Luke, Kevin, Jake

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Luke James

Luke, Kevin, Jake

Beitrag von Luke James » 07.08.2013, 21:04

tbc: Sundancer Jungenhütte, Zimmer Jeff/Luke

Luke schaffte es unbemerkt zu den parkenden Autos zu gelangen. Prüfend schaute er sich eines nach dem anderen an, und konnte sein Glück kaum fassen, als er das Auto, was ihm am nächsten stand, unverschlossen vorfand. Grinsend öffnete er den roten Kleinwagen, setzte sich hinters Steuer und begann dann die verkleidung um das Schloss herrum zu lösen.

Vor ein paar Jahren hatte er noch regelmäßig Autos geknackt um sie an einen Sicheren Ort zu bringen um dann dort drin zu übernachten. Also war er geübt und so dauerte es nur kurze Zeit ehe der Motor lief.
Erleichtert lachte Luke auf, legte den ersten Gang ein und fuhr los. Schnell schaltete er höher, versuchte aber ruhe zu bewahren, um nicht durch zu schnelles Fahren die aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Erst als er die Schule nicht mehr sehen konnte beschleinigte er.--

Und das war ein fehler.
Zwar schien die Sonne, allerdings war es im Wald, der die Straße umgab um einiges kühler als auf freier Fläche. Was bedeutete, dass die Straße an einigen, nicht abgetrockneten Stellen mit Reif bedeckt war,
und das bedeutete wiederum, dass sie an genau diesen Stellen sehr glatt war.
Durch das schnelle beschleunigen, während Luke über genau solch eine Stelle fuhr, drehte einer Reifen des Wagens durch.
Natürlich war Luke kein besonders geübter fahrer und so schaffte er es nicht den Wagen auf der Fahrbahn zu halten.

Fluchend versuchte der Junge noch gegenzulenken, und Panik stieg in ihm auf, als das Auto unkontrolliert eine böschung hinunter bretterte. Zwar versuchte Luke noch das Auto zu bremsen, doch da dieses kaum mehr Boden unter den Reifen hatte, brachte das genau garnichts und so konnte Luke nur Schützend die Arme über den Kopf halten und auf den großen Knall warten.

Dieser kam wenige Augenblicke später, mit voller Wucht kam das Auto zwischen zwei Bäumen eingeklemmt zum stehen. Der Airbag ging auf, und Luke wurde dagegen geschläudert. Wenigstens hatte er daran gedacht sich vor dem losfahren anzuschnallen, das hatte ihm jetzt wohl das Leben gerettet.

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Kevin McDonald
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Beitrag von Kevin McDonald » 16.08.2013, 23:18

pp: Zimmer 2 (Jake, Kevin)

Kevin kannte Jake ja erst sehr kurz und sie hatten noch nicht so viel miteinander sprechen können, daher konnte er den anderen Jungen noch nicht einschätzen. Würde er ihn länger kennen, dann würde der Fall anders aussehen, dann würde er Jakes Reaktionen besser einschätzen können.

Aber er konnte sich dessen plötzlicher Entscheidung ohne Probleme anschließen, denn auch ihn hielt an diesem Ort nicht wirklich was. Die taten hier alle so nett, und es sah hier auch aus wie eine normale Schule, sie waren ja nicht mal eingesperrt. Aber vielleicht hatten sie draußen um die Schule herum Bewegungsmelder oder Kameras, vielleicht auch Stolperdraht, man konnte das ja nie wissen. Und sie würden es wohl gleich herausfinden.

Als Jake ihm zeigte, wo sie hinrennen würde, nickte Kevin: "Alles klar, wir müssen so schnell wie möglich außer Sicht. Und pass auf, nicht, dass sie Wald doch Zäune gespannt haben, oder Stolperdraht, ich traue denen hier alles zu." Er sah Jake zu, wie dieser aus dem Fenster sprang und zögerte nicht lange, nachdem der andere draußen und unter dem Fenster weg war. Wer wusste schon, wann dieser Marc wieder auftauchte, oder zufällig jemand anders hier vorbei kam. Unten angekommen, schnappte er sich den Rucksack und rannte ebenfalls auf den Wald zu. Dort angekommen und außer Sicht von den Schulgebäuden aus, deutete er in eine Richtung: "Da lang, dann können wir parallel zur Straße laufen."
[align=center]Das nebenstehende Avatarbild basiert auf dem Bild "66ème Festival du Cinéma de Venise (Mostra), 11ème jour (12/09/2009) Tapis rouge pour la soirée de cloture du Festival de Venise 2009" aus der freien Mediendatenbank Wikimedia Commons und steht unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic Lizenz. Der Urheber des Bildes ist Nicolas Genin.[/align]

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Jake O'Bryan
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Beitrag von Jake O'Bryan » 17.08.2013, 17:07

An Zäune im Wald hatte Jake noch gar nicht gedacht. Oh, verdammt. Vermutlich hatte Kevin Recht und sie waren hier doch eingesperrt wie in einem Freiwildgehege. Nun war es aber zu spät sich darüber Gedanken zu machen. Eine Lösung für das Problem ließ sich sowieso viel besser finden, wenn sie direkt davor standen. Im Vorfeld schon sämtliche Wenns und Abers durchzugehen war unnötig zeitaufwendig. Außerdem waren sie ja sowieso schon so gut wie unterwegs.
Wenige Augenblicke später rannten die beiden Teenager auch schon in den Wald hinein. Kevin hatte Jake schnell aufgeholt und bestimmte die Richtung. Parallel der Straße entlang zu laufen klang jedenfalls gut. Hundertmal besser als ziellos in den Wald hineinzurennen und sich zu verlaufen. Außerdem musste auf der Straße der Zaun – falls es denn einen gab – auch irgendwie unterbrochen sein. Und sei es nur durch ein Tor, welches sie irgendwie versuchen mussten zu öffnen.

