10.02.2018, 21:33

„Danke.“, erwiderte John höflich, als der Schulleiter zustimmte, dass er seine Lieblingslieder noch auf seinen neuen MP3-Player übertragen durfte.

Schnell holte er seinen Laptop aus der Tasche und fuhr den Computer hoch. Während der Computer startete, packte John schon einmal den MP3-Player aus und schloss ihn an den Computer an. Sofort zeigte der MP3-Player auf seinem Display an, dass er mit dem Computer verbunden war, doch mit der Datenübertragung würde er erst beginnen können, wenn sein Computer hochgefahren war und auch die Treiber für den Musikspieler geladen hatte. Endlich war sein Laptop soweit, dass er sein Passwort eingeben konnte und schon kurz nachdem er sich eingeloggt hatte, fuhr sich auch Skype hoch und sein Computer verband sich mit dem WLAN, das sein Smartphone aufgebaut hatte. Zuerst ignorierte John Skype und öffnete den Ordner, in dem sich seine Musik befand, doch das Geräusch, dass er eine neue Nachricht erhalten hatte, ließ John innehalten. Er hatte gar nicht damit gerechnet, dass sich sein Smartphone hier mit dem Internet verbinden konnte, aber offensichtlich war die Signalstärke doch gut genug, um Textnachrichten zu erhalten. Obwohl ihn sehr interessierte, welche Nachricht er erhalten hatte, überprüfte er doch erst einmal die Größe des Musikordners und als er sah, dass der Ordner komplett auf den MP3-Player passen würde, begann er sofort die Daten zu überspielen.

Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass er den Computer nun wegstellen und sich wieder auf Mister Bankins konzentrieren sollte, aber seine Neugierde war doch stärker und er öffnete das Skypefenster. Sein Bruder hatte ihm eine Nachricht geschickt und das Bild, das er mitgesendet hatte, versetzte John nahezu einen Schlag in die Magengegend. Sofort wurde Johns Kopf rot vor Wut und er hätte am liebsten den Laptop gegen die Wand geworfen. Seine Hände ballten sich bereits zu Fäusten, doch im letzten Moment konnte er sich beherrschen und stellte den Laptop lediglich zur Seite. Am liebsten hätte er seinem Bruder irgendeine Nachricht zurückgeschickt, aber wahrscheinlich hätte das gar nichts gebracht, also konnte er es auch gleich lassen.

„Der Computer überspielt gerade die Lieder. Ich nehme an, dass er in knapp einer Stunde fertig sein wird.“, spekulierte John und nickte dann leicht.

Nach dieser Skype-Nachricht konnte ihn erst einmal nichts mehr aufheitern. Es war zwar interessant, dass es eine Kletterwand, eine Schwimmhalle und sogar zwei Pferde gab, aber irgendwie konnte er sich im Moment nicht dafür begeistern. Sein Bruder, nein, seine gesamte Familie war einen deutlichen Schritt zu weit gegangen und er konnte sich noch nicht einmal dagegen wehren, da er mitten im Nirgendwo festsaß. Aber wenn seine Familie so hinterhältig zu ihm war, dann war es vielleicht sogar besser, dass er nun hier war.

„Das klingt sehr interessant.“, antwortete John halbherzig und runzelte dann die Stirn.

Was sollte er auf der Krankenstation? Er fühlte sich doch vollkommen gesund. „Was soll ich denn auf der Krankenstation?“, fragte John verwirrt nach und nickte dann.

Da hier einige Dinge verboten waren, hatte er schon damit gerechnet, dass seine Sachen kontrolliert werden würden. Außerdem hatte er nichts zu verbergen. Er würde zwar nur zu gerne sein Handy und auch seinen Laptop in die Schule schmuggeln, aber da es ihm im Büro des Schulleiters gewiss nicht gelingen würde, sein Handy verschwinden zu lassen, musste er wohl in den sauren Apfel beißen und es dem Schulleiter übergeben. „Na gut, hier sind meine Sachen.“, sagte John und reichte dem Schulleiter sein Gepäck.

Antworten