Der Wald war uneben und ziemlich schnell liefen die beiden Flüchtlinge unterhalb der Straße immer weiter von der Schule entfernt. Jake verlangsamte seine Schritte. Es war sicher besser etwas Kraft zu sparen und hier unten waren sie von der Straße aus nicht allzu schnell zu sehen, wenn sie sich vorsichtig bewegten und hinter den Bäumen blieben. Davon abgesehen fuhren hier anscheinend sowieso selten Autos. Wer wollte schon in solch eine Einöde gelangen?

Und plötzlich blieb Jake wie angewurzelt stehen und starrte auf einen roten Fleck zwischen den Bäumen. Er streckte die Hand aus um Kevin aufzuhalten und flüsterte entsetzt: „Da ist etwas!“ Der 16Jährige kniff die Augen zusammen und versuchte besser um die Bäume herumsehen zu können, als er das rote Etwas plötzlich erkannte. Mit einem erstickten Keuchen ließ er seine Reisetasche fallen und stürzte stolpernd auf das Autowrack zu. „CLARA!“, schrie er dabei panisch den Namen seiner Schwester.

Mit wildem Herzklopfen und einem Übelkeitsgefühl, das ihm fast die Luft zum Atmen raubte, kam Jake erst zum Stehen, als er gegen das Auto rannte und seinen Kopf durch die zerbrochene Scheibe der Fahrertür steckte. „Clara!“, rief er zum wiederholten Male. Dann musste er allerdings erkennen, dass sich auf dem Fahrersitz ein männlicher Jugendlicher befand. Jake stolperte um das Auto herum, sah durch jedes Fenster in das Innere des Wagens und kam schließlich wieder auf der Fahrerseite zum Stehen, wo er den verunglückten Fahrer wild an den Schultern schüttelte und ihn immer wieder anbrüllte: „Clara! Wo ist Clara?! Was hast du mit ihr gemacht?! Wo ist sie?!“
Zuletzt geändert von Jake O'Bryan am 22.08.2013, 10:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Kevin McDonald
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Beitrag von Kevin McDonald » 18.08.2013, 19:49

Sie kamen recht gut voran, zumindest auf Kevins Sicht und er ging ja nicht davon aus, dass er besonders trainiert war, es war also besser, sich nicht allzu sehr zu verausgaben. Schließlich war es bis in die Stadt eine ganzes Stück und Kevin für seinen Teil wollte nicht völlig erschöpft irgendwo am Straßenrand aufgelesen werden, nur weil er es zu unüberlegt angegangen war. Im Grunde hatte er ja Glück gehabt, dass er vorher bei der Ankunft gleich Jake kennen gelernt hatte, und dass der genauso wenig Lust hatte, mit Psychos eingesperrt zu werden.

Doch die folgenden Ereignisse sollten ihn eindeutig an Jakes Verstand zweifeln lassen. Der hielt ihn plötzlich auf und wies ihn darauf hin, dass da etwas war. Kevin folgte seinem Blich und erkannte ebenfalls ein Auto zwischen den Bäumen. Hatte wieder mal jemand die Kurve nicht bekommen, aber das war doch nicht ihr Problem, eventuell konnten sie einen Notruf absetzen, aber mehr ging sie das doch nicht an.

Doch er hatte nicht mit Jakes Reaktion gerechnet. Der ließ die Tasche fallen, schrie einen Namen und lief, stolperte, was auch immer, auf das Auto zu. Kevin sah ihm zunächst mit einem Stirnrunzeln hinterher, schnappte sich dann Jakes Tasche und ging in gemächlicheren Tempo hinterher. Ihm kam kurz der Gedanke, dass die Schule vielleicht schon gemerkt hatte, dass sie weg waren und sie auf diese Weise aufhalten wollte. Falls ja, ging Jake ihnen direkt in die Falle. Doch niemand sprang hinter den Bäumen hervor, und so ging auch Kevin weiter.

Etwas skeptisch beobachtete er, wie Jake das Auto umrundete, und weiterhin irgendwas schrie. Selbst Kevin konnte sehen, dass da ein Junge im Auto saß und Jake schrie etwas von einem Mädchen. War der jetzt durchgeknallt? Er machte ein paar Schritte auf Jake zu und legte ihm die Hand auf die Schulter: "Hey Kumpel. Wir müssen weiter. Ich sehe hier keine Clara. Wir setzen eine Notruf ab, mehr können wir ja eh nicht tun. Und wir MÜSSEN weiter." Er war ja kein Unmensch und ein Notruf wäre doch ausreichend. Aber wenn der Rettungsdienst erstmal da war, dann würden sie ihren Weg nicht fortsetzen können.
Zuletzt geändert von Kevin McDonald am 18.08.2013, 19:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Jake O'Bryan
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Beitrag von Jake O'Bryan » 22.08.2013, 10:41

Als Jake plötzlich eine Hand auf seiner Schulter spürte, fuhr er herum und stieß sich dabei den Kopf am oberen Ende des Autofensters. Beinahe erwartete er Clara hinter sich stehen zu sehen, die ihn beruhigen würde, dass alles in Ordnung sei. Aber es war nur Kevin, den der Teenager völlig vergessen hatte. Richtig, sie waren ja eigentlich gerade auf der Flucht gewesen. Aber was interessierte Jake jetzt diese dämliche Flucht? Wütend stieß er Kevin von sich. "Ich gehe nicht ohne Clara!", brüllte er ihn an.
Jake drehte sich wieder dem Wagen zu, riss die Fahrertür auf und versuchte den bewusstlosen Insassen aus dem Wagen zu zerren. Ohne Erfolg. Der Anschallgurt hielt was er halten sollte. Also beugte sich Jake weiter über den Fahrer und versuchte den Gurt zu lösen. Aber auch das blieb ohne Erfolg. Er ließ sich nicht öffnen. Dem verzweifelten Jake blieb nichts anderes übrig als immer wieder an dem Fremden zu Schütteln und zu Zerren. "Wo ist sie?! LOS! WACH AUF UND SAG MIR WO SIE IST!" Sie musste doch hier irgendwo sein. Schließlich war sie im Auto gewesen! Jake sah das Bild seiner Schwester deutlich vor sich, wie sie blutüberströmt über dem Lenkrad hing.
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Luke James

Beitrag von Luke James » 22.08.2013, 17:33

Luke hörte undeutliche Wortfetzen, und irgendwer packte ihn kurz und ließ dann von ihm ab. Zu benommen um etwas dagegen zu unternehmen ließ der Junge alles über sich ergehen.
Ihm tat alles weh, ihm war schlecht und er konnte sich nicht erklären wo er war. Doch dann kam alles langsam zurück.
Das rote Auto, dass nicht abgeschlossen war, sein Glücksgefühl als er auf der Straße war, auf der Flucht, aus der Schule...
Und dann, langsam dämmerte es ihm, er war die böschung hinunter gedonnert und irgendetwas hatte das Auto gestoppt.
Soweit Luke das beurteilen konnte, war er im großen und ganzen unversehrt, es schien nichts gebrochen, aber sein Kopf hatte zumindest eine Gehirnerschütterung davon getragen.
Langsam öffnete er seine Augen, nur um sie daraufhin wieder zu schließen, da sich alles begann zu drehen.

Gerade wollte er einen neuen versuch wagen seine Augen zu öffnen, da wurde er wieder geschüttelt und angeschrien.
Was war da los?

Plötzlich kam Luke die erkenntniss,- man hatte ihn gefunden!
Der Mörder der seine Schwester und seine Mutter auf dem gewissen hatte, wollte nun auch ihn umbringen!
In seiner aufkommenden Panik riss Luke die Augen auf, umfasste reflexartig den Arm seines Wiedersachers und drehte diesen um, sodass die Hand des Wiedersachers sich löste.
Als er das geschafft hatte, versuchte Luke soweit es ging weg zu kommen.
Leider gelang ihm das nicht, der Gurt haftete ihn dicht gegen den Autisitz, sodass er gefangen war.
Und nicht nur das, durch die ruckartigen bewegungen wurde dem Jungen so übel, dass er sich im Beifahrerfußraum erbrach.
Käuchend blieb Luke mit geschlossenen Augen vornübergebäugt, unfähig sich weiter zur wehr zu setzen.
Es schüttelte ihn, war nun alles zu Ende? Würde es schnell gehen?
Aber warum hatte der Kerl ihn nicht direkt umgebracht?

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Kevin McDonald
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Beitrag von Kevin McDonald » 31.08.2013, 20:15

Jake fuhr so schnell herum, dass Kevin zurück zuckte, denn er glaubte instinktiv, dass er sich vielleicht eine von Jake einfangen würde. Tatsächlich wurde er nur zurück gestossen, aber Jake wirkte, als wäre er nicht von dieser Welt. Er brüllte ihn förmlich an, dass er nicht ohne Clara hier weggehen würde. Kevin antwortete verständnislos: "Hier ist keine Clara, da kannst du hier ewig warten. Oder siehst hier irgendwo ein Mädchen?"

Doch Jake schien ihn gar nicht erst wahr zu nehmen, er versuchte im Gegenteil, den anderen Kerl zu befreien. Sie waren doch hier keine Samariter, dafür gabs welche, die dafür bezahlt wurden, sie kannten den Kerl doch gar nicht. Das Befreien schien aber nicht zu funktionieren, Kevin sah sich das ganze gar nicht erst näher an, denn er konnte definitiv keine Erfahrung mit dem Befreien von eingeklemmten Personen aufweisen und er hatte nicht vor, jetzt mit dem Sammeln der Erfahrung anzufangen. Sie hatten schließlich noch einen weiten Weg vor sich, und er würde weiter gehen, ganz gleich, was Jake machte. Der brüllte mittlerweile den Verletzten an, ob das so klug war?

Kevin reichte es jetzt so langsam. Er zog Jake höchst unsanft zurück, und brüllte ihn förmlich an: "Ich gehe jetzt weiter, ICH will nämlich von hier weg. Und wenn du hier auf jemanden warten willst, der definitiv nicht da ist, dann kann ich dir nicht helfen. Also, entscheide dich, mitkommen oder hierbleiben?"
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Jake O'Bryan
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Beitrag von Jake O'Bryan » 01.09.2013, 18:43

Der Verletzte im Wagen kam endlich zu sich und Jake brüllte ihn dieses Mal mit dem Wissen an, dass der andere seine Worte auch hören konnte: "Wo is Clara?!"
Doch der verunglückte Fahrer dachte gar nicht daran, Jake die Frage zu beantworten. Stattdessen begann dieser sich gegen Jakes Griff zu wehren und ihm schmerzhaft die Hand zu verdrehen. Jake stöhnte auf und lies die Schulter seines Gegenübers automatisch los. Gleichzeitig wurde er nach hinten gerissen.

Automatisch drehte sich der 16Jährige zu seinem neuen Angreifer um und nahm eine Angriffshaltung ein. Erst mit dem nächsten Wimpernschlag erkannte er Kevin, der nun seinerseits ziemlich aufgebracht wirkte.
Jake funkelte seinen Freund wütend an. Was interessierte ihn jetzt die blöde Flucht? "Dann hau doch ab!", schrie er Kevin abwinkend an und drehte sich wieder dem Wagen zu. Verstand er denn nicht, dass er seine Schwester finden musste? Sie war verletzt und brauchte Hilfe!

Dieses Mal riss Jake die hintere Tür des roten Autos auf und fingerte mit den Händen auf den Sitzen herum. Aber auch hier war niemand. "Was hast du mit ihr gemacht?!", fragte er zornig nach vorne, kletterte wieder aus dem Wageninneren und widmete sich dem Kofferraum. Das hintere Ende des Autos sah ziemlich verbeult aus. Der Kofferraumdeckel war so zerbogen, dass er sich nicht öffnen ließ. Dazu hätte dort drinnen in dem jetzigen Zustand sowieso kein Mensch mehr Platz. Langsam dämmerte Jake, dass sich seine Schwester hier nicht befinden konnte.
"CLARA!", brüllte er schmerzerfüllt auf, ehe er wild schluchzend auf dem Waldboden in sich zusammensank.
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Luke James

Beitrag von Luke James » 04.09.2013, 21:49

Langsam aber sicher legte sich der Schwindel, zumindest wenn Luke sich nicht bewegte, denn als er sich nun zurück auf den Fahrersitz lehnte, kehrte er zurück. Stöhnend ließ der Junge seinen Kopf vorsichtig gegen die Kopfstütze sinken und versuchte klar zu denken.
Das viel im allerdings nicht leicht, brodelte die Panik doch unter der Oberfläche.

Nach ein paar weiteren Minuten, in denen er alles andere ausblendete, öffnete Luke wieder seine Augen, sehen konnte er niemanden.
war da nicht eben noch ein anderer Junge gewesen? Oder waren es sogar zwei gewesen? Diese Frage stellte er ersteinmal hinten an, zunächst einmal versuchte er seinen Gurt zu öffnen.
Dieser hatte ihm zwar das Leben gerettet, sich nun aber gegen ihn verschworen. Das Teil ließ sich nicht weiter ausfahren um ihm mehr Raum zum agieren zu geben, noch ließ er sich öffnen.

Fuck, Fuck, Fuck! fluchte Luke und schlug mit den Händen gegen das Lenkrad.
Keine Gute Idee, wie er feststellen musste, denn wieder meldete sich der Schwindel.
Seufzend schloss er die Augen und hoffte dass seine Kopfschmerzen sich bald legen würden, damit er einen Plan schmieden konnte, wie er hier rauskam.

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Kevin McDonald
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Beitrag von Kevin McDonald » 06.09.2013, 19:57

Kevin verstand die Welt nicht mehr. Er hätte nach ihrem Kennenlernen heute wirklich geschworen, dass Jake keiner dieser Irren war, sondern ein normaler Kerl wie er selbst. Und jetzt erkannte er den anderen Jungen nicht mehr wieder. Er war komplett durchgedreht, schrie ihn an und sein Blick war irgendwie beängstigend. Schade, so konnte man sich also in einem Menschen täuschen, das war nur eine Lektion für ihn, dass er wohl besser niemandem mehr vertrauen sollte. Er wollte sich ja so wenig wie möglich mit diesen Wahnsinnigen zu tun haben, aber dazu musste er nun mal von der Schule weg. Auf Jake konnte er ja nicht mehr zählen.

"Werde ich auch tun, und solltest du jemals wieder normal werden, dann bin ich eben weg", erwiderte Kevin schulterzuckend, und immer noch verständnislos, wie konnte denn jemand so plötzlich von normal auf durchgeknallt umschalten.

Seinen Rucksack trug er ja noch, nach einem letzten Blick auf das Auto und die zwei Jungen machte er einige Schritte, in die Richtung, in der sich die Stadt befinden würde. Er zog das Handy aus der Tasche und holte es aus dem Ruhemodus, der Akku sah gar nicht schlecht aus, Empfang war allerdings gleich null. Notruf war also momentan nicht abzusetzen, aber das war ja nicht seine Schuld, er hätte es ja versucht.

Kevin kam etwa hundert Meter weit, dann blieb er stehen und drehte sich um, fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Es war schwerer als gedacht, einfach weg zu gehen, wohler wäre es ihm schon, wenn er einen Notruf absetzen könnte. Jake schien ja immerhin auch seine lichten Momente zu haben, und ihn jetzt hier einfach so zurücklassen, auch wenn er verrückt war, nein, das ging irgendwie nicht. Er fixierte sein Handydisplay, als ob er rein durch Willenskraft das Handy dazu bringen könnte, endlich ein Netz zu finden. Er tippte einmal die Notrufnummer ein, die ging doch eigentlich auch ohne Netz, aber auch damit hatte er keinen Erfolg. Kevin stand mindestens fünf Minuten auf der Stelle und versuchte sich zu entscheiden. Stadt oder Schule? Letztere würde näher liegen. Vielleicht konnte er dorthin zurück, da gab es ja zumindest minimalen Handyempfang. Ansonsten könnte er dort ja einen Zettel hinterlassen, wo man Jake finden konnte. Auch wenn er damit nicht glücklich war, war Kevins Entscheidung gefallen, er würde zurück zur Schule gehen, dort irgendwie Bescheid geben, und sich dann wieder auf den Weg in die Stadt zu machen. Mit einem Blick zu dem Auto ging er am Straßenrand nun doch in die entgegengesetzte Richtung.
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Jake O'Bryan
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Beitrag von Jake O'Bryan » 07.09.2013, 17:05

Jake hatte nicht weiter auf Kevin geachtet. Der verzweifelte Teenager war in seinem eigenen Schmerz gefangen und vergaß für einige Minuten alles um sich herum. Erst als er umständlich - seine Finger zitterten so stark, dass er sie kaum kontrollieren konnte - das Foto seiner Schwester aus seiner Hosentasche zog, wurde ihm die Wahrheit bewusst. Clara war nicht nur nicht hier, sie war auch bereits schon tot. Das Bild in seinem Kopf, wie sie mit blutenden Kopfwunden über dem Lenkrad des verunglückten Wagens hing, war bereits Monate alt und hatte sich in die Tiefen seines Gedächtnisses eingebrannt. "Ich hasse dich!", hatte sie ihm zugebrüllt, bevor sie in das Auto gestiegen und losgefahren war. Das waren ihre letzten Worte ihm gegenüber gewesen. Vermutlich waren das überhaupt ihre letzten Worte gewesen. Jake betrachtete ihr lächelndes Foto, konnte es vor einen Schleier aus Tränen aber kaum erkennen. Er zerknüllte es in einer Hand und grub seine Finger in die Erde unter sich. "Es tut mir so Leid...", flüsterte er tränenerstickt vor sich hin und wartete darauf, dass der Schmerz in seiner Brust ihn endlich umbrachte und zu Claras Seele brachte.
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Nick Bankins
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Beitrag von Nick Bankins » 08.11.2013, 23:10

cf: Einfahrt zur Schule

Schnell startete Nick den Motor seines Wagens und wartete dann angespannt bis die Ärztin eingestiegen war und die Autotür geschlossen hatte. Dann fuhr er sofort los und raste die Straße in Richtung Austyn entlang. „Ich hoffe es macht dir nichts aus wenn ich ein wenig schneller wie sonst fahre, aber drei unserer Schüler wollten abhauen und haben dafür ein Auto geklaut. Auf dem Weg in die Stadt haben sie allerdings einen Unfall gebaut und dabei haben sich angeblich zwei verletzt, so wie mir Kevin, der Dritte von ihnen, der sich entschlossen hat zurück zur Schule zu laufen um Hilfe zu holen, erzählt hat. Amber hat zwar inzwischen den Notarzt und den Sheriff benachrichtigt, aber trotzdem möchte ich so schnell wie möglich zu den Schülern.“, erklärte er ihr, als er in der Ferne das Auto des Sheriffs entdeckte. „Ich glaube da vorne ist es.“, rief er Megan zu und beschleunigte noch ein wenig, bis er die Unfallstelle erreicht hatte.

Der Sheriff war bereits da, aber vom Rettungswagen war noch nichts zu sehen. Gut das er Megan mitgenommen hatte, denn wenn wirklich einer der beiden schlimmer verletzt war konnte sie sich schon um ihn kümmern.

„Hallo“, begrüßte er seinen Freund knapp und eilte dann zu dem verunglückten Auto, dass zwischen zwei Bäumen eingeklemmt war. Dabei fragte er sich immer wieder ob die beiden diesen schweren Unfall überhaupt überlebt hatten. Aber er hoffte es, denn es gab nichts schlimmeres als einen Schüler zu verlieren.

Mit heftig klopfenden Herzen blickte er dann durch die zerbrochene Scheibe der Fahrertür und erschrak, als er sah das Luke mit geschlossenen Augen auf dem Fahrersitz saß. „He Luke.“, sprach er ihn aufgeregt an und rüttelte ihn dabei leicht an der Schulter. Doch der Junge nicht, was die Angst in Nick noch weiter verstärkte, dass er entweder wirklich tot war, oder so schwer verletzt war, dass er ihn nicht hören konnte.

Noch einmal rüttelte er ihn sanft an der Schulter und dabei fiel sein Blick auf eine Person die neben dem Auto auf dem Waldboden lag. Sollte das etwa Jake sein? Nur wie war er dort hin gekommen? Aus dem Auto konnte er auf jeden Fall nicht geschleudert worden sein, denn alle Türen waren zu. „Megan, ich denke du solltest dich am besten um Luke kümmern. Er sitzt im Auto und ich vermute das er ohnmächtig ist. Ich gehe dann zu der Person die neben dem Auto auf dem Boden liegt und sehe nach ihr. Vermutlich ist das Jake.“, meinte er zu der jungen Ärztin zu, die inzwischen zu ihm gekommen war.

Anschließend rannte er um das Auto herum und ging neben der Person in die Knie. Es schien tatsächlich ein Junge zu sein und damit war eigentlich klar, dass es nur Jake sein konnte. Und zum Glück schien er nicht bewusstlos zu sein, denn jetzt wo er neben ihm saß hörte er ein leises schluchzen. „He, was ist denn los?“, fragte er ihn sanft und legte dabei die Hand auf seinen Rücken, um dem Jungen zu zeigen das jemand da war der sich um ihn kümmerte.

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Megan Welch
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Registriert: 29.08.2009, 19:33

Beitrag von Megan Welch » 11.11.2013, 23:46

cf: Einfahrt

Auf Nicks Anweisung hin legte Megan ihre Tasche schnell auf den Rücksitz und setzte sich dann auf den Beifahrersitz, damit Nick losfahren konnte, denn so wie er sich verhielt, wollte er nun so schnell wie möglich aufbrechen. Dabei wusste sie immer noch nicht, was los war. Erst nachdem der Schulleiter den Motor gestartet und die Auffahrt der Schule in einem Tempo verlassen hatte, das sie eigentlich gar nicht von ihm gewohnt war, begann er zu erklären. So wie er erzählte, waren drei Schüler geflohen, hatten ein Auto gestohlen und dann einen Unfall gebaut.

Nun konnte sie auch verstehen, warum Nick unbedingt gewollt hatte, dass Mike mitkam. Leider dauerte es häufig sehr lange, bis der Krankenwagen aus Austyn Town kam und wenn die beiden Schüler, die an dem Unfallort zurückgeblieben waren, schwer verwundet waren, dann konnte sie nun schon einmal die Erstversorgung übernehmen und ihren Zustand vielleicht sogar stabilisieren. „Das kann ich verstehen. Konnte Kevin noch etwas mehr über die Verletzungen der anderen beiden sagen?“, fragte sie interessiert und entdeckte kurz darauf auch den Wagen des Sheriffs.

Es war erstaunlich, aber meisten waren der Sheriff oder sein Deputy bedeutend schneller an einem Unfallsort als der Notarzt. Noch während Nick das Auto zum Stehen brachte, griff Megan nach hinten und holte ihre Tasche nach vorne, damit sie sich sofort, nachdem sie angehalten hatten, um die Schüler kümmern konnte. Mit einem kurzen Ruck blieb Nicks Auto schließlich stehen und Megan riss sofort die Tür auf. Genauso wie Nick begrüßte sie den Sheriff kurz und verschaffte sich dann einen kurzen Überblick über die Unfallstelle. Das Unglücksfahrzeug war zwischen zwei Bäumen eingeklemmt und war wahrscheinlich ein Totalschaden. Doch noch wichtiger waren die Schüler.

„Ich komme sofort.“, erwiderte sie, als Nick meinte, dass sie nach Luke sehen sollte, eilte zu ihm und griff durch die zerbrochene Fensterscheibe hindurch um nach Lukes Puls zu fühlen.

Obwohl der Junge ohnmächtig zu sein schien war sein Puls kräftig und stabil. Nun mussten sie ihn irgendwie aus dem Auto befreien und ihn in die stabile Seitenlage bringen, bis der Krankenwagen kam. Glücklicherweise fand sie unter dem Fahrersitz das Notfallwerkzeug, das zum Zerschlagen der Fensterscheibe und zum Zerschneiden des Gurtes verwendet werden konnte und schnitt damit den Gurt durch. Dann begann sie vorsichtig Lukes Rücken abzutasten, um zumindest einigermaßen zu überprüfen, ob Luke eine Rückenverletzung hatte, bevor sie ihren rechten Arm um seine Brust legte und sich bereit machte um ihn aus dem Wagen zu ziehen.

Luke James

Beitrag von Luke James » 13.11.2013, 21:04

Wirre Gedankenfetzen zogen durch Lukes Kopf, er hielt die Augen geschlossen, als er neue Stimmen, neben denen des Jungen der ihn vorhin angefallen hatte, hörte.
Er versuchte zu ergründen was diese Stimmen wollten, waren sie Freund oder Feind? Eine der Stimmen kannte er, nach einigem Überlegen fiel ihm auch der dazugehörige Name wieder ein. Der Schulleiter hatte Ihn also gefunden...
Das war garnicht gut...
Luke würde eine Menge ärger bekommen, nicht nur das er geflohen war, nein, er hatte auch noch ein Auto gestohlen und es zu Schrott gefahren.
Nick würde garantiert nicht erfreut sein.

Die Stimme des Schulleiters entfernte sich etwas von Ihm, und dennoch spürte er plötzlich jemanden, der seinen Gurt löste und sich dann an seinem Rücken zu schaffen machte.
Luke war sich nicht sicher was er nun tun sollte, schließlich entschied er sich dafür, die Augen aufzuschlagen und die Person, die gerade Ihren Arm um ihn legen wollte, weg zu stoßen!

Fassen Sie mich nicht an! fluchte der Junge aufgebracht. Er erkannte eine Frau, mehr details prägte er sich nicht ein, als Luke sich daran machte aus dem Auto zu klettern.
Ihm war zwar noch leicht schwindlig, aber als er festen Boden unter sich hattem legte dieser sich und der Teenager konnte wieder klar sehen.

Bevor einer der Erwachsenen reagieren konnte, drehte Luke sich von den Personen weg und wollte sich nun zu Fuß durch den Wald schlagen.

Ihm war eigentlich klar, dass er nicht weit kommen würde, und seine schmerzende Brust, dort wo der Gurt ihn unsanft geschützt hatte, war sicher auch nicht gerade hilfreich, aber er konnte einfach nicht anders.
In seinem Kopf konnte er nur diesen einen klaren Gedanken fassen:*du musst hier weg, Er wird dich finden, dich töten, und wer weiß was er mit den Menschen macht, die ihm in die Quere kommen.*

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Jake O'Bryan
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Beitrag von Jake O'Bryan » 16.11.2013, 15:30

Jake wartete vergebens. Er konnte nicht einfach so sterben, bloß, weil es seinen Schmerz erträglicher gemacht hätte. Wie sollte das auch gehen? Seine Lungen füllten sich ganz automatisch immer wieder mit Luft und selbst wenn er den Atem anhalten würde, würde er spätestens nach einer Minute gierig die frische Waldluft einsaugen. So einfach ließ es sich nun einmal nicht sterben. Das war wohl die Strafe, die er für seine Schuld zu tragen hatte. Aber davon abgesehen wollte Jake im Grunde ja auch gar nicht sein Leben aufgeben. Er wollte ja nicht zwangsläufig sterben, bloß weil Clara gestorben war. Ganz im Gegenteil. Was er wirklich wollte war seine Schwester wieder haben. Er wollte die Zeit zurückdrehen und alles anders machen. Ein paar Monate vielleicht. Das würde bestimmt schon reichen.
Aber auch das ging nicht. Verzweifelt ließ sich Jake zur Seite fallen und wünschte sich der Erdboden würde ihn einfach verschlucken und unter sich begraben.

Irgendwann – Jake wusste nicht wie lange er schon so auf dem Boden gelegen hatte – hörte er plötzlich eine Männerstimme, die näher kam und laut irgendetwas rief, was wohl dem Jungen im Auto und ihm galt. Wenige Sekunden später kniete der dazugehörige Mann neben ihm und fragte übertrieben laut, ob er verletzt war. Jake machte eine Armbewegung in die Luft, als wolle er den Mann, den er jetzt schon nicht leiden konnte, wegschieben. „Gehen Sie weg!“, schrie er in den Waldboden hinein. „Lassen Sie mich in Ruhe!“ Und tatsächlich erhob sich der Fremde nach einem weiteren kurzen Augenblick und entfernte sich. Vermutlich um nach dem Auto zu sehen.
Dann hörte Jake, wie er sich hastig wieder entfernte und irgendetwas von einem Krankenwagen redete.

Der 16Jährige hatte nicht einmal Zeit über das Wort ‚Krankenwagen‘ auch nur im Ansatz nachzudenken, als sich zu der einen Stimme auch schon Weitere gesellten. Und wieder kniete jemand neben ihm nieder. Dieses Mal zeigte sich dieser Jemand allerdings wesentlich angenehmer, sodass Jake die beruhigende Hand, die er auf sich ruhen spürte, auch nicht wegschubste. Diesen Mann schickte er nicht weg. Stattdessen bat er ihn verzweifelt um Hilfe. „Machen Sie, dass es aufhört wehzutun!“, schluchzte er. Jake wusste genau, weshalb er Wochenlang zu den Drogen gegriffen hatte. Es war kein jugendlicher Leichtsinn gewesen, der ihn dazu getrieben hatte. Es war seine Möglichkeit gewesen die schrecklichen Schuld- und Verlustgefühle erträglicher zu machen, die ihn jetzt so quälten.
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Nick Bankins
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Beitrag von Nick Bankins » 18.11.2013, 21:40

Auch nun wo seine Hand auf der Schulter des Jungen ruhte, verstummte das leise schluchzen nicht. Im Gegenteil. Nick hatte das Gefühl, dass es sogar noch ein wenig mehr geworden war. Und dann hörte er wie Jake ihn darum bat, dass er dafür sorgen sollte, dass die Schmerzen aufhören sollten. „Das werde ich. Aber dafür musst du mir sagen wo du dich verletzt hast.“, antwortete er ihm ruhig, weil es für ihn nach diesem schweren Unfall völlig logisch war, dass Jake eine Verletzung, wenn nicht sogar mehrere erlitten hatte. Dafür würde nämlich auch seine kauernde Haltung auf dem Waldboden sprechen. Das er allerdings von etwas ganz anderem als Schmerzen durch eine Verletzung sprach, daran dachte Nick im Moment nicht.

Und dann hörte er hinter sich die Stimme von Luke, der Megan anschrie und forderte, dass sie ihn nicht anfassen sollte. Sofort drehte Nick sich ein wenig um, sodass er zu dem kaputten Auto sehen konnte, ließ dabei jedoch seine Hand weiterhin auf der Schulter von Jake ruhen und entdeckte dabei, dass der Junge inzwischen das Auto verlassen hatte und jetzt wohl zu Fuß weiter flüchten wollte. Da Megan ihm jedoch vermutlich gleich folgen würde, mischte er sich nicht ein, sondern wartete darauf was Jake sagen würde.

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Jake O'Bryan
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Beitrag von Jake O'Bryan » 24.11.2013, 14:37

Die ruhige Stimme des Mannes und seine Geste ‚da‘ zu sein, sorgten dafür, dass Jakes selbstvernichtende Gefühle, die er stets in sich verborgen trug, nun doch die Oberhand zu gewinnen drohte. Es war wie bei einem Kind, das sich verletzt hatte und versuchte tapfer zu sein um nicht zu weinen und das dann dafür umso lauter weint, wenn man es schließlich auf seine Tränen anspricht, die es so sehr versucht herunterzuschlucken. Und so musste auch Jake ganz gegen seinen Willen seine Verzweiflung zulassen und sich in den Trost des Mannes stürzen, der neben ihm hockte und seine Hilfe anbot.

Aber wo tat es eigentlich weh? Wie beschrieb man es, wenn die Seele verletzt war? Jake drehte seinen Kopf ein wenig und sah den Mann aus tränenverschleierten Augen an, der sich abgewendet hatte ohne Jake loszulassen. Und auch als er gleich darauf wieder die volle Aufmerksamkeit des Fremden auf sich ruhe hatte, antwortete der Teenager noch nicht gleich. Er schluchzte noch einmal heftig auf, dann schlug er sich die geballte Faust gegen die Brust und vergrub sein Gesicht erneut in der Erde unter sich. „Hier!“, heulte er. „Es tut so weh! Ich ertrage das nicht!“ Hatte der andere vorhin nicht von einem Krankenwagen geredet? Warum kam der nicht endlich? Sahen sie denn nicht, dass er was zur Beruhigung brauchte? „Ich ertrage die Schuld nicht mehr!" Verzweifelt klammerte er sich nun an den Mann und zog und schüttelte an ihm. "Machen Sie, dass es aufhört! Helfen Sie mir doch!“
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Megan Welch
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Beitrag von Megan Welch » 26.11.2013, 00:30

Megan atmete noch einmal tief durch, während sie sich bereit machte um Luke aus dem Auto zu ziehen. Doch noch bevor sie fest zupacken und anfangen konnte zu ziehen, schlug der Junge die Augen auf und begann sofort zu fluchen. Ähnlich wie Melissa am gestrigen Abend, wollte auch Luke sich nicht anfassen lassen und geriet geradezu in Panik. Er riss sich los und obwohl sie versuchte ihn aufzuhalten, stürmte der Junge an ihr vorbei in Richtung des Waldes.

„Luke.“, rief sie ihm nach und begann dann hinter dem Jungen her zu rennen. „Bitte warte.“

Bedauerlicherweise war sie noch nie eine sehr schnelle Läuferin gewesen und da auch ihre Ausdauer nicht sehr groß war, bekam sie schnell Seitenstechen und fiel hinter Luke zurück. Erschöpft und schnell atmend stützte sie sich auf ihren Knien ab und versuchte erst einmal wieder zu Atem zu kommen, bevor sie wieder nach Luke rief. „Bitte bleib stehen. Dir wird nichts geschehen.“, versuchte sie ihn nochmals davon zu überzeugen, dass sie ihm nur helfen wollte, als sie plötzlich ein Rascheln im Gebüsch hörte. Erstaunt sah sie sich um und entdeckte den Sheriff, der Luke ebenfalls verfolgte und den Schüler mittlerweile schon fast eingeholt hatte. Er hielt sich jedoch zurück um ihr die Chance zu geben noch einmal mit Luke zu reden, doch wenn der Junge versuchen würde sich noch weiter von den Unfallort zu entfernen, würde er eingreifen und versuchen Luke aufzuhalten.

Luke James

Beitrag von Luke James » 28.11.2013, 20:58

Warten? Diese Frau wollte tatsächlich das er wartete!
Dabei wusste Sie garnicht in welche Gefahr sie das alle brachte.
Wäre Sie die einzige gewesen die ihm gefolgt wäre, wäre es Luke ein leichtes gewesen der Frau zu entkommen.
Doch leider war Sie es nicht, zwar wusste Luke nicht wer ihm noch folgte, aber dem rascheln der Blätter auf dem feuchten Waldboden, verriet ihm, dass es mindestens noch eine weirere Person sein musste.

Sie haben doch keine Ahnung!, Sie Wissen GARNICHTS, Wie können Sie behaupten mir würde nichts geschehen? rief Luke, während er weiter in den Wald stapfte, kurz blickte er zurück um zu sehen wer ihm noch auf den Fersen war,
und da geschah es, in diesem Moment stürzte Luke über eine Baumwurzel, die sich unter dem Laub versteckt hatte.
Luke fing sich mit den Händen ab und wollte so schnell es ging wieder aufrichten um weiter zu fliehen,
doch durch dein Aufprall durchzuckte ihn wieder ein stechender Schmerz im Kopf. Wieder sah er alles doppelt und an aufstehen war nicht zu denken.

Da er wusste, dass seine Flucht wohl hier beendet war, rutschte Luke an einen nahestehenden Baum den er ertasten konnte, und lehnte sich an dessen Stamm. Er zog die Kniehe hoch, hielt diese mit den Armen und ließ seinen Kopf hängen.
Die Augen ließ er geschlossen, um nicht wieder einen Schwindelanfall zu erleiden.

In seinem Kopf ratterte es dennoch, wenn er heute nicht fliehen konnte, würde es eine weitere möglichkeit geben? Und vorallem, war das dann noch rechtzeitig?

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Megan Welch
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Beitrag von Megan Welch » 03.12.2013, 22:57

Verwirrt runzelte Megan die Stirn, als sie Lukes Worte hörte. Offenbar hatte der Schüler vor irgendetwas Angst und schien es sehr zu bezweifeln, dass die Schule ihn vor dem, was ihm Sorgen machte, beschützen konnte. Da Luke noch nicht lange auf der Schule war, hatte sie bisher keine Zeit gehabt seine Akte zu lesen, aber wenn sie von seinen Worten ausging, dann stand das, wovor er sich fürchtete, auch nicht in der Akte. „Du hast Recht, ich weiß…“, setzte sie an, aber hielt prompt inne, als Luke sich, während er lief, nach dem Sheriff, der ihn ebenfalls verfolgte, umsah und dabei stürzte.

„Luke!“, rief sie erschrocken und sammelte noch einmal all ihre Kräfte, um so schnell wie möglich zu dem Jungen zu gelangen.

Obwohl Luke versuchte sofort wieder aufzustehen, schien irgendetwas geschehen zu sein, was ihn daran hinderte. Stattdessen tastetet er sich vorwärts und lehnte sich an einen Baumstamm. Irgendwie hatte sie sogar fast das Gefühl, dass er kaum noch etwas sehen konnte und sich deshalb vorwärts getastet hatte. „Sheriff, könnten sie bitte ihr Auto holen?“, bat sie ihn und ließ sich dann neben Luke auf den Boden sinken.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte sie ihn besorgt und musterte ihn dann aufmerksam. Äußerlich schien er keine schlimmen Verletzungen zu haben, aber sie wusste nicht, ob er nicht vielleicht innere Verletzungen bei dem Unfall erlitten hatte. Am liebsten würde sie ihn daher so schnell wie möglich auf die Krankenstation bringen und ihn untersuchen. Doch erst einmal musste der Sheriff sein Auto holen, denn sie bezweifelte es sehr, dass Luke wieder zurück zum Unfallsort laufen konnte, damit sie ihn mit Nicks Auto zurück zur Schule bringen konnten.

